Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

@Jamirah

Es gab schon so vieles in meinem bisherigen Leben, was ich nicht verstehen konnte aber unbedingt verstehen wollte....bis ich irgendwann erkannt habe, dass es Dinge im Leben gibt für die es weder eine Erklärung noch Entschuldigung geben DARF. Die eigenen Kinder zu missachten und so zu tun als würden sie gar nicht existieren, ist eins davon..

@ acre, wir sind als Studenten zusammengekommen. Wir waren sehr verliebt und hatten gemeinsame Pläne. Am Anfang war er es, der uns finanziell über Wasser gehalten hat, wir haben Lebensvorstellungen verglichen, uns angenährt. Ich war die Temperamentvolle und er der Besonnene. Wir wollten nach dem Studium Kinder. Bin dann schneller als gewollt schwanger geworden, haben beide heiraten wollen und anfangs alles gut gemanagt. Unterschiedliche Vorstellungen haben wir dann bei der Arbeit und Hausarbeit und Kinderbetreuung entwickelt. Ich wa sehr gern Mama und habe ihm berufliche Freiheiten ermöglicht. Mein Ex war gern mal bequem und von Zu Hause gewohnt, dass ihm Sachen und Verpflichtungen abgenommen wurden. Das war oft Thema zwischen uns, aber nicht wirklich belastend. Er war ein zärtlicher Mensch zu uns Dreien, aber auch anderen Menschen gegenüber. Dass ich meine Arbeit wieder stärker gewichtet habe, war für ihn okay. Paarzeit war da, sogar während der Zeit des Fremdgehens. Anders wurde es für die Familie als er beruflich Karriere machte. Ich denke, dass sich Menschen im Laufe des Lebens verändern können. Einflüsse von außen mehr gewichtet werden, Ängste des Altens, die Sinnfrage noch einmal Bedeutung bekommen.Ich habe viel gegeben in der Ehe, jetzt achte ich mehr auf meine Bedürfnisse. Die Fähigkeit zu Lieben beinhaltet für mich Großzügigkeit, Ehrlichkeit, Verständnis und auch Verzeihen. Auch die Akzeptanz , dass zwei unterschiedliche Menschen unter einen Hut kommen müssen und Toleranz lernen müssen. Das alles hatte ich eben auch in meiner Ehe.Deshalb wollte ich sie ja so sehr neu beleben. Das mein Ex sich so völlig anders entwickelt, habe ich nicht verstanden. Deshalb mein Ansatz.

So nun kommen die Freunde meiner Kinder und ich bin für das Rahmenprogramm zuständig Dann kommt mein Partner, wir gehen und die Kids machen Party. Ich wünsche allen einen guten Rutsch, die guten Gefühle und richtigen Entscheidungen für 2024. Alles Liebe und warme Grüße an alle.

Zitat von Jamirah:

Vielleicht kann ich den Kindern damit helfen. Ich will nicht, dass sie irgendwie doch Fehler bei sich suchen.

Ich bin an diesen zwei Sätzen hängengeblieben. Wie vorhin geschrieben, bringt mir persönlich die Idee von Aufarbeitung nichts. Das heißt aber nicht, dass ich sie für alle grundsätzlich falsch finde. Das nur vorab.

Deine Schlussfolgerung überlege ich aber gerade: Wäre es nicht für die Kinder viel klarer und einfacher und letztlich überzeugender, wenn du direkt und ohne lange Recherche nach Gründen mit 100-prozentiger Überzeugung sagst: Es hat mit euch nichts zu tun. Punkt.

Wenn du (mit oder für die Kinder) nach Gründen suchst im Versuch einer Aufarbeitung ... , wirkt es dann nicht für die Kinder erst recht so, als ob sie vielleicht mit der Verhaltensänderung deines Ex etwas zu tun haben könnten? Genau weil du es eben prüfen und ausschließen musst, anstatt zu sagen: Es ist seine Sache. Er hat sich verändert. Ihr könnt nichts dafür und Ihr konntet nichts dagegen tun.

Nur so als Idee. Aber vielleicht stößt du auch auf hilfreiche Antworten, ich würde es dir wünschen.

Ich bin jetzt auch raus. Habt einen hübschen Abend und kommt gut nach 2024!

@Jamirah:

Ja, das sind dann zwei Paar Stiefel, also zwei Gründe, warum man eine Aufarbeitung wollen würde:
1. damit die langen Jahre der Beziehung und diese als solche sich nicht komplett falsch anfühlen (das ist mein Bedürfnis)
und
2. damit die Kinder die Veränderung des Vaters (und dass diese nichts mit ihnen zu tun hat) verstehen (Dein Ziel).

Ich fürchte aber auch, dass Du da (also in Bezug auf Punkt 2.) nichts erreichen wirst können - aus dem einfachen Grund, dass das Verhalten Deines Ex (kein Interesse mehr an den Kindern; quasi Wegwerfen der Vaterrolle) eigentlich durch absolut nichts zu rechtfertigen oder auch nur zu begründen ist. Bei einer Trennung ist das anders - da gibt es ja zahlreiche mögliche Gründe, die man anführen kann und die ganz klar und offensichtlich nichts mit den Kindern zu tun haben.

Zitat von Caecilia:

1. damit die langen Jahre der Beziehung und diese als solche sich nicht komplett falsch anfühlen (das ist mein Bedürfnis)

Das Bedürfnis habe ich auch. Aber aus Selbstschutz werden sich unsere Verlasser*innen dazu nicht äußern. Es wird keine ehrliche Antwort geben. Das würde ihr Kartenhaus zum Einsturz bringen.
Meine kleine Tochter übernimmt aktuell die Aussagen von NF, dass sie ja schon länger unglücklich war und ausgehalten hat. Die große Tochter wirft dann aber die Frage auf was dann die letzten Jahre überhaupt echt war, auch ihnen gegenüber. Und wenn sie wegen der Kinder gelitten (ausgehalten) hat, dass sie (Tochter) sich damit auch nicht wohlfühlt das jetzt vorgeworfen zu bekommen (weil man ihr ja ihr Glück nicht gönnen würde). Du siehst solche Aussagen beschäftigen die Kinder mehr als man denkt.
Ich habe mich von der Hoffnung auf Aufarbeitung verabschiedet da es sonst für mich schlechter heilt.

Zitat von Elfe11:

Ich grenze mich gut ab!
Es gab 1 Treffen im Café, aber es gibt keinen S.!

S. - ist das Maß der Dinge?
Also, Elfe - du erstaunst mich

Zitat von Jamirah:

Vielleicht kann ich den Kindern damit helfen. Ich will nicht, dass sie irgendwie doch Fehler bei sich suchen.

Schon mal die Kinder gefragt, ob sie sich da auch schuldig fühlen?
Mir scheint, du willst gerade das Eckige ins Runde drücken

Zitat von Elfe11:

Uns Kinder mit dem Mercedes mit zur Schule nahm

Warum, die Betonung, warum nicht einfach Auto

Zitat von Elfe11:

Mit mir meine Studentenwohnung gesucht und gekauft.

Hätte es eine WG nicht auch getan?

Zitat von Elfe11:

in edle Restaurants

ohne edel, käme deine Schilderung über deinen Vater einfach so rüber, als ob er keine Schuld abtragen müsste

Zitat von Elfe11:

Meine Mutter hat sich leider sehr zum Opfer gemacht und emotional dramatisch reagiert

Ah, drastisch reagieren, das hast du von deiner Mutter

Zitat von Jamirah:

bringt eine vielleicht toxische Beziehung so eine Abhängigkeit hervor, dass ein Mensch sich so verändert.

Nicht so schnell, sowas trägt man, wenn, dann schon vorher intus.

Zitat von Unterwegs2023:

wenn du direkt und ohne lange Recherche nach Gründen mit 100-prozentiger Überzeugung sagst: Es hat mit euch nichts zu tun. Punkt.

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Allen Anderen, frohes Neues Jahr wünsche

Guten Morgen, ein frohes, gesundes, für uns alle ein besseres Neues Jahr wünsche ich allen. Die Silvesterpary meiner Kinder war für sie sehr schön. Ich habe erst befürchtet, dass Groß und Klein sich nerven, aber das war kein Problem.. Das hat mich sehr gefreut. Nein, @ unterwegs, die klare Aussage, Ihr seid nicht schuld , können sie annehmen, trotzdem stellen sie ja die Fragen.. Warum wendet er sich immer mehr ab.. Ich habe dazu keine klare Antwort. Und suche. Ob mein Weg richtig ist, weiß ich noch nicht. Ich werde vorsichtig sein und Eure Blickwinkel einbeziehen. Vor ein paar Tagen habe ich einen Film über Joan Baez gesehen. Es war spannend, sie hat sich ihr ganzes Leben mit der Wirkung ihrer Eltern auf ihre Psyche auseinandergesetzt. Es war eine andere Ursache, Missbrauch , nicht wirklich S., aber doch zu intim. Erst spät konnte das fast heilen. Ich würde gern meine Kinder schützen., sie sind halbwegs stabil. Die Große sucht nach ihrer eigenen Identität. Und da kommen die Fragen.

Zitat von robrt:

Meine kleine Tochter übernimmt aktuell die Aussagen von NF, dass sie ja schon länger unglücklich war und ausgehalten hat. Die große Tochter wirft dann aber die Frage auf was dann die letzten Jahre überhaupt echt war, auch ihnen gegenüber. Und wenn sie wegen der Kinder gelitten (ausgehalten) hat, dass sie (Tochter) sich damit auch nicht wohlfühlt das jetzt vorgeworfen zu bekommen

Ja, das ist ein zentraler Punkt. Das frage ich mich auch und könnte mir vorstellen, dass auch meine Kinder sich das fragen, auch wenn sie es nie verbalisiert haben. Daher hätte ich (und hätten wahrscheinlich auch die Kinder) gerne diese Abgrenzung, also die klare Aussage des Ex, dass bestimmte Bereiche unseres Lebens auch für ihn schon echt und schön waren. Das passt aber nicht mit seiner pauschalen war schon lange Jahre permanent unglücklich-Aussage zusammen und daher wird es solche Erklärungen von ihm auch nicht geben, weder für mich, noch für die Kinder.

Zitat von robrt:

Das Bedürfnis habe ich auch. Aber aus Selbstschutz werden sich unsere Verlasser*innen dazu nicht äußerMeine kleine Tochter übernimmt aktuell die Aussagen von NF, dass sie ja schon länger unglücklich war und ausgehalten hat. .

Wenn es Dich tröstet: Exakt diese Schallplatte spielt meine Ehemalige auch sehr gerne ab. Sie leidet schon seit Jahren, manchmal Jahrzehnten.

Zitat von KomischerVogel:

leidet schon seit Jahren, manchmal Jahrzehnten.

Same hier, hat aber nur einmal geäußert. Den Zahn habe ich ihm gezogen indem ich ihm aufzeigte, was wir/er in der Zeit seines angeblichen Unglücks geschaffen haben.
Haus geplant, jeden Samstag war er auf der Baustelle ohne murren u aus eigenem Antrieb früh um 7 los gelegt. Während des Hausbau ist unser 2. Kind entstanden, ins Haus gezogen Kind geboren was sehr emotional für ihn war usw..... da braucht er mir nicht mit dem Argument kommen das er das alles gewollt hat und dabei ach so unglaublich unglücklich war.
Sein Unglück fing an als der Alltag mit dem 2. Kind Haus u Garten anstrengend wurde UND die tolle Kollegin auf der Bildfläche erschien.

Einmal und nie wieder hat er sich so mir gegenüber geäußert. Ich lasse das nicht zu das er diese Familien Zeit in den Dreck zieht und mir damit das Gefühl gibt, verarscht worden zu sein und ihn nie wirklich gekannt zu haben

Zitat von acre:

Was machst du, wenn dein Ergebnis ist, dass er nie richtig bei euch war? Dass es immer mehr ein aushalten und bleiben war, als ein wirklich geteiltes Leben?

Tja....das fällt irgendwie in die Kategorie Wenn du Angst vor der Antwort hast, darfst du die Frage nicht stellen.
Aber ich denke, wenn sich rückwirkend aus vielen kleinen Puzzleteilen solche ein Bild zusammensetzt, ein Bild was man in der Beziehung nicht sehen konnte und wollte, weil der Abstand fehlte, dann weiß man es eigentlich schon.
Das was einen dann doch noch enttäuscht, ist der Umstand das man irgendwie gehofft hat.....das man sich täuscht.
Manche Dinge erkennt man auch erst wenn sich bestimmte Wesenszüge der/des Ex deutlicher zeigen.

Natürlich besteht auch immer die Gefahr einer Fehldeutung, aber vielleicht braucht man das auch um für die Zukunft eher aufmerksam zu sein.

Mein Ex ist ja auch von der Sorte des angeblich seit Jahren/Jahrzehnten Unglücklichen,obwohl er genau dieses Leben mit aufgebaut hat. Ich frage mich einfach, ob sein Umfeld ihm das wirklich glaubt, sie haben das ja auch anders mitbekommen. Ob die seiner nachträglichen Umdeutung unserer Jahre wohl einfach folgen? Naja, kann mir eigentlich egal sein... Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er diese seine Wahrheit bis aufs Blut verteidigen wird - sonst stünde er ja schön blöd da....