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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

U
Zitat von Rheinländer:
Bei den meisten hier

Nicht falsch verstehen. Was ich schrieb, gilt nicht für die Trennungen hier in diesem Thread oder in irgendeiner Kombi mit Betrug. Für meine Kinder ist ebenfalls die Beziehung zum Vater zerstört (die heile Welt vielleicht nicht, mit Anfang 20 hat man meiner Erinnerung nach durchaus einen differenzierten Blick auf die eigenen Eltern und die Welt). Das hat aber nichts mit Trennungskompetenz zu tun, schrieb ich auch.

Ich zitiere mich nochmal: für ältere Kinder kann eine Trennung eine Erweiterung im Kopf sein und sogar hilfreich für eigene gute Beziehungen.

Caecilia hat es besser zusammengefasst (Edit: Keine Ahnung, warum da jetzt Zitat von Rheinländer steht , ist von Caecilia):
Zitat von Rheinländer:
Ich finde es auch gut, wenn unsere Kinder wissen / erfahren, dass man eine unglückliche Beziehung verlassen kann, dass man nicht um jeden Preis in einer solchen verweilen muss, dass Trennung eine Option ist.


Das bezieht sich, siehe fehlende Trennungskompetenz bei allen Trennungen in diesem Thread, eben ausdrücklich auf faire Trennungen. Ohne Next, ohne Betrug. Auch dann werden Trennungen schmerzhaft sein für den Verlassenen. Aber ich bin sicher, dass ich Trennung auch deshalb nicht in Betracht gezogen habe, weil es ja eigentlich nicht so schlimm war. Und wir lieben uns doch. Ich hab komplett die Augen zugemacht.

Und ich bin froh, wenn meine Kinder das anders handhaben: Vielleicht gelernt haben, dass man sich um Beziehungen kümmern muss. Dass man sich nicht so mistig und gemein trennt mit Next. Aber dass Trennung eine Option ist. Trennungskompetenz halte ich für einen Wert.

Damit spreche ich niemandem hier ab, dass besonders die Kinder, jüngere, ältere, gelitten haben und man ihnen das als Verlassene/r so viel lieber erspart hätte.

15.11.2023 11:00 • x 5 #6721


U
@robrt : Es gibt hier im Thread eine Schweizer Doku, die acre verlinkt hat. Da sprechen erwachsene Trennungskinder darüber, wie sie die Trennung erlebt haben. Mich hat das sehr mitgenommen, weil ich das bei meinen eigenen Kindern spüre. Vielleicht ja interessant auch für Dich.
Zitat von robrt:
Das tat mir schon weh, was war sie dann vorher?

Ich verstehe Deine Gedanken, aber ich glaub, Du denkst in die falsche Richtung. Du beziehst den Satz auf Dich und Eure komplette vergangene Beziehung, aber Deine Frau war ja nicht durchgängig unglücklich. Und gleichzeitig: Ich finde es auch logisch, dass Kinder möchten, dass es ihren Eltern, beiden, gutgeht. Und wenn Deine Frau bis heute glücklich gewesen wäre, dann hätte sie sich ja nicht getrennt. Dass sie nicht glücklich war, kann an ihr liegen, kann an Eurer Beziehung liegen, an einer Midlife Crisis/Wechseljahre, alles Mögliche.

15.11.2023 11:06 • x 2 #6722


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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A
Zitat von robrt:
Obwohl sie letztens ihren Geschwistern vorgeworfen hat, ob sie nicht wollen das die Mama jetzt glücklich ist.

Ich würde das unter Trauerarbeit deiner Tochter verbuchen. Auch sie muss sich jetzt komplett neu orientieren, weil sich ein gewaltiger Teil ihrer Identität verändert hat. Sie wird sicher mit ihrem erwachseneren Blick eure Beziehung noch mal anders durchleuchten.

Mein Ex hat meinem Kind mal erzählt, dass es ja schon lange schlecht gewesen sein muss, wenn es so schnell kaputt ging. Das hat mein Kind maßlos verunsichert. Es war aber lange großes Glück.

Zitat von robrt:
Das tat mir schon weh, was war sie dann vorher?

Es gehört dazu, sich zu fragen, wann das Unglück begonnen hat und auch, ob man etwas hätte ändern können. Die Wahrheit ist aber, dass man die Vergangenheit nicht verändern kann. Ihr hattet lange großes Glück und viel Liebe miteinander.

Auch wenn es mich nervt nicht schon weiter zu sein und das neue Leben mit vollen Händen greifen zu können, denke ich mir, dass es ein großer Verlust ist. Und dieser Verlust braucht seine Zeit verarbeitet zu werden. Es gibt keine Abkürzungen. Und es war halt kein kurzer Flirt, den man nach ein paar Wochen verwunden hat. Es war eine große Liebe, eine Familie und ein Stück Identität, die ich da verloren habe. Es gibt inzwischen Tage, da ist es nicht mehr mein Hauptgedanke, aber es gibt immer noch Momente, wo mich dieser Verlust ganz ausfüllt.

15.11.2023 14:11 • x 8 #6723


D
Ich habe grad das Bedürfnis, ein paar Gedanken mit euch zu teilen.
Meine neue Beziehung ist so ganz anders als die alte. Viel inniger, viel intensiver. Ich bekomme mehr und gebe mehr.
In der alten Beziehung war ich mir sehr sicher, dass das für immer hält. Zu Unrecht, wie sich ja nun herausgestellt hat.

Diese Unschuld habe ich nun tatsächlich verloren.

Ich hatte dieses man baut was auf, investiert, und bekommt das
Angelegte zurück im Kopf. Jetzt ist mir bewusst, dass das neue Glück jederzeit zerbrechen kann. Morgen, nächstes Jahr, irgendwann.
Dieses Bewusstsein ist irgendwie immer präsent und Fluch und Segen zugleich. Ich bemühe mich mehr, aber kann mich dadurch auch weniger fallen lassen. Ich bin sehr glücklich, wenn wir zusammen sind. Mache mir aber auch einen gewissen Druck, alles richtig machen zu wollen. Dadurch fühle ich mich auch sehr verletzlich.

So ganz kann ich also noch nicht mit dem Müll umgehen, den die Trennung hinterlassen hat.

15.11.2023 17:36 • x 8 #6724


K
Zitat von acre:
Mein Ex hat meinem Kind mal erzählt, dass es ja schon lange schlecht gewesen sein muss, wenn es so schnell kaputt ging.


Du hast mal wieder vieles geschrieben, das zum Nachdenken anregt. Nur soviel zur Bestätigung: Den zitierten Satz kenne ich ziemlich ähnlich auch. Die haben wirklich einen Phrasenbaukasten.....

15.11.2023 18:30 • x 2 #6725


J
Ja, solche Sätze wie acres Mann gesagt hat, legitimieren ihr Handeln. Damit sprechen sie sich frei von Verantwortung. So ein schnelles Feuer zu Next muss ja einen Grund haben. Schlimm ist es, wenn sie das sogar dem Kind sagen@ komischer Vogel. Aber das Schlimmste finde ich, dass sie das selbst glauben und so entstehen in ihrem Kopf sie als Opfer. Oft begreifen sie dann irgendwann wie doof das war, haben aber nicht die Größe, das zuzugeben. Liebe @Das wird, ich kann Dir nur sagen, genieße die neue Beziehung und sprich mit Deinem Partner auch über die Ängste, die die Trennung mit sich bringt. So wie ich mich erinnere, war er ja auch trennungserfahren. Versuch Dir keinen Druck zu machen. Bei Euch ist es emotional sehr schnell gegangen. Bei mir war es langsam. Kaffeetrinken, Pausen, Unternehmungen. Ich war aber schon weiter von der Trennung entfernt. Aber lass die Angst nicht Deine Lockerheit beeinflussen.

15.11.2023 19:26 • x 2 #6726


C
Zitat von Unterwegs2023:
@Leopoldine1511 : Ich denke gerade an Dich, und ich wünsche Dir sehr, dass Du an diesem Jahrestag auch was Gutes in dem Ganzen sehen kannst. Gibt es etwas? In den dunklen Momenten übersieht man das oft. Und dass das Zusammenpacken für Dich auch befreiend ist. Ich hab neulich gelesen, dass diese ...

@Leopoldine1511: Ich denke auch an Dich - wie war / ist Dein Tag?

15.11.2023 20:14 • #6727


C
Zitat von Jamirah:
Ja, solche Sätze wie acres Mann gesagt hat, legitimieren ihr Handeln. Damit sprechen sie sich frei von Verantwortung. So ein schnelles Feuer zu Next muss ja einen Grund haben. Schlimm ist es, wenn sie das sogar dem Kind sagen@ komischer Vogel. Aber das Schlimmste finde ich, dass sie das selbst glauben und so ...

Ja, das habe ich auch gedacht.

15.11.2023 20:21 • #6728


C
@DasWird: Danke, dass Du uns an Deinen Gedanken teilhaben lässt. Ich glaube, es ist nicht verwunderlich, dass einen die Trennung bis zu einem gewissen Grade auch in der neuen Beziehung verfolgt. Ich denke, man muss es einfach so stehen lassen, dass das Vor- und Nachteile hat: Man wird vielleicht nie mehr in gleichem Ausmaß vertrauen, aber achtsamer mit der Beziehung umgehen.

15.11.2023 20:24 • x 1 #6729


C
Zitat von Rheinländer:
Für meine damals auch schon älteren Kinder (beide über 18) war da nichts hilfreich, ganz im Gegenteil. Ihre heile Welt wurde von jetzt auf gleich zerstört. Etwas unvorstellbares war passiert und ihre Welt auf den Kopf gestellt. Wenn sich eine Trennung über einen längeren Zeitraum zeigt, die Protagonisten alles tun, es aber trotzdem nicht klappt und man gemeinschaftlich eine Trennung durchführt, ja dann können Kinder etwas lernen.
Plötzlich eine langjährige Beziehung von heute auf morgen zu beenden, ein Next wird aus einem Zauberhut wie das berühmte Kaninchen gezogenen und Mann/Frau hinterlässt eine karge Wüstenlandschaft, was sollen erwachsene Kinder daraus lernen, wenn ihnen ein Elternteil so eine Scharade vorspielt?
Bei den meisten hier, ist es doch genau so gelaufen. Es gab doch meistens direkt eine(n) Next bei dem/der Ex.

Ja, hier war das auch so.
Zitat von robrt:
Die älteste Tochter (Erwachsen) meinte nur das sie nie geglaubt hätte in einer Trennungsfamilie aufzuwachsen.

Ja, das ist bei meinen Kindern auch ein Thema, schrieb ich ja letztens auch mal. Das ganze Thema hat auch ganz viel mit Identität und Selbstbild zu tun, sowohl bei uns als auch bei unseren Kindern. Das wird mir in letzter Zeit immer klarer (siehe auch Zitat von @acre unten).
Zitat von Unterwegs2023:
Das bezieht sich, siehe fehlende Trennungskompetenz bei allen Trennungen in diesem Thread, eben ausdrücklich auf faire Trennungen. Ohne Next, ohne Betrug.

Denke ich auch. Und die scheint es ja eher selten zu geben (oder die entsprechenden Menschen sind nicht hier im Forum ). Unsere Kinder haben trotzdem eine gute Beziehung zu ihrem Vater (wundert mich z.T. wirklich (Reflektieren die das Ganze gar nicht?), aber, ohne mir jetzt auf die Schulter klopfen zu wollen, glaube ich, dass das auch daran liegt, dass ich da, trotz des Alters unserer Kinder, viel kompensiere und ausbügle. Und ich bin ja froh, dass es so ist - hätten sie eine schlechte Beziehung zu ihm, wäre alles für alle Beteiligten noch viel schlimmer.

Ob sie für sich was aus der Trennung gelernt haben - keine Ahnung. Natürlich ggf. schon das grundsätzliche Wissen, dass man gehen kann, wenn es nicht mehr passt. Allerdings hoffe ich sehr, dass sie nicht gelernt haben, dass es O.K. ist, so zu gehen, wie ihr Vater es getan hat (aber womöglich ist es genau so ).
Zitat von acre:
Ich würde das unter Trauerarbeit deiner Tochter verbuchen. Auch sie muss sich jetzt komplett neu orientieren, weil sich ein gewaltiger Teil ihrer Identität verändert hat. Sie wird sicher mit ihrem erwachseneren Blick eure Beziehung noch mal anders durchleuchten.

Absolut (s.o.).
Ob ich möchte, dass unsere Kinder unsere Beziehung durchleuchten, weiß ich dagegen nicht. Manchmal wüsste ich aber schon gerne, was sie wirklich denken.
Zitat von acre:
Mein Ex hat meinem Kind mal erzählt, dass es ja schon lange schlecht gewesen sein muss, wenn es so schnell kaputt ging. Das hat mein Kind maßlos verunsichert.

Kann ich mir vorstellen. Fände ich selbst bei einem größeren Kind unmöglich und bei einem kleinen - ohne Worte. Wie ist der denn drauf? Scheint sich nicht so gut in (die) Kinder reinversetzen zu können.
Zitat von acre:
ein Stück Identität, die ich da verloren habe.

Ja (s.o.) - das betrifft sowohl uns als auch unsere Kinder.

15.11.2023 20:40 • #6730


L
Zitat von Caecilia:
@Leopoldine1511: Ich denke auch an Dich - wie war / ist Dein Tag?


Danke der Nachfrage,

irrwitzig fast auf die Minute genau vor einem Jahr hat er gesagt er zieht aus, habe ich auf ein Email geantwortet, weil er mich unter Druck setzt mit Antworten, wo es zB um einen fälligen Kredit in 7 Jahren geht. Obwohl ich ihm schon mitgeteilt habe, dass ich das mit dem Anwalt klären möchte.

Er löst immer noch Panik und Angst aus.

Seine Sachen werde ich in aller Ruhe am Wochenende packen, ich hatte heute beruflich viel zu viel Druck um Terminarbeiten. Ich sitze eh noch dran.
LG

15.11.2023 21:45 • x 1 #6731


A
@DasWird Vielen Dank, dass du das mit uns teilst. Aber dein Vergleich hinkt. Du vergleichst eine jahrelange Beziehung mit einer frischen Liebe. In den ersten Monaten mit Ex (vor vielen, vielen Jahren) warst du bestimmt auch noch bemühter und weniger frei als in den späteren Jahren. Dieses Vertrauen ist doch erst mit der Zeit gewachsen. Du kannst es jetzt noch nicht erwarten. Jetzt kannst du es nur genießen und dich darüber freuen, dass diese Beziehung beim heilen wahrscheinlich ein bisschen hilft.


Wißt ihr vieles von Ex nehme ich nicht mehr so ernst. Es gab diese akute Phase wo er ein unfassbares A. war. Da war sein Kopf bis auf Next komplett leer. Das waren so vier Monate.
Ich werde das Gesicht meines Kindes nicht vergessen als er mir das damals erzählt hat und ich sehen konnte, wie er seine Welt versucht neu zu sortieren.

Aber heute hat dieses Kind seinen Papa mit Tränen vermisst, ihn angerufen und morgen holt er sie extra früh ab. Es hat sich in ihm wieder etwas zu recht gerückt.



Zitat von Caecilia:
Ob ich möchte, dass unsere Kinder unsere Beziehung durchleuchten, weiß ich dagegen nicht. Manchmal wüsste ich aber schon gerne, was sie wirklich denken.

So genau werden sie es nicht können, es sind immer noch Kinder.
Ich habe heute auch gedacht, dass es mit so großen Kindern vielleicht schwieriger ist. Meine kommen mit ihrer Trauer zu mir. Wenn sie es fühlen und ich bin da, dann teilen sie es. Mit größeren Kindern, die vielleicht schon ausgezogen sind, hat man diese kleinen Momente ja nicht mehr. Dadurch kann man sie auch weniger in ihrer Trauer begleiten.

15.11.2023 21:51 • x 3 #6732


C
Zitat von Leopoldine1511:
Danke der Nachfrage, irrwitzig fast auf die Minute genau vor einem Jahr hat er gesagt er zieht aus, habe ich auf ein Email geantwortet, weil er mich unter Druck setzt mit Antworten, wo es zB um einen fälligen Kredit in 7 Jahren geht. Obwohl ich ihm schon mitgeteilt habe, dass ich das mit dem Anwalt klären möchte. ...

Oh je - ich schick' Dir mal einen virtuellen Knuddler.
Das mit dem Unter-Druck-Setzen durch den Ex - und wie furchtbar einen das stresst - kenne ich von mir auch. Ich habe dann oft auch richtig körperliche Reaktionen wie Herzrasen.
Aber hey - Du hast das erste Jahr überstanden - das ist immerhin ein Meilenstein.
Ich wünsche Dir eine gute Nacht.

16.11.2023 00:10 • #6733


C
Zitat von acre:
Ich habe heute auch gedacht, dass es mit so großen Kindern vielleicht schwieriger ist. Meine kommen mit ihrer Trauer zu mir. Wenn sie es fühlen und ich bin da, dann teilen sie es. Mit größeren Kindern, die vielleicht schon ausgezogen sind, hat man diese kleinen Momente ja nicht mehr. Dadurch kann man sie auch weniger in ihrer Trauer begleiten.

Das ist sicher so. Und gerade, wenn man sich nicht so oft sieht und meist nur am Telefon miteinander redet, sind Gespräche über emotionale Themen oft schwierig.

16.11.2023 00:13 • x 1 #6734


L
So, ich schreib jetzt was, nur damit ich irgendwo Dampf ablassen....

Diese verlogene Pack sollen doch einfach nur gehen und am Besten in Luft auflösen. ! Es ist unglaublich, was die für eine Wahrheit haben.

Danke
PS Hab grad nur eine Antwortemail bekommen. Es ist egal ob höflich, sachlich... es passt nicht.

16.11.2023 18:10 • x 4 #6735


A


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