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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von acre:
Ich finde es auch interessant, dass du immer wieder die gemeinsame Entscheidung erwähnst. Ja, es ist irgendwie eine gemeinsame Entscheidung, aber ja häufig zum einen von viel Notwendigkeit (Stillen oder Zugang zu Betreuung) und zum anderen von Naivität geprägt.
Ich habe erst später gelernt, dass sich in dieser Zeit Rollenmuster verfestigen, die du innerhalb der Beziehung eigentlich nicht mehr änderst.
Die Familien, die ich kenne, wo die Kinder früh eingewöhnt wurden und beide Vollzeit gearbeitet haben, haben dieses Modell mit der Schulzeit alle aufgegeben.

Absolut. So war es bei uns, obwohl ich auch direkt nach den Geburten mehr Elternzeit genommen habe als der Ex. Sie waren aber alle ab dem Alter von 5-12 Monaten ganztags in der KiTa.
Ich habe zwar formal außerhalb der Elternzeiten immer Vollzeit oder vollzeitnah gearbeitet und dabei auch sicher das geleistet, was so der Minimalstandard ist - aber sehr schnell gemerkt, dass ich lange nicht mehr so viel Leistung bringen konnte wie vor den Kindern - und daher wohl auch keine Karriere machen würde. War einfach so. Andere sind da vielleicht effizienter.
Die Betreuungssituation fand ich auch in den frühen Grundschuljahren am blödesten - an allen Wohnorten, wo wir als Familie gewohnt haben.

23.01.2024 20:15 • x 1 #8221


C
Zitat von Unterwegs2023:
Liebe Leopoldine, mir hat das sehr leid getan, was Du schreibst. Ich kenne das Gefühl, das Du beschreibst, sehr gut. Ich hatte genau das nach der Trennung. Unser Zuhause, unser Familienhaus: Der Verlust der Familie war für mich letztlich schwerer als der Verlust der Beziehung. Deswegen möchte ich Dir gern Mut ...

Das kann ich fast 1:1 so für mich unterschreiben, auch wenn unser letztes Familienzuhause nur ein gemietetes Haus war und wir da auch nicht so lange gewohnt haben (das macht alles vermutlich leichter).

Momentan ist es noch mit der Abwicklung des Hauses alles etwas nervig - aber ich sehe mit der nun doch absehbaren Übergabe (Ende Januar) einen Silberstreifen am Horizont. Ggf. werden da noch ein paar Nachzahlungen und in Folge Rumgestreite mit dem Ex kommen - aber wir biegen auf die Zielgerade ein.

In der neuen Wohnung ist noch alles recht leer, vieles haben wir noch nicht - und K3 nölt deswegen etwas herum. Aber: Ich bin so froh, wenn sich demnächst der Kontakt zum Ex nochmals reduzieren wird und ich seinen Namen nur noch selten im Postfach werde lesen müssen. Die Interaktion mit ihm ist nur noch anstrengend, belastend und unschön - ich bin so froh, dass er demnächst endlich (weitgehend) aus meinem Leben verschwunden sein wird.

23.01.2024 20:22 • x 5 #8222


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


S
Zitat von Caecilia:
ich bin so froh, dass er demnächst endlich (weitgehend) aus meinem Leben verschwunden sein wird.

Hach klingt das herrlich!
Auch haben will.

23.01.2024 21:15 • x 1 #8223


Elfe11
Zitat von Caecilia:
In der neuen Wohnung ist noch alles recht leer, vieles haben wir noch nicht - und K3 nölt deswegen etwas herum. Aber: Ich bin so froh, wenn sich demnächst der Kontakt zum Ex nochmals reduzieren wird


Ich muss ehrlich deine stoische, pragmatische Art bewundern. Wie diszipliniert du Euren Umzug alleine gewuppt hast mit Ü50. Ich hänge ja sehr an meiner Wohnung. Und doch frage ich mich zurzeit, ob ich in einer anderen Stadt oder im Ausland am Meer nicht glücklicher sein könnte. Seit mein Ex zu Besuch Zum Kaffeetrinken da war, geht's mir wieder schlechter und ich fühle mich extrem einsam. Ich hätte ihn gern öfters gesehen und etwas zusammen unternommen, mich ausgetauscht. Aber er lässt mich am ausgestreckten Arm verhungern... Ich weiß gar nicht, wie ich all diese Jahre nach der Trennung und mit dieser Einsamkeit geschafft habe. Ich würde mir so sehr eine neue liebevolle Freundschaft oder Liebesbeziehung wünschen. Ich weiß, dass ich Beziehung kann und eine gute Freundin und Partnerin bin. Warum ist das nur so schwer das passende Gegenüber zu finden. Ich kenne so ein Single Leben nicht aus meiner Kernfamilie. Alle sind gebunden. Mit Mitte 40 schon in so ein Single Leben ungewollt und ungeplant zu rutschen, war für mich ein harter Schicksalsschlag. Ich vermisse einfach mal abends zu Zweit auszugehen oder in Sonnenurlaub zu fliegen, die Wohnung umzugestalten.

23.01.2024 21:22 • #8224


U
Zitat von acre:
Ich finde es auch interessant, dass du immer wieder die gemeinsame Entscheidung erwähnst.

Das ist echt interessant, weil ich nochmals drüber nachdenken musste.

Ich habe das tatsächlich eher an die hier schreibenden Männer gerichtet, die sich ärgern, dass sie Trennungs- oder nachehelichen Unterhalt zahlen müssen - wie gesagt: das ist nachvollziehbar, weil alle hier betrogen wurden.

Mein Gerechtigkeitssinn würde ebenso im Quadrat springen. Und trotzdem ist die Teilzeit der Frau nicht so passiert, sondern im Sinne der Familie, also auch des Mannes, gemeinsam entschieden worden. Aber ja, das mit der gemeinsamen Entscheidung würde ich für mich auch infrage stellen. Da trifft eher zu, was Du auch schreibst:
Zitat von acre:
Ich habe erst später gelernt, dass sich in dieser Zeit Rollenmuster verfestigen, die du innerhalb der Beziehung eigentlich nicht mehr änderst.

Unsere beste Zeit, beruflich und privat, war, als mein Ex und ich beide je 30 Stunden gearbeitet haben und das erste Kind 20 Stunden betreut wurde. Aus Betriebsgründen ging das nicht mehr - und dann verfestigte sich auch bei uns das klassische Rollenmuster, obwohl wir gleich verdient hatten zu der Zeit. Was gar nicht meine Entscheidung war - aber ging halt nicht anders.

(Der Satz, mit dem Du mich zitierst, war wirklich nur halb ernst gemeint. Ich glaube, das wird einfach nicht passieren, dass Menschen in Vorfreude auf Liebe und Heirat alle Eheverträge machen . Ich glaub aber, viele sprechen noch nicht einmal drüber ....)

23.01.2024 21:33 • #8225


K
@Unterwegs2023

Was ist eigentlich mit der Überlegung, dass Teilzeit auch eine bewusste Entscheidung sein kann, die einem vielleicht einfach lieber ist?
Meine Ehemalige wollte das (ja, es gab das Angebot von mir, meine Arbeitszeit zu reduzieren), also die Teilzeit.

Denn seien wir mal ehrlich: Wenn die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben (sagen wir mal so ab acht etwa) ist ein halber Tag schon stressfreier als Vollzeit.

23.01.2024 21:41 • x 1 #8226


alleswirdbesser
Zitat von KomischerVogel:
Denn seien wir mal ehrlich: Wenn die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben (sagen wir mal so ab acht etwa) ist ein halber Tag schon stressfreier als Vollzeit.

Geht es denn wirklich darum?

Für mich war es immer eine Möglichkeit den Kindern zu ermöglichen den Nachmittag Zuhause zu verbringen, mit Freunden, Familie, Haustieren meinet wegen und ohne Fremdbetreuung. Meinem Erstgeborenen konnte ich das nicht bieten, umso schöner fand ich das bei bzw. für meine anderen Kinder. Es ging mir nicht darum wo es stressiger ist. Auf dem Dorf waren die meisten Kinder nachmittags daheim, eine auswärtige Unterbringung nach der Schule bedeutete auch Ausgrenzung.

Außerdem auf der Arbeit immer pünktlich Schluss zu machen und höchst unflexibel zu sein, ist auch kein Vergnügen. Wenn meine Kinder sehr selten mal während den Ferien beim Papa sind, kommt es mir vor wie Urlaub, obwohl ich arbeiten gehe, sogar länger als gewöhnlich. Aber ich muss nicht hetzen, muss keine Termine wahrnehmen usw.

Ich arbeite übrigens Vollzeit und die Kinder wohnen bei mir. Es ist grenzwertig, ich bin immer wieder abgehetzt, aber so ist es nun mal. Ich muss um den Urlaub während den Ferien kämpfen, denn bei uns ist diesbezüglich nichts geregelt. Mein Ex sagt er kann nicht, hat kein Urlaub bekommen und betrachtet die Angelegenheit als erledigt. Ich stehe da mit 6 Wochen Sommerferien. War in 2023 so. Egal wie alt die Kinder sind, ich stelle es mir anders vor.

23.01.2024 21:50 • x 2 #8227


K
@alleswirdbesser

Es kann um alles mögliche gehen. Es ist aber vermutlich häufiger eine bewusste Entscheidung als eine zwangsweise (bei kleinen Kindern geht es ja nicht anders).

Meine Ehemalige macht das heute immer noch, obwohl die Kinder oft bis nachmittags in der Schule sind.
Ich kann es verstehen, aber nicht, wenn man dann das fehlende Geld beklagen würde.

Teilzeit bietet neben einigen Nachteilen eben auch einige Vorteile. Wie so ziemlich alles im Leben.

Das gängige Narrativ ist aber doch, die Damen würden zur Teilzeit gezwungen und hätten nur Nachteile zu tragen. So ist es aber einfach nicht.

23.01.2024 21:57 • x 1 #8228


alleswirdbesser
Zitat von KomischerVogel:
Teilzeit bietet neben einigen Nachteilen eben auch einige Vorteile. Wie so ziemlich alles im Leben.

Wenn ich an die Rente denke - ich hätte meinem NM die Teilzeit gegönnt, nur war das nie Thema. Nicht mal einen Monat Elternzeit wollte er nehmen. Ich sah unsere Immobilie als Altersvorsorge, und nun ist auch das weg. Er hat Rentenpunkte für eine Vollzeitarbeit seit der Ausbildung und ein Eigentum. Ich stehe so da… werde übrigens auf die Punkte trotzdem verzichten, weil ich meine Betriebsrente nicht teilen möchte.

23.01.2024 22:01 • #8229


J
@alles wird besser, ich kann Dir da nur voll zustimmen Ich arbeite seit der dritten Klasse der Jüngsten wieder voll. Als mein Ex noch bei uns lebte, kamm er fast nie vor 19.00 Uhr. Familienleben wollte ich öfter anders, konnte mich nicht durchsetzen.. Ich bin nach der Trennung gerannt, damit sie maximal nur eine Stunde zu Hause bleiben muss, weil sie nicht allein sein will. Öfter war die Große da. Jetzt haben wir einen Plan. Sie hat an zwei Tagen eine Ag, einmal geht sie zu einer Freundin mit oder umgekehrt. Da arbeite ich länger und an den anderen Tagen bin ich pünktlich. Die Organisation rund um, darf man ja auch nicht vergessen. Und die Ferien zu organisieren war immer stressig. Es ist anstrengend, aber wie ich schon öfter schrieb, die Kinder sind schon mein Mittelpunkt. Eigentlich waren wir mal gleichberechtigt auf beruflichen Niveau, aber wenn einer dann sich einen beruflichen Lebenstraum erfüllen kann, sagt man dann in der Ehe nein wegen der Gleichberechtigung oder eher , jetzt bist Du mal dran. Ich krieg später , wenn ich es brauche diesem Freiraum. Das war zumindest mein Wunsch. Die Seifenblasen waren mit Next zerplatzt.

23.01.2024 22:20 • x 2 #8230


K
Tja. Unterm Strich ist es immer sehr individuell.

Die Teilzeit während der Ehezeit zahlen wir beide (über die Versorgung), ab jetzt ist Teilzeit (meine auch) halt das sprichwörtliche Privatvergnügen und fehlt dann nachher auf eigene Kosten in der Rente. Dann ist das halt so, dafür bietet es jetzt andere Vorteile. So einfach sehe ich das.

Jedenfalls hat meine Ehemalige unterm Strich finanziell aus der Ehe die gleichen Vor- und Nachteile wie ich. Das mag bei anderen anders sein, hier ist es so.

23.01.2024 22:30 • #8231


A
Zitat von Unterwegs2023:
Und trotzdem ist die Teilzeit der Frau nicht so passiert, sondern im Sinne der Familie, also auch des Mannes, gemeinsam entschieden worden.


Das ist ja das wirklich interessante daran. Es ist schon eine gemeinsame Entscheidung, und dann irgendwie doch nicht. Wenn wir in dieser klassischen Vorstellung bleiben, Teilzeit und Vollzeit, schiebt es auch den Vollzeitarbeitenden die Rolle des Verdieners und Ernährers zu. Seine wirtschaftlich stärkere Arbeitskraft wird auch im Sinne der Familie genutzt.
Dann geht die Familie kaputt, er muss auf die Mental Load Arbeitskraft verzichten, wird aber weiter für seine wirtschaftliche Arbeitskraft genutzt.
Ganz hart könnte man argumentieren, dass die Teilzeitkraft so lange sie Trennungsunterhalt bezieht für die Vollzeitkraft noch mitdenken muss . Das ist selbstverständlich nur ein Scherz.


Zitat von KomischerVogel:
Denn seien wir mal ehrlich: Wenn die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben (sagen wir mal so ab acht etwa) ist ein halber Tag schon stressfreier als Vollzeit.

Das ist ein ganz schmales Brett und kommt wahrscheinlich sehr auf die Art der Arbeit an. Im Moment mache ich 6h und da wird erwartet, dass ich die gleiche Leistung wie die 8hler bringe. Ich hab ja schließlich arbeitsrechtlich keine Pause. Die 10 min Kaffetrinken zu Arbeitsbeginn gibt es logischerweise nicht. Ich bin da, ich stehe drin.
So richtig halbe Tage habe ich auch mal gemacht, und da ist man der Ar. vom Dienst. Das ganze Umfeld ist ja auf andere Modelle ausgelegt. Also kriegt man entweder die Kackaufgaben oder man hat ständig das Gefühl seine Kollegen hängen zu lassen.
Ich finde volle Arbeitstage in der Hinsicht stressfreier.

Wobei die Diskussion was einfacher oder schwerer ist, eh nicht zielführend ist. Beide Seiten haben ihre stressigeren und einfacheren Phasen.
Die Frage ist ja eher, wie lange zahlt man noch für die unbezahlte Carearbeit nach der Trennung.

23.01.2024 23:03 • x 1 #8232


C
@Jamirah: Exakt das habe ich auch immer gedacht - also, dass es irgendwann später für mich einen Ausgleich geben würde. Tja.

23.01.2024 23:06 • x 2 #8233


K
@acre
Das stimmt, es hängt von der Tätigkeit ab. Ich mache ganze Tage und davon eben weniger, was ganz gut in unser Leben passt.

Ex hat beide Varianten durch, je nach Tätigkeit und auch Bedarf. Das klappte immer gut.

Inwieweit Teilzeit positiv oder negativ betrachtet wird, ist immer auch stark von den Vorgesetzten abhängig. Und natürlich von der Tätigkeit.
Bei uns waren Teilzeitkräfte immer ein echter Gewinn, weil man mehr Personal hatte und wir Spitzen abfedern müssen und seitens der Teilzeitkräfte die Bereitschaft und oft auch der Wunsch bestand, genau da zu arbeiten.

Also ja, es hängt stark vom Beruf ab. Mit einem Teilzeitsoldaten, der um zwölf sprichwörtlich die Flinte ins Korn wirft, kann wohl keiner was anfangen.

Trotzdem muss man, auch das ist meine Erfahrung, dem ein oder anderen in Vollzeit tätigen Kollegen schon mal den Hinweis geben, das der xy zwar nur halb so oft da ist, anderseits aber auch nur halb so viel Kohle kriegt.

23.01.2024 23:15 • x 1 #8234


DieSeherin
Zitat von alleswirdbesser:
Ich stehe so da… werde übrigens auf die Punkte trotzdem verzichten, weil ich meine Betriebsrente nicht teilen möchte.

hast du denn mal ausrechnen lassen, mit was du besser wegkommst?

24.01.2024 08:30 • #8235


A


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