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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von DasWird:
@Caecilia Da hat sich dein Ex bestimmt eine hübsche Lebensaufgabe eingehandelt, dieses optische (aber nicht moralische) Prachtexemplar zu halten

Für ihn ist sie eine reine Seele - moralisch ohne Fehl und Tadel. Man muss die Arme sehr bedauern und ich sollte das auch so sehen. Wie gut, dass er sich kümmert. Ich hingegen bin richtig pöhse, habe viel zu viel Kraft und Stärke und brauche sicher keine Kümmerung, im Gegenteil, ich soll noch diverse Aufgaben erledigen.
O.K. - das war jetzt wieder Auskotzmodus.
Aber hübsch ist sie wirklich, das muss man zugeben.

11.11.2023 22:36 • x 4 #6601


C
Zitat von acre:
Fake it till you make it.

Absolut.
Zitat von acre:
Ich gebe offen zu, dass ich schon an den beklopptesten Orten geheult habe. Ich habe Leute schon grundlos angezickt, weil ich ihre Normalität nicht ausgehalten habe. Ich habe mich schon aus Gesprächen einfach weggedreht. Ich hab schon Tage nur im Bett verbracht, weil alles andere zu anstrengend war. Glückliche Pärchen nerven mich manchmal. Unglückliche Pärchen, die immer noch zusammen sind, nerven mich immer. Ich muss hinter mir her arbeiten, weil ich nicht immer genug Konzentration aufbringen kann.

Das ist interessant. Glückliche Pärchen nerven mich auch. Warum aber nerven Dich unglückliche Pärchen, die immer noch zusammen sind? Weil Du denkst, dass es bei denen ja deutlich schlechter ist als bei Euch, aber trotzdem bisher keiner den Abgang gemacht hat, im Gegensatz zu deinem NM? Das denke ich zwar auch manchmal - ich habe FreundInnen, die mir schon seit Jahren die Ohren vollheulen, wie schlimm ihr Partner ist, aber immer noch mit ihm zusammen sind. Bei deren Geschichten (man kennt nur die eine Seite, klar) denke ich ganz oft, dass ich da selbst schon lange weg wäre. Nerven tun die mich aber nicht - ich vergleiche das zwar auch mit unserer Situation und wundere mich - das ist es aber dann auch.

11.11.2023 22:44 • #6602


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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U
Zitat von Caecilia:
und da dachte ich mal wieder, dass für mich moralisch völlig klar ist, dass er alles machen sollte, was geht (also ich nur die Aufgaben übernehmen muss, die er nicht übernehmen kann), aus folgenden Gründen:

Deine Punkte 1-5 verstehe ich komplett, und ich finde, Du hast recht. Ich hab's trotzdem andersherum gemacht und bei allem gesagt, wir machen halbe-halbe (Aufgaben, Geld etc.). Z. B. unterstützen wir die Kinder halbe-halbe, obwohl ich betriebsbedingt dieses Jahr fast keine Einnahmen habe. Da hat sogar der Notar bei der SFV nachgefragt, ob das so richtig ist, fand ich gut. Ich wollte auf keinen Fall, dass mein Ex denkt, er wäre großzügig. Das wäre eine komplette Schieflage auf den letzten Metern, wir haben immer gleich verdient. Naja, meine Abgrenzung hat zur Folge, dass jetzt ich alles gemacht hab, weil ich eben mehr Zeit habe. Aber so herum ist mir das trotzdem lieber ...
Zitat von Caecilia:
wäre ja auch die Frage, wie Du damit umgehst.

Ist das mit dem nicht über Persönliches Sprechen eine offizielle Vereinbarung bei Euch oder ist das so eine stillschweigende Übereinkunft? Bei uns habe ich das dem Ex gesagt (dass ich das so haben möchte) und obwohl er sich nicht wirklich daran hält, ist es von meiner Seite leicht, das durchzuhalten, weil ich von mir nichts Persönliches erzähle und auf seine Geschichten nicht eingehe. Das gibt mir Halt, gewissermaßen als eine feste Handlungsanweisung, in Gesprächen mit ihm. Durchbräche ich das jetzt selbst aktiv, würden mir Interaktionen mit ihm sicher wieder viel schwerer fallen und ich fände sie anstrengender. Versteht man, was ich meine?

Hat er schon irgendwas dazu gesagt, ob und in welcher Weise er sich Kontakt wünscht, wenn die Formalitäten alle abgeschlossen sind?

Würdest Du, wenn ganz sicher wäre, dass es kein Revival mit Euch beiden gibt (also, dass Deine Fantasien definitiv Hirngespinste bleiben) weiter Kontakt mit ihm wollen?

Warum sind sie kein Paar? Möchte sie nicht (mehr)?

Tatsächlich habe ich nicht zu Ende gedacht, wie ich mit allen möglichen Antworten auf die Frage nach der Next umgehen würde. Das sollte ich tun, denn einige Deiner möglichen Antworten machen mir kein gutes Gefühl. Vielleicht ist es ja ein Rest von Kontrollwunsch .... wobei ich gelernt habe: Verstehen wollen, einsortieren wollen, Gründe wissen wollen - das ist alles der Versuch von Kontrolle, aber eben ein Versuch, dieses große Bedürfnis etwas zu füllen. Ganz ohne Antworten ist es schwerer abzuschließen. Vielleicht kommt's eher daher.

Nichts über Persönliches sprechen: Wir haben uns höflich bei Treffen gefragt Wie geht's Dir. Ich hab gemerkt, dass ich nichts sagen will. Ich wollte nicht immer erzählen, wie schlecht es mir oft geht. Aber mehr noch wollte ich eine Grenze zu ihm. Und er hat sowieso nur von seinem Beruf erzählt, vielleicht aus ähnlichen Gründen - das hat mich gelangweilt. Mein Inneres hätte wissen wollen, wie er lebt, wie er liebt, wen er liebt usw . Ich hab also konsequent nur genickt auf die Frage und zurückgefragt. Dann ist das ganz schnell eingeschlafen ....

Kontakt von seiner Seite und von meiner Seite, wenn es kein Revival gibt, was ich bei klarem Verstand ausschließe: Das hat mich kurz nach der Trennung zerbröseln lassen, dass wir uns dann gar nicht mehr treffen. Er hat dann gesagt, naja, wir können uns dann schon mal zum Kaffee treffen. Inzwischen denke ich: Äh, warum sollten wir? Ich will nicht mit ihm befreundet sein. Wenn, dann will ich leider Gottes immer noch mit ihm zusammen sein. Aber befreundet sein? No. Klar, wenn mit einem Kind was wäre - dann würde ich mich mit ihm treffen. Aber sonst sehe ich keinen Anlass dafür.

Ex und Next: Sie ist verheiratet, angeblich in einer toxischen Beziehung, aber sie hat sich nicht für ihn getrennt, wollte auch nicht, dass er sich trennt. Was für ein Herzchen. Aber klar, wen man nicht vollständig bekommt, die will man umso mehr ... zumindest bei meinem Ex war's so. Keine Ahnung, ob sie weiter eine Affäre sind, aber für eine Beziehung hat's wohl bei ihr nicht gereicht ... Wobei, vielleicht inzwischen? Das war Stand Sommer. Es fehlte mir an Schadenfreude, da denke ich eher - Wie bitte, DAFÜR? Dafür dieses Jahr und diese Schmerzen für mich? War es das wert?
Zitat von acre:
Ich habe Leute schon grundlos angezickt, weil ich ihre Normalität nicht ausgehalten habe.

Das fühle ich komplett, hab ich auch schon gemacht. Ich werde manchmal wütend, wenn ich normale Paare bei normalen Sachen sehe, Einkaufen, Sonntags-Radfahrten. Bei glücklichen kann ich gönnen, aber die normalen machen es mir schwer

11.11.2023 23:30 • x 1 #6603


J
Dieses Nichtloslassenkönnen der großen Liebe, daran kann ich mich noch sehr genau erinnern. Es reißt einem an manchen Tagen die Füße weg und im ersten Jahr habe ich oft nicht funktioniert. @ Die Kraft muss für die Kinder eingesetzt werden. Man selbst kümmert sch zu wenig um sich selbst. Hast Du Dir therapeutische Hilfe gesucht. @ acre , die mit Dir sortieren kann. Bei so vielen, die hier schreiben, bei mir kann ich es ja ganz genau beschreiben, hat sich der Warmwechsler total verändert. Hier wird oft geschrieben, dass man sich die alte Beziehung zurückwünscht., aber nicht den jetzigen Menschen. Du schreibst wenig, wie der jetzige NM auf Dich wirkt, heute hast Du geschrieben, dass er im entscheidenen Moment, sich nicht an die große Liebe Eurer16 Jahre erinnert. Psychologen sagen häufig, dass Leben aus bestimmten Momenten besteht, die einzeln betrachtet werden müssen.. Manchmal werden Weichen gestellt mit so einer Affäre, die man danach bereut. Da Größe zu haben, das zuzugeben, ist schon schwer. Aber wenn die Ehe gut war, ist Verzeihen auch eine Option. Der Ex sollte nur begreifen, dass er eben wirklich verletzt hat, Träume zerstört hat und warum ihm die Affäre passiert ist. Nur so hätten Rivalüberlegungen bei mir eine Chance.

11.11.2023 23:42 • x 1 #6604


C
Zitat von Unterwegs2023:
Ich hab's trotzdem andersherum gemacht und bei allem gesagt, wir machen halbe-halbe (Aufgaben, Geld etc.). Z. B. unterstützen wir die Kinder halbe-halbe, obwohl ich betriebsbedingt dieses Jahr fast keine Einnahmen habe. Da hat sogar der Notar bei der SFV nachgefragt, ob das so richtig ist, fand ich gut. Ich wollte auf keinen Fall, dass mein Ex denkt, er wäre großzügig. Das wäre eine komplette Schieflage auf den letzten Metern, wir haben immer gleich verdient. Naja, meine Abgrenzung hat zur Folge, dass jetzt ich alles gemacht hab, weil ich eben mehr Zeit habe. Aber so herum ist mir das trotzdem lieber ...

Was die Finanzen angeht, ist das bei uns bisher auch so - für K2 bezahle ich momentan sogar trotz geringeren Einkommens mehr als er, weil es mir einfach zu blöd war, die Differenz von ihm einzutreiben.

Ich möchte auch auf keinen Fall, dass er irgendwie denkt oder sagt, er wäre großzügig (ich weiß genau, was Du meinst) - ich würde auch nie einen Cent zusätzlich von ihm für irgendwas annehmen. Nach dem Umzug wird er den regulären Unterhalt für K3 an mich bezahlen - und das ist es dann. Bei den Großen werden wir (weiterhin) 50-50 machen.

Bei den Aufgaben nervt es mich schon eher, dass er da jetzt allen Ernstes noch mehr auf mich abwälzen will. Auf der anderen Seite sind das jetzt tatsächlich nur noch ein paar Wochen - vielleicht lohnt es sich auch einfach wirklich nicht, sich deswegen mit ihm anzulegen. Heute habe ich im Garten Schicht gemacht.
Zitat von Unterwegs2023:
Verstehen wollen, einsortieren wollen, Gründe wissen wollen - das ist alles der Versuch von Kontrolle, aber eben ein Versuch, dieses große Bedürfnis etwas zu füllen. Ganz ohne Antworten ist es schwerer abzuschließen. Vielleicht kommt's eher daher.

Ja - das habe ich am Anfang ganz stark gefühlt. Wird aber immer weniger wichtig. Das ist gut, weil wir ja aller Voraussicht nach diese Antworten nie bekommen werden.
Zitat von Unterwegs2023:
Wir haben uns höflich bei Treffen gefragt Wie geht's Dir. Ich hab gemerkt, dass ich nichts sagen will. Ich wollte nicht immer erzählen, wie schlecht es mir oft geht. Aber mehr noch wollte ich eine Grenze zu ihm. Und er hat sowieso nur von seinem Beruf erzählt, vielleicht aus ähnlichen Gründen - das hat mich gelangweilt. Mein Inneres hätte wissen wollen, wie er lebt, wie er liebt, wen er liebt usw . Ich hab also konsequent nur genickt auf die Frage und zurückgefragt. Dann ist das ganz schnell eingeschlafen ....

Kann ich mir vorstellen. Mein Ex erzählt auch unglaublich viel von seiner Arbeit - das fand ich schon in der Beziehung ab und an langweilig. Zudem meint er wohl immer noch irgendwie, mich beeindrucken zu müssen - ist völlig bizarr, ich weiß. Sind also auch viele wie toll ich bin-Geschichten dabei. Hier rein, da raus - ich sage entweder nichts oder wechsle auf ein Kinder-, Orga- oder Smalltalk-/Tagesgeschehen...-Thema. Das ist mir völlig in Fleisch und Blut übergegangen mittlerweile und strengt mich auch nicht mehr an. Am Telefon beende ich das Gespräch sofort (höflich, aber bestimmt), wenn besprochen ist, was zu besprechen war.
Zitat von Unterwegs2023:
Ich will nicht mit ihm befreundet sein. Wenn, dann will ich leider Gottes immer noch mit ihm zusammen sein. Aber befreundet sein? No. Klar, wenn mit einem Kind was wäre - dann würde ich mich mit ihm treffen. Aber sonst sehe ich keinen Anlass dafür.

Ich auch nicht. Befreundet ist Reihe 2 und da möchte ich nicht sein.
Zitat von Unterwegs2023:
Ex und Next: Sie ist verheiratet, angeblich in einer toxischen Beziehung, aber sie hat sich nicht für ihn getrennt, wollte auch nicht, dass er sich trennt. Was für ein Herzchen. Aber klar, wen man nicht vollständig bekommt, die will man umso mehr ... zumindest bei meinem Ex war's so. Keine Ahnung, ob sie weiter eine Affäre sind, aber für eine Beziehung hat's wohl bei ihr nicht gereicht ... Wobei, vielleicht inzwischen? Das war Stand Sommer. Es fehlte mir an Schadenfreude, da denke ich eher - Wie bitte, DAFÜR? Dafür dieses Jahr und diese Schmerzen für mich? War es das wert?

Das fett Markierte würde ich auch denken. Zudem ist natürlich dann die Wahrscheinlichkeit einer Entzauberung deutlich geringer und der Reiz der Affäre (Heimlichkeit, Reiz des Verbotenen, Wir-beide-gegen-den-Rest-der-Welt-Gefühl) immer noch da. Auf der anderen Seite kann es aber natürlich auch sein, dass ihm dieses Hingehaltenwerden irgendwann zu doof ist. Wobei - das kann Dir eigentlich wirklich egal sein (außer natürlich in den Momenten, wo Du diese blöden Revival-Gedanken hast, kann ich mir vorstellen ...).

12.11.2023 00:09 • x 3 #6605


A
Zitat von Jamirah:
warum ihm die Affäre passiert ist

Ich glaube, dass ist der entscheidende Punkt. @BernhardQXY schreibt häufig, jede Affäre hat ihren Grund. Am Anfang habe ich das erst auf mich und dann auf unsere Beziehung bezogen. Mittlerweile bin ich an einem anderen Punkt (der kann sich aber auch wieder ändern). Ich glaube (ja, ja, es gibt Ausnahmen und bliblablub und ist alles nicht allgemeingültig), die Menschen suchen in ihren Affären etwas, was sie in sich selbst nicht mehr sehen. Sei es Selbstwert, sei es beschützen können wie bei @Caecilia, sei es einfach nur S..
Vielleicht hat Caecilias Ex nachdem die Kinder aus dem gröbsten raus waren und sie selbst wieder viel besser auf eigenen Beinen stehen konnte, einfach jemanden gebraucht, den er beschützen konnte.
Ich habe eine Ahnung, was es bei meinem Ex ist. Das Thema habe ich am Anfang unserer Beziehung mal aufgemacht. Damals hatten wir aber nicht die Fähigkeiten damit umzugehen. Und dann hat unsere Liebe lange genug gereicht, dass es viele Jahre sehr gut war.
Wird er sich damit auseinandersetzen? Keine Ahnung. Wird er es so tun, dass ich mich mit ihm wieder gut fühlen könnte? Noch weniger Ahnung.

Ich mag meinen Ex noch. Er ist mir nicht fremdgeworden. Ich rede gern mit ihm (manchmal), ich finde es unsagbar schön wenn wir einander mit unseren kleinen Schwächen im Familienkontext aufziehen können. Kann ich mir Intimität vorstellen? Gibt solche und solche Momente. Es tut mir sehr leid, wie er sich jetzt quält. Aber es ist sein Weg.
Ich kann ihm aktuell jenseits der Kinder nicht die Hand reichen. Da wären die Kosten für mich zu hoch.

Ich fand es sehr schön, dass ich @Heffalump aus dem Wort Restliebe das Wort Restgefühle gemacht hat. Es ist ja was anderes als reine romantische Liebe.

12.11.2023 00:36 • x 4 #6606


C
Zitat von acre:
Vielleicht hat Caecilias Ex nachdem die Kinder aus dem gröbsten raus waren und sie selbst wieder viel besser auf eigenen Beinen stehen konnte, einfach jemanden gebraucht, den er beschützen konnte.

Das ist durchaus möglich. Er war auf jeden Fall auch Löwenpapa und hat die Kinder beschützt - wollte zum Beispiel auch immer gleich die Lehrkräfte kontaktieren, wenn sie (tatsächlich oder seiner Meinung nach) ungerecht behandelt wurden - die Kinder und ich konnten ihn oft mühsam davon abhalten. Er hat sich auch immer gleich sehr viele Sorgen gemacht, wenn sie sich verspätet haben oder so. Auch deswegen ist es jetzt so schwer zu verstehen, dass er sich kaum mehr kümmert, es O.K. findet, dass K3 nachts alleine ist etc..
Zitat von acre:
Ich habe eine Ahnung, was es bei meinem Ex ist. Das Thema habe ich am Anfang unserer Beziehung mal aufgemacht. Damals hatten wir aber nicht die Fähigkeiten damit umzugehen. Und dann hat unsere Liebe lange genug gereicht, dass es viele Jahre sehr gut war.

Witzig, dass Du denkst, dass es etwas ist, das von Anfang an schon da war. Du meinst also, Ihr habt das über die Jahre gut kompensiert und irgendwann ging es nicht mehr? Hast Du eine Idee, warum - was hat sich geändert?
Zitat von acre:
ich finde es unsagbar schön wenn wir einander mit unseren kleinen Schwächen im Familienkontext aufziehen können.

Das war bei uns auch immer so schön. Ich bedaure sehr, dass es das nicht mehr gibt - wäre bei uns aber jetzt undenkbar.

12.11.2023 01:31 • x 3 #6607


A
Zitat von Caecilia:
Auch deswegen ist es jetzt so schwer zu verstehen, dass er sich kaum mehr kümmert, es O.K. findet, dass K3 nachts alleine ist etc..

Wenn man in der Löwenbeschreibung bleibt, dann hat sich einfach das Rudel deines Ex geändert und K3 gehört halt nicht mehr dazu. Er ist ja schon groß genug.

Zitat von Caecilia:
Hast Du eine Idee, warum - was hat sich geändert?

Corona. Während Corona ist unser Leben explodiert. Wir haben auf einmal zusammen 90 Arbeitsstunden in der Woche gemacht. Dazu hatten wir einen Grundschüler und ein Kitakind, die wenig Betreuung hatten.
In der Zeit habe ich gedacht, wir kriegen das ja alles ganz gut hin, aber so im Nachhinein war es einfach nur krass. Da ist unsere Beziehung untergegangen unter all den Anforderungen, die es plötzlich gab.

12.11.2023 09:08 • x 1 #6608


Rheinländer
Zitat von DasWird:
Bin immer noch schockiert, dass mein Ex überhaupt auf die Idee kommen konnte, dass wir beide dort hingehen. Und die Gastgeber uns beide eingeladen haben, das schockiert mich auch noch immer.

Als ich verlassen wurde, wurde ich irgendwie für den größten Teil unserer Freunde automatisch zur Persona non grata. Ich habe aus diesem Kreis keine Einladungen mehr erhalten und auf meine Kontaktversuche hin immer nur eine kurze Antwort erhalten. Ich wurde behandelt, als wenn es mich nie gegeben hätte.
Zusätzlich zur Trennung, war das ein tiefer Schlag in meine Magengrube. Ich konnte es nie verstehen und kann es heute zum Teil immer noch nicht.
Habe von zwei Pärchen erfahren, dass meine Ex schlecht über mich geredet hat und Freunde aufgefordert wurden sich bei Einladungen zu entscheiden, da sie nicht auf mich treffen wollte. Wieviel Druck da auf die Freunde ausgeübt wurde. Unvorstellbar. Noch schlimmer, dass diese das mitgetragen haben.

Folge für mich: Wenn ich mit einem Pärchen befreundet bin und diese sich trennen (ist schon mehr als einmal vorgekommen) lade ich immer beide zu einem Event ein. Freuen würde ich mich auch, wenn beide kommen. Wenn einer absagt, weil er/sie den Kontakt noch nicht aushält, ist das ok für mich. Was ich aber nie tun würde, wäre Scharfrichter zu spielen und entscheiden wer kommen darf und wer nicht. Das getrennte Paar kann sich absprechen. Ich werde das nicht für sie tun, wenn beide meine Freunde sind und mir etwas an beiden liegt. Meist sind die Gruppen so groß, da muss man nicht zwangsläufig miteinander reden. Man kann sich bei Bedarf sehr gut aus dem Weg gehen.

Am letzten Freitag hat mein bester Freund mehrmals versucht mich telefonisch zu erreichen. Ich ihn zurück gerufen und hatte schon Sorge das etwas passiert ist.
Seine Frau und er wurden (zum ersten Mal gemeinsam) zum Geburtstag meiner Ex eingeladen und treffen dort zum ersten Mal auf den potentiellen Trennungsgrund.
Mein Freund hat starke Loyalitätsprobleme damit und wollte mein OK dafür. Wenn ich gesagt hätte, daß möchte ich nicht, wäre er nicht hingegangen.
Musste richtig auf ihn einreden dort hin zu gehen, wenn er das möchte, oder aber zur Liebe seiner Frau macht.
Musste ihm klar machen, dass er nicht für mich zu Hause bleibt, sondern, dass das ausschließlich seine Entscheidung ist. Das nach all den Jahren.
Seine Frau hatte sich mit meiner Ex während unserer Paar Freundschaft immer gut verstanden und es ist eine eigene gute Freundschaft entstanden.
Für mich sind das total verschiedene Ebenen,die ich super gut trennen kann.
Meine Partnerin und ich unternehmen schon von Anbeginn unserer Beziehung sehr viel als Pärchenen miteinander und meine Ex ist auch nie ein Thema zwischen uns vieren. Warum auch, es ist vorbei, laaaaange vorbei. Irgendwann muss doch mal Ruhe sein.
Stelle dadurch aber mal wieder fest, dass Freunde auch sehr stark unter einer Trennung und deren Folgen leiden.

12.11.2023 09:39 • x 7 #6609


D
@Rheinländer Danke für diesen Input.
Ja, ich weiss, dass die Freunde auch leiden, niemand hat sich das gewünscht, am wenigsten sie.
Für meinen Ex ist es wohl sehr wichtig, dass sie nicht Richter spielen, ihn nicht verurteilen. Hat er auch mal so angedeutet mir gegenüber, voller Stolz: DEINE Freundin XY tut dies und jenes für mich. Sprich: sie verurteilt mich nicht für meine Trennung (nicht so wie du.....). Man kann ja bekanntlich nicht nicht kommunizieren. Und das Nicht-Stellung beziehen ist schlussendlich eben doch auch ein Stellung beziehen gegenüber dem Verhalten eines Menschen.
Naja, in ein paar Jahren macht es mir dann hoffentlich auch nichts mehr aus, wenn sich mein Ex irgendwo am Nachbartisch vergnügt!

12.11.2023 10:16 • x 2 #6610


C
Zitat von acre:
dann hat sich einfach das Rudel deines Ex geändert und K3 gehört halt nicht mehr dazu. Er ist ja schon groß genug.

Ja - das könnte durchaus sein. Sein Rudel sind jetzt Next und ihr Sohn. Bei Letzterem finde ich es übrigens krass, dass er sich da so kümmert - er ist genauso alt wie unser K2 und damit etliche Jahre älter als K3. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er da halt auch dieses Beschützerding hat, weil der Sohn ja von seinem Vater so schlecht behandelt wurde - zudem haben Mutter und Sohn wohl eine sehr enge Verbindung (vermutlich entstanden als gemeinsame Front gegen den Vater).
Mich würde es ja, ehrlich gesagt, wenn ich jung verliebt wäre, nerven, wenn da immer noch ein älterer Teenager mit rumspringt - aber gut, das müssen die wissen. Ich kenne auch den Sohn nicht (genauso wenig wie Next) - vielleicht gibt es bei ihm auch irgendwas, weswegen er mehr Kümmerung bedarf.
Zitat von acre:
Corona. Während Corona ist unser Leben explodiert. Wir haben auf einmal zusammen 90 Arbeitsstunden in der Woche gemacht. Dazu hatten wir einen Grundschüler und ein Kitakind, die wenig Betreuung hatten.
In der Zeit habe ich gedacht, wir kriegen das ja alles ganz gut hin, aber so im Nachhinein war es einfach nur krass. Da ist unsere Beziehung untergegangen unter all den Anforderungen, die es plötzlich gab.

Ja, das klingt heftig. Ich glaube auch, dass Corona die Eltern von KiGa- und Grundschulkindern am schlimmsten getroffen hat. Hier war K3 in Klasse 6 - auch das fand ich schon übel und das Homeschooling blieb natürlich komplett an mir hängen. Der Ex hat(te) einen (sehr) systemrelevanten Beruf, meiner war/ist nur so halb systemrelevant. Das reichte als Begründung.
Wir hatten noch Glück, dass unsere Kinder Corona psychisch gut weggesteckt haben - wenn das nicht so gewesen wäre (wie bei vielen Kindern von FreundInnen etc.), wäre hier sicher auch alles explodiert.

Bei Euch kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Eure Energie dann einfach nicht mehr dafür gereicht hat, eine bestehende Schwachstelle in der Beziehung dauerhaft zu kompensieren.

12.11.2023 11:38 • #6611


C
Zitat von Rheinländer:
Als ich verlassen wurde, wurde ich irgendwie für den größten Teil unserer Freunde automatisch zur Persona non grata. Ich habe aus diesem Kreis keine Einladungen mehr erhalten und auf meine Kontaktversuche hin immer nur eine kurze Antwort erhalten. Ich wurde behandelt, als wenn es mich nie gegeben hätte.
Zusätzlich zur Trennung, war das ein tiefer Schlag in meine Magengrube.

Waren das eher Freunde, die Deine Ex schon vor der Trennung hatte oder solche, die Ihr gemeinsam kennengelernt habt? So richtige Paarfreunde gibt es bei uns eigentlich gar nicht. Wir haben natürlich schon öfter mal was zusammen mit Freunden (m,w,d) gemacht - aber wenn ich jetzt nachdenke, ist eigentlich bei den allermeisten (ein paar Ausnahmen gibt es) klar, ob sie eher meine oder eher seine Freunde sind.

Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das für Dich war und wundere mich auch, dass die Freunde das so mitgemacht haben. Ich würde mir doch nicht vorschreiben lassen, mit wem ich weiterhin Kontakt habe und finde schon das Ansinnen, das jemandem vorschreiben zu wollen, unmöglich.

Hast Du dann später neue Freunde kennengelernt? Wenn ja: Fühlt sich das jetzt für Dich genauso gut (oder vielleicht sogar besser) an wie früher mit den alten Freunden? Oder haben sich Dir die alten Freunde irgendwann doch wieder zugewandt?

Als Freundin finde ich es auch immer sehr unangenehm, wenn man in solche Schwierigkeiten mit hineingezogen wird, dadurch in Loyalitätskonflikte gebracht und/oder im schlimmsten Fall noch quasi dazu gezwungen wird, selbst Richter zu spielen (s.u.):
Zitat von Rheinländer:
Folge für mich: Wenn ich mit einem Pärchen befreundet bin und diese sich trennen (ist schon mehr als einmal vorgekommen) lade ich immer beide zu einem Event ein. Freuen würde ich mich auch, wenn beide kommen. Wenn einer absagt, weil er/sie den Kontakt noch nicht aushält, ist das ok für mich. Was ich aber nie tun würde, wäre Scharfrichter zu spielen und entscheiden wer kommen darf und wer nicht. Das getrennte Paar kann sich absprechen. Ich werde das nicht für sie tun, wenn beide meine Freunde sind und mir etwas an beiden liegt. Meist sind die Gruppen so groß, da muss man nicht zwangsläufig miteinander reden. Man kann sich bei Bedarf sehr gut aus dem Weg gehen.

Ich finde, das ist die einzige Möglichkeit, wie man als Betroffene/r mit dieser Problematik umgehen kann.

12.11.2023 11:56 • x 1 #6612


K
Zitat von Caecilia:
Ja - das habe ich am Anfang ganz stark gefühlt. Wird aber immer weniger wichtig. Das ist gut, weil wir ja aller Voraussicht nach diese Antworten nie bekommen werden.


Entweder das, oder es werden keine ehrlichen Antworten sein.

Kann mich da nur wiederholen. Die Warmwechsler haben sich eine eigene Wahrheit erschaffen. In unterschiedlichen Ausprägungen, sicher, aber das Muster ist doch bei allen gleich.

Mir würde NF irgendwas erzählen, dass ich es verbockt habe. Dann noch was von glücklich sein und diese Aussagen würde sie rhetorisch etwas abschwächen, indem sie zwischendurch in ihre Erklärungen sowas wie Wir haben es nicht geschafft einstreuen würde.


Zitat von Rheinländer:
Stelle dadurch aber mal wieder fest, dass Freunde auch sehr stark unter einer Trennung und deren Folgen leiden...


Oh ja. Bei diesen langjährigen Sachen ist das krass. Gerade auch familiär ist das für alle ein Einschnitt. Da sind über viele Jahre zwischenmenschliche Bindungen entstanden die plötzlich zerstört werden.

12.11.2023 14:54 • x 1 #6613


C
Zitat von KomischerVogel:

Entweder das, oder es werden keine ehrlichen Antworten sein.

Kann mich da nur wiederholen. Die Warmwechsler haben sich eine eigene Wahrheit erschaffen. In unterschiedlichen Ausprägungen, sicher, aber das Muster ist doch bei allen gleich.

Mir würde NF irgendwas erzählen, dass ich es verbockt habe. Dann noch was von glücklich sein und diese Aussagen würde sie rhetorisch etwas abschwächen, indem sie zwischendurch in ihre Erklärungen sowas wie Wir haben es nicht geschafft einstreuen würde.

Genau so wäre das hier auch. Immer wieder frappierend, wie sehr sich diese Geschichten doch alle gleichen.

12.11.2023 16:15 • x 3 #6614


K
@Caecilia

Im Grunde genommen unterscheiden sich die Menschen gar nicht so sehr. Es gibt wahrscheinlich verschiedene Typen, die sich dann aber irgendwie alle ähnlich sind.

Das finde ich auch auf den Dating-Plattformen auffällig. Im Grunde genommen steht da immer das gleiche. Weil wir vermutlich in uns drin irgendwo alle die gleichen Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte haben.
Das meine ich gar nicht negativ. In gewisser Weise hat es etwas Trauriges.

Und bei unseren Warmwechslern ist das vielleicht auch so, dass die eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur haben, die den Warmwechsel überhaupt möglich macht und eben auch zu sehr ähnlichem Verhalten und / oder Geschwätz führt.

12.11.2023 16:21 • x 4 #6615


A


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