Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von MissLilly:

Es gibt Frauen (es sind nicht wenige) die stehen tatsächlich auf „nützliche“ Männer… Die Frage ist nur, ob DU auch auf solche Frauen stehst

In welchem Kontext meinst du nützlich jetzt...?

@Balu85 Also da muss ich wieder an das Gespräch mit dem mir bekannten Scheidungsanwalt denken: schlussendlich macht jeder innerlich immer eine Bilanz, ob sich die Beziehung für ihn lohnt.

Da spielt das nützlich doch ganz automatisch auch mit rein, bei jedem. Du warst deiner Ex vielleicht nützlich, ihren Traum zu verwirklichen. Sie war dir auch nützlich, für deinen Traum, als Mutter deiner Tochter, als Gesprächspartnerin, für S.... ich finde das nützlich gar nicht schlimm, nein, es ist doch Teil des ganzen Konstrukts. Es sollte einfach keiner aus-genützt werden, also das Geben und Nehmen sollte in einem Verhältnis stehen.
Dass man einen Partner findet, der einen komplett selbstlos um seiner selbst willen liebt, scheint mir eine Illusion. Diese selbstlose Liebe gibt es meiner Meinung nach nur bei Eltern.

Zitat von DasWird:

Da spielt das nützlich doch ganz automatisch auch mit rein, bei jedem. Du warst deiner Ex vielleicht nützlich, ihren Traum zu verwirklichen. Sie war dir auch nützlich, für deinen Traum, als Mutter deiner Tochter, als Gesprächspartnerin, für S.... ich finde das nützlich gar nicht schlimm, nein, es ist doch Teil des ganzen Konstrukts. Es sollte einfach keiner aus-genützt werden, also das Geben und Nehmen sollte in einem Verhältnis stehen.

Jain...natürlich ist ein Partner eine Ergänzung und damit je nach Definition irgendwie auch nützlich. Aber wenn man NUR NOCH nützlich ist...ist das was anderes.
Das Geben/Nehmen stimmte nicht...gefühlt musste ich sehr viel geben um dann evtl. mal, weil es ja irgendwie sein muss auch nehmen zu dürfen. Aber nehmen kann man ja auch nur was einem gegeben wird....und da ging das immer/fast immer alles nicht, müde, keine Zeit, Kind, heute ni...morgen,hab ich keine Lust zu, bin ich nicht...ach was hab ich ni alles gehört.

@Balu85 Nein, dann hat das Verhältnis von geben und nehmen bei euch nicht gestimmt. Dann findest du hoffentlich eine nächste Partnerin, die auch ganz viel gibt. Meiner Meinung nach gibt es viele Frauen, die viel geben.

Zitat von Balu85:

gefühlt musste ich sehr viel geben um dann evtl. mal, weil es ja irgendwie sein muss auch nehmen zu dürfen.

Was hättest du denn gerne genommen ?

Zitat von MissLilly:

Was hättest du denn gerne genommen ?

Das sie sich für mich und was ich so tue interessiert mal nachfragt (Hobby, Arbeit, auch der Hausbau) , gemeinsame Zeit (gab abends immer nur ihr Handy und Insta oder sonst was, nur mit den Arbeitskollegen gab es scheinbar viel zu bereden), das sie sich auch mal bemüht sich vielleicht ein wenig hübsch zu machen wenn wir dann mal Zeit für uns hatten. Man will dem anderen doch auch gefallen oder nicht. Aber Ihre Aussage dazu war z.B. ich hab keine Lust zu, da muss ich mich ja wieder abschminken. Hab ich gesehen...dauerte bei ihr keine 5min. Das sie von sich aus mal irgendwas überlegt was wir tun könnten. Sowohl als Familie aber auch als Paar.
Und S. nicht immer nur dann ok war wenn SIE bedarf hatte .... also die besten Sätze dazu hab ich kurz vor Schluss zu hören bekommen da gehen wir jetzt runter, da sind wir fertig wenn Akte x kommt. Ich mag die Serie auch...aber irgendwie...naja wäre mir das andere mit ihr halt wichtiger gewesen.

Ich habe schlicht recht deutlich gespürt das sie sich nicht dafür interessiert was ich mache, mag oder sonst was, das sie kein Interesse daran hat irgendwie einen nennenswerten Aufwand zu betreiben....wozu auch. Ich war ja eh da.

Zitat von alleswirdbesser:

Geht es nicht alles so, die eine Familie gründen? Die Ausrichtung auf das „für immer „ und „in guten wie in schlechten Zeiten „?

hm....weiß nicht kommt vielleicht immer auf den Einzelfall an.
Ich meine sobald Kinder geplant sind...geht man ja eigentlich davon aus das es so gedacht ist. Aber der eine zieht vielleicht weit weg für den Partner, der andere verzichtet auf einen guten Job um eben NICHT wegzuziehen oder mehr Zeit zu haben usw. Es gibt schon einige Entscheidungen die man evtl. anders getroffen hätte wenn man sich nicht gesagt hätte Das ist mir aber wichtiger.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass es absolut niemanden hilft, wenn er etwas bekommt was er/sie nicht (wirklich!) braucht.
Ich kann nur jedem empfehlen sich von dem sogenannten Beziehungskonto zu lösen und die Gedanken weg vom Saldo zu richten. Aus meiner Sicht kann eine jedwede Beziehung nur dann wirklich lange und innerlich zufrieden/ glücklich verlaufen, wenn jeder genau das gibt, was er / sie am besten kann!

Zitat von alleswirdbesser:

Die Prioritäten sind dann anders, man ist unabhängiger und selbständiger, verzichtet aber nicht auf einen Partner gänzlich. Es ist ein anderer Lebensabschnitt, der nicht freiwillig beginnt, aber dann doch okay ist.

Ich möchte diese Entscheidung ja auch nicht als falsch darstellen...und im Grunde kann ich es auch nicht anders machen...aber in meiner Wunschvorstellung passt es nicht zusammen. Es ist Rosinenpickerei, in gewisser Weise....und wenn man bewusst einen Teil den man am anderen jetzt nicht als Zugewinn betrachten kann sondern eher nervig findet gezielt ausklammert....dann frage ich mich was dann mal passiert wenn einer auf den anderen angewiesen ist? Ist man dann in den schlechten Zeiten auch noch bereit zur Partnerschaft zu stehen? Oder schickt man ihn/sie dann auch in die eigene Wohnung? Weißt wie ich meine.
Ich verstehe es, kann es vollkommen nachvollziehen.

Zitat von MissLilly:

Aus meiner Sicht kann eine jedwede Beziehung nur dann wirklich lange und innerlich zufrieden/ glücklich verlaufen, wenn jeder genau das gibt, was er / sie am besten kann!

Das setzt aber immer auch ein geben wollen voraus.

Die Kunst ist es sich gemeinsam langweilen zu können, ohne das Gefühl zu haben sich zu langweilen. Einen Menschen mit dem ich nicht 24/ 7 zusammen sein möchte oder könnte, weil ich auch mal ne „Pause“bräuchte, kommt für mich noch nicht mal nur fürs Bett in Frage

@MissLilly Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.

Wenn jeder das gibt, was er am besten kann, der andere aber andere Bedürfnisse hat, redet man doch aneinander vorbei, und am Schluss sind beide frustriert?

Mir etwa ist das Wichtigste in einer Beziehung, füreinander in allen Lebenslagen da zu sein. Das habe ich auch gegenüber Ex so gemacht - wenn es ihm schlecht ging, war ich für ihn da. Umgekehrt konnte er das nicht. Also hat er bei mir gefühlt immer mehr Negativpunkte bekommen im Laufe der Beziehung.

Er hat z.B. sehr gerne tatkräftig angepackt, wenn es was zu erledigen gab. Mir wäre aber mal ein Kompliment wichtiger gewesen.
Ihm war S extrem wichtig, mir deutlich weniger. Etc. etc.

Wir haben also beide gegeben, was wir gut konnten, und trotzdem waren wohl beide enttäuscht...