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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

S
@KomischerVogel Danke dir
Wenn ich lese wie „lange“ ihr schon durch dieses Dilemma geht, wird mir ganz übel.
Der Wohnungsmarkt ist weiterhin eine Katastrophe.
Und der Herr tut so als sei das doch alles garnicht so schlimm, Trennungen passieren halt

28.10.2023 15:20 • x 1 #6271


K
@Sabiso89

Ich hatte dieses Vergnügen glücklicherweise nur zwei Monate.
Mme hat sich dann halt schon mal aufgedonnert, war ein paar Stunden weg und hat sich dann abends wieder in der sogenannten Ehewohnung hingelegt. Völlig schmerzfrei.

Ich war froh, als sie mit ihrem Neuen dann ne gemeinsame Bude hatte und endlich weg war.

Also mein Beileid und ich hoffe wirklich für Dich, dass es nicht so lange dauert!

28.10.2023 15:23 • x 1 #6272


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


S
@KomischerVogel
Danke
Bei uns gibt es bisher keine Next.
Was die Sache auch nicht einfacher macht.
Es tut mir sehr leid, wie überlebt man so etwas.
Wie können Menschen so abgebrüht sein. Eine häufig gestellte Frage, auf die wir nie eine Antwort bekommen werden.
Man fühlt sich so wertlos und nicht geschätzt.

28.10.2023 15:28 • x 1 #6273


C
Zitat von Balu85:
Nun...ich denke man muss da unterscheiden. Geht es darum wohin man in den Urlaub fährt oder um wirtschaftliche Notwendigkeiten.

So Kleinkram wie Urlaub war mir egal. Ich habe auch durchaus mal ihm zuliebe Urlaube gemacht, die ich selbst vermutlich so nicht gebucht hätte - er umgekehrt sicher auch. Es waren eher so Fragen wie die, ob man jetzt wegen seines Jobs umzieht etc., ob ich ein bestimmtes Jobangebot annehme etc. Da war er, obwohl er das nie expressis verbis geäußert hat, sondern so drumherum geschwafelt hat, immer der Meinung, dass sein Job vorgeht, weil er mehr verdient und das daher wichtiger für die Familie ist. Ich fand diese Denke immer kurzsichtig.
Zitat von maenneken:
Freundschaften-meinen besten Freund hab ich seit Jahrzehnten,da klappt das immer mal zwischendurch. Dann hab ich im Freundeskreis noch eine riesige Familie,also wirklich riesig,quantitativ wie qualitativ.Mit den Jungs treff ich mich einmal im Monat um ein paar Pfeile zu werfen,wir fahren alle 2 Jahre auf Männertour und werde recht häufig mit Einladungen von Ihnen bedacht.Laut Ihnen,gehöre ich quasi schon zur Familie.
Kann mich da also eigentlich nicht beschweren

Das klingt doch super und das meinte ich - ich kenne durchaus auch Männer, bei denen das so ähnlich ist.
Zitat von acre:
Es gibt natürlilch ganz viele Graustufen zwischen ihnen und es wandelt sich auch immer mal wieder aber aktuell und vereinfacht könnte man sagen, dass der Große ganz viel Spontanität will und es am liebsten hat wenn der Papa irgendwie hier um ihn rumschwirrt und ihm für seine ganzen prepubertären Ergüsse Sparringpartner ist. Der Kleine will eine feste Struktur und eine klare Trennung. Es gibt die Welt bei Papa und die Welt bei Mama. Er braucht ihn als Spielpartner. Für seine Befindlichkeiten bin ich als Mama zuständig.

Beide Kinder vermissen ihren Papa aber auch im Alltag physisch. Auch wenn ich gut im Toben, Kämpfen und allen möglichen Ballspielen bin (neulich habe ich sie mit einem sauberen Köpper sehr beeindruckt), werden sie langsam stärker als ich und da fehlt der Papa dann und er fehlt ihnen manchmal beim Schmusen. Der große weiche Papa ist halt was anderes als die kleine knochige Mama.

Das hast Du super beschrieben - kann ich mir sehr gut vorstellen (habe ja auch Söhne).

Das könnte mit dem Charakter zu tun haben, aber ganz viel auch mit dem Alter, obwohl Deine ja nur zwei (?) Jahre auseinander sind (meine beiden Großen sind gut zweieinhalb Jahre auseinander).

Als meine jüngere Grundschulkinder waren, mochten sie auch gerne feste Strukturen - d.h. man hat z.B. einen Ausflug angekündigt, sie haben sich darauf gefreut und zum vereinbarten Zeitpunkt ging es dann los. Als sie älter wurden (und das wird sich bei Deinem Großen vermutlich noch verstärken) wollten sie solche fixen Dinge nicht mehr so.

Ab so etwa 10, 12 war es bei meinen auch mehr und mehr so, dass sie selbst bestimmt haben, wann (und ob ) sie mit mir (oder dem Ex) reden wollten. Solche aufgezwungenen Gespräche gingen gar nicht mehr, sondern man sollte am besten einfach da sein und sie kamen an und haben das Gespräch gesucht, wenn ihnen danach war. Das ist heute eigentlich immer noch so.

Gerade deswegen sehe ich dieses oft zitierte Konzept mit der quality time vor allem auch bei älteren Kindern und Jugendlichen kritisch. Im Falle von getrennten Eltern kann man dieses unstrukturierte Einfach-da-sein natürlich nicht realisieren. Das merke ich auch bei K3: Wenn der Ex ihn anruft, hat er oft keine Lust, mit ihm zu reden - oder es ist, sofern ich das mitbekomme, nur so unverbindliches Geplänkel (Dieses Typische Wie war es in der Schule? Gut. Was habt Ihr gemacht? Nichts Besonderes. ...).

Als der Ex noch hier wohnte, kam K3 dagegen manchmal zu ihm in die Küche, während er gekocht hat, oder in den Garten, wenn er da was gemacht hat, und hat ein Gespräch angefangen. Oder es ergab sich, dass nach einer Mahlzeit der Ex mit einem oder mehreren der Kinder sitzengeblieben ist und das Tischgespräch weitergesponnen hat. Das gibt es natürlich alles nicht mehr und ich finde, das ist ein herber Verlust für K3 und läuft seinem derzeitigen Kommunikationsbedürfnis einfach diametral entgegen.

Wie löst Ihr das mit den unterschiedlichen Bedürfnissen? Finde ich echt schwierig. Habt Ihr momentan eine fixe Umgangsregelung?

Das mit dem Toben, Kämpfen und Sport war hier übrigens auch so, so etwa ab dem Alter von 8 oder 9 war ich beim Fußball einfach keine geeignete Mitspielerin mehr - gerade K2 konnte schon mit 7 oder 8 deutlich schneller rennen als ich. Wenn also keine Freunde verfügbar waren, musste der Ex ran (wobei der dann meist irgendein orthopädisches Problem hatte ... - davon ist heute übrigens auch keine Rede mehr - er ist ja jetzt jugendlich-dynamisch mit der jungen Next - O.K. - das ist jetzt OT).

Zitat von Sabiso89:
Ich muss hier auch nochmal reinschreiben, ist wie ein „kleines“ Tagebuch
Der Tag heute ist wieder schwer und ich sehe keinen Licht am Ende des Tunnels. Wir wohnen weiterhin zusammen und es erdrückt mich, seine Anwesenheit, der gemeinsame Alltag. Ich weiß nicht wie ich mich abgrenzen soll, geschweige denn wie ich mich „entlieben“ soll
Sorry für‘s ausheulen

Oh je - das kennen wir wohl alle. Ich schick' Dir mal einen virtuellen Knuddler.
Kannst Du vielleicht zumindest übergangsweise oder tageweise woanders hinziehen (?) - ich fand die paar Wochen, als wir noch zusammen hier gewohnt haben, auch fürchterlich - konnte aber zum Glück aufgrund meines Jobs immer mal wieder für ein paar Tage flüchten, sonst hätte ich das nicht ausgehalten. Als er dann auszog, war es ganz kurz nochmals furchtbar - aber bald danach habe ich erstmals wieder ein bisschen Licht am Ende des Tunnels gesehen.
Zitat von Sabiso89:
Und der Herr tut so als sei das doch alles garnicht so schlimm, Trennungen passieren halt

Ja - das habe ich letztens hier auch schon mal geschrieben: Jede zweite Ehe wird geschieden, bei unverheirateten Partnerschaften sieht es sicher nicht besser aus. Das ändert aber nichts daran, dass meine Trennung für mich eine persönliche Katastrophe war.

28.10.2023 16:30 • #6274


S
@Caecilia Danke für deine lieben Worte.
Ich denke auch, mein Glück kann doch nicht abhängig sein von diesem einen Menschen von Millionen.
Aber irgendwie schon.
Nein leider nicht. Er war schonmal ein paar Tage weg bzw hat auf der Arbeit geschlafen aber unser Alltagsleben war so eingespielt das ich 2-3 Tage die Woche auf ihn „angewiesen“ bin den kleinen aufgrund meiner Berufstätigkeit aus der Kita abzuholen. Der kleine jammerte auch als er nicht da war, ganz schlimm für mich aufzufangen.
Sind aber im November erstmal zur Kur, darauf freue ich mich etwas aber nur damit ich IHN nicht sehen muss.

28.10.2023 16:53 • #6275


S
Am liebsten würde ich ihn löschen, blockieren und ciao. Wir waren ja schonmal getrennt aber da war noch kein Kind im Spiel.
Mit dem no contact ging es mir deutlich besser.
Die Vorstellung ich muss mit ihm noch die nächsten Jahrzente auskommen..

28.10.2023 16:56 • #6276


K
Zitat von Caecilia:
Als der Ex noch hier wohnte, kam K3 dagegen manchmal zu ihm in die Küche, während er gekocht hat, oder in den Garten, wenn er da was gemacht hat, und hat ein Gespräch angefangen. Oder es ergab sich, dass nach einer Mahlzeit der Ex mit einem oder mehreren der Kinder sitzengeblieben ist und das Tischgespräch weitergesponnen hat. Das gibt es natürlich alles nicht mehr und ich finde, das ist ein herber Verlust für K3 und läuft seinem derzeitigen Kommunikationsbedürfnis einfach diametral entgegen.


Oh ja, das kenne ich. Bei mir und (nennen wir es mal auch so) K3 ist das ähnlich.

Diese Verbindung war wirklich eine andere vor dem Auszug. Wir haben eine so enge und magische Verbindung gehabt, bevor sie ausgezogen ist.
Wir haben immer noch ein herzliches Verhältnis, wenn sie mal da ist. Aber es ist schon ein anderes Ding, ob man im Alltag als Familie zusammenleben darf und eben immer da ist oder so einmal die Woche. Dann entstehen genau diese komischen Gespräche, die Du beschreibst.

Das ist eigentlich wirklich total traurig. Machen wir uns nichts vor: Das Verhältnis wird ein Leben lang ein anderes sein, als es das sonst gewesen wäre.

28.10.2023 17:05 • x 3 #6277


Balu85
Zitat von acre:
Ich wollte dir übrigens noch mal Danke sagen für deine Offenheit neulich. Ich hatte so viel mit mir zu tun, dass ich nicht mehr dazu gekommen bin, dir ausführlich zu antworten, aber deine Beiträge haben mich sehr berührt.

gern geschehen, ist ja alles anonym hier das macht es relativ leicht. Aber warum dich das so berührt hat verstehe ich nicht. Ich denke es gibt viele Menschen die es deutlich schlechter getroffen hat. Sowohl bei der eigenen Kindheit, die ich übrigens nicht als schlecht empfunden habe, als auch bei dem Grund für meinen Anwesenheit hier.

28.10.2023 17:26 • x 1 #6278


A
Zitat von Sabiso89:
Die Vorstellung ich muss mit ihm noch die nächsten Jahrzente auskommen..

Zitat von Caecilia:
Das ändert aber nichts daran, dass meine Trennung für mich eine persönliche Katastrophe war.

Für mich war die Trennung auch eine persönliche Katastrophe, aber das Gute ist ja, dass sie zu stemmen ist. Auch wenn es sich am Anfang so anfühlt, ist es nicht der Untergang der Welt. So viele Leute müssen da durch und schaffen es irgendwie und die Zeit ist der größte Helfer. @Sabiso89 du stehst noch so am Anfang, musst noch mit ihm zusammenleben. Diese Zeit wird vergehen. Du wirst auch deinen Weg finden und herausfinden, wie viel Kontakt du zu ihm brauchst. Aber der Prozess dauert ein paar Jahre. Hab Geduld mit dir.

Zitat von Caecilia:
Das könnte mit dem Charakter zu tun haben, aber ganz viel auch mit dem Alter, obwohl Deine ja nur zwei (?) Jahre auseinander sind (meine beiden Großen sind gut zweieinhalb Jahre auseinander).

Es ist beides. Es sind einfach zwei verschiedene Menschen, die unterschiedlich sind. Es ist auch so, dass K1 ja insgeheim eine Frau in den Wechseljahren ist und zwischen Aufstehen und Schule schon durch 12 Emotionen geht. Mein kleiner fühlt sich durch die Trennung aber auch selbst verraten. Dieses Dilemma zwischen Wut und Sehnsucht ist nicht immer leicht für ihn.

Zitat von Caecilia:

Wie löst Ihr das mit den unterschiedlichen Bedürfnissen? Finde ich echt schwierig. Habt Ihr momentan eine fixe Umgangsregelung?

Es gibt eine relativ fixe Umgangsregelung mit Ausnahmen. Die Bedürfnisse der Kinder haben Vorrang wenn es um Geburtstagseinladungen oder Übernachtungen bei Freunden geht. Wir beide bemühen uns, dass es auch mal so zwischendrin passt. Inzwischen ist es für mich okay, wenn Ex dann mit den Kindern in meinem Zuhause ist. Es ermöglicht auch one on one Zeit, die ja durch die Trennung einfach zu kurz kommt.
Inzwischen kann ich Ex auch entgegenkommen, wenn es um seine Zeit und Kraft geht. Da war ich am Anfang ja sehr eisern. Und ich spreche regelmäßig mit meinen Kindern darüber, wie wir es für sie besser machen können.

Ich war bei uns auch der emotionale Übersetzer der Kinder für ihn und ich habe mich bewußt entschieden, das langsam auslaufen zu lassen. Die drei sollen alleine stehen können aber da müssen Kommunikationskanäle auch erst wachsen. Gerade am Anfang haben die nur miteinander gezockt. Zähneputzen war vielleicht noch drin, aber nicht mehr. Und jetzt sehe ich, dass sich da was ändert und sie neue Zugänge zueinander finden.

Zitat von KomischerVogel:
Scheidungsfolgenvereinbarung. Ja, das steht drüber und die Absicht auch drin.

Ich habe meine Unterschrift für unsere Vereinbarung nur bekommen, weil ich zugesagt habe, mich erst mal nicht scheiden zu lassen. Die irre Welt der Warmwechsler.


@Balu85 Es geht mir gar nicht darum, ob deine Erlebnisse besonders schlimm oder außergewöhnlich sind. Aber ich glaube, du warst sehr ehrlich und auch wenn es in der Anonymität einfacher ist, gehört da schon was zu. Außerdem kenne ich dieses erstmal funktionieren und dann heulend in der Dusche sitzen ganz genau. Manchmal ist das eine große Stärke und manchmal ist das eine unfassbare Überforderung.

28.10.2023 19:31 • x 4 #6279


C
Zitat von Sabiso89:
Am liebsten würde ich ihn löschen, blockieren und ciao. Wir waren ja schonmal getrennt aber da war noch kein Kind im Spiel. Mit dem no contact ging es mir deutlich besser. Die Vorstellung ich muss mit ihm noch die nächsten Jahrzente auskommen..

Nein - mit Kind geht das leider nicht - aber Du kannst den Kontakt so stark wie irgend möglich einschränken. Das würde ich auch auf jeden Fall tun.

29.10.2023 00:13 • #6280


C
Zitat von acre:
dass K1 ja insgeheim eine Frau in den Wechseljahren ist und zwischen Aufstehen und Schule schon durch 12 Emotionen geht.

Jetzt musste ich kurz grinsen.
Zitat von acre:
Dilemma zwischen Wut und Sehnsucht

Ja - das ist glaube ich häufig das zentrale Problem bei Trennungskindern.
Zitat von acre:
Inzwischen ist es für mich okay, wenn Ex dann mit den Kindern in meinem Zuhause ist.

Das finde ich interessant - ist bei mir gerade ein Thema, über das ich nachdenke: Momentan wohne ich ja noch in dem alten Familienzuhause und wenn ich nicht da bin, kommt manchmal der Ex vorbei und isst mit K3 zu Abend. Oder er fährt ihn morgens zur Schule - da bin ich sogar manchmal da - das stört mich auch null - da wecke ich K3, mache mir einen Kaffee und fange dann im DG schon mal an zu arbeiten (Türe zu und fertig, oft bekomme ich nicht mal mit, wenn der Ex kommt).
Jetzt werden K3 und ich aber im Januar die neue Wohnung beziehen und da weiß ich noch nicht, ob es mir dann da auch so egal ist. Es ist ohnehin noch unklar, was mit dem Ex wird, wann er zu Next zieht, wie oft er noch hier sein wird etc. - aber ich glaube, in der neuen Wohnung würde es mich im Gegensatz zu hier stören, wenn er die noch beträte.
Zitat von acre:
Ich war bei uns auch der emotionale Übersetzer der Kinder für ihn und ich habe mich bewußt entschieden, das langsam auslaufen zu lassen.

Ja, das war bei uns auch so. Lief bei uns aber schon in der Beziehung zum Teil mit dem Älterwerden der Kinder aus. Ansonsten würde ich das auch so handeln wie Du. Ich finde es übrigens sehr schön, dass Dein Ex und die Kinder langsam eine neue Beziehungsebene zueinander zu finden scheinen.

29.10.2023 00:31 • #6281


C
Zitat von KomischerVogel:
Oh ja, das kenne ich. Bei mir und (nennen wir es mal auch so) K3 ist das ähnlich.

Diese Verbindung war wirklich eine andere vor dem Auszug. Wir haben eine so enge und magische Verbindung gehabt, bevor sie ausgezogen ist.
Wir haben immer noch ein herzliches Verhältnis, wenn sie mal da ist. Aber es ist schon ein anderes Ding, ob man im Alltag als Familie zusammenleben darf und eben immer da ist oder so einmal die Woche. Dann entstehen genau diese komischen Gespräche, die Du beschreibst.

Das ist eigentlich wirklich total traurig. Machen wir uns nichts vor: Das Verhältnis wird ein Leben lang ein anderes sein, als es das sonst gewesen wäre.

Ja, finde ich auch total traurig. Das wird hier wohl auch so sein.

29.10.2023 00:32 • #6282


Balu85
Zitat von Caecilia:
Es waren eher so Fragen wie die, ob man jetzt wegen seines Jobs umzieht etc., ob ich ein bestimmtes Jobangebot annehme etc. Da war er, obwohl er das nie expressis verbis geäußert hat, sondern so drumherum geschwafelt hat, immer der Meinung, dass sein Job vorgeht, weil er mehr verdient und das daher wichtiger für die Familie ist. Ich fand diese Denke immer kurzsichtig.

Nagut die Frage nach Umzug wegen Job gab es bei uns nie. Aber ich kenne es im Grunde auch so wie dein EX. Wobei man aber klar unterscheiden muss. Geht es bei dem Mehreinkommen darum ob man (als Paar) am Monatsende 500 statt 350Euro auf's Sparbuch legen kann oder ob man vielleicht mir einem kleinen Plus am Monatsende da steht, was aber im Grunde auch schon mehr oder minder verplant ist. Und irgendwie ist auch die Frage wer müsste auf was verzichten.

Mir wird ja vorgeworfen das ich den Umschulungswunsch (heute redet sie immer von Fernstudium, keine Ahnung was sie damit meint) nie ernst genommen hätte und sie nicht unterstützt habe. Das ist insofern richtig, das ich das für keine gute Idee hielt. Aber ich sah auch kein ernsthaftes Bemühen ihrerseits eine Lösung zu finden.
Ihr Anliegen äußerte sie erstmals recht kurz nachdem wir in eine gemeinsame Wohnung gezogen waren. Das war noch bevor es Mindestlohn gab...und sie war drunter. Die Wohnung war für unsere Verhältnisse relativ teuer und für mich im Vergleich zu vorher eine deutliche Mehrbelastung.
Wenn da jemand ankommt und nach meiner Meinung fragt (so machte sie das immer, ich brauch mal deinen Rat was sagst du dazu, wie ist deine Meinung...) bzw. was ich davon halte weil sie würde gern dies und jenes machen.
Zufällig genau das was ihre beste Freundin angefangen hatte (aber mit anderen Voraussetzungen)
Die Eckpunkte waren dauert X Jahre (glaub 2 oder so), Ausbildung/Umschulung ohne Einkommen, Wenn fertig verdient sie in etwa so wie in ihrem damaligen Job. Da hielt sich in anbetracht der Tatsache das ich dann alles alleine hätte stemmen müssen, ich mir nicht sicher war ob sie das so überhaupt packt (Lernen und gerade selbstständiges Lernen ist nicht so ihre stärke) doch arg in Grenzen. Das war meine Meinung. Aber es gab auch keinerlei versuch ihrerseits da eine Lösung zu finden....
Und so war es fast immer, egal um was es ging. Ihre Ideen/Wünsche hatten im Regelfall zu Folge das ANDERE auf etwas verzichten müssen, sich einschränken müssen oder auffangen müssen aber ohne eine wirklichen Mehrwert. Und das immer irgendwie gepaart mit meinem Eindruck...wenn es ihr wirklich wichtig wäre, würde sie nach einer Lösung suchen die auch irgendwie machbar ist.

Wir zumindest hatten aus wirtschaftlicher Sicht oft arg zu knabbern...beim Hausbau ging viel schief. Die Last musste ich ja auch irgendwie alleine stemmen, also die wirtschaftliche, aber auch Planung, Umsetzung usw. Da wurde nie gefragt auf was ich alles verzichte, was ich evtl. gern mal gemacht hätte usw.
Gefühlt war es völlig selbstverständlich das ich das mache...weil geht ja nicht anders, ist selbstverständlich und war es für mich auch. Aber das gleiche erwartete ich eben auch von ihr.
Zitat von Sabiso89:
Am liebsten würde ich ihn löschen, blockieren und ciao. Wir waren ja schonmal getrennt aber da war noch kein Kind im Spiel.
Mit dem no contact ging es mir deutlich besser.
Die Vorstellung ich muss mit ihm noch die nächsten Jahrzente auskommen..

Geht mir auch so...irgendwann wirds besser. Hab ich gehört.
Zitat von acre:
Dieses Dilemma zwischen Wut und Sehnsucht ist nicht immer leicht für ihn.

Ich finde es vor allem schwierig das irgendwie aufzufangen. Und zumindest bei meiner Maus weiß ich dann nicht gegen wen sich die Wut richtet...oder ob es einfach nur so wegen der Situation an sich ist. Mir missfällt manchmal das sie sich für Kleinigkeiten entschuldigt....tut mir leid das ich gekleckert habe...ist ja nicht schlimm. Ich habe aber die Befürchtung das sie das Gefühl hat Angst haben zu müssen wenn sie was falsch macht. Sie ist aber an der ganzen Trennung nicht schuld, überhaupt nicht.
Zitat von KomischerVogel:
Diese Verbindung war wirklich eine andere vor dem Auszug. Wir haben eine so enge und magische Verbindung gehabt, bevor sie ausgezogen ist.

Das ist bei mir irgendwie ein wenig anders. Ich denke das es für meine Kleine ausreichend war mich jeden Tag zu sehen und ich denke sie wusste das ich, wenn ich zu Hause, bin für sie da bin. Also ihr reichte es zu wissen Papa ist da und wenn was ist kann ich zu ihm. Bei vielen vielen Dingen war sie ein absolutes Mamakind....da durfte ich garnicht.
Das hat sich dahingehend gedreht das man sagen kann das unser Verhältnis zueinander viel inniger geworden ist.
Zitat von KomischerVogel:
Das ist eigentlich wirklich total traurig. Machen wir uns nichts vor: Das Verhältnis wird ein Leben lang ein anderes sein, als es das sonst gewesen wäre.


Ja das ist traurig. Und das ist auch meine große Sorge wenn NF wirklich ihren geistlosen Plan (Umzug zu Next) durchzieht. Das ich nicht mehr am Alltag teilhaben kann, so wie es jetzt noch irgendwie geht. Und das kann man nicht nachholen. Ich habe mit einigen älteren Kollegen gesprochen...sicher alle hatten es das ihre Kinder wieder den Kontakt gesucht haben. Aber so richtig gut wurde das Verhältnis nie....eher so wie guter Kumpel. Aber man war eben auch oftmals nicht dabei...und das merkt ein Mensch. Der Grund spielt dann für das Gefühl eine untergeordnete Rolle.

29.10.2023 07:20 • x 2 #6283


Rheinländer
Zitat von Caecilia:
Vielleicht können ja die Männer hier mal was dazu schreiben, wie ist das bei Euch mit Freundschaften?

Tja interessante Frage, ich unterteile das mal in Leben 1.0 und mein jetziges 2.0.
In dem Leben vor der Trennung hatten wir gute gemeinsame Freunde und ich hatte jedoch überhaupt keinen eigenen Freundeskreis und auch keinen eigenen Freund.
Unser gemeinsames Lebens Modell sah so aus, dass ich zwischen 80% und 100 % des gesammten Familieneinkommens nach Hause gebracht habe. Ich war dementsprechend auch häufig lange ausser Haus. Meine Ex hat Zuhause als die Kinder klein waren das Familienleben gemanaged und die sozialen Verbindungen zur Außenwelt aufrecht erhalten bzw neue aufgebaut.
So war die Arbeitsteilung und wir waren alle glücklich.
Als die Kinder älter wurden, hat sie in homöopathische Dosen gearbeitet und einen kleinen Anteil am Gesamteinkommen erwirtschaftet. Soziale Kontakte liefen immer noch über sie, dafür habe ich mehr Arbeit Zuhause übernommen (Sie war ja jetzt schließlich auch arbeiten).
Diesen Umstand habe ich mit der Trennung bitterlich bereut. Unsere gemeinsamen Freunde gab es ab diesem Zeitpunkt nicht. Alles ihre Freunde. Das war sehr schwierig und ich hatte wie alle hier eine sehr traurige Zeit.
Die Kinder erklärten mir nach dem Auszug der Mutter, dass diese sich fast jeden Tag in der Woche mit einer anderen Freundin getroffen hat und sehr viel Zeit für sich und ihr soziales Umfeld eingeplant hat. Gekocht wurde nur noch selten für die Kinder. Mir war das alles gar nicht so bewusst. Viele Treffen mit gemeinsamen Freunden gab es an den Wochenenden leider auch nicht mehr.

Nach der Trennung und hier startet mein Leben 2.0 habe ich alles anders gemacht. Ich habe mir inzwischen einen riesigen Freundes und Bekanntenkreis aufgebaut und pflege diese Freundschaften sehr. Meine jetzige Partnerin ist darin eingebettet, doch halte ich zum allergrößten größten Teil die Zügel in der Hand, wenn es um Treffen geht. Ich würde niemals nie mehr das Zepter für meinen Freundeskreis aus der Hand geben. Das habe ich gelernt und das rate ich auch jedem anderen.
Ob ich ohne die Trennung so gewachsen wäre, wage ich aus heutiger Sicht zu bezweifeln. Ich war ja glücklich im Leben 1.0 und habe nichts vermisst.
So ein Leben wäre für mich heute unvorstellbar.

29.10.2023 10:27 • x 3 #6284


C
Zitat von Balu85:
Mir missfällt manchmal das sie sich für Kleinigkeiten entschuldigt....tut mir leid das ich gekleckert habe...ist ja nicht schlimm. Ich habe aber die Befürchtung das sie das Gefühl hat Angst haben zu müssen wenn sie was falsch macht.

Oh ja - die arme Kleine. Das kenne ich von meinen Kindern in dem Alter aus Situationen, in denen sie sich irgendwie unsicher gefühlt haben. Gib ihr ganz viel Liebe (tust Du eh).
Zitat von Balu85:
Und das ist auch meine große Sorge wenn NF wirklich ihren geistlosen Plan (Umzug zu Next) durchzieht. Das ich nicht mehr am Alltag teilhaben kann, so wie es jetzt noch irgendwie geht.

Ja, das ist hier auch meine Befürchtung. K3 ist zwar zum Glück schon größer, kann also auf eine Reihe gemeinsamer Jahre zurückblicken - trotzdem wird der Kontakt sicher distanzierter werden, wenn Ex dann primär in der Next-Stadt (ca. 500 km von hier) wohnt. Das wird vielleicht sogar eher für die Großen einfacher werden, weil die ja auch mal zum Ex fahren können - ich glaube nicht, dass K3 sich regelmäßig in den Zug setzen und am WE zum Ex fahren wird (abgesehen davon, dass sich ja dann auch die Frage stellen würde, wer das bezahlt).

Wegen der Sache mit der Arbeit:

Ich habe auch immer in Familiendimensionen gedacht, also, was für die Gesamtfamilie am besten ist. Der Ex und ich haben eine identische Ausbildung und auch in ähnlichen Jobs gearbeitet. Da er aber etliche Jahre älter ist als ich und ich zudem die Elternzeiten hatte, war er auf der Karriereleiter immer etwas weiter. Ich fand es dann immer kurzsichtig, meinem Job eine niedrigere Priorität einzuräumen - längerfristig hätten wir es beide schaffen können, die Karrierestufe zu erklimmen, auf der er jetzt ist - dann wäre das Gesamteinkommen der Familie über viele Jahre (Jahrzehnte) deutlich höher gewesen, das hätte sich auf jeden Fall gerechnet. Der Verdienstunterschied war und ist bei uns aber jetzt auch nicht gigantisch, so 20-30%.

Den größten Konflikt hatten wir mal, als der Ex einen neuen Job in einer Stadt am anderen Ende Deutschlands antrat. Die Situation war zu dem Zeitpunkt so, dass ich ca.300 km von der Wohnort-Stadt (an der er davor gearbeitet hatte) entfernt gearbeitet habe und da zumindest 1-2 Tage in der Woche hinpendeln musste (Rest HO). Wir wollten noch bis zum Schuljahresende dort bleiben, um insbesondere K1 (war damals in Klasse 4) nicht noch einen Schulwechsel zuzumuten. Er war damals nicht bereit, für ein halbes Jahr 1-2 Tage HO zu machen (oder Teilzeit in Elternzeit, whatever ... zu nehmen), obwohl das von seinem AG aus problemlos gegangen wäre. Ich musste das dann irgendwie mit Herumlavieren und verschiedenen Babysittern lösen. Das hat mich echt entsetzt.

29.10.2023 10:36 • #6285


A


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