Hallo @acre,
Ein schöner Mut - Mach Fred und den möchte ich gerne ergänzen.
Meine jetzige Ex-Frau hat aus heiterem Himmel 2014 die Beziehung nach weit über 20 Jahren von einem auf den anderen Tag beendet. Es war nichts vorgefallen und wir hatten auch keinen Streit. Sie könne nicht mehr und musste überlegen. Den meisten kommt das hier bekannt vor. Eine Ehetherapie als Alibi wurde gemacht, aber ihr Entschluss stand fest. Die Gründe waren alle solala und keine wirklichen Gründe.
Wie durch ein Wunder, wurde eine Wohnung von einer ihren Freundinnen kurzfristig frei und so zog sie zwischen Weihnachten und Neujahr aus. Die Kinder, damals 18 und 21, blieben bei mir.
Ich als damals 50ig jähriger Mann hatte all die Zukunftsängste die hier fast jeder hat. Wie geht es weiter. Schaffe ich das finanziell, werde ich jemals wieder eine Partnerin finden, und noch eine Million andere Fragen.
Ich hatte große Angst, mein Leben nicht zu meistern. Eine riesengroße Umstellung. So hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Ihr wisst ja, Familie, in guten wie in schlechten Zeiten..... usw.
Ich wollte nur diese eine Frau. In unserem Freundeskreis gab es keine Singles oder getrennte Paare, aber das sollte sich schnell erledigen, denn von den meisten Freunden blieben mir nur wenige. Echt verwunderlich, aber so war das.
Positiv war, dass ich seit der Trennung die Beziehung zu den Kindern dramatisch verbessert hat, was bis heute anhält.
Nach ein paar Monaten habe ich den Versuch gestartet eine neue Partnerin über eine bekannte Dating Seite im Netz zu finden. Immer wenn es enger wurde habe ich jedoch gemerkt, dass ich noch nicht soweit war und habe die Suche bzw. den Kontakt eingestellt.
Dann 2018 nochmal angemeldet und der erste mir gemachte Vorschlag war wunderbar. Ich habe Kontakt aufgenommen, wir kamen uns näher und wir sind seitdem ein Paar.
Eine Klasse Frau, die ich sehr liebe. Das Leben 2.0 ist wunderbar. Es war für mich nicht vorstellbar, aber es ist real.
Denke ich manchmal noch an meine Ex zurück. Sicher, das letzte mal, als meine Tochter vor zwei Wochen ihren Geburtstag in meinem Haus gefeiert hat und ihre Mutter durch einen Vorwand abgesagt hat. Sie fühlt sich eben nicht wohl in ihrem alten Haus.....
Verbinde ich noch positive Gedanken mit ihr? Leider nein, ich sehe sie eher neutral, wobei sie mich eher zum Teufel jagen würde. Sie fühlt sich auch heute noch wirtschaftlich benachteiligt. Was solls, ich kann gut damit leben und meine Kinder ebenso. Übrigens war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein NEXT der Grund ihrer “Überlegungen” im Zeitraum der Trennung. Das macht dann auch die Gründe der Trennung wieder plausibler. Schuldumkehr ist einfach einfacher. Aber auch hier, was solls.
Liebe ich meine jetzige Partnerin so, wie ich meine Ex geliebt habe.
Die Liebe zu meiner Partnerin ist eine andere Art von Liebe. Nicht besser, nicht schlechter, sondern einfach anders. Wir wollen keine Familie gründen, denn die haben wir bereits. Wir können uns ganz auf uns selbst einlassen. Jeder besitzt auch sein eigenes Nest. Ob wir mal zusammen ziehen werden, steht in den Sternen. Alles hat seine Vor und Nachteile. Da wir nicht weit voneinander entfernt wohnen, ist aber auch so alles gut.
Das Leben ist schön.
Rückblickend ist das einzige was hilft Zeit. Hier geht jede/r in seinem eigenen Tempo. Irgendwann passiert es dann und das Leben wird wieder schön. Gebt euch die Zeit zum heilen, geht vor die Türe und habt Vertrauen.
In diesem Sinne einen guten Start in das Wochenende.