Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Und @ komischer Vogel, die Erwartung, dass man die Probleme des anderen lösen muss, damit die Ehe stabil bleibt, ist schon mit einem Fragezeichen zu vesehen. Eigentlich sollten zwei erwachsene Menschen sich durch eine Beziehung es miteinander schön machen Freiheiten lassen und versuchen eine gemeinsame Grundlage , die ideell, aber auch materiell ist, aufbauen. Die meisten von uns haben das lange geschafft. Unsere Ehen haben uns mit geprägt und uns bei einer langen Zeit auch zu dem gemacht, was wir geworden sind. Liebende Eltern und wir haben einem Menschen Liebe geschenkt. Das ist aus unterschiedlichen Gründen kaputt gegangen. Mein Ex hat eine Seite in den Mittelpunkt gestellt für die er egoistisch wurde, die Hinwendung zu einem ,einer Next ohne Rücksicht sollte man sich nicht anlassten sondern dem Partner. Ich sehe das wie bei einem Feuer, manchmal fällt ein kleiner Funke und es brennt. Aber wir Verlassenen sollten aufhören uns mit der Schuldfrage zusätzlich zu quälen.

Zitat von Jamirah:

die Erwartung, dass man die Probleme des anderen lösen muss, damit die Ehe stabil bleibt, ist schon mit einem Fragezeichen zu vesehen

Außenstehende können aber Anregungen bieten. auf die man selbst evtl. nicht kommt - Eheberatung
Sich Hilfe holen, per se doch kein schlechter Ansatz ist

zur Schuldfrage:
Ich sehe mittlerweile auf jeden Fall meinen Anteil. Ob ich das jetzt in Prozent quantifizieren kann, weiß ich nicht - aber eigentlich ist das ja auch unerheblich.
Damit quält mich die Schuldfrage natürlich - das ist ja die logische Konsequenz daraus: Hätte ich die entsprechenden Dinge besser gemacht, wären wir vielleicht heute noch zusammen und unsere Kinder müssten nicht durch dieses Tal der Tränen.

@ heffalump, ich glaube wir haben uns missverstanden. Wenn zwei merken und wollen, dass sie Hilfe brauchen, dann ist das der beste Weg ,sich von außen und auch durch gemeinsame Gespräche wieder näher zu kommen. Ich meinte, dasss die Lebensprobleme eine Partners nicht durch den anderen gelöst werden können, Ich denke da an die Last, die@ wird durch ihren Mann hatte, der sie immer für sein Problem verantwortlich machte und wollte mit meinen Worten nur sagen alles kann man nicht als Partner abfangen. Und mein Gedanke mit Schuld war, dass ich auch Fehler gemacht habe in der Ehe und mich da gar nicht frei spreche, aber im entscheidenen Moment hat mein Ex nicht gesagt, lass uns über unsere Probleme reden. Mir geht es nicht gut und ich will aber sehen, dass wir unsere Familie retten. Er ist fremd gegangen, hat das auch als Lustverstärker für unsere Ehe nutzen wollen. Da bleibt die Schuld zu 100% bei ihm. Für das Ende meine ich. @ ceacilia hättest Du die Ehe retten können durch anderes Verhalten oder bist Du an seinem Verhalten gescheitert.?

Zitat von acre:

Hättest du diese Dinge besser machen können?

Ja, das ist die Frage.

Mit dem heutigen Wissen (und vor dem Hintergrund des Reflexionsprozesses, in dem ich immer noch stecke): auf jeden Fall.

Damals: Schwierig zu sagen. Als meine Hauptanteile sehe ich

(1) zu wenig mit ihm ins Gespräch über die emotionale Seite unserer Beziehung gegangen zu sein, ihn zu selten nach seinen Wünschen und Sehnsüchten gefragt zu haben (und auch meine eigenen zu wenig verbalisiert zu haben),

(2) (hängt damit zusammen) Groll gegen ihn (z.B. wegen des Mental Loads, der zu 99% bei mir war, wegen der Rücksichts- und Kompromisslosigkeit, mit der er z.T. seine beruflichen Ziele durchsetzte und mich dabei im Regen stehen lassen hat) nicht verbalisiert zu haben und stattdessen dann häufig in so eine passiv-aggressive Trotzhaltung gerutscht zu sein, und

(3) ihn zu selbstverständlich genommen zu haben - ich hatte (im Nachhinein wohl fälschlicherweise) fast bis zum Schluss immer das Gefühl, er liebe mich noch ein bisschen mehr als ich ihn (und ich habe ihn sehr geliebt).

Ich glaube, (1) und (2) waren mir so halb bewusst. Oft war ich einfach auch zu kaputt für Konflikte und Problemgespräche (oder habe mir das zumindest eingeredet). Außerdem dachte ich aufgrund von (3), dass wir das sicher wieder besser hinbekommen würden, wenn die Kinder größer sind und der Alltag nicht mehr ganz so getaktet ist.

Zitat von Caecilia:

Hätte ich die entsprechenden Dinge besser gemacht, wären wir vielleicht heute noch zusammen

Glaubst Du das wirklich? Ich seh das Fazit inzwischen anders. Meinen Anteil an der Entwicklung der Beziehung sehe ich total. Deswegen hätte ich gern früher hingeschaut und über Beziehung alles das gelesen und gesprochen, was ich im letzten halben Jahr verstanden und neu gedacht habe. Nur hatte ich die Beziehung ja nie infrage gestellt, obwohl sie schlecht war. Hätte ich das alles vor 5 Jahren schon kapiert oder mich getraut hinzuschauen ... dann hätten wir uns vermutlich eher vor 5 Jahren schon getrennt, vermutlich hätte ich mich sogar getrennt. Weil mein Ex ja überhaupt keinen Anlass für Veränderung sah und sieht, also an sich. Er hat einfach nur irgendwann die Konsequenz gezogen, weil er was Neues wollte ...

Edit: das hat sich überschnitten ...

Zitat von Caecilia:

Als meine Hauptanteile sehe ich

Was Du aufzählst, war bei uns anders: Ich war diejenige, die reden wollte, die Veränderung wollte. Hat mir nichts gebracht, weil mein Ex geblockt hat. Vielleicht ziehe ich deshalb ein anderes Fazit.

Zitat von Jamirah:

Wenn zwei merken und wollen

Das ist für mich der Punkt. Es funktioniert nur, wenn beide wollen - das war bei uns eben nicht mehr so.

Zitat von Jamirah:

im entscheidenen Moment hat mein Ex nicht gesagt, lass uns über unsere Probleme rede

Und letztlich komme auch ich immer wieder dahin, deswegen hab ich das für mich abgehakt zu überlegen, was ich hätte anders machen können. Hätte ich definitiv - aber es hätte vermutlich in dieser Beziehung keinen Unterschied gemacht ...

Zitat von Jamirah:

@ ceacilia hättest Du die Ehe retten können durch anderes Verhalten oder bist Du an seinem Verhalten gescheitert.?

Beides.

Zum ersten Teil der Frage: siehe Antwort an acre.

Zum zweiten Teil:

Seine Anteile sehe ich natürlich auch, wobei mir das in letzter Instanz schwerer fällt als bei mir selbst, weil ich meine Gefühlswelt ja kenne und seine natürlich nicht wirklich (ich weiß nur, was er gesagt hat - und auch das muss ja nicht stimmen).

Er hätte (wie Dein Ex), wenn er tatsächlich schon länger nicht mehr glücklich war, auch auf mich zukommen müssen, Paarberatung vorschlagen müssen etc. - bevor Next auf der Bildfläche erschien (da war dann - zumindest in unserem Fall - ganz klar, dass nichts mehr zu machen ist).
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Er hätte sich in Gesprächen einfühlsamer verhalten müssen (er hat in Gesprächen manchmal so eine aggressive oder die andere Person lächerlich machende Art (z.B. sagte er ganz oft: Das ist albern. - da hätte ich ihm jedes Mal eine reinschlagen können )). Deswegen hatte ich oft auch einfach keine Lust, ein Problemgespräch mit ihm zu beginnen.

Er hätte die Gründe für meinen Groll gegen ihn respektieren und akzeptieren müssen und hätte versuchen sollen, an diesen zu arbeiten (z.B. dahingehend, dass wir bei beruflichen Veränderungen versucht hätte, einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten tragbar ist - oder dass er diese Sache mit dem Mental Load anerkannt und versucht hätte, das für mich an anderer Stelle zu kompensieren).

Zitat von Unterwegs2023:

Was Du aufzählst, war bei uns anders: Ich war diejenige, die reden wollte, die Veränderung wollte. Hat mir nichts gebracht, weil mein Ex geblockt hat. Vielleicht ziehe ich deshalb ein anderes Fazit.

Das kann gut sein. Wenn ich öfter Beziehungsgespräche geführt (oder dies zumindest versucht) hätte und wir wären heute trotzdem getrennt, würde ich mich deutlich weniger schuldig fühlen.

@acre weißt Du , ob er die Dinge macht, die er immer wollte? So wie ich verstanden habe, war er ja auch ambivalent zz Next. Er hat sie als Verhandlungsmasse angeboten. Kannst Du einschätzen, wie sie besser zu ihm passt. Sie ist eine Arbeitskollegin, vielleicht ticken sie ähnlich. Er hat sich vielleicht für sie und damit den leichten Weg entschieden. Dein NM hat sich j beim Fremdgehen auch nicht um Euch gekümmert, nur sich dem hormonellen Rausch überlassen, aber weiss der wirklich was der will. Er handelt wie ein unerwachsener Mensch. Ich fand es wirklich gut was @ name zu Euch gesagt hat. Grenze Dich ab von seiner Ambivalenz. Und wenn Du Dich von ihm abgrenzt, dann weil Du weiter bist als er. Sein Handeln ist sch.... Ob es die Hinwendung zu N .ist, ist eigentlich unwichtig.

@ caecilia, Du hast Deine Beziehung sehr genau analysiert. Ich finde es toll. Trotzdem möchte mein Bauch Dir sagen, dass Du nicht schuld bist und die richtigen Worte dazu, darüber möchte ich noch nachdenken.

Zitat von Jamirah:

Mein Ex hat eine Seite in den Mittelpunkt gestellt für die er egoistisch wurde, die Hinwendung zu einem ,einer Next ohne Rücksicht sollte man sich nicht anlassten sondern dem Partner.

Zitat von Caecilia:

Hätte ich die entsprechenden Dinge besser gemacht, wären wir vielleicht heute noch zusammen und unsere Kinder müssten nicht durch dieses Tal der Tränen.

Zitat von Jamirah:

aber im entscheidenen Moment hat mein Ex nicht gesagt, lass uns über unsere Probleme reden.

Zitat von Caecilia:

wenn er tatsächlich schon länger nicht mehr glücklich war,

Ladies, was ist eigentlich, wenn das Ganze viel simpler ist. Es sind einfach und schlicht die Gefühle weg und damit die Attraktivität . Dinge beginnen nerven. Familienausflüge zu langweilen. Was sollst du den besser machen, wenn dein Partner dich körperlich und geistig nicht mehr anziehend findet. Früher konnten man stundenlang diskutieren - später klassisches Augenrollen. Was ist den mit dieser Midlife Crisis? Gibt es die heutzutage nicht mehr? Liegt es in der Natur? Männer können bis ins hohe Alter Kinder zeugen. Vielleicht ist auch unsere Lebenserwartung so gestiegen, und der Mensch war gar nicht darauf ausgerichtet ein Leben lang zusammenzubleiben.

Zitat von Jamirah:

@ caecilia, Du hast Deine Beziehung sehr genau analysiert. Ich finde es toll. Trotzdem möchte mein Bauch Dir sagen, dass Du nicht schuld bist und die richtigen Worte dazu, darüber möchte ich noch nachdenken.

Danke Jamirah, finde ich auch.