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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

D
@Unterwegs2023 Danke für deine beiden Beiträge, die finde ich sehr differenziert.

01.04.2025 13:39 • x 2 #12541


M
Hier ist es etwas anders gelagert und somit stellt sich das ,ungerecht oder nicht, aus einem anderen Blickwinkel dar.
NF hat die überwiegende Zeit studiert,Fortbildungen und noch eine Ausbildung gemacht-Kind gab es da noch nicht.
Also ca. 3/4 der Ehe in die eigene Perspektiverweiterung ihrer möglichen Verdienstmöglichkeiten investiert.
Begonnen sozialversicherungspflichtig Teilzeit zu arbeiten hat sie erstmals 2020.
Teilzeit auf Grund ihrer Selbstständigkeit,die sie seit 2018 aufbaut-da hat Corona mal so garnicht gepasst.
Sohn kam auch 2018 und die Betreuung läuft seitdem eigentlich 50/50-also auch schon vor der Trennung..
Jetzt zur Scheidung steht der Versorgungsausgleich an,welcher auch schon von der DRV vorliegt.

Da haben wir uns in einer SFV geeinigt:
DRV ja,meine Betriebsrente nein.

Ich seh da keine Ungerechtigkeit,da sie durch Studium etc in die Lage versetzt ist zusätzlich ausreichend eigene Vorsorge zu betreiben,noch wesentlich länger Zeit dazu hat,durch die Ehe und den daraus resultierenden Punkten und anrechenbaren Zeitgutschriften einen Anspruch hat,der einem Verdienst entspricht um durchschnittlich ca 1 Punkt pro Ehejahr zu bekommen.
Damit bin ich auch fein und habe das nie in Frage gestellt-sie auch nicht.
Und wenn man das mal weiter denkt,was bliebe mir denn übrig,wenn ich das theoretisch auch noch hätte?
Durch Steuern,KV und PV wäre die Hälfte eh wieder weg-das sind schon viele Rentenpunkte.
So soll sie das lieber später sicher haben und wenn sie meint nur noch selbstständig hat sie das sogar steuerfrei
Ich überlege mittlerweile schon wenn das FG der Meinung ist,das meine Betriebsrente für die Ehezeit auch geteilt werden soll,ich da auch gar nicht mehr stresse.
Fände das zwar ungerecht und nicht wirklich nachvollziehbar aber unter Berücksichtigung Steuer und vollständig eigene Bezahlung KV und PV reduziert sich der effektive Betrag auch auf ca die Hälfte.
Das wirklich Erschreckende ist,wie sehr Vater Staat bei der Rente mittlerweile zugreift.
Sollte man auch immer beachten bevor man sich streitet-lohnt sich das wirklich am Ende?

01.04.2025 13:42 • x 5 #12542


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


C
Zitat von Unterwegs2023:
Frauen verpassen Karrieresprünge:

- weil sie über Jahre nicht da sind: Extrem wichtiger Punkt. Man steigt nach drei Jahren nicht einfach beim nächsten Karrierehalt ein. Man muss sich erstmal beweisen ---- aber das in Teilzeit? Man braucht Kontakte etc. etc.
- weil sie für Arbeitgeber weniger zuverlässig sind / scheinen - sie könnten ja wieder Kinder bekommen und überhaupt: irgendein Kind ist immer krank ....
- weil Frau mit Kind offenbar immer für die Betreuung des Kindes, besonders auch im Krankheitsfall, zuständig ist (Männer werden im Vorstellungsgespräch selten gefragt: Wie machen Sie es denn, wenn Ihr Kind krank ist?)
- weil sie als Teilzeit-Arbeitende vermeintlich für Führungspositionen nicht infrage kommt
- weil sie (Studien, soll ich raussuchen?) immer noch für den Hauptteil der Hausarbeit zuständig sind, auch wenn sie gleich viele Stunden arbeiten. Vom Mental Load ganz zu schweigen.

Der letzte Punkt ist der wichtigste, finde ich.

Bei mir war es so, dass wir, was die hard facts angeht, super gleichberechtigt waren und ich keine wirklich messbaren Nachteile hatte: Der Ex hat die Kinder regelmäßig mehrere Tage alleine betreut, wenn ich dienstlich unterwegs war. Ich habe, abgesehen von ein paar Monaten Elternzeit nach den Geburten, fast immer Vollzeit gearbeitet. ABER: Die ganze Familienorga war in meinem Kopf. Ich musste drandenken, wann eine U-Untersuchung oder Impfung fällig war, x-tausend Kindergärten und Schulen an den vielen unterschiedlichen Wohnorten screenen (zahlreiche Umzüge wegen der Karriere des Ex), ich musste Babysitter zur Betreuung der Randzeiten organisieren und mit diesen kommunizieren, Haushaltshilfen organisieren und diese einweisen etc., die ganze Bürokratie mit Minijobs etc. organisieren, schauen, dass immer alles da war (Putzmaterial, Sachen für die Kinder), die Kommunikation mit anderen Eltern machen (Playdates etc.), recherchieren, was man tun kann, wenn die Kinder irgendwelche Schwierigkeiten oder Probleme hatten ... und noch ganz viel, was mir jetzt nicht mehr einfällt. Verschiedene Versuche, davon etwas an den Ex abzugeben bzw. ihn für die Problematik zu sensibilisieren, haben nicht gefruchtet - er hat dann immer so etwas wie Sag mir einfach, was ich machen soll. (sic!) gesagt.

Das hat schon viel meiner geistigen Kapazitäten blockiert und ich gebe zu, dass ich, vor allem, als die Kinder klein waren, auch einfach keinen Kopf mehr für meinen Job gehabt habe - ich habe das Nötigste gemacht und das war es. Zeit und Energie für irgendein Networking hatte ich auch nicht. So macht man keine Karriere. Und in meinem Job sind die 30er, also die Zeit, in der man oft Kinder bekommt, die Phase, in der sich Karriere top oder flop entscheidet.
Zitat von Unterwegs2023:
Und im Fall einer Scheidung ist es fast unmöglich und kompletter Mist, diese Nachteile in Geld zu fassen. Weil sie ja nicht sichtbar sind, man kann ja keine A-B-Studie machen. Also Kaffeesatz-Lesen: Wo wäre die Frau, wenn sie ihre Berufstätigkeit eben nicht wegen Kindern ausgesetzt oder reduziert hätte?

Ja, s.o.. Dieses subtile Zeugs kannst Du nicht quantifizieren und es ist oft das, was entscheidend ist.
Zitat von Unterwegs2023:
Also ja: Ich halte Frauen, die für Kinder oder für den Ehemann ihre Arbeitszeit reduzieren, für langfristig benachteiligt,

Ich auch. Und oft sogar dann, wenn sie die Arbeitszeit nicht nennenswert reduzieren (s.o.).

01.04.2025 15:37 • x 4 #12543


S
Zitat von Unterwegs2023:
Es braucht sehr, sehr viel Umsicht von einem Mann, der sein Geld abgeben muss bei einer Scheidung, zu erkennen, dass es das gemeinsame Geld ist und dass die Frau ihren 50-Prozent-Anteil absolut zusteht

01.04.2025 15:56 • x 1 #12544


S
Ich habe mich in der Ehe auch nie benachteiligt gefühlt. Was erledigt werden musste war aufgeteilt und für mich( ich glaube auch für ex) war das so richtig. Ich war jeweils 1 Jahr zuhause u dann 25std/Woche arbeiten.

Ich habe ja schon öfter erwähnt das ich mich jetzt 100mal mehr fremdbestimmt fühle.
Ich für mich setze Ungerechtigkeit und Fremdbestimmt sein gleich.

Finanziell hatte ich extreme Einbußen da ich ja (klar selbst so ausgesucht) das Haus behalten wollte u ihm ausbezahlt habe.
Und es sind so oft die Kleinigkeiten. ..
Schule beginnent um 8:45 schon mal keine Chance pünktlich im 8 in der nächst größeren Stadt tätig zu werden weil dann Berufsverkehr. Abends Termine, brauche ich immer die Oma. Das gesamte Leben der Kids alleine organisieren usw.
Ich weiß das macht der Rest der Welt auch, aber meistens die bei denen die kids geblieben sind. Für den der geht, geht das Leben weiter, nur mit anderer Frau. Die jenige palabert dann noch schlau daher über die böse EX die so viel Unterhalt einsteckt.

Ups da ist etwas mit mir durchgegangen, Thema verfehlt musste aber raus.
Also ja, ich finde schon das es da noch viel zu tun gibt beim Thema Gleichberechtigung

01.04.2025 16:23 • x 3 #12545


K
Zitat von Unterwegs2023:
Und wie will man sowas in einen Ehevertrag fassen?

Also ja: Ich halte Frauen, die für Kinder oder für den Ehemann ihre Arbeitszeit reduzieren, für langfristig benachteiligt, wenn sie Jahre aus dem Beruf raus sind. Weil sie schlicht nicht mehr diese Karriere nachholen können, die der Mann schleichend gemacht hat in der gemeinsamen Zeit. Das Mindeste ist für mich, dass dann zumindest halbe halbe fair geteilt wird. Aber auch das fällt vielen Männern offenbar schwer.

Es braucht sehr, sehr viel Umsicht von einem Mann, der sein Geld abgeben muss bei einer Scheidung, zu erkennen, dass es das gemeinsame Geld ist und dass die Frau ihren 50-Prozent-Anteil absolut zusteht (bitte: alles in der Regel, Ausnahmen gibt es).


Berufliche Auszeiten, bringen berufliche Nachteile. Das kann man grundsätzlich annehmen und das ist auch logisch und nicht zu beanstanden.

Das würde ich dann als ungerecht empfinden, wenn der Ehemann anordnet: Weib, ich untersage Dir in Vollzeit zu arbeiten. Du gehörst an den Herd und zu den Kindern. Basta.

Ich kenne solche Fälle nicht. In meinem beruflichen Umfeld habe ich ganz klar den Eindruck, dass Frauen sehr bewusst die Entscheidung treffen, keine höheren Positionen anzustreben und / oder in Teilzeit zu arbeiten.

Ein gutes Beispiel ist meine Ex. Die wollte immer nur in Teilzeit arbeiten. Ich habe ihr auch angeboten, meine Arbeitszeit zu reduzieren, wenn sie mehr wollte (als die Kinder noch klein waren). Wollte sie ausdrücklich nicht.
Die hat aus finanziellen Gründen inzwischen ihre Arbeitszeit erhöht, ist aber immer noch nicht bei einhundert Prozent, obwohl sie es sicher gut gebrauchen könnte. Sie will es nicht.

Ich verstehe das. Es ist viel bequemer. Einen anderen Grund gibt es nicht, denn das jüngste Kind ist den ganzen Tag in der Schule. Sie könnte auch mal für ne Stunde alleine sein oder zu mir oder zu den Großeltern. Alles kein Problem.

Es ist wirklich der Unwillen. Was völlig ok ist. Aber dann auf andere zu zeigen? Naja.


Ein Ehevertrag ist ganz sicher hilfreich. Ich würde Gütertrennung vereinbaren.

Das mit dem halbe / halbe sei total fair ist nämlich so eine Sache. Beim Versorgungsausgleich gehe ich ja noch mit (Riester aber zum Beispiel nicht!). Das ist ok.

Aber beim Zugewinn? Ich habe nicht schlecht gestaunt, als Ex bei der Trennung 0 Euro hatte. Ich habe die Hälfte von 0 gekriegt, weil sie pfiffigerweise das Geld verblasen hat.

Am Ende kann ich damit leben und sehe das ähnlich wie der Rheinländer. Bei der Trennung gab es einen Kassensturz. Sie hat die Hälfte bekommen und darüber hinaus lasse ich mir nichts vorhalten. Schon mal gar keine ehebedingten Nachteile.
Die könnte ich übrigens auch geltend machen. Ohne familiäre Bindungen hätte ich andere Karrieremöglichkeiten gehabt (was mit örtlicher Flexibilität zu tun hat). Beschwere ich mich? Nö? Wieso? Meine Entscheidung. Sie hat mich weder zur Hochzeit, noch zur Zeugung der Kinder gezwungen.


Es hängt immer viel vom Einzelfall ab. Ich kann nur das mit dem Benachteiligt-Werden schlecht ertragen. Das sind doch ganz bewusste Lebensentscheidungen.
Die haben Vor- und Nachteile.

01.04.2025 16:30 • x 4 #12546


U
Zitat von Caecilia:
er hat dann immer so etwas wie Sag mir einfach, was ich machen soll. (sic!) gesagt.

Exakt das.

Das kam sogar auch von meinem Ex, und wir hatten die Pari-pari-Situation eine Zeit lang.

Oder eben Menschen, die im Haushalt helfen (und nicht verstehen, warum diese Formulierung problematisch sein könnte).

@KomischerVogel : Danke dir , ich hatte dich bewusst erwähnt, weil ich mir dachte, dass du den anderen Blickwinkel wiedergeben wirst. In dem Punkt werden wir nie einer Meinung sein (in vielen anderen früher ja schon), das ist ja ok.

Widersprechen möchte ich diesem:

Zitat von KomischerVogel:
Einen anderen Grund gibt es nicht, denn das jüngste Kind ist den ganzen Tag in der Schule. Sie könnte auch mal für ne Stunde alleine sein oder zu mir oder zu den Großeltern.

Die Arbeitszeit verlässlich ausweiten, funktioniert nicht (gut), wenn ein Kind nicht schon regelmäßig alleine klarkommt.

Dieses auch mal für eine Stunde da und dorthin können Kinder oft schlecht und für Arbeitnehmerinnen ist es auch nicht verlässlich.

Plus: Ich weiß nicht, wie zuverlässig Eure Schulen sind, aber bei uns waren die größten Betreuungslücken die Schulzeit, von den vielen Ferien abgesehen.

Ich sehe helikopternde Eltern kritisch, aber um Schulkinder gut durch die Schule zu bringen, ist ein Vollzeitjob schwierig, vor allem wenn man alleine mit dem/den Kindern lebt (weiß euer Modell nicht mehr, aber für Schulzeiten bist du offenbar nicht regelmäßig verfügbar und ein Next würde sich ggf verwehren).

Völlig unabhängig davon kann es natürlich sein, dass deine Ex wirklich einfach keine Lust auf mehr arbeiten hat, das weiß ich nicht.

Zitat von KomischerVogel:
Aber beim Zugewinn? Ich habe nicht schlecht gestaunt, als Ex bei der Trennung 0 Euro hatte. Ich habe die Hälfte von 0 gekriegt, weil sie pfiffigerweise das Geld verblasen hat.


Das ist übel und tut mir echt leid. Mein innerer Gerechtigkeitssinn sieht das als Knackpunkt und No-go. Wäre bei uns rein organisatorisch kaum möglich gewesen, aber so ein Über-den-Tisch-ziehen/gezogen-werden passiert ja öfter. Das wünsche ich niemandem on top zu allen emotionalen Verletzungen.

01.04.2025 17:08 • x 5 #12547


K
@Unterwegs2023

Es ist schon so, dass das mit der Schule recht zuverlässig klappt. Unterrichtsentfall gibt es in den oberen Klassen mal öfter, in den unteren weniger.

Ich wäre durchaus regelmäßig verfügbar, sogar recht gut um diese Zeiten abzudecken. Und es ist die gleiche Bushaltestelle. Alles eine Frage des Wollens.

Ich kann es auch verstehen. Ich habe ja nun auch eine zeitlang in Teilzeit gearbeitet. Ich fand das sehr viel angenehmer als Vollzeit.

Ich mache meinen Job durchaus nicht ungern, aber nur vier Tage oder drei sind schon nett. Vollzeit arbeite ich einfach nur des Geldes wegen.

01.04.2025 17:16 • x 4 #12548


Rheinländer
Hui, das wird eine lange Antwort.

Zitat von Unterwegs2023:
Für Frauen wäre es wichtig, im Beruf zu bleiben - siehe Scheidungsstatistiken und Altersarmut bei Frauen.

Für jeden ist es wichtig im Beruf zu bleiben, unabhängig davon ob Mann, oder Frau.
Bezüglich Altersarmut bei Frauen. Hätte ich nicht so gut verdient und eine wirklich gute Betriebsrente erwirtschaftet, wäre nicht nur meine Ex von Altersarmut betroffen, sondern vor allen Dingen ich auch und ich bin ein Mann.
Sei mir nicht böse, aber immer wenn Statistiken heran gezogen werden, werde ich ganz vorsichtig und erstmal skeptisch.
Kurzes Beispiel hierzu: Ich beschäftige mich gerade mit Rentenpunkten und finde auf der Seite der Rentenversicherung eine Statistik, dass sich das Durchschnittsgehalt in Deutschland vom Jahr 2024 ( 45300Euro) auf 50400Euro im Jahr 2025 verändert hat.
Das sind mehr als 10%. Kann ja jeder mal schauen, ob er dieses Jahr 10% mehr hat, als im letzten Jahr. Ich kenne übrigens niemanden der mehr als 10% mehr hat. Das dumme daran.
Wenn jemand von uns keine 10% mehr hat, bekommt er leider auch weniger Rentenpunkte als im letzten Jahr bei gleichem Verdienst. Kommt aber nicht vor, denn die Statistik lügt ja nicht.
Exkurs ENDE.

Zitat von Unterwegs2023:
Egal, wie gleichberechtigt sich Menschen in einer Beziehung fühlen, sind es heute in der Regel immer noch die Frauen, die auf Teilzeit oder aus dem Beruf raus gehen für längere Zeit.

Wie ich schon schrieb, im Verwandten -Freundes und Bekanntenkreis sind die Frauen meistens direkt kurz nach Entbindung (6 Wochen) wieder berufstätig und nach spätestens 6 Monaten wurde meistens schon wieder auf 70% bis 80% aufgestockt. Die Männer stecken dabei auch zurück, einfach damit die Frau weiter aufstocken kann.
Meistens ist dies aber dem fehlenden Geld geschuldet, sonst könnte ich mir schon vorstellen, dass du recht hast.

Zitat von Unterwegs2023:
Die Begründung ist immer: Das lohnt sich nicht anders, der Mann verdient einfach mehr. (Ist in der Regel auch so, anderes Thema

Wenn ich meinen direkten Familien und engen Freundeskreis sehe, stelle ich fest, dass die meisten Männer studiert haben und die Frauen eher seltener.
Das war zumindest bei mir und im engeren Kreis der Familie der Grund, weshalb die Männer mehr verdient haben.
By the way. Die Frauen bei meinem Arbreitgeber, verdienen auf den Cent das gleiche Geld wie ich und das war schon immer so. Was aber auch schon immer der Fall war und auch heute noch so ist, dass es sehr wenig Ingenieurinnen gibt.

Zitat von Unterwegs2023:
Frauen verpassen Karrieresprünge:

Ja, aber nur die, die überhaupt die Möglichkeit haben eine Karriere zu machen. Ich fange jetzt gar nicht mit der Friseurin an. Wenn ich z. B. Verwaltungsangestellter bei einer Versicherung bin, werde ich mein Leben lang diese Tätigkeit machen, oder zumindest das gleiche Geld verdienen, es sei denn ich bilde mich weiter. Das betrifft aber auch Mann und Frau gleichermaßen.
Mein Sohn ist erst 28 verdient sehr gut, wie alle seine Kollegen und Kolleginnen (auch hier gleiches Geld für gleiche Tätigkeit unabhängig vom Geschlecht) und ist jetzt am Limit angekommen ohne Studium. Ich rede auf ihn ein, wie auf ein lahmes Schaf sich doch bitte weiterzubilden, damit es weitergeht. Macht er eine Weiterbildung , dann hat er Chancen, macht er es nicht, bleibt er bei der Firma, wo er die Ausbildung gemacht hat, genau da stehen wo er jetzt steht. Ohne Studium geht es dort definitiv nicht weiter.
Sollte er also mal drei Jahre Erziehungsurlaub nehmen, steigt er zu den gleichen Konditionen wieder ein, zu denen er aufgehört hat. Nix Karriereknick, sondern Entwicklung abgeschlossen. Das hat dann aber mit der nicht erfolgten Weiterbildung zu tun und hat nichts mit der Auszeit zu tun. Auch hier betrifft das Mann und Frau gleichermaßen.

Zitat von Unterwegs2023:
weil sie (Studien, soll ich raussuchen?) immer noch für den Hauptteil der Hausarbeit zuständig sind, auch wenn sie gleich viele Stunden arbeiten. Vom Mental Load ganz zu schweigen.

Also, weitere Studien brauche speziell ich nicht. Ich kann ja sowieso nur von mir sprechen.
Als meine Ex ausgezogen ist, habe ich ja dann den GANZEN Haushalt alleine gemacht. Was habe ich festgestellt
Ja, ich hatte vorher noch nie eine Maschine Wäsche gewaschen. Das war ungewohnt, ging mir aber schnell und easy von der Hand. Alles andere im Haushalt was originär der Job meiner Ex war, hatte ich immer schon mal vereinzelt gemacht.
Fazit für mich war nach kurzer Zeit: Ja ich hatte ein wenig mehr Arbeit, aber was auch ein Fakt war, die meiste Arbeit (das beziehe ich auf den Zeitaufwand) hatte anscheinend schon immer ich im Haushalt gemacht. Mir war das nur nie bewusst gewesen und meine Ex hat auch immer gesagt sie macht ja fast alles .

Zitat von Unterwegs2023:
Ich halte Frauen, die für Kinder oder für den Ehemann ihre Arbeitszeit reduzieren, für langfristig benachteiligt, wenn sie Jahre aus dem Beruf raus sind. Weil sie schlicht nicht mehr diese Karriere nachholen können, die der Mann schleichend gemacht hat in der gemeinsamen Zeit.

Für Frauen die studiert haben, kann ich das zum Teil nachvollziehen. Sollte Frau jedoch nach drei bis fünf Jahren wieder voll einsteigen, verzögert sich die Karriere, was ich durchaus sehe. Das man das dann grundsätzlich nicht mehr aufholen kann, wage ich zu bezweifeln. Wenn Frau immer in Teilzeit bleibt, gebe ich dir recht, aber das macht heute keine studierte Frau langfristig.
Aber auch hier. Bei meinem Arbeitgeber stehen auch Teilzeitmitarbeitern alle Türen offen. Ich kenne so viele Frauen die bei HR in Teilzeit Karriere gemacht haben. Auf die trifft das auf jeden Fall nicht zu.

Zitat von Unterwegs2023:
Zu Deinem Fazit:

Grundsätzlich sicher nicht. Aus den obigen Gründen aber wahrscheinlicher, dass es die Frau ist. Und ich glaube nicht, dass ein Ehevertrag das Problem löst ...

Bezogen auf unsere Generation magst du vielleicht recht haben, bezogen auf die heutige Generation sehe ich das nicht so.

Ein Ehevertrag sorgt zumindest schon mal dafür, dass ich eigene Regeln als Paar setzen kann und nicht nach den Spielregeln des Gesetzes spielen muss. Zumindest für die meisten Dinge ist das möglich. Ich finde es auch mehr als wichtig sich im Vorfeld mit dem Thema Ehe und den daraus resultierenden Verpflichtungen zu beschäftigen. Sollte Pflicht werden und ein Ehevertrag setzt ja voraus, daß ich mich damit beschäftigt habe.

Haben meinen Kindern jetzt schon dringend zu einem solchen geraten, wenn es mal soweit kommt.

Liebe @Unterwegs2023
ich denke wir werden uns hier in gänze nicht einig werden, muss aber ja auch nicht sein. Den Gedankenaustausch finde ich auf jeden Fall interessant und ich denke wirklich das jeder Fall anders liegt.

Wie gesagt mir geht es aber in der ganzen Diskussion nur um das Thema ob Frauen bei einer Scheidung per se benachteiligt sind, nur weil sie Frau sind. Durch meine Brille betrachtet zweifle ich da stark dran und wie ich lese sieht das @KomischerVogel ebenso

Zitat von maenneken:
Ich überlege mittlerweile schon wenn das FG der Meinung ist,das meine Betriebsrente für die Ehezeit auch geteilt werden soll,ich da auch gar nicht mehr stresse.
Fände das zwar ungerecht und nicht wirklich nachvollziehbar aber unter Berücksichtigung Steuer und vollständig eigene Bezahlung KV und PV reduziert sich der effektive Betrag auch auf ca die Hälfte.
Das wirklich Erschreckende ist,wie sehr Vater Staat bei der Rente mittlerweile zugreift.
Sollte man auch immer beachten bevor man sich streitet-lohnt sich das wirklich am Ende?

Wenn es nicht expliziert über einen Vertrag ausgeschlossen ist, gehört die Betriebsrente zum Versorgungsausgleich, ebenso wie Lebensversicherungen auf Renten-Basis.
Was ich hingegen nicht verstanden habe ist dein Einwand mit der KV und PV und anfallender Steuer.

01.04.2025 18:26 • x 3 #12549


M
Rheinländer,

Die Betriebsrente ist per notarielle SFV vom Ausgleich ausgenommen worden.
Betriebsrenten unterliegen der Steuer sowue der Krankenversicherungs- und Pflegeversicherung.Die zahlst Du für die bAV komplett alleine.

Dein Einwand zur Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze um 500 Euro/m geh ich voll mit.
Das ist eine Stille Rentenkürzung für alle-sieht zwar wenig aus aber die Masse macht es.
Schlimm ist es für die unteren und mittleren Einkommen-da reichen selbst 10% Lohnerhöhung nicht aus um die 500 Euro mehr im Monat wettzumachen-10% hat auch keiner bekommen,sonst würden die Renten im Juli wesentlich stärker steigen.
Selbst wenn du über BBG liegst verlierst dieses Jahr 0,1 Rentenpunkt.

01.04.2025 18:56 • x 1 #12550


K
Zitat von Rheinländer:
Wie gesagt mir geht es aber in der ganzen Diskussion nur um das Thema ob Frauen bei einer Scheidung per se benachteiligt sind, nur weil sie Frau sind. Durch meine Brille betrachtet zweifle ich da stark dran und wie ich lese sieht das @KomischerVogel ebenso


Das kann man wirklich mit einem klaren Nein beantworten, jedenfalls was die rechtlichen Gegebenheiten angeht. Die Teilungsregeln sind schon sehr ausgewogen. Beim VA eindeutig.

Nachteile ergeben sich aus bewussten persönlichen Entscheidungen in der Ehe oder dem Nach-oben-Heiraten.
Im letzten Fall sind es nicht einmal nach Nachteile, sondern der Entfall von finanziellen Vorteilen.

Nichts davon liegt im Geschlecht begründet. Wenn ich als Mann die gleichen Entscheidungen träfe, hätte ich die gleichen Folgen wie eine Frau.
Gehe ich jahrelang in Teilzeit arbeiten und bringe mich nicht so ein, wie andere Kollegen, komme ich im Job nicht so weit, egal wie gut ich bin. Dafür habe ich vielleicht weniger gesundheitliche Belastung zu tragen oder ein bewußteres und engeres Verhältnis zu meinen Kindern als meine in Vollzeit arbeitende Frau.
Heirate ich als Verkäufer die Filialleiterin, muss ich nach der Scheidung mit weniger Geld auskommen. So ist das nun mal.

Dieser ganze Humbug mit den ehebedingten Nachteilen gehört weg. Jedenfalls solange man das Schuldprinzip nicht wieder einführt.

Meine bescheidene Meinung.

01.04.2025 21:14 • x 1 #12551


A
Ich glaube nicht, dass es fair ist zu versuchen die jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander aufzuwiegen. Klar, hatte ich wunderschöne Zeiten als ich der Geringverdiener war, andersherum hatte mein Ex auch wunderbare Zeiten wenn er im Beruf irgendein Projekt mit coolen Arbeitskollegen entwickeln konnte ohne auf die Uhr zu gucken. Klar, waren manche Nachmittage mit den Kindern lang und anstrengend und ebenso klar gab es bestimmt zahlreiche Meetings wo Ex sich lieber nach Hause gewünscht hätte.

Es kommt auch sicher auf den Beruf an, was die gesundheitlichen Nachteile betrifft. Ich habe bestimmt mehr Kinderkrankheiten mitgenommen sowie eine Rippenprellung und eine gebrochene Nase. Kann ich das mit seinen Haltungsschäden aufrechnen? Kann ich jetzt noch auszählen, wer wann wie lange glücklicher als der andere war? Das ist doch Quatsch.

Die meisten Familien entscheiden sich doch spätestens mit dem zweiten Kind dagegen, dass beide Vollzeit arbeiten. Häufig treten die Frauen beruflich zurück (aus ganz verschiedenen Gründen) und haben dann am Ende weniger Geld, wenn kein Ausgleich passiert. Total geschlechtsunabhängig sind manche Menschen besser darin diesen Ausgleich zum eigenen Gewinn umzugestalten als andere.

Bei uns war es so, dass ich einfach nicht so vorausschauend war. Als wir geheiratet und Kinder bekommen haben, war schlicht kein Geld da, für das man zum Notar hätte gehen können (Wir hätten uns auch den Notar nicht leisten können). Rückblickend weiß ich auch nicht, wann der richtige Zeitpunkt in der Beziehung für einen Ehevertrag gewesen wäre.

Ich war finanziell einfach zu ungebildet um mir der vollen Tragweite unserer Aufgabenteilung bewusst zu sein. Und mir war am Anfang der Beziehung auch nicht klar, dass man manche Kompromisse macht aus denen man schlecht wieder herauskommt.

Das Fiese ist doch aber dann das Nachtreten und so tun als wäre diese Arbeitsteilung einseitig entschieden worden.

01.04.2025 22:05 • x 5 #12552


J
Also, ich denke hier gibt es ein Anfang und ein Ende von Beziehung, das anders betrachtet wird. Hier haben Männer geschrieben, die ich sehr respektiere und sagten, dass sie ihren Frauen die freie Wahl gelassen haben. Und hier haben Frauen geschrieben, die ich ebenfalls sehr schätze Sie haben von ihrem Kampf geschrieben, gleichberechtigte Karriere zu schaffen. Ich will den Blick noch einmal anders setzen. Mein Mann und ich haben beide zusammen studiert. Wie soll unser Leben aussehen, nächtelang haben wir diskutiert, wie wir alles hinkriegen. Mit der Entscheidung für Kinder war klar, einer soll erst für die Kinder da sein. Mein Mann wurde zuerst eingestellt. Ich später. Die Möglichkeit die Kinder zu Hause lockerer begleiten zu können, fanden wir beide gut. Hatten Regeln für uns gefunden. Waren anfangs so sicher, dass wir das beide so wollten und hinkriegen. Ich habe zwischen 25 und dreißig Stunden gearbeitet. Karriere machte mein Mann und damit veränderte er sich. Anfangs versprach er mir, dass wir wechseln, aber je höher er beruflich stieg, desto mehr veränderte er sich innerlich. Das war am Anfang nicht wirklich ablehnend. Er hatte einfach soviel Spaß. Aus Liebe schluckte ich, aber
ich vertraute noch. Das Ende der Liebe kam und mein Ex interessierte sich gar nicht mehr für Familie. Aber er hatte genug Geld, um sich zumindest finanziell großzügig zu zeigen. Aber das können ja viele sich Trennende nicht. Aber Absprachen am Anfang der Liebe verlieren ihren Glanz, wenn es nicht mehr funktioniert und dann haben, so denke ich Frauen , weil sie meist für ihre Kinder da sind, noch immer Nachteile. @susi hat die Probleme bei kleinen Kindern ja gut beschrieben. Ich konnte mich damit abfinden, dass ich Spaß an meinem Job habe, aber mir ist klar, dass ich die Karriere nicht hatte, die ich erreichen könnte. Wir Akademiker haben ja noch genug Geld, aber Friseurinnen oder andere ähnliche Berufe sind ja nicht gut bezahlt. Da sind Frauen im Nachteil, wenn ihre Partner vergessen, was mal abgesprochen wurde und deshalb finde ich gesetzliche Reglungen dazu ganz gut. Man kann per Gesetz Hilfe holen. Muss es aber nicht.

01.04.2025 22:16 • x 4 #12553


U
Hm hm, irgendwie finde ich das schade. Jetzt ist es ja doch so, dass Ihr, @Rheinländer und @KomischerVogel , Euch in Eurer Meinung Ungerechtigkeiten nach Scheidung für die Frau gibt es nicht gegenseitig bestätigt und finito.

Warum dann die Differenzierung in Euren jeweiligen Ausgangspostings? Ich bin, wie geschrieben und zum Glück, nicht betroffen. Aber ich bin eine Frau und vielleicht deshalb aufmerksamer gegenüber strukturellen Ungerechtigkeiten - insbesondere im Arbeitsleben. Deswegen hatte ich versucht, nicht Eure persönlichen Situationen zu kommentieren, sondern allgemein einen Blick zu werfen und zu geben auf das, was im Durchschnitt - und nach Studien und ja, nach Statistiken und immer in der Regel - Frauen benachteiligt.

Das wischt Ihr beide jetzt einfach weg und zitiert wieder Eure persönlichen Erfahrungen und Eure individuellen Umfelder. Kann man machen, aber warum dann überhaupt der Post zur Frage nach Ungerechtigkeiten im Allgemeinen? Verstehe ich nicht.

Mir kommt es so vor, als ob viele Männer (nicht gegendert) es schwer ertragen, dass es für Frauen systemische Nachteile im Berufsleben gibt, erforscht, nachgewiesen. Daran sind nicht (immer) Männer schuld. Manches sind sich selbst verstärkende Systeme. Das kann man bejammern oder akzeptieren und damit umgehen. Es aber leugnen - das geht in die Richtung der Bewegungen, die Frauen sogar einen Bonus und Vorteil in der Gesellschaft unterstellen.

That said, würde mich wirklich interessieren, ernst gemeinte Frage @Rheinländer und @KomischerVogel :
Wenn das bisschen Haushalt so fix mitgemacht ist und wenn Teilzeit so was Hübsches ist:

Warum um alles in der Welt habt Ihr gemeinsam mit Euren damaligen Frauen denn die Vereinbarung getroffen, alles genau so zu machen, wie Ihr es gemacht habt?

Vermutlich weil Ihr es genau so wolltet, also gemeinsam als Paar. Ich glaube nicht, weil Eure Frauen es so wollten und Ihr nicht gegensprechen wolltet. Denn Ihr findet es eben doch offenbar ungerecht. Was EUCH passiert ist. Und das ist es sicher zum Teil auch. Das heißt aber nicht, dass nicht trotzdem in der Regel Frauen Nachteile berufsbedingt durch die Ehezeit bzw. Kinder-Auszeit haben, die sie nicht mehr einholen können.

Bei Dir, @Rheinländer, ging es von so nach so:
Zitat von Rheinländer:
eben weil es unsere freie Entscheidung war, so zu leben wie wir gelebt haben.

Zitat von Rheinländer:
In der Woche konnte ich immer schlafen, am Wochenende war aber eine Nacht meine und Ex konnte durchschlafen.
Ich habe die Kinder auch in der Woche abends immer gewickelt und sie meistens ins Bett gebracht.

Ehrlich, nichts für ungut, aber da lache ich, wenn ich ein bis x unter Dreijährige den ganzen Tag um mich rum habe. Eine Nacht war Deine? Das Zitat stresst mich rückwirkend.

Zitat von Rheinländer:
Sei mir nicht böse, aber immer wenn Statistiken heran gezogen werden, werde ich ganz vorsichtig und erstmal skeptisch.

Bin ich ganz bei Dir, aber Studien sind was anderes als Statistiken und hinter Statistiken stehen dennoch Daten und Zahlen ....
Zitat von Rheinländer:
dass sich das Durchschnittsgehalt in Deutschland vom Jahr 2024 ( 45300Euro) auf 50400Euro im Jahr 2025 verändert hat.
Das sind mehr als 10%. Kann ja jeder mal schauen, ob er dieses Jahr 10% mehr hat, als im letzten Jahr. Ich kenne übrigens niemanden der mehr als 10% mehr hat. Das dumme daran.
Wenn jemand von uns keine 10% mehr hat, bekommt er leider auch weniger Rentenpunkte als im letzten Jahr bei gleichem Verdienst. Kommt aber nicht vor, denn die Statistik lügt ja nicht.

... die man interpretieren kann und sollte. Ich habe auch keine 10 Prozent mehr. Heißt für mich aber nicht, dass die Statistik lügt. Sondern für mich heißt das, dass die Einkommensschere zwischen Höchstverdienern und Geringverdienern ein weiteres Mal größer geworden ist. Die ist in Deutschland sowieso schon immens.

Wenn nämlich weder Du noch ich von den 10 Prozent etwas merken, gehe ich davon aus, dass sich die oberen Gehälter stark erhöht haben. Die schlagen nämlich auf den Durchschnitt durch. Und ja - dass dann die Rentenpunkte für alle sinken, ist übel. Die Statistik dürfte aber durchaus korrekt sein, auch wenn wir nicht profitiert haben ....
Zitat von Rheinländer:
Wie ich schon schrieb, im Verwandten -Freundes und Bekanntenkreis sind die Frauen meistens direkt kurz nach Entbindung (6 Wochen) wieder berufstätig

Mal abgesehen davon, dass ich niemanden kenne, die nach 6 Wochen berufstätig wurde nach Geburt, basieren solche Sätze eben auf Deinen individuellen Erfahrungen.
Zitat von Rheinländer:
meinen direkten Familien und engen Freundeskreis sehe, stelle ich fest, dass die meisten Männer studiert haben und die Frauen eher seltener.

Das wiederum ist bei mir anders. Und jetzt? Da wären eben Statistiken hilfreicher.
Zitat von Rheinländer:
Sollte er also mal drei Jahre Erziehungsurlaub nehmen

Auch da: Ich fände toll, wenn Dein Sohn drei Jahre Elternzeit nähme. Aber er wäre die absolute Ausnahme. Ich weiß, Dir ging es um das Gehalt. Aber die aufteilbaren drei Jahre Elternzeit werden eben in der Regel nicht aufgeteilt bzw. Väter nehmen - wenn - in der Regel die zwei Monate, die sie müssen, weil die sonst verfallen.
Siehe hier: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/...aber-nicht
Zitat von Rheinländer:
Das war ungewohnt, ging mir aber schnell und easy von der Hand.

Siehe Johanna von Koczian Das bisschen Haushalt, Auszug Zitat
Das bisschen Haushalt macht sich von allein
Sagt mein Mann
Das bisschen Haushalt kann so schlimm nicht sein
Sagt mein Mann
Wie eine Frau sich überhaupt beklagen kann
Ist unbegreiflich
Sagt mein Mann

Tut mir leid - ist nicht böse gemeint , aber bei Deinem Satz fiel mir das Lied ein
Zitat von Rheinländer:
verzögert sich die Karriere, was ich durchaus sehe. Das man das dann grundsätzlich nicht mehr aufholen kann, wage ich zu bezweifeln.

Das ist das Problem: Du weißt es nicht. Du fühlst nur, dass Du richtig liegst. Aber wenn Du es weder nachschauen willst, noch akzeptieren, dass es so ist - warum dann die grundsätzliche Frage? Finde ich bisschen schade.

@KomischerVogel: Bei dir auch, leider, vom ersten Zitat, wo ich dachte: Ja, stimmt schon auch:
Zitat von KomischerVogel:
Es hängt immer viel vom Einzelfall ab. Ich kann nur das mit dem Benachteiligt-Werden schlecht ertragen. Das sind doch ganz bewusste Lebensentscheidungen.
Die haben Vor- und Nachteile.

Über hier Teilzeit ist toll
Zitat von KomischerVogel:
Ich kann es auch verstehen. Ich habe ja nun auch eine zeitlang in Teilzeit gearbeitet. Ich fand das sehr viel angenehmer als Vollzeit.

Bis zu dem hier:
Zitat von KomischerVogel:
Nichts davon liegt im Geschlecht begründet. Wenn ich als Mann die gleichen Entscheidungen träfe, hätte ich die gleichen Folgen wie eine Frau.
Gehe ich jahrelang in Teilzeit arbeiten und bringe mich nicht so ein, wie andere Kollegen, komme ich im Job nicht so weit, egal wie gut ich bin. Dafür habe ich vielleicht weniger gesundheitliche Belastung zu tragen oder ein bewußteres und engeres Verhältnis zu meinen Kindern als meine in Vollzeit arbeitende Frau.


Das ist (D)eine Meinung. Jegliche Forschung zu Frauen im Arbeitsleben - weg damit. Oder was? Warum? Aber egal. Bisschen schade. Und eben die Frage: Wenn das Zuhausebleiben mit den Kindern so ein Träumchen ist - warum bloß habt Ihr Euch das nicht erkämpft gegen den Willen Eurer Frauen? Ging bestimmt nicht anders wegen Geld, oder?

01.04.2025 22:26 • x 2 #12554


K
Zitat von acre:
Ich glaube nicht, dass es fair ist zu versuchen die jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander aufzuwiegen. Klar, hatte ich wunderschöne Zeiten als ...



Genau. Es ist aber wichtig, anzuerkennen, dass Entscheidungen im Leben Folgen haben.
Gehe ich in Teilzeit, habe ich Nachteile im Beruf und dafür andere Vorteile.

Bekomme ich Kinder, muss ich auf vieles im Leben verzichten, gewinne aber auch vieles.

Ich finde es wichtig, dafür dann eben auch die Verantwortung zu übernehmen.

Ohne Frau und Kinder hätte ich andere Möglichkeiten gehabt, aber das ist ok. Dafür habe ich etwas erlebt (und erlebe es noch), was viel wertvoller ist. Jedenfalls für mich.

Und ansonsten muss ich das, was @Rheinländer schrieb auch noch mal bestätigen.

Ich habe bislang in meinem beruflichen Umfeld noch keine echte Diskriminierung von Mann oder Frau erlebt.
Ehrlich nicht.
Dafür aber durchaus ein paar Frauen und Männer, die wegen ihrer Work - Life - Balance klar unter ihren Möglichkeiten blieben.
Was ok ist, solange man sich nicht beschwert.

Oft habe ich sogar für mich festgestellt, dass diese Kollegen klüger gehandelt haben, weil die insgesamt bei durchaus weniger aber immer noch hinreichend Lohn entspannter unterwegs sind.

01.04.2025 22:28 • #12555


A


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