Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von Unterwegs2023:

Ich würde nie wieder mit ihm zusammenleben wollen, aber wenn wir z. B. zwei Wohnungen hätten und in Beziehung wären ...?

Ja, habe ich auch manchmal als Gedanken. Das Witzige ist ja, dass ich schon zu Beginn unserer Beziehung nicht mit ihm zusammenziehen wollte und mich dazu von ihm habe überreden lassen, weil er das so wollte und weil man das so macht, wenn man ein Kind / Kinder hat. Ging auch in Richtung emotionale Erpressung Wenn Du mich wirklich lieben würdest, würdest Du das auch wollen.. Dabei hatte das damit überhaupt nichts zu tun - ich habe ihn sehr geliebt.

Zitat von Unterwegs2023:

Mein Ex macht's mir gerade schwer und ich ärgere mich über mich selbst, dass ich ihm gesagt hab, wie sehr er mich mit allem hängenlässt. Offenbar hat er sich das zu Herzen genommen und fragt jetzt proaktiv, bietet Sachen an, immer LG, schönes Wochenende usw. Er will es offenbar ordentlich zu Ende bringen, aber ich frage mich trotzdem, was das jetzt soll.

Ja - das meinte ich letztens mit Man kann es mir nicht recht machen.. Allerdings sehe ich beim hiesigen Ex schon noch etliche Schwierigkeiten in Bezug auf die finale Abwicklung hier auf mich zukommen: Er schrieb letzte Woche schon, er wolle irgendwelche Aufgaben verteilen - und da dachte ich mal wieder, dass für mich moralisch völlig klar ist, dass er alles machen sollte, was geht (also ich nur die Aufgaben übernehmen muss, die er nicht übernehmen kann), aus folgenden Gründen:
1. Diese ganze Sch... geschieht auf seinen Wunsch hin und als Folge seines Verhaltens.
2. Er hat die Kinder und mich unterirdisch behandelt, eine Riesenschuld auf sich geladen und müsste schauen, dass er das, wenn irgend möglich, zumindest ein bisschen kompensiert.
3. Viele Aufgaben (Besichtigungstermine mit potentiellen NachmieterInnen etc.) werden ohnehin an mir hängenbleiben, einfach deshalb, weil ich (noch) hier wohne und er nicht.
4. Ich habe schon in der Beziehung mehr familiäre Aufgaben übernommen und natürlich auch jetzt im letzten Jahr, was K3 angeht (Er hat sich da ja mehr oder weniger ausgeklinkt.)
5. Er hat sich im letzten Jahr nicht an die Vereinbarungen gehalten, die wir getroffen hatten (Mithilfe in Haus und Garten, Übernachtung hier, wenn ich nicht da bin).

Zitat von Unterwegs2023:

Ich überlege gerade, meinen Ex nach der Next zu fragen, also ob er noch verliebt ist (sind kein Paar). Ich glaube ja, aber wir sprechen nicht über unser Privatleben. Ich überlege, ob mir das helfen würde, solche Blauäugigkeiten wie oben nicht mehr zu denken ....Oder ich bitte ihn um null Kontakt, egal ob er dann was tut oder nicht ... bin unschlüssig.

Puh - da weiß ich nicht, ob ich das täte. Wenn die Antwort lautet Geht Dich nichts an. oder Klar, wir haben gerade eine wunderbare Zeit. weiß ich nicht, ob Du Dich dann wirklich besser fühlst und/oder besser abschließen kannst. Lautet die Antwort Ganz schwierig - ich bereue die Trennung momentan ziemlich. wäre ja auch die Frage, wie Du damit umgehst.

Ist das mit dem nicht über Persönliches Sprechen eine offizielle Vereinbarung bei Euch oder ist das so eine stillschweigende Übereinkunft? Bei uns habe ich das dem Ex gesagt (dass ich das so haben möchte) und obwohl er sich nicht wirklich daran hält, ist es von meiner Seite leicht, das durchzuhalten, weil ich von mir nichts Persönliches erzähle und auf seine Geschichten nicht eingehe. Das gibt mir Halt, gewissermaßen als eine feste Handlungsanweisung, in Gesprächen mit ihm. Durchbräche ich das jetzt selbst aktiv, würden mir Interaktionen mit ihm sicher wieder viel schwerer fallen und ich fände sie anstrengender. Versteht man, was ich meine?

Hat er schon irgendwas dazu gesagt, ob und in welcher Weise er sich Kontakt wünscht, wenn die Formalitäten alle abgeschlossen sind?

Würdest Du, wenn ganz sicher wäre, dass es kein Revival mit Euch beiden gibt (also, dass Deine Fantasien definitiv Hirngespinste bleiben) weiter Kontakt mit ihm wollen?

Warum sind sie kein Paar? Möchte sie nicht (mehr)?

Zitat von Unterwegs2023:

Ich hab dieselben Befürchtungen zzt, von meiner Beziehung nicht wirklich loszukommen. Mein Gehirn ist nicht hilfreich. Manchmal denke ich, mein Inneres merkt, dass es vorangeht, und ist weniger mutig als mein Tun (versteht man das?). Ich sage mir zurzeit permanent: Weitermachen. Und solche Sachen wie die Wohnungsrenovierung ... das hilft alles ein bisschen. Wir schaffen das, Caecilia! Wir ziehen jetzt mal schön in unser eigenes Zuhause und hängen dann nicht mehr in den klebrigen Rest-Erinnerungen! Was ich aus diesen Freizeit-Kontakten merke: Die machen auch etwas aus - ich habe die Wanderungen im Kopf z. B., denke über die Leute nach. War kein Flirt-Material dabei, aber Ablenkung hilft.

Ja, absolut! Das fett Markierte ist bei mir genauso. Da glaube ich aber auch tatsächlich, dass sich das geben wird. Das Mentale kommt immer zuerst (bei denkenden Menschen - und wir bilden uns ja ein, solche zu sein) - und irgendwann wird das Tun folgen.

Zitat von Heffalump:

Andererseits, wäre guter Kontakt, gut für Kinder, für Trennung und Scheidung. Ein schmaler Grat, auf dem du da wandelst.
Du müsstest quasi minütlich oder stündlich dir in Erinnerung rufen, das diese Freundschaft nicht mehr das Maß der Intimität hat, die es einst zu Ehezeiten bot.

Das ist es, genau - und geht in die Richtung dessen, was ich oben schrieb. Der Handlungsanweisung nichts Persönliches kann man leicht folgen, die ist einfach gestrickt. Alles andere ist anstrengender und erfordert viel mehr Reflexion.

Zitat:

Im Sinne der gemeinsamen Kinder wirst du um *Freundschaft bis zu gewissem Grad nicht herum kommen. Du willst den Kindern auch mit auf dem Weg geben, das man mit dem Ex noch nett, freundlich und höflich sein kann.
Das bedeutet nicht, das du jeden zweiten Sonntag bei ihm und Next zu Kaffee und Kuchen kommst.

An die Kinder denke ich aber natürlich auch. Status quo bei uns ist, dass ich im Alltag nett und locker über ihn rede, es fällt kein böses Wort, es gibt kein Augenrollen oder Stirnrunzeln. Ich ermuntere die Kids auch dazu, ihn zu kontaktieren oder sich mit ihm zu treffen, wenn das im Raum steht; zu wichtigen Terminen der Kinder (Aufführungen, Schulabschluss oder so etwas) gehen wir gemeinsam.

Aber vermutlich wäre es für die Kinder schön, wenn es in Zukunft darüber hinaus einen freundschaftlichen Austausch gäbe, man sich vielleicht tatsächlich mal zum Kaffeetrinken träfe oder so. Leider kann ich aber überhaupt nicht beurteilen, wie wichtig das für sie wäre bzw. ob das für sie so viel bedeuten würde, dass es für mich die damit verbundene emotionale Belastung und Anstrengung wert wäre. Ich glaube, wenn ich sie fragen würde, würde ich darauf auch keine ehrliche Antwort bekommen. Vielleicht kann mal jemand von den Usern, die selbst Scheidungskind waren / sind, was dazu schreiben (@Balu85?) oder von denen, bei denen die Trennung schon länger her ist und die ihre Kinder über die Jahre beobachten konnten (@Rheinländer?).