Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von Unterwegs2023:

ein guter Vater war, der gern mit den Kindern zusammen war. War hier auch so. Der Betrug hat das auf einen Schlag zerstört

Du meinst das Verhältnis der Kinder zu ihrem Vater aus moralischen Gründen oder der Vater zu seinen Kindern.?

Zitat von acre:

Ich glaube, es gibt schon viele Abstufungen. Wenn der eine hier vom Baum fallen würde und ich müsste mit ihm ins Krankenhaus, müsste ich den anderen nur ein paar Stunden unterbringen, weil er dann sofort kommen würde und sich hier um alles kümmern würde.
Wenn ich sage, dies und jenes finde ich gerade schwierig mit dem Kind, dann ist das immer ein sehr konstruktives Gespräch mit guten Lösungen.
Das ist schon viel wert.

Das hätte ich jetzt ehrlich gesagt als selbstverständlich angesehen (also, dass man sich bei Notfällen und echten Problemen unterstützt), auch bei echten Alleinerziehenden - aber ich denke, letztendlich ist es auch egal, wie man jetzt den Alleinerziehenden-Status genau definiert.

Ich sehe mich als alleinerziehend, weil der Ex im Alltag der Kinder (bzw. bei uns natürlich vor allem K3) nicht mehr wirklich präsent ist - dabei fährt er ihn sogar häufig morgens zur Schule und kommt ab und an abends hierher und isst mit ihm zusammen zu Abend, was wahrscheinlich sogar noch mehr ist, als viele andere getrennte Väter machen. Er fühlt sich aber meinem Eindruck nach nicht mehr gleichberechtigt verantwortlich (zumindest, wenn es nicht um Leben und Tod geht), hält sich z.T. nicht an Absprachen und lässt mich mit Problemen alleine, von denen er genau weiß, dass sie mich organisatorisch an meine Grenzen bringen.

Wenn ich die Beziehung dahingehend ganz ehrlich reflektiere, komme ich allerdings irgendwann zu einem Punkt, an dem mir klar wird, dass das da auch schon z.T. so war: Mein Ex war wirklich ein toller Vater, hat sich sicher weit überdurchschnittlich in Kindererziehung (und auch Haushalt etc.) eingebracht - trotzdem hatten wir ein paarmal Situationen, in denen unsere jeweiligen beruflichen Interessen kollidierten - und da hat er sich dann mit erschreckender Härte durchgesetzt und es war mein Problem, wie ich das hinbekomme - sogar dann, wenn aus meiner Sicht mein Termin deutlich wichtiger war als seiner.

Zitat von Leopoldine1511:

dass er die wenigen Sachen die er mit ihnen unternahm glorifizierte.

Das gab und gibt es hier zum Teil auch und ich bin sehr stolz darauf, dass ich das mittlerweile ganz gelassen einfach so stehen lassen kann. Kurz nach der Trennung fiel mir das noch schwerer (obwohl ich da natürlich auch nichts gesagt habe).
Ich muss nicht der Star-Elternteil sein, war ich eigentlich auch schon während der Beziehung nicht.
Trotzdem glaube ich, dass die Kinder in ihrem tiefsten Inneren wissen, was sie an mir haben.

Zitat von Unterwegs2023:

Mich würde interessieren, weil ich das unvorstellbar finde: Hast du das vorgeschlagen oder (nur) zugestimmt und ist das erstmal eine Idee oder quasi fix? Ihr habt ja noch anders Kontakt, aber ist das nicht eine Art Schauspiel, quasi für die Kinder?

Wäre für mich auch unvorstellbar, obwohl das bei uns tatsächlich letztes Jahr, also wenige Wochen nach der Trennung, kurz im Raum stand (vor allem K1 und K3 hatten sich das gewünscht). Ich bin aber recht froh, dass wir die Idee damals schnell verworfen haben und dieses Jahr ist schon der Gedanke an ein solches Fest völlig absurd.
Aber jede Familie und jede Trennung ist/sind anders.

Zitat von alleswirdbesser:

Das kommt darauf an, was man als Notfall definiert.

Das ist für mich schon deutlich unter lebensbedrohlich, sondern alle Situationen, die ich alleine nicht meistern kann. Wenn ich konkret frage, steht er auch auf der Matte oder bietet seine Hilfe zumindest an.

Zitat von Unterwegs2023:

deine Kinder sind jünger, da geht es vielleicht nicht um den Betrug, aber ihr Empfinden kann trotzdem anders sein als deins.

Das ist tatsächlich interessant. Meine Kinder sind ja noch in einem Alter, in dem sie sich sehr an uns Eltern orientieren, auch in ihren moralischen Vorstellungen. Trotzdem haben sie natürlich ihre eigene Sicht und Empfindungen. Es ist ein bisschen schwierig, das auseinander zu filtern. Ich bemühe mich da aber drum.

Zitat von Caecilia:

aber ich denke, letztendlich ist es auch egal, wie man jetzt den Alleinerziehenden-Status genau definiert.

Total. Rein praktisch läuft der Hase hier auch nur mit mir. Mir ist es aber wichtig, Sachen in denen ich unsicher bin mit ihm durchzusprechen. Wenn ich merke, dass in der Schule etwas schleift, kann ich das halt abgeben und es läuft nicht wie bei @Wüstenfee, dass mir ein Strick daraus gedreht wird. Es ist eher so, dass er sich dann über den Zugang zum Kind freut.

Zitat von Unterwegs2023:

Hast du das vorgeschlagen oder (nur) zugestimmt und ist das erstmal eine Idee oder quasi fix? Ihr habt ja noch anders Kontakt, aber ist das nicht eine Art Schauspiel, quasi für die Kinder?

Es steht lose im Raum, mal kurz zwischen Tür und Angel angedacht. Ich muss für mich erst herausfinden, wie viel ich kann. Grundsätzlich funktionieren diese speziellen Tage ja ganz gut zwischen uns. Daher ist es auch kein Schauspiel sondern eine andere Form von Familie.
Wenn wir es doch anders machen, muss ich dazukriegen, Weihnachtsessen für uns vorzubereiten

Wow. Ich wünschte meine NF würde so denken und handeln wie Ihr hier.

Sie macht genau das Gegenteil. Erklärt den Kindern, was ich für ein schlechter Vater war, sie musste alles alleine machen usw.

Das stimmt zwar nicht (auch wenn wir eine relativ klassische Aufteilung hatten, also sie mehr für den Haushalt und ich mehr für Haus, Hof und Einkommen 'zuständig' war (wobei sie auch immer, wenn auch weniger, gearbeitet hat)), aber sie behauptet es trotzdem.

Das Dumme an ihren Erzählungen ist nur: Die Kinder waren dabei und können das sehr wohl einschätzen und einordnen.
Sie wissen, dass es schlicht nicht stimmt.
Ich bin wirklich froh, dass die Trennung erst kam, als die Kinder ein gewisses Alter hatten. Sonst hätte sie es sicher geschafft, meine Beziehung zu unseren Kindern zu zerstören.

Aber das ist tatsächlich sehr verletzend, derart abgewertet zu werden.

@Elfe11

Was Du über Dein Verhältnis zu Deinem Vater und auch Deiner Mutter schreibst, ist wirklich traurig. Hat mich berührt. Ich kann nicht verstehen, wie Eltern so sein können.

Das meinte ich einmal, als ich schrieb, hier bekommt man beim Lesen das Gefühl, dass alle versuchen, es den Kindern so leicht wie möglich zu machen und das Verhältnis zu den Vätern oder Müttern nicht uzu trüben. Das schaffen die oft ganz allein wie @ komischer Vogel grad beschrieb. Den anderen Elternteil vor den Kindern abzuwerten ist schäbig. Das habe ich mir nie erlaubt, weil das die Kinder schädigt. Aber sie haben selbst die Grenzen ihres Vaters erkennen und erleben dürfen. Da ist Hoffnung gewichen, da war Wut, weil er so wenig Interesse zeigt und dann wurde es Pragmatismus. So ist mein Papa jetzt, dass kann ich von ihm erwarten. Die Große( Pubertät) hat mir schon mal vorgeworfen, dass ich ihn ja ausgesucht habe. Das passiert in der Pubertät sicher auch in intakten Familien, aber bei einer Trennung müssen sie sich eher damit auseinandersetzen.
Jeder Ex/ Exin ist anders und es ist eben ein Teil der Trennung, sich damit auseinanderzusetzen, was kann man für die Elternrolle tun. Aber auf Dauer Stützräder sein ist zu anstrengend.@ acre. Der ist wohl antiebslos, aber kann laufen. Aber, die Tatsache, dass er macht, wenn man ihn fragt, ist schön. Bei uns nur mit Diskussion und manchmal trotz Verabredung auch mit kurzfristiger Absage.

@Jamirah

Ja, schäbig trifft es. Das Dumme ist nur, beim jüngsten Kind wirkt es. Bei älteren auch, nur genau umgekehrt.

Am Ende zerlegt sie das, was von Familie übrig ist. Es stört nämlich auch noch das Verhältnis zwischen den Geschwistern. Sicherheit, Vertrauen. Den geschützten Raum, der noch übrig war (was dürfen die Kinder wo sagen?)

Mich kotzt das einfach nur noch an.

Nur: Ich kann nichts dran ändern.

Zitat von KomischerVogel:

@Jamirah Ja, schäbig trifft es. Das Dumme ist nur, beim jüngsten Kind wirkt es. Bei älteren auch, nur genau umgekehrt. Am Ende zerlegt sie das, ...

Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum manchen Elternteile so handeln. Ist ihnen nicht klar, daß sie damit ihre Kinder schädigen und nicht ihre/n Ex?!

Oder nehmen sie es in Kauf aufgrund ihrer eigenen inneren Unzufriedenheit und ihrer nicht geheilten Verletzungen?

Du kannst nur für deine Kinder da sein, stabil bleiben und dich nicht unterkriegen lassen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt wo die Kinder das erkennen und einordnen können.

Zitat von Einfachatmen:

Ich kann einfach nicht nachvollziehen warum manchen Elternteile so handeln. Ist ihnen nicht klar, daß sie damit ihre Kinder schädigen und nicht ...

Ich auch nicht. Zumal die Große das versteht und ganz klar abschreckt. Die ist froh, wenn sie wieder zu Hause ist.


Ich glaube tatsächlich, dass es mit Unzufriedenheit zu tun hat. Nur dieser Hass? Echt krass.

Zitat von KomischerVogel:

Wow. Ich wünschte meine NF würde so denken und handeln wie Ihr hier.

Wir sitzen ja auf der anderen Seite der Medaille - auch du. Unsere Exen sind ja eh nicht so toll unterwegs. Schäbig und keine Eier in der Hose, wenn ich mal einige Fälle durchgehe, was die Exen nicht so alles vom Stapel vor den Kindern gelassen haben.

Zitat von KomischerVogel:

Mich kotzt das einfach nur noch an.

mich auch

LG

@acre Bei „uns“ ist dann so, dass er meint er könnte und wüsste alles besser was die Kinder angeht .. dummerweise hat er sich die letzten 10 Jahre nicht um sie gekümmert. Und das schlimme ist, es kommt alles von ihm. Aber es ist vergebene Mühe Kraft .. Ich schaue nach Vorne, ich habe alles ohne ihn geschafft - und werde das in Zukunft noch besser schaffen. Ignorieren ist die beste Abwehr

Ja, da würde ich mich auch nicht auf eine Auseinandersetzung eilassen. Es scheint, er will mehr Scheinen als Können und mit solchen Menschen ist es schwer. Du bist eine starke Frau, lass ihn nicht mehr an Deinem Selbstbewusstsein kratzen.

@Jamirah Das hat der JA-Mitarbeiter auch gesagt. Wenn ich meine Kinder in ihrem Alltag sehe, weiß ich das ich alles richtig gemacht habe. Sie finden es toll, dass ich laufe und im Chor singe. Sie freuen sich daran, dass ich stark bin und es mir gut geht. Sie interessieren lustigerweise viel mehr für mich und meine Arbeit. Ich habe das Gefühl, dass wir ein noch innigeres Verhältnis zueinander haben. Ich mache alles richtig.

Grundkonflikt ist, dass NM sehr viele Ängste und Sorgen hat und mir nicht vertraut. Alles seine Probleme.

Heute habe ich einen Malkurs gemacht. Ich freue mich schon sehr meinen Kids davon zu erzählen. Nächstes Wochenende haben wir mit unserem Chor einen Auftritt (meinen ersten) und da werden die Kinder auch im Publikum sitzen .. und in den Herbstferien gehts auf Safari nach Namibia.

War sonst noch was?