Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Eine Freundin von mir hat mit ihren Kindern den Kompromiss gemacht, dass sie ein Foto haben dürfen, aber nicht mehr.

Ich denke, auch hier hilft die Zeit.

Mein Großer (10) hat mich mal direkt gefragt, ob ich Next auch mag. Ich war da auch ehrlich.

Zitat von Zitronenfalter2:

Meinen Kids (5 und würde ich nicht direkt kommunizieren was ich von einer Frau halte, die Pärchenwohnung anmietet während er im Familienurlaub seine Frau beglückt. Auch nicht, wenn sie älter wären. Das fällt schwer, aber ich bin nicht der Richter und sie dürfen ihr eigenes Bild vom Papa haben und brauchen das auch.

Das mit dem eigenen Bild vom gehenden Elternteil ist interessant und darüber denke ich auch oft nach. Ich glaube aber, dass sich das mit der Zeit ändert. Gerade am Anfang einer Trennung brauchen die Kinder imho erstmal Sicherheit. Da gab es dann schon die ein oder andere Notlüge. Das ist mit der Zeit aber weniger geworden. Sie müssen sich ja in ehrlicher Form mit ihrem Vater auseinandersetzen. Dazu kommt auch, dass was @Jamirah schrieb. Ihre Kinder sind vom Papa enttäuscht. Da tut sie ihren Kindern wahrscheinlich einen größeren Gefallen, wenn sie diese Gefühle ernst nimmt und bestätigt als den Papa schönzureden.
Je älter sie werden und so mehr sie hinterfragen, umso ehrlicher sollten die Antworten werden. Sie fangen ja auch irgendwann an, sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Zitat von Button:

@Caecilia Die Kinder mögen ihren Bruder und reden auch viel von ihm. Sie haben bestimmt irgendwo auch komische Gefühle damit, aber die zeigen sie nicht direkt. Ich hoffe, dass da die Trennungsbegleitung hilft. Letztlich kann das Kind nichts dafür und ich ermutige die Kinder auch darüber zu reden. (Nur als meine ...

Danke - ich finde Deine Sicht auf die Dinge echt toll und souverän .

@Wüstenfee
Das klingt super!
Berlin-Marathon als nächstes Ziel ist klasse - das schaffst Du.

Zitat von KomischerVogel:

Ich habe unseren Kindern von Anfang an gesagt, dass Next für mich ein A. ist.

Ich nicht. Ich kenne allerdings Next auch gar nicht und kann auch nicht wirklich wissen, wie es zu deren Affäre kam. Ich denke schon, dass da Next recht viel recht geschickt eingefädelt hat - aber (a) kann ich das nicht wissen und (b) ist es ja immer noch mein Ex, der darauf eingegangen ist. Er hätte ja auch einfach nein sagen und/oder mit mir darüber reden können.

Zitat von KomischerVogel:

Da gebe ich Dir natürlich recht. Bei einem dreijährigen Kind ist das schwierig, bei Jugendlichen kein Problem und dazwischen muss man halt schauen.

Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn man sagt, dass man Next nicht mag (was zumindest ich ja ehrlicherweise gar nicht kann, weil ich sie nicht kenne), stürzt man die Kinder immer in einen Loyalitätskonflikt.

Zitat von Jamirah:

bei der Großen den Laufstil kritisiert und dann sich darüber lustig gemacht, dass sie Currywurst wollten.

WTF?

Zitat von Zitronenfalter2:

Da landet dann das Handtuch mit der Namensstickerei der Neuen bei mir,

Bei solchen Sachen bin ich mir tatsächlich oft nicht sicher, ob das nicht Absicht ist. Hier hat sich der Ex ja mal ein Päckchen eines Wäscheshops hierher schicken lassen, es ewig rumliegen lassen, auch noch die aufgerissene Verpackung, nachdem er den Inhalt mitgenommen hatte - damit ich auch ja den Absender sehe - da bin ich fast sicher, dass das Absicht war. Er hätte sich den Kram problemlos an seine neue Adresse schicken lassen können (macht er ja bei anderen Sachen auch) - hätte auch problemlos in einen normalen Briefkasten gepasst (diese Dinge sind ja klein) - es hätte also kein Risiko bestanden, dass er es bei der Post abholen muss oder so. Armselig.

Zitat von Zitronenfalter2:

Meinen Kids (5 und würde ich nicht direkt kommunizieren was ich von einer Frau halte, die Pärchenwohnung anmietet während er im Familienurlaub seine Frau beglückt. Auch nicht, wenn sie älter wären. Das fällt schwer, aber ich bin nicht der Richter und sie dürfen ihr eigenes Bild vom Papa haben und brauchen das auch. Im Grunde ist er eine arme Wurst die seine Bedürfnisse nicht kommunizieren konnte.

So sehe ich das auch. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass meine Kinder, obwohl schon größer, das Verhalten ihres Vaters tatsächlich anscheinend null kritisch sehen. Einerseits ist das natürlich gut, andererseits wundert es mich wirklich, sie sind ja nicht blöd.

Zitat von KomischerVogel:

Wie gesagt. Es geht nicht darum, permanent auf Next herumzuhacken oder so.
Aber wieso sollen die Kinder nicht wissen, wie es in mir aussieht?
Es ist nicht deren Schuld und es ist auch ok, wenn sie ein Verhältnis zu ihm haben, das sie ganz alleine gestalten.
Aber ich finde es nicht verwerflich, wenn Kinder ihre Eltern auch als Menschen mit einem Innenleben wahrnehmen.
Das ermöglicht es ihnen vielleicht sogar eher, mein Verhalten in manchen Situationen einzuschätzen.

Einerseits schon, andererseits verstärkst Du damit m.E. schon ihren Loyalitätskonflikt (s.o.). Da ja aber zumindest eines Deiner Kinder trotzdem ein gutes Verhältnis zu Next hat, scheinen sie das für sich gut geregelt zu bekommen - dann passt das, würde ich sagen.

Zitat von acre:

Mein Großer (10) hat mich mal direkt gefragt, ob ich Next auch mag. Ich war da auch ehrlich.

Was hast Du genau gesagt - tatsächlich nein? Du kennst sie ja auch. Wenn meine Kinder das fragen würden, würde ich einfach sagen, dass ich sie ja nicht kenne. Wenn sie mich fragen würden, wie ich ihr Verhalten beurteile, würde ich ebenfalls sagen, dass ich die Situation nicht bis ins Letzte beurteilen kann (s.o.). Das wäre also einfach.

Zitat von Caecilia:

Was hast Du genau gesagt - tatsächlich nein?

Ich habe gesagt: Nein, aber es ist gut, dass ihr sie mögt.

Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Kinder einen Loyalitätskonflikt haben. Mein Sinnen ist ja, dass ich ihnen zeige, dass ihr Papa trotz allem noch okay ist. Wir haben ihm jetzt einen Adventskalender gebastelt, der sehr von kindlichem Egoismus geprägt ist. Allerdings hat mein NM auch verstanden, dass es den Kindern nicht gut tut viel Kontakt mit Next zu haben. Er hält sich da aktuell sehr zurück. Was ja am Anfang ganz anders war.

Zitat von Zitronenfalter2:

Da war meine Grenze erreicht.

Ich denke, das ist ein zentraler Punkt an den wir hier immer wieder kommen. Wo sind die eigenen Grenzen und wo sind die Grenzen der Kinder. Das muss jeder für sich abwägen und es ist auch sehr kindabhängig.
Mein Großer hat ja auch wirtschaftliche Angst gehabt durch die Trennung und lange habe ich gedacht, es reicht ihm, wenn ich sage, dass wir das hinkriegen und fair sind. Hat es nicht. Also habe ich ihm irgendwann die Zahlen gezeigt. Mein Verdienst, den Unterhalt, unsere Kosten. Und das hat ihn dann erst beruhigt.

Ich glaube aber auch, dass ältere, die vielleicht ihren ersten eigenen Liebeskummer schon hinter sich haben und denen vielleicht auch Freundin/Freund ausgespannt wurde anders verstehen als fünfjährige für die Mama und Papa eine feste Einheit sind.

Zitat von KomischerVogel:

Und es ist auch nicht mein Job, den Neuen schön zu reden.

Nein, natürlich nicht. Das mache ich auch nicht. Ich rede neutral über sie - das ergibt sich so. Ich sage dann z.B. so etwas wie Heute Abend seid Ihr ja mit Papa und X Pizzaessen.

Zitat von Jamirah:

@ caecilia, ich finde es schwierig sich zu verstellen wegen eventueller Loyalitätskonflikte der Kinder. Wenn man ihnen in punkto eigener Befindlichkeit etwas vormacht, belügt man sie.

Vermutlich. Wenn meine Kinder fragen würden, wie es mir mit der Trennung geht, würde ich auch ehrlich antworten (ohne den Ex oder Next schlechtzumachen). Bisher haben sie aber nicht gefragt.

Zitat von Jamirah:

So zu tun als ob ich Next mag, konnte ich nicht. Dafür war ja mein Leid bei der Trennung zu offensichtlich. Aber ich habe es nie bösartig rübergebracht.

Da bin ich mir bei Dir sicher. Ich würde, wie gesagt, einfach sagen, dass ich Next nicht kenne und ihr Verhalten letztendlich nicht beurteilen kann (falls die Kinder fragen sollten - haben sie bisher nicht). Dass Next in meinen irrationalen Gedanken ein Mensch ist, dem ich wirklich die Pest an den Hals wünsche, müssen die Kinder nicht wissen.

Zitat von robrt:

Ich sehe es hier wie Next hätte die Finger weglassen können aber hat entsprechend gehandelt. Das verzeihe ich nie.

Ich finde, vor allem hätte mein Ex die Finger weglassen können. Die größte Schuld trägt aus meiner Sicht immer derjenige, der gebunden ist.

Zitat von acre:

Ich habe gesagt: Nein, aber es ist gut, dass ihr sie mögt.

Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Kinder einen Loyalitätskonflikt haben. Mein Sinnen ist ja, dass ich ihnen zeige, dass ihr Papa trotz allem noch okay ist. Wir haben ihm jetzt einen Adventskalender gebastelt, der sehr von kindlichem Egoismus geprägt ist. Allerdings hat mein NM auch verstanden, dass es den Kindern nicht gut tut viel Kontakt mit Next zu haben. Er hält sich da aktuell sehr zurück. Was ja am Anfang ganz anders war.

Das klingt richtig gut bei Euch. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich, bei aller Ähnlichkeit unserer Geschichten, wir manche Dinge sehen. So etwas wie mit meinen Kindern ein Geschenk für den Ex basteln, würde ich z.B. niemals tun, auch dann nicht, wenn sie noch kleiner wären. Ich glaube, meine Kinder werken oder kaufen ihm selbst Geschenke - aber daran bin ich nicht beteiligt. Wenn sie noch kleiner wären, bekäme er halt keine Geschenke von ihnen.

Zitat von acre:

Ich glaube aber auch, dass ältere, die vielleicht ihren ersten eigenen Liebeskummer schon hinter sich haben und denen vielleicht auch Freundin/Freund ausgespannt wurde anders verstehen als fünfjährige für die Mama und Papa eine feste Einheit sind.

Das kann schon sein. Ich bin nicht so detailliert in das Liebesleben meiner Söhne involviert, denke aber schon, dass gerade die beiden Älteren schon eine etwas differenziertere Sicht auf Beziehungen haben als noch vor ein paar Jahren. Auf der anderen Seite , wenn ich da an mich im Alter von +/- 20 denke, war das schon nochmals was ganz anderes als jetzt. Wie es sich anfühlt, nach über 23 Jahren Beziehung mit drei Kindern Knall auf Fall für eine andere verlassen zu werden, können sie sich sicher nicht einmal im Ansatz vorstellen.