@MissLilly
Du bist echt eine Heldin
Weißt du, es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen. Du brauchst mir nicht glauben, aber es wäre zu nennen das Finanzministerium und diverse Steuerberater, die genau das sagen: die Steuerlast ist völlig unabhängig von der Steuerklasse.
Du kannst sicher sein dass in normalen Fällen ( kein unter progressionsvorbehalt stehender Leistungsbezug, da müsste ich rechnen, ob es Konstellationen gibt, die anders sind) es völlig egal ist, welche Steuerklasse man wählt. Wenn es so ist, dass ihr trotz 35 noch etwas heraus bekommen habt, dann hattet ihr entsprechend Möglichkeiten, Ausgaben steuerlich geltend zu machen. Das wäre auch bei 44 der Fall. Dann wäre bloß die unterjährig höhere Vorauszahlung höher und dementsprechend die Erstattung auch.
Im übrigen ist es fraglich, dem Finanzamt einen zinslosen Kredit zu geben. Uuund, eine hohe Erstattung bedeutet dass man nur viele kosten aus seinem brutto bezahlen könnte. Menschen, die diese Kosten nicht haben, haben trotz Steuererstattung mehr Geld in der Tasche.
Zur Information:
Im Steuerausgleich/ Erklärung werden die Einnahmen genommen, alle Abzüge vorgenommen und vom Rest die Steuerlast bestimmt. Dann wird die Summe der geleisteten Vorauszahlung gegen gerechnet.
Welche Steuerklasse gewählt war ist für die resultierende Steuerlast vollständig irrelevant. Was sich unterscheidet ist nur die Vorauszahlung. Somit ist der Satz arbeiten lohnt sich mit 5 nicht, falsch.
Überhaupt ranken sich einige Mythen um das Thema Steuern.
Politisch finde ich persönlich das Ehegattensplitting nicht gut, in der heutigen Zeit sollte jeder seinen Teil zum Lebensunterhalt beitragen. Nichtarbeit sollte nicht steuerlich begünstigt werden.
Ich persönlich fände ein Familiensplitting viel gerechter, wenn Kinder in einem Haushalt leben, sollte das die Höhe der Steuer bestimmen.
Die Ampel wollte die Klassen 35 abschaffen. Stattdessen 44 mit Faktor Finde ich grundsätzlich auch gut. Denn damit fällt zum einen das Argument flach, Arbeit lohne sich nicht. Und zum anderen finde ich es wichtig dass jeder auch nur sein Einkommen versteuert und nicht das Einkommen des Partners quer subventioniert ( zumindest was das monatliche Netto betrifft)
Abschließend: ich finde es gar nicht erstrebenswert, wenig Steuern zu zahlen: je höher meine Steuerlast, desto mehr Geld habe ich verdient.
22.01.2024 15:20 •
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