Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Ja, es geht mir besser. Das hier ist auch der Ort, um das manchmal rauszulassen und das hilft schon viel.

Es ist gut, dass du dich noch mal mit dem Ende deiner Ehe auseinandersetzt. Vielleicht ist es mit dem Abstand auch der bessere Weg. Dann hat man einen besseren Blick auf alles was schlecht oder gut war.
Aber

Zitat von Jamirah:

Habe ihn nicht zu seiner erwachsenen Verantwortung gezwungen.

Das kann man kaum. Jemanden zu etwas zwingen ist in einer Beziehung schon schwierig, in der Trennungsphase oder danach, ist es schlicht unmöglich. Ja, vielleicht hättest du dich früher abgrenzen sollen, aber so weit warst du einfach noch nicht. Aber ihn hättest du damals nicht verändern können.

@Wüstenfee
Ich gratuliere Dir , sei stolz auf Dich! Und ich bin ein wenig neidisch.
Ich habe nach der Trennung/Scheidung auch vieles mit Bewegung besser bewältigt, aber laufen geht für mich nicht. Da bekomme ich zu viele Wehwehchen. Ich bin wohl für sanfteren Sport gemacht.

@Caecilia
Es tat zu Beginn schon sehr weh, vor allem da er sich ja schon mit Geburt unseres Sohnes nach und nach aus der Familie verabschiedet hat. Zu ihm hat er keine gute Bindung, er hat ihn unterschwellig immer abgelehnt, weil dieser nicht so pflegeleicht war wie unsere Tochter.

Was mir half, war ein bisschen Schadenfreude. Ich hatte ja auch im Grunde die Familienplanung abgeschlossen und mein Ex Mann wollte wieder jung und frei sein. Nun hat er mit dem 3. Kind, der Patchworksituation, dem erneuten Umzug in ein gemietetes Haus, dem Pendeln zur Arbeit die deutlich stressigere Situation und das genaue Gegenteil von dem Leben, das er wollte. Er altert ganz schön im Moment, und ich blühe auf. Mir wurde mit ihm auch die Last eines unerwachsenen Mannes genommen. Das und die unglaubliche Verbundenheit der Kinder zu mir lässt mich das alles durchstehen. Sie sind oft anstrengend und arbeiten sich an mir ab, aber es gibt auch die Momente, in denen ich spüre, dass sie bei mir zuhause sind. Ich verüble ihm, dass er seine Verantwortung als Familenvater mit Füßen getreten hat, die Kinder als Botschafter benutzt und immer noch mit Dingen belastet, die seine Probleme sind, und nicht für Kinder geeignet.

Als Ehemann wurde ich tatsächlich von ihm befreit. Ich kann ihm nicht die alleinige Schuld geben, denn ich habe auch keine Konsequenzen gezogen, aber er hatte jahrelang Probleme, die dazu führten, dass wir keine Liebesbeziehung mehr hatten. Ich hätte die Ehe nicht beendet und schon dreimal nicht auf diese Art und Weise. Ich weiß aber von ihm selber, dass er die selben Probleme bereits zu Beginn der Schwangerschaft auch in der neuen Beziehung hat.

So konzentriere ich mich also darauf, ein gutes neues Leben zu haben und mich überall dort abzugrenzen, wo er versucht, mich über die Mitleidsschiene und die Kinder weiterhin als Energiequelle und Problemlöserin zu nutzen.

Mit meinem neuen Partner gibt es viele schöne Momente und ich merke wie schön es ist, wenn jemand Rücksicht nimmt und sich verantwortungsvoll verhält. Gleichzeitig habe ich auch immer wieder Zweifel und spüre alten Schmerz bei kleinen harmlosen Bemerkungen, merke wie ich meine unerfüllten Erwartungen aus der Ehe auf meinen neuen Partner projiziere. Ich versuche mich da in Geduld zu üben und auseinanderzuhalten was mit mir und der Vergangenheit zu tun hat und was mit ihm. Ist aber gerade in den Zeiten, in denen wir uns nicht sehen und ich zuviel nachdenke nicht immer einfach.

Was mir immer hilft sind meine Familie, Freunde (alte und neue), Bekannte, Nachbarn, schöne Unternehmungen, Yoga, walken, Ausflüge, das Zuhause schön gestalten

Bei allen struggles habe ich schon die Zuversicht, das alles gut wird. Aber auch die Klarheit, dass mein ExMann da in meinem Leben außerhalb seiner Verantwortung als Vater nichts mehr zu suchen hat.