Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Zitat von DieSeherin:

schrei nicht so

Das kann man ruhig mal rausschreien, find ich

Zitat von acre:

Vielleicht sollten wir das ganze auch eher so betrachten. Würdest du heute, wenn du ihn beim OD oder auf einer Veranstaltung kennenlernen würdest, ...

Das ist eine interessante Überlegung. Wirklich.

Aber das Ergebnis gefällt mir nicht. Ich fände sie sicherlich interessant.
Sieht gut aus, ist mega sympathisch, füllt mit ihrer Ausstrahlung ganze Turnhallen.

Aber, wie ich jetzt weiß, ist das halt alles sehr oberflächlich.

Und wenn ich das rechtzeitig bemerken würde, wäre vielleicht weglaufen angesagt...

Zitat von Caecilia:

(kann aber natürlich auch daran liegen, wie er sich mir gegenüber gerade verhält).

Ich finde für mich das entscheidend, weil das früher so besonders war. Und das ist jetzt so anders, dass ich's weder innerlich noch äußerlich kapiere. Aber ok.

Was ich mich frage: Seit einigen Tagen beschäftigen wir (ich und was ich hier lese) wieder derart stark mit unseren NMern/NFen. Liegt das irgendwie in der Luft? Ist es gekünstelt zu sagen: Fokus auf mich, Fokus auf Zukunft?

Ich kriege meinen NM schwer aus dem Kopf, will ihn da aber nicht drin haben! Es nervt mich richtig. Wir sind zu einem Gespräch über Scheidung und 'wer wohnt künftig im Haus' verabredet. Ich hoffe, das bringt Entscheidungen. Dieser seltsame Schwebezustand von 'kein Kontakt', dem inneren Dran-Abarbeiten an keinem Kontakt, aber so viele ungeklärte, richtig wichtige Entscheidungen ... Das macht's mich mürbe. Freue mich richtig auf das Gespräch, brauche echt Entscheidungen.

@Unterwegs2023

Ich glaube, die innerliche Auseinandersetzung mit NM / NF ist völlig normal.

Keiner von uns kann ja auf null Kontakt gehen, da bleibt das einfach nicht aus.

@KomischerVogel Ich empfinde es wie ein inneres Festhalten, unbewusst bisher. Denke gerade an den Spruch: Wer loslässt, hat beide Hände frei. Es ist doch krass, sich so auf die Vergangenheit zu beziehen ... (merke: Wenn ich anfange, sowas zu überlegen, halte ich das für ein gutes Zeichen und mich oft für einen Schritt weiter )

Zitat von Unterwegs2023:

Was ich mich frage: Seit einigen Tagen beschäftigen wir (ich und was ich hier lese) wieder derart stark mit unseren NMern/NFen. Liegt das irgendwie in der Luft? Ist es gekünstelt zu sagen: Fokus auf mich, Fokus auf Zukunft?

Ja, das habe ich mir auch schon gedacht.
Bei mir liegt es daran, dass ich in den letzten Wochen relativ viel mit ihm konfrontiert war (und noch bin), weil einige Umbrüche anstanden und -stehen.
Ich möchte ihn aber auf jeden Fall auch weniger in meinem Kopf haben als momentan und hoffe sehr, dass mir das bald (wieder) gelingt.

Zitat von Unterwegs2023:

@KomischerVogel Ich empfinde es wie ein inneres Festhalten, unbewusst bisher. Denke gerade an den Spruch: Wer loslässt, hat beide Hände frei. Es ...

So einfach ist es aber nicht. Es ist nicht die Vergangenheit, es ist Dein Leben.

Es ist doch völlig normal, dass das immer wieder hochkommt.

Um mich als Beispiel zu nehmen (und das ist hier bei allen zeitlich ja ähnlich):

Ich habe mich in diese Frau verliebt, da war ich noch kein viertel Jahrhundert alt. Wir haben Kinder bekommen, die größten Höhen erklommen, waren in tiefen Tälern und sind auch da wieder raus.
Sie war nicht nur meine Ehefrau, sondern auch der beste Freund, die absolute Vertrauensperson, schlicht der Lebensmensch (die Bettsachen lasse ich wegen der Netiquette mal weg ).

Und das alles war sie für mich fast den gesamten Teil meines Erwachsenen-Daseins.

Ich habe für mich verstanden, es ist völlig normal, dass das dauert. Das was Du als Festhalten bezeichnest, ist eigentlich ein Lösen. Ein Verarbeiten.

Anders geht das nicht. Wer das einfach so wegsteckt, ist entweder schon lange in der Beziehung ausgestiegen oder nicht ganz dicht.

Zitat von Jamirah:

Was meinst Du damit @ seherin?

alles groß geschrieben, ist in foren und chats schreien

Zitat von Leopoldine1511:

Das kann man ruhig mal rausschreien, find ich

liest sich aber noch schwerer, als mein alles-klein-geschreibe und das finde ich bei der güte der beiträge dann echt schade.

und klar sollte der fokus auf einem selber liegen, man sollte abschließen und nach vorne schauen... aber damit man das schaffen kann, muss wohl jeder den schmerzhaften weg gehen, der dahin führt. mit all der trauer, der wut, der angst... ich glaube nicht, dass es da abkürzungen gibt.

Danke@ seherin, das habe ich nicht gewusst. Mir war es nur wichtig, dass man sich nicht beim Vergleich kleinmacht, deshalb die große Schreibweise. Aber nun bin ich schlauer.

Zitat von Zitronenfalter2:

ich bin einfach nicht glücklich, weil so viel kaputt gegangen ist. Nicht nur das alles sondern auch in mir. Ich hatte noch nie Schlafstörungen, ich hatte noch nie so Selbstzweifel.

Das kenne ich nur zu gut. Und es dauerte lange, bis das überwunden war - aber irgendwann ging es aufwärts.

@KomischerVogel, Du hast das Loslassen einer großen Liebe so wunderbar besschrieben. Es ist ein Abschied auf Raten, man hat keinen Schalter zum Umlegen. Aber man hat eben auch eine lange Zeit etwas Wunderbares gehabt. Deine Worte fand ich sehr schön.

Das Gehirn muss auch mit den geänderten Bedingungen klarkommen im Alltag. Da war die lange Routine, die es so einfach nicht mehr gibt und alles muss neu erlernt werden. Das ist an sich schon anstrengend und zäh. Dazu dann noch die Konfrontation mit NF/NF...
Das braucht einfach lange Zeit. Der Wrg geht nicht geradeaus aber immer weiter und es wird definitiv besser

Zitat von Caecilia:

Bei mir liegt es daran, dass ich in den letzten Wochen relativ viel mit ihm konfrontiert war (und noch bin)

Ist es bei mir sicher auch, weil jetzt Scheidung ansteht. Plus meine Entscheidung, aus dem früher gemeinsamen Familien-Zuhause auszuziehen.

Zitat von KomischerVogel:

Es ist nicht die Vergangenheit, es ist Dein Leben.

Ein bisschen verstehst Du mich miss, dass ich meine, Festhalten ist was Ungutes für mich.
Das bedeutet ja nicht, dass ich meine Vergangenheit loslassen oder löschen will. Ich bin dankbar dafür, dass wir Jahrzehnte eine tolle Beziehung hatten, dass wir tolle Kinder haben, hohe Höhen und Tiefen (aus anderen Gründen). Unsere gemeinsame gute Vergangenheit sehe ich positiv. Die letzten circa zwei bis fünf Jahre mit sehr gemischten Gefühlen, den Betrug hätte es nicht gebraucht.

Zitat von KomischerVogel:

Das was Du als Festhalten bezeichnest, ist eigentlich ein Lösen. Ein Verarbeiten.

Das sehe ich etwas anders.
Lösen und Verarbeiten mache ich aktiv, die ganze Zeit. Der Betrug war so ein massiver Einschnitt für mein Leben, dass ich damit umgehen lernen musste. Das Festhalten kam in der letzten Zeit quasi parallel zurück, das lief für mich eher unbewusst bis jetzt. Vielleicht weil das Gehirn lieber die schönen Erinnerungen rausholt.

Ich hatte das Gefühl, ich will innerlich nur bis zu einem bestimmten Punkt loslassen. Und dass ich weit gekommen bin und zurzeit nicht mehr weiterkomme im Loslösen.

Für mich finde ich wichtig, mir meine eigene Entscheidung ab und zu vor Augen zu führen. Meine Entscheidung ist:
Ich will an dieser vergangengen Beziehung nicht mehr festhalten.
Damit mein Unbewusstes und meine Gefühle die Chance haben, langsam hinterherzukommen ...

Kann es schlecht erklären, hat sicher nichts mit einfach so wegstecken zu tun.
Vielleicht mit dem Satz: Erst die Entscheidung, dann das Gefühl.

Als ob mein Unbewusstes meinen eigenen Wunsch, loszulassen und nach vorne zu schauen, etwas torpediert. Schwankungen sehe ich auch als völlig normal, finde ich in Ordnung. Ich habe die Hoffnung, dass ich einen Schritt vorangehen kann, weil ich merke, dass ich mich gedanklich zu sehr ins weiche Erinnerungsbett hab fallen lassen ....

@Unterwegs2023
Ich denke, ich verstehe Dich und ich wollte Dir auch nicht vorgeben, wie Du damit umgehen solltest.

Aber das innere Festhalten finde ich schon normal. Wir sind ja der Teil, der gar nicht loslassen wollte und könnte ich die Zeit zurückdrehen, täte ich es noch immer nicht.

Allerdings haben sich inzwischen die Rahmenbedingungen verändert.

Da steht ja auf einmal ein Fremder vor einem. Das ginge mit dem Wissen von heute einfach nicht mehr.