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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

J
Du hast recht @ unterwegs. In unserer Gesellschaft stimmt es so, wie Du das beschreibt. Männer werden vor allem von Älteren mehr für ihre Kinderzuständigkeit bewundert. So habe ich es aber nicht gemeint. Ich habe das im Bezug auf meinen Ex gemeint. Da klaffen Welten und so habe ich auch das @wird verstanden.

20.01.2024 14:08 • x 3 #8101


K
Zitat von DasWird:
Er hat mir etwas aus seinem Berufsalltag erzählt. Seit einigen Jahren könne er zum Teil nur noch k.... bezüglich dem Punkt Kinder. Seit das gemeinsame Sorgerecht in der CH eingeführt wurde, wird aus seiner Sicht vieles noch viel mehr auf dem Rücken der Kinder ausgetragen als vorher. Da forderten plötzlich Väter ihre Rechte ein, die sich vorher nur minimalst für die Kinder interessiert hätten. Bei den erbittersten Kämpfen ginge es immer um die Kinder. Dann gäbe es Gutachten und Gegengutachten...


War das nicht schon immer so? Und wieso sollte es gut sein, wenn Mütter standardmäßig bevorzugt werden? Im Grunde wäre es doch eine Überlegung wert, das Wechselmodell als gesetzliche Regel festzulegen und nur, wenn sich ein Elternteil weigert, sich entsprechend einzubringen (oder warum auch immer nicht angemessen in der Lage ist, das Kind zu betreuen), das Residenzmodell.

Das würde auch einen Haufen weiterer Trennungsprobleme gerade im Unterhaltsrecht beseitigen. Jeder Partner hätte die Chance, für sich selbst zu sorgen, Trennungs- und Ehegattenunterhalt entfiele, KU entfiele, die Bindung der Kinder zu beiden Eltern bliebe erhalten. Im Grunde bliebe den Kindern die Familie so am ehesten erhalten und auch die familiäre Solidarität.


Und sein wir doch mal ehrlich: Auch heute ist es noch so, dass ich als Vater schlechte Karten habe, mein Recht durchzusetzen. Meine Ehemalige gibt letztendlich vor, wann und wie oft ich mein Kind sehe.
Jetzt könnte ich natürlich mehr einklagen, aber wer hätte die Last einer solchen Klage zu tragen? Richtig...

20.01.2024 17:19 • #8102


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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N
Auch im Wechselmodell muss Kindesunterhalt gezahlt werden. Das Kind hat ein Recht auf gleichwertige Lebensverhältnisse bei beiden Eltern.

20.01.2024 17:23 • #8103


K
Zitat von NeuesKapitel:
Auch im Wechselmodell muss Kindesunterhalt gezahlt werden. Das Kind hat ein Recht auf gleichwertige Lebensverhältnisse bei beiden Eltern.


Leider ist das so. Auch etwas, an dem man dringend etwas ändern müsste!

20.01.2024 19:42 • #8104


J
@ Komischer Vogel, ich finde es generell schwierig, dass es festgelegt wird, wie es gemacht werden soll bei Trennung. Ich finde, das Kindeswohl sollte im absoluten Mittelpunkt stehen. Aber das tut es nicht jetzt bei der Festlegung des noch mehrheitlichen Residenzmodells und als Festlegung auch nicht beim Wechselmodell. Nur sollte nichts gegeneinander passieren. Ich habe mal einen Artikel gelesen, dass Richter oft keine psychologische Schulung und Ausbildung haben. Da wird schnell falsch entschieden. Wichtig fände ich erst einmal ein gleichberechtigtes Gehör und eine Begleitung bei Problemfällen. Ich finde es furchtbar wenn alle Streitthemen auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Viele Väter, können aber auch Frauen, rechnen sich arm. Dann bleibt Unterhaltsvorschuss für die Kinder und der ist ja immer niedriger.
Den Kindern geht es dann immer schlecht.

20.01.2024 20:49 • #8105


K
@Jamirah

Weites Feld. Ich denke, es müsste eine regionale Rechengröße für den KU geben. Wieviel Geld ist für ein Kind in Region X erforderlich (in München mehr als im Westerwald), um die Grundbedürfnisse angemessen zu erfüllen?
Also: Wohnen, Nahrung, Kleidung, Bildung, diese Dinge. Daraus sollte sich ein Betrag ergeben, der jedem Kind zusteht, unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Den Bedarf des Kindes am elterlichen Einkommen auszurichten halte ich für grundsätzlich verkehrt.

Und der Unterhalt nach Abschluss der Schulbildung (längstens also Abitur) ist mal direkt völlig kontraproduktiv.

Aber ich gerate hier ins off-topic.

20.01.2024 21:00 • #8106


L
Habt ihr auch manchmal so einen innerlichen Druck, weil ihr ihm/ihr das neue Leben nicht vergönnt. Wie konntet ihr da eueren Frieden finden? Speziell bei den Finanzen.

LG

20.01.2024 21:50 • x 1 #8107


K
Zitat von Leopoldine1511:
Habt ihr auch manchmal so einen innerlichen Druck, weil ihr ihm/ihr das neue Leben nicht vergönnt. Wie konntet ihr da eueren Frieden finden? Speziell bei den Finanzen. LG


Klar. Das ist menschlich. Und schwer zu unterdrücken. Mach Dir deswegen keine Vorwürfe.

Es ist ein Unterschied, ob man das so empfindet, oder ob man es auslebt!

20.01.2024 21:52 • x 1 #8108


A
@KomischerVogel Das würde aber bedeuten, dass das reiche Akademikerkind, das in zahlreichen Vereinen und auf der Privatschule ist, seinen Lebensstandart nicht halten kann und die Arbeitereltern ganz schön ins schlingern kommen. Deine Idee würde nur mit einer grundsätzlichen Reform des Bildungssystems und Sozialsystems funktionieren. Was ja durchaus zu diskutieren ist.

Für mich ist Umgangsregelung eine Quadratur des Kreises. Sobald die Kinder nicht mehr ganz klein sind und eine Kernfamilie kennen, fehlt ihnen nach der Trennung immer etwas. Es ist sicher leichter, wenn man sich gut absprechen kann, aber der Zugang zueinander unterliegt auf einmal Regeln.

So weit ich weiß steigen Kinder aus dem Wechselmodell in der Pubertät häufig aus. Aus Kindersicht halte ich ein Nestmodell für am besten. Damit braucht man auch nicht eine zweite vergleichbare Wohnung. Allerdings müssen dann sehr gute Absprachen erfolgen.

Ich kenne Frauen, die sich ähnlich wie @Newbee hier recht schnell in neue Beziehungen gestürzt haben wegen Wohnraum und Geld. Ich kenne Väter, die großzügig zahlen und trotzdem wegen Geld getriezt werden. Ich kenne Kinder, die sich umziehen müssen bevor sie den Elternteil wechseln. Ich weiß nicht, ob das Gesetz all den kleinen Fiesheiten, die sich Leute so ausdenken können, gerecht werden kann. Eine wirkliche Gleichbehandlung vor Gericht von Vätern und Müttern wäre schon ein schönes Ziel.

20.01.2024 22:17 • x 2 #8109


K
Zitat von acre:
@KomischerVogel Das würde aber bedeuten, dass das reiche Akademikerkind, das in zahlreichen Vereinen und auf der Privatschule ist, seinen Lebensstandart nicht halten kann und die Arbeitereltern ganz schön ins schlingern kommen.


Natürlich. Trennung und Scheidung sind finanzielle Einschnitte. Und zwar für alle Beteiligten. In einer intakten Familie wirken sich Einkommenseinbußen doch auch auf die Kinder aus. Das ist das Leben, das ist normal. Wenn die Eltern arbeitslos werden, gibt es weniger Taschengeld. Wenn sie sich trennen halt auch.

Ich bin der Meinung, das Grundbedürfnis der Kinder muss erfüllt werden (und zwar bei allen Kindern, unabhängig der finanziellen Potenz der Eltern).

Was darüber hinaus geht, ist Luxus. Und da kann es schon mal vorkommen, dass das eben nach Trennung nicht zu halten ist. Wo ist das Problem?

Ich denke, es wären sogar wertvolle Lebenslehren, die die Kinder mitnähmen.

Und ja: Natürlich ist keine universelle Gerechtigkeit herstellbar, dafür sind die Fälle zu vielfältig.

20.01.2024 22:26 • #8110


A
Zitat von KomischerVogel:

Ich bin der Meinung, das Grundbedürfnis der Kinder muss erfüllt werden (und zwar bei allen Kindern, unabhängig der finanziellen Potenz der Eltern).

Da bin ich voll bei dir. Ich glaube nur nicht, dass es über den Unterhalt funktioniert.

Dein Vorschlag würde ja bei der stereotypen Chefarzt verlässt seine Hausfrau für die Azubine Situation bedeuten, dass die Kinder aus der schicken Einfamilienhaussiedlung in die Platte müssten und der, der für Mindestlohn arbeitet sich dann verschulden soll. Das ist ja nicht auf dem Niveau Taschengeld oder nicht.
Ich weiß nicht, ob das gerechter wäre.

In einem System mit vernünftigem sozialen Wohnungsbau, guten Schulen und kostenlosen Freizeitangeboten sowie Schulspeisung und geringeren Gehaltsunterschieden in der Gesamtbevölkerung, könnte man darüber nachdenken.

An sich mag ich es, dass der Staat sagt: Leute, im 1. Schritt müsst ihr das unter euch regeln. Ihr habt euch mal geliebt, so dass es für ein Kind gereicht hat, jetzt kriegt ihr raus, wie Umgang und Unterhalt zu regeln sind. Ich entscheide erst, wenn ihr zu es nicht hinbekommt, erwachsen miteinander umzugehen.
Dass diese Entscheidungen dann ein Wohl und eine Fairness bringen sollen, die beide Eltern zusammen nicht geschafft haben, halte ich für eine übertriebene Anforderung.

20.01.2024 22:48 • x 1 #8111


A
@KomischerVogel Oder man versteht es gleich als Reichtumskappung. Dann werden die teuren Villen halt frei und der Mindestlöhner wird im Unterhalt vom Staat unterstützt.
Da würde im oberen Drittel aber wahrscheinlich dazu führen, dass die den Kindern zugewandten wesentlich schlechter aus der Beziehung rauskämen als jetzt.
Ist aber ein interessantes Gedankenspiel.

20.01.2024 22:52 • #8112


K
Zitat von acre:
Dein Vorschlag würde ja bei der stereotypen Chefarzt verlässt seine Hausfrau für die Azubine Situation bedeuten, dass die Kinder aus der schicken Einfamilienhaussiedlung in die Platte müssten und der, der für Mindestlohn arbeitet sich dann verschulden soll.


Genau.

Allerdings müßte der Chefarzt genau wie der Malocher zum Beispiel 600 Euro im Monat für den Fünfjährigen zahlen. Natürlich verschuldet sich der Malocher nicht, wenn er die nicht zahlen kann, dann springt wie immer der Staat ein.

Der Chefarzt könnte profitieren, das ist aber unwahrscheinlich, denn er wird von sich auch in aller Regel Geld in sein Kinder investieren.

Was ich meine: Wir müssen generell von diesem völlig überzogenen Versorgungsgedanken wegkommen.

20.01.2024 22:55 • #8113


K
Zitat von acre:
Da würde im oberen Drittel aber wahrscheinlich dazu führen, dass die den Kindern zugewandten wesentlich schlechter aus der Beziehung rauskämen als jetzt.


Das glaube ich nicht. Die Bedeutung von Geld für Kinder wird vollkommen überschätzt, glaube ich. Die haben ganz andere Baustellen.

20.01.2024 22:56 • #8114


A
Zitat von KomischerVogel:
Was ich meine: Wir müssen generell von diesem völlig überzogenen Versorgungsgedanken wegkommen

Absolut. Ich will auch überhaupt nicht verteidigen, dass unsere Kinder in einer Überflussgesellschaft leben.

Aber die Ehefrau vom Chefarzt hat vor 15 Jahren ihren Job aufgegeben, immer fleißig ihren Mann unterstützt und hat dann die Perspektive auf zeitlich begrenzten Trennungsunterhalt und 600 Euro Kindsunterhalt. Die ist entweder in einer existenziellen Krise, hält seine Affäre zur Vorzimmerdame aus, oder ist auf die Großzügigkeit ihres Ex angewiesen. Während er mit seinem Chefarztgehalt und Next ganz entspannt auf Bora Bora Urlaub macht.
Das ist halt nicht viel fairer als jetzt.

Für mich ist übrigens eines der größten Probleme bei Trennung aktuell der beschissene Wohnungsmarkt. Man kann halt nicht mehr eine Straße weiter ziehen und eine Mehrraumwohnung finden, die bezahlbar ist. Ganz praktisch haben wir keine Chance ein Wechselmodell zu leben. Und dabei geht es noch nicht mal um große Ansprüche, sondern um drei Zimmer.

Ich glaube, es gibt vieles was in der Trennung helfen könnte, von dem auch die Gesellschaft als ganzes profitiert. Würden zum Beispiel die Ganztagsschulen wie gedacht funktionieren, so dass sie zuverlässig ist, die Kinder alle ihre Aufgaben da erledigen und vielleicht noch zwei AGs haben die Spaß machen, wäre mein Leben deutlich leichter, und es würde nicht so sehr am Einkommen und Bildungsstand der Eltern liegen, welche schulische Karriere das Kind macht.

20.01.2024 23:26 • x 1 #8115


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