Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von Unterwegs2023:

Das 1. Zitat ist das, was du über eine potenzielle Beziehung in zwei Wohnungen schreibst.

Zur Klärung: ich hatte keine solche, empfinde das, was du schreibst, als null zutreffend für unsere Überlegungen und auch als abwertend.

Ja das war/ist mein Gedanke zu dem Gedanken von dauerhaft getrennten Wohnungen. Das war aber allerdings nicht abwertend gemeint. Für wen das so ok ist, dann passt das doch. Vielleicht habe ich da auch die falschen Vorstellungen von.

Zitat von Unterwegs2023:

Du gehst bei zwei Wohnungen von fehlender Verbindlichkeit aus und hast direkt ein Misstrauen von wegen der besseren Möglichkeit, den anderen zu hintergehen. Das muss nicht sein und war definitiv nicht die Idee dahinter - für uns.

Nein davon gehe ich nicht zwingend aus, denn Beziehungen sollten ja auch schon VOR dem gemeinsamen Leben verbindlich sein. Außer man lebt ein anderes Konzept, aber ich denke darum geht es hier nicht.
Ich habe nur den Eindruck (achtung subjektives Empfinden) das man sich mit dem getrennten Lebensraum auch ein Stück weit den lästigen Alltag nicht so sehr teilt und es weniger etwas gemeinsames gibt. Weil ja jeder sein Reich hat.
Was auch völlig in Ordnung ist und mit Sicherheit auch seine Vorteile...das mag ich garnicht abstreiten.
Und ich möchte auch niemandem unterstellen das die Idee hinter diesem Konzept der Betrug ist. Das geht, wie wir ja alles wissen...auch sehr gut ohne getrennte Wohnungen. Auch wenn es dieser Umstand wohl leichter machen würde.

Zitat von Unterwegs2023:

Ich bin sicher, es liegt nicht an einer oder zwei Wohnungen, sondern an der Entscheidung: Will ich mit jemandem in einer festen Partnerschaft leben, ja oder nein.

Das Zitat von mir ist jetzt aber arg aus dem Zusammenhang gerissen, weil es auch schlicht und ergreifend nichts mit dem Wohnraum zu tun hat.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich schließe es ja nicht völlig aus, aber die ersten Jahre und solange die Kinder im Haus leben, muss das in meinen Augen nicht sein.

Das meinte ich mit ich entscheide nicht nur für mich....die Kinder hängen da ja immer mit drin.

Zitat von acre:

Man kann sich ja nicht mal kurz mit dem Bus besuchen

ne, das wird hier eher schwierig

Gestern im langen Gespräch mit meiner Schwester wurde mir bewusst, was mich noch so an Ex aufregt und irgendwie festhält: es ist seine Rücksichtslosigkeit.
Meine sehr kritische Schwester hat gemeint, nach langem Nachdenken sei sie zur Überzeugung gelangt, dass sie uns nicht zusammen alt hätte werden sehen.

Das kann sein. Vielleicht haben da wirklich Gefühle gefehlt zwischen uns.

Aber irgend etwas hält mich fest. Ich habe immer gemeint, es sei die Ungerechtigkeit. Aber es ist wohl eher die Rücksichtslosigkeit von Ex. Die ist in dieser Ausprägung neu. Zu gehen und nach mir die Sintflut, in allen Bereichen, so war er früher nicht. Erst seit seiner Krise. Und gegen diese Rücksichtslosigkeit würde ich mich gerne irgendwie wehren, kann es aber nicht.

@acre Wahrscheinlich einfach, dass er auch Fehler zugibt. Sowohl in der Beziehung wie bei der Trennung. Dass er sagen würde: wir hatten auch viel Schönes.
Und dass er dann eben fragen würde: passt das für dich auch, wenn Sohn an dem Nachmittag kommt. Solche Dinge.
Dann wäre eher wieder eine Form von Balance hergestellt und ich würde mich weniger ärgern.

Zitat von DasWird:

@acre Wahrscheinlich einfach, dass er auch Fehler zugibt. Sowohl in der Beziehung wie bei der Trennung. Dass er sagen würde: wir hatten auch viel ...

Sehr schön hast du das beschrieben. Danke dir! Diese männliche Rücksichtslosigkeit war sicher mit der Hauptgrund für all meine Trennungen. Auch die Kennenlernphase im letzten Sommer ging daran kaputt! Er bestimmte immer mehr, zuletzt alles! Ich wurde nicht mehr gefragt. Mit gehangen, mit gefangen. Bei Abendveranstaltungen sollte ich mich in sein Auto setzen ohne zu wissen was, wo, wann... Alles Überraschungen! Hauptsache ich war hübsch und vorzeigefähig! Wehe ich sagte ab, das durfte ich mir nicht erlauben, das merkte ich intuitiv. Trotz Knieentzündung sollte ich mit zum Schwimmen und ins Konzert. Was ER wollte versuchte er sogar an meinem Geburtstag durchzusetzen. Er wollte einen Ausflug ins Gebirge machen. Mit mir im Dirndl! Ich konnte und wollte abends romantisch am See zum Essen ins Restaurant und den Rest des Tages in Ruhe für mich verbringen mit den Babykatzen, dank Knieschmerzen. Das war ein Grund für ihn mit mir Schluss zu machen. Weil ich nicht nach seinem Willen hüpfte und sprang!

Ich war es leid, alles mit mir machen zu lassen. Sogar Autobahn Parkplatz S. versuchte er mit mir - ohne Erfolg.

Hilfsbereit und fürsorglich war er allerdings! Er fuhr mein gesammeltes Altglas zum Container, brachte ein Katzennetz am Balkon an, kochte einmal für mich als ich krank war und besuchte mich, nahm mich nach einer Infusion in den Arm! Eine schleifende Türe hat er abgeschliffen. Ein Bild aufgehängt. Im Prinzip war ich zu Beginn positiv überrascht.

Zitat von Balu85:

Das setzt aber immer auch ein geben wollen voraus.

Nein, es setzt voraus, dass das Geben, dem der gibt ein innerliches Bedürfnis ist welches IHM aufrichtig Freude bereitet und nicht weil er/sie sich etwas davon erhofft oder eine Erwartungshaltungshaltung beinhaltet. Genauso wie wie auch der Nehmer sich nur dann über das Gegebene aufrichtig freut, wenn ER nichts dafür tun oder zurückgeben „muss“

@Wüstenfee: Herzlichen Glückwunsch !
Du bist gerade (m)ein Vorbild . Meine Wettlauf -Erfahrung ist ein Halbmarathon vor zehn Jahren, aber seit einiger Zeit überlege ich ...

Liebe @Das wird, ich musste ein bisschen über das Problem der Rücksichtslosigkeit Deines Ex nachdenken. Du beschreibst ihn ja so als rücksichtslos erst seit seiner Krise. Kann es sein, dass er mit dieser Krise so in seinen Grundfesten erschüttert wurde, kein Selbstbewusstsein mehr hat und deshalb versucht davon abzulenken? Also braucht er einen Schuldigen. Das bist Du, weil Du ihn ja in dieser Zeit ja nah warst, vielleicht Forderungen an ihn stelltest, die normal waren, für ihn aber zur Zeit nicht aushaltbar. Ich bin mit Mutmaßungen vorsichtig, aber wenn psychische Krisen bei Trennungen eine Rolle spielen, ist das alles ja noch schwerer. Und bei Behandlungen soll ja der Betroffene stabilisiert werden. Da wird sicher öfter gesagt, schau auf Dich , ohne psychiatrisch Schuldzuweisungen zu machen. Aber viele psychisch Krisengeschädigte suchen eben Schuldige. So meine Leienerklärung. Der zweite Aspekt, den sehe ich bei Dir. Du schreibst, es wäre schön wenn er Eure Zeit mehr wertschätzen könnte und damit auch einen besseren Umgang finden könnte. Aber vielleicht hast Du auch noch ein Problem des Loslassens mit ihm. Ich finde das auch nicht schlimm, aber die Frage bleibt ja, wenn er es nicht kann und Du es wünscht, ob Du dann zur Ruhe kommst.

Zitat von Balu85:

Jeder Mensch braucht auch einen Freiraum, etwas was er für sich machen kann.

Selbstverständlich! 4 Wände und ein anwesender Partner, hindern doch niemanden am persönlichen Freiraum und wenn doch (wenn auch nur gefühlt oder gedanklich) dann passt man (insbesondere emotional) schlichtweg einfach nicht zusammen

Zitat von Balu85:

24/7 muss ich niemanden um mich haben und ich will auch nicht 24/7 jemanden auf den Zeiger gehen

Natürlich nicht und darum geht es auch nicht … es geht lediglich darum zu wissen das man absolut im Stande dazu wäre , ohne sich selbst dadurch beengt zu fühlen oder für sein Gegenüber nervig zu sein

Zitat von Balu85:

Und wenn man immer nur alles gemeinsam macht, hat man sich ja irgendwann auch nichts mehr zu erzählen was der andere nicht schon weiß weil er dabei war.

Auch das muss man selbstverständlich nicht …Ich hingegen habe da andere Erfahrungen gemacht, denn ich hab immer was zu erzählen und mein Mann ist ein sehr sehr geduldiger und interessierter Zuhörer

Zitat von Jamirah:

Liebe @Das wird, ich musste ein bisschen über das Problem der Rücksichtslosigkeit Deines Ex nachdenken. Du beschreibst ihn ja so als rücksichtslos ...

Ja, das spielt ganz bestimmt mit rein, was du beschreibst. Nicht nur, aber auch... Ex hat das alles auch äusserst ernst genommen, was ihm in den Kliniken empfohlen wurde - und das ist ja vor allem: schauen sie zuerst auf sich selbst. Es war und ist wohl auch sein Strohhalm.
Und mein Loslassen ist noch ausbaufähig, ja *seufz*.