Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von Wüstenfee:

nur er wirft immer noch mit Mist um sich.

Vielleicht kann er nicht anders.

Zitat von Unterwegs2023:

Ich frage mich manchmal, ob überhaupt eine/r von den hier vertretenen NF/NMn sich reflektiert.

Nö, ich glaub nicht.
Selbst wenn man sich auseinander leben kann, so wie es in den meisten Fällen, von Trennung abläuft, wird viel auf den Partner projiziert, der verlassen wird. Damit man einen Grund hat zu gehen..

Zitat von Caecilia:

Ich habe noch oft Sehnsucht nach dem Früher

ja - nein.
Die wenigen Momente, wo es gefühlt schön war, gabs kurz danach wieder einen Genickschlag im wörtlichen Sinne

Zitat von acre:

Der Wohnungsmarkt hier ist so beschissen.

Also das müsste überall in den D,A,CH - Staaten so sein.
Wobei - als mir das Haus noch gehörte, war es nicht leicht Mieter zu finden.

Zitat von acre:

aber es ist seine Wahrheit.

du sagst es - seine Wahrheit - sehe ich als nicht reflektiert, also in Bezug auf mein Dings vom Dach. Kann ja nicht für Alle gelten

Zitat von acre:

weil ich dein Dach-Bezug

weils ja nicht viel leere wohnungen gibt - das zu d.a.ch (deutschland, Austria, Schweiz)

Zitat von acre:

es gab zwischendrin auch Entschuldigungen

schön, das du welche bekommen hast - da warte ich heute noch drauf

Seine Sicht, auf´s Leben, für mich viel Pipi und wenig Realität
*immer bezogen auch mein exchen (dings vom dach)

Zitat von acre:

Leider nein. Auch das Haus geht nur über Vitamin B.

Kauft er das Haus oder wird er es mieten?
Wie weit ist es denn von euch?

Zitat von acre:

Am Anfang fand ich das ganz schwer auszuhalten, wenn es hier hieß, es gibt zu jeder Trennung mindestens zwei Wahrheiten. Ich hab immer gedacht, er ist fremdgegangen, wie kann es da zwei Seiten geben. Mittlerweile kann ich damit leben, dass er seine Gründe dafür hatte.

Ja, das ging mir auch so. Ich kann seine Seite und Denkweise immer noch nicht verstehen (im Sinne von nachvollziehen), aber ich kann akzeptieren, dass es sie gibt und dass sie genauso ihre Daseinsberechtigung hat wie meine.

Zitat von acre:

Und dann war seine Reaktion, na dann wollen sie mich ja nicht.

DAS wäre hier auch so typisch - genau so reagiert mein Ex sehr oft. Wir hatten das letztens beim Thema Urlaub: K3 ist in einem Alter, in dem er keine Lust hat, eine oder zwei Wochen alleine mit einem Elternteil (und beim Ex womöglich noch mit Next) irgendwohin in ein Ferienhaus zu fahren. Ich habe dann irgendwann eine Art von Urlaub (wenige Tage und mit noch anderen Leuten) gefunden, auf die er sich einlassen konnte. Ex war dann beleidigt und meinte, K3 wolle ja mit ihm nicht fahren. Es ist mir nicht gelungen, ihn davon zu überzeugen, dass das sicher nicht an ihm (dem Ex) läge und während ich da noch so redete, dachte ich mir: Was zum T... tue ich hier? Ist es meine Aufgabe, dem Ex irgendwelche Erklärungen zu liefern, damit er sich besser fühlt?

Zitat von acre:

Jetzt neu zu gestalten ist trotz neuer großer Liebe wahrscheinlich schwierig.

Mit Sicherheit. Ich glaube, er schwimmt da auch noch ziemlich (obwohl das ja jetzt wirklich nicht mein Problem ist, aber es macht Absprachen etc. halt nicht einfacher).

Zitat von acre:

Der Wohnungsmarkt hier ist so beschissen.

Zitat:

Bei uns in der Gegend bist du bei 1200 für eine Ein-Zimmer-Wohnung und es gibt vielleicht 8 zur Auswahl.
Auf dem Niveau möchte er nicht leben und ich denke mir, ist doch egal, so lange du an deinen Kindern dran bist.

Ja, das ist hier auch so. Er möchte ein schönes, großes Haus mit Garten und das wird es hier in der Gegend nur geben, wenn er sehr weit nach außerhalb zieht (deutlich weiter weg als seine kleine Wohnung jetzt, die ca. 20 km von hier entfernt ist), obwohl er wirklich gut verdient.

Guten Morgen, heute mal ein ausgedehntes Frühstück ohne meine Töchter. Die sind mal beide zeitgleich ausgeflogen zu Freunden. Seit gestern geht mir die Frage auch im Kopf herum, wie das mit dem Reflektieren der Exen ist, aber auch mit meinem eigenen Reflektieren. Am Anfang war ich gar nicht in der Lage wirklich zu reflektieren. Es tat nur weh und das hat mir das Hirn vernebelt. Dann habe ich irgendwann mit Freunden angefangen zu reflektieren und Fragen gestellt, warum ist es passiert, was waren meine Anteile, was seine Anteile, wann hat und warum hat es ein Auseinanderleben gegeben. Anfangs auch um mit ihm das zu besprechen. Aber das wollte er nicht. Vom Kopf her wusste ich genau, was schief lief, aber emotional habe ich es erst mit einer Therapie begriffen. Mein Therapeut sagte immer, was man verarbeitet hat, muss im Bauch ankommen. Darum habe ich mich in der Therapie bemüht und es oft geschafft, ein emotionales Reflektierren hinzubekommen. Aber das hat mein Ex nie gemacht. Er hat nicht reflektiert, sondern interpretiert. Es war ihm in unserem Leben zu anstrengend und zu langweilig. Das hat er festgestellt und dann nach Ablenkung gesucht. Da kam nie die Frage, was passiert grade mit mir, wie kann ich erkennen, woran es liegt und wie setze ich meine Schwerpunkte. Also Auseinandersetzung mit sich selbst fand nicht statt. Es stimmt, jeder hat seine Sicht der Dinge und trotzdem sage ich, dass es leichter ist nur zu interpretieren als zu reflektieren. @ acre schrieb, dass ihr NMann gesagt hat, weil er einsam war, ist der Wechsel so schnell passiert. Mein Ex, weil es langweilig war. Aber kein Gedanke, wie oben beschrieben als Auseinandersetzung mit sich selbst. Ich kann nur jedem empfehlen bei der Auseinandersetzung mit dem Reflektieren therapeutische Hilfen in Anspruch zu nehmen. Wellen kommen und da hilft es emotional professionelle Hilfe beim Einordnen zu bekommen und hier zu schreiben.

@Jamirah: Danke, da ist viel Wahres dabei.

Mein Ex würde auch sagen, weil es langweilig und anstrengend war (nur noch Alltag verwalten, sagte er wörtlich), das mit dem einsam vermutlich auch (er wurde zu wenig gesehen, es war zu wenig liebevoll).

Es stimmt schon, da kommt die Frage nach den eigenen Anteilen nicht vor: Warum war es langweilig / anstrengend ...? / Was davon lag an mir? / Was könnte ich tun / hätte ich tun können, um das zu ändern?

Und es ist richtig - therapeutische Unterstützung / professionelle Hilfe hat vermutlich keine/r unserer Exen gesucht (im Gegensatz zu wahrscheinlich fast allen von uns). Allerdings hätte das ja auch nur etwas gebracht, wenn sie das vor der Trennung und insbesondere, bevor die jeweiligen Nexten ins Spiel kamen, getan hätten. Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich es ideal gefunden hätte, wenn der Ex zu dem Zeitpunkt, als er begann, unglücklich zu werden, Paartherapie initiiert hätte. Da wäre ich sofort dabei gewesen und wenn wir uns dann nach beiderseitigem Reflektieren der Beziehung und ihrer Probleme und dem Versuch, die Probleme zu lösen, irgendwann getrennt hätten, wäre das für mich viel weniger schwierig gewesen. Ich kenne allerdings kein Paar, bei dem die Trennung so ablief, zumindest dann nicht, wenn sie vom Mann ausging (zwei Paare, wo die Trennung von der Frau ausging, fallen mir ein, wo es so lief - allerdings kenne ich beide nicht besonders gut).

Nun, in der neuen Beziehung mit Next, denke ich tatsächlich, dass es für unsere Exen (zumindest für meinen) einfach keinen Grund für eine Reflexion des eigenen Verhaltens in der vergangenen Beziehung gibt - er sieht für sich keinen Sinn darin, vermutlich denkt er (unbewusst) auch, dass ihn das nur runterziehen und davon abhalten würde, die neue Liebe jetzt in vollen Zügen zu genießen.

Würde es uns (jetzt noch) etwas bringen, wenn unsere Exen sich reflektieren würden? Schwer zu sagen - vielleicht wäre der Umgang miteinander einfacher.

Zitat von Caecilia:

Es ist mir nicht gelungen, ihn davon zu überzeugen, dass das sicher nicht an ihm (dem Ex) läge

Ich bin nicht sicher, ob das sinnvoll ist? Deine Kinder sind doch auch schon groß und haben ihre Werte. Vielleicht haben sie einfach keine Lust auf einen Warmwechsler als Vater, mal direkt formuliert? Sprich: Vielleicht ist es zum Teil eben genau so, dass es am Verhalten Deines Ex liegt? Bei meinen ist das so, besonders beim älteren: Er bleibt höflich, aber nimmt von sich aus keinen Kontakt auf und will eigentlich auch keinen. Mir tut das auf einer anderen Ebene weh, aber er ist erwachsen und letztlich muss mein Ex schauen, ob er das irgendwie kittet.

Zitat von Jamirah:

aber auch mit meinem eigenen Reflektieren.

Ich hab über das Thema Reflektieren gestern auch nochmals nachgedacht und versucht, mir die Situation umgedreht vorzustellen - ich wäre innerlich seit zwei Jahren abgelöst, hätte mich neu verliebt und bekomme jetzt mit, wie schlecht es meinem Ex geht. Schwierig, aber vielleicht fehlt dann wirklich die Empathie.

Ansonsten bin ich beeindruckt, dass oder wie sehr Ihr Verständnis für die Gründe Eurer Exen habt. Bzw. dass ich das Gefühl habe, aus dem Verständnis heraus ist der Betrug irgendwie kein Thema? Ich kann das nicht. Ich hab auch Verständnis, dass mein Ex unglücklich war, ich war es auch. Aber ich werde nie Verständnis dafür haben, dass er nicht mit mir geredet hat, als absehbar war, dass er die Affäre weiterführen will.

Zitat von Unterwegs2023:

Ich bin nicht sicher, ob das sinnvoll ist? Deine Kinder sind doch auch schon groß und haben ihre Werte. Vielleicht haben sie einfach keine Lust auf einen Warmwechsler als Vater, mal direkt formuliert? Sprich: Vielleicht ist es zum Teil eben genau so, dass es am Verhalten Deines Ex liegt? Bei meinen ist das so, besonders beim älteren: Er bleibt höflich, aber nimmt von sich aus keinen Kontakt auf und will eigentlich auch keinen. Mir tut das auf einer anderen Ebene weh, aber er ist erwachsen und letztlich muss mein Ex schauen, ob er das irgendwie kittet.

Teilweise gebe ich Dir da recht, insbesondere in Bezug auf die beiden Großen (volljährig).
In Bezug auf K3 (zu dem Zeitpunkt 14) war es aber ganz klar so, dass er auf einen vergleichbaren Urlaub wie den, den der Ex geplant hatte (eine oder zwei Wochen Ferienhaus nur mit einem Elternteil) auch mit mir keine Lust gehabt hätte - es war also klar, dass es an der Art des Urlaubs lag und nicht am Ex. Den Urlaub, den ich mit ihm gemacht habe (nur fünf Tage, der älteste Bruder war dabei, wir haben Leute besucht, die er mag, viele abwechslungsreiche Unternehmungen) hätte er sicher auch mit dem Ex gemacht.

Was Du über Deine Kinder schreibst, bringt mich aber in Bezug auf meine auch zum Nachdenken: Meine (mit Ausnahme von vielleicht ein bisschen K2) sehen den Ex und sein Verhalten, zumindest, soweit ich das mitbekomme, null kritisch. Inwieweit sie ihn aktiv kontaktieren, bekomme ich allerdings nicht mit (sie wohnen ja nicht mehr hier) - kann also durchaus sein, dass sie das nicht tun. K3 kontaktiert ihn, soweit ich das mitbekomme, nur, um irgendwelchen organisatorischen Kram (ob der Ex ihn in die Schule fährt oder so) abzustimmen - aber das ist bei ihm in Bezug auf andere Erwachsene in seinem Umfeld (inklusive meiner Person) auch so.

@ maenneken, da hast Du mein tiefes Mitgefühl. Wenn jemand, so wie Du Deine Frau beschreibst, sehr stark von einer psychischen Erkrankung betroffen ist, da kann nur mit eigenem Willen eine Therapie helfen. Du hast sie sehr lange begleitet und das ist sicher eine enorme Anstrengung. Ich habe das bei einer Arbeitskollegin erlebt. Der Mann war manisch depressiv. Beide hatten tiefe Gefühle füreinander. Aber sie hat ihm klar gemacht, dass sie nur bei ihm bleibt, wenn er sich helfen lässt. Also Klinikaufenthalt, wenn es schlimm wird und finanzielle Kontrolle durch sie. Sie sind dann weg aufs Land gezogen. Ist alles nicht leicht, aber sie sind noch zusammen. Er wollte die Beziehung und hat sich auf Regeln eingelassen.