23920

Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

K
Zitat von acre:
Ach, das ist total verkürzt. Ich glaube ganz fest, dass alle hier über lange Zeit liebevolle und erfüllende Beziehungen hatten. Sonst hätte uns das Ende ja alle nicht so umgehauen.

Ach. So einfach kann man das nicht sagen.

Übrigens, auch @Unterwegs2023 , das Wort Besitzanspruch in einer Partnerschaft ist sicher genau das richtige. Menschen sind so.

Im übrigen: Es war sehr anregend, Euren Dialog zu lesen. Dankeschön.

Gestern 02:54 • x 1 #12361


A
Zitat von KomischerVogel:
Ach. So einfach kann man das nicht sagen.

Das ist interessant. Würdest du sagen, deine lange Beziehung war anders?

Oder hat dich was anderes umgehauen in der Trennung?

Gestern 11:34 • #12362


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


K
Zitat von acre:
Das ist interessant. Würdest du sagen, deine lange Beziehung war anders? Oder hat dich was anderes umgehauen in der Trennung?


Im Grunde genommen hätte ich es gerne genauso und lange habe ich es auch so gesehen.
Aber je mehr ich den Menschen, der da jetzt mit mir umspringt, heute betrachte, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass da doch sehr viel Illusion war.

Das ist einerseits sicher traurig, andererseits ein wirklich wichtiger Schritt, den ich vor wenigen Monaten vollzogen habe. Seitdem ist sie mir auch als Mensch ziemlich egal, ich empfinde nicht mehr diese nachwirkende Solidarität aus dem wir haben zwei Jahrzehnte...

Insbesondere empfinde ich keine Zuneigung mehr, auch keine rückwirkende, weil sie wirklich überhaupt nicht der Mensch ist, den ich in ihr sah.

Ist wahrscheinlich schwer verständlich, aber besser kriege ich es nicht beschrieben.

Gestern 12:32 • x 5 #12363


C
Zitat von KomischerVogel:
Im Grunde genommen hätte ich es gerne genauso und lange habe ich es auch so gesehen. Aber je mehr ich den Menschen, der da jetzt mit mir umspringt, heute betrachte, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass da doch sehr viel Illusion war. Das ist einerseits sicher traurig, andererseits ein wirklich wichtiger Schritt, ...

Für mich ist mein Ex der gleiche Mensch wie früher - was sich verändert hat, ist seine Beziehung zu und damit sein Verhalten mir gegenüber.

Er war während der größten Zeit unserer Partnerschaft ein liebevoller Partner und ich habe mich in der Beziehung wohlgefühlt. Diese Gefühle waren, zumindest auf meiner Seite, echt. Wie es auf seiner Seite aussah, kann ich natürlich nie mit Sicherheit wissen - aber irgendwie wird das tatsächlich im Laufe der Zeit immer weniger relevant.

Zu irgendwas verpflichtet (wegen der mehr als 20 gemeinsamen Jahre) fühle ich mich meinem Ex gegenüber allerdings auch nicht (mehr). Dafür sehe ich keinen Grund - er ist ja die Partnerschaft mit mir freiwillig eingegangen und freiwillig so lange in ihr geblieben, wie er das getan hat. Wenn er sich in der Beziehung nicht wohlgefühlt hat, hätte er versuchen können, Änderungen herbeizuführen oder natürlich auch früher gehen können. Nicht meine Baustelle.

Gestern 17:19 • x 4 #12364


A
@KomischerVogel Ich verstehe deine Argumentation und will dir die Sicht gar nicht ausreden.

Mein Gegengedanke ist nur, dass es ja diese Phasen gab, wo man gesagt hat, bei dir fühle ich mich so wohl, dass ich Kinder mit dir kriege oder ein Haus baue oder gemeinsame Urlaube wunderbar finde.
Auch wenn vieles Illusion war und man sich vielleicht selbst etwas vorgemacht hat, hat man sich doch trotzdem über längere Zeit so wohl gefühlt, dass man ein Leben zusammen geführt hat.
Das hat gar nicht mit der Sicht auf den Ex zu tun, sondern mit Großzügigkeit sich selbst gegenüber. Es war vielleicht ein Fehler und ein bisschen verblendet, vielleicht hätte man viel früher die Notbremse ziehen sollen.
Aber es war ein Fehler, der viel Schönes hervorgebracht hat. Und es hat sich so richtig angefühlt, dass ich nicht gegangen bin.

Ich will nicht die letzten 20 Jahre durch seinem Verhalten betrachten sondern lieber durch meine Gefühlswelt.

Gestern 17:25 • x 4 #12365


A
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich Manipulation so wie du einfach nicht erlebt habe. Ich muss dadurch viel weniger hinterfragen.
Ich kann daher meine Entscheidungen viel eher als meine annehmen und sagen, war zwar blöd, aber schön.

Gestern 17:35 • #12366


U
Zitat von acre:
Sie brauchen keine Partnerschaft, aber wünschen sich einen Partner und da sind diese Fragen: Wie gestalte ich das?

In der Frage treffen wir uns hier sicher alle. Ansonsten ist die Situation für Alleinerziehende mit jüngeren Kindern so sehr verschieden von meiner, weil schon die Orga die inhaltliche Ausgestaltung beeinflusst. Ich höre in meinem Umfeld eher sowas wie: Ich hätte gern jemanden, mit dem ich alt werde. (nicht mein Gedanke) Also komplett anderer Angang ....
Zitat von acre:
dass sie mit ihrem FG eigentlich ihre Kernfamilie nachbauen wollte

Trifft es sehr gut ( @alleswirdbesser )! Ich schrieb oben ja, dass ich mich zum Teil ertappe, in alte Beziehungsmuster mit dem neuen Mann zu gehen, und das stoppe. Ich bin froh, wenn ich sowas früh merke. Quasi Ertappen und umschalten.
Zitat von acre:
Die Frage war eher für mich das Nebeneinanderstehen von romantischen/S. Beziehungen. Gibt es eine Kernbeziehung und die anderen sind zweitrangig, entstehen parallele Strukturen?

Ja, ich weiß natürlich, dass Du es anders gemeint hast . Aber für mich ist es eben nicht anders. Ich brauche neben meinem neuen Partner keine anderen romantischen/S. Beziehungen. Ich möchte und kann aber mit diesem Mann nicht alle meine Lebens-Bedürfnisse ausleben, deswegen sind meine Freundschaften auf absolut gleicher Stufe mit romantischen Bedürfnissen. (Off Topic: Du kennst sicher den Thread von Carlos, da geht's genau um solche Fragen.)
Zitat von acre:
Und die meisten Fremdgeher bemerken es gar nicht.

An dem Punkt haben wir uns schon mal unterschieden. Du entschuldigst Affärenführer damit (Edit: Klar, immer not all AF). Nicht bemerken, dass man seine Frau belügt: Mein Ex wusste das, hat er mir auch gesagt. Ich würde vermuten, nur als Gedanke, dass Du mit diesem Satz eine Brücke gebaut hast. Für mich ein Let's agree to disagree .

Ich musste eben an den Piloten mit Sixpack denken, den Du in einem albernen Moment hier ins Forum geworfen hast. Als Bild, dass jede/r einen Partner haben sollte, den er/sie großartig findet und umgekehrt, immer noch super. Schöne Woche!

Heute 11:11 • #12367


L
@Anonym1980, Liebe Anonym1980, richte Deiner Freundin bitte die Besten Grüße aus. Ich binde Ihre Aussage Jene die schlechtes tun, zerstören sich selbst jeden morgen in ein Gebet ein. Ein Gebet der Gerechtigkeit für unsere Familie. Seitdem geht es mir in kleinen Schritten etwas besser.
Bei mir trennte sich meine Frau nach einem Streit, zog Hals über Kopf aus und fing zeitnah ein Verhältnis mit einem Bekannten an. Wir waren 30 Jahre, davon 23 Jahre Ehe, zusammen. 2 Kinder, 16, 22, und ein Hund wohnten noch im bereits bezahlten Haus. Unser Bekannter unterzog sie direkt einer Gehirnwäsche. Seitdem redet sie nur vom Seelenverwandten, der mit ihr seinen Lebensabend in seiner Heimat am Mittelmeer verbringen will. 25 Jahre sei es eine schlechte Ehe gewesen. Seine Schwester, eine sehr gute Bekannte von uns, ging auf Tauchstation, und begrüßte das neue Verhältnis. Null Respekt vor einer verheirateten Frau und ihrer Familie. Das völlige Egoistenprogramm. Mittlerweile sind die Kinder und ich ausgezogen. Das Haus wurde verkauft und das Geld aufgeteilt. Unsere Kinder können jetzt zusehen, wie ihr Erbe demnächst im Land der vielen Götter verlebt wird ! Ich könnte nur noch ko... Ihr Kommentar: Warum sollen die Kinder was erben, ich habe doch auch bei Null angefangen.

Heute 13:29 • x 1 #12368


A
Zitat von Unterwegs2023:
Du entschuldigst Affärenführer damit (Edit: Klar, immer not all AF). Nicht bemerken, dass man seine Frau belügt:

Ne, entschuldigen tue ich das nicht. Aber es ist für mich ein erklärender Mechanismus,
der sich hier auch immer wieder in den Affärenthreads vorfindet.
Der langjährige Partner rutscht in diesem ganzen Affären-Wirbelsturm komplett in den Hintergrund, so dass man ihn gar nicht mehr als fühlendes Wesen betrachtet und deshalb ist das mit dem bewusst belügen so eine Sache.
Ob ich jemandem, den ich gar nicht mehr ernst nehme die Wahrheit sage, ist egal.

Mein Ex hat erst sich selbst belogen und dann als Konseqenz mich. Dass er mich belogen hat, kam ihm erst so nach einem halben Jahr.

Ich weiß aber, dass wir da auf sehr unterschiedliche Erfahrungen blicken und auch wenn sich viel ähnelt, es kein Schema F gibt, das für alle passt.

Heute 14:42 • #12369


MissLilly
Zitat von acre:
Ob ich jemandem, den ich gar nicht mehr ernst nehme die Wahrheit sage, ist egal.

Ok, bedeutet das im Umkehrschluss also, dass wenn du jemanden nicht mehr ernst nimmst ihm auch nicht mehr die Wahrheit sagen würdest, weil es (ihm/ihr?) egal ist?

Heute 14:48 • #12370


J
Zitat von Unterwegs2023:
dem Punkt haben wir uns schon mal unterschieden. Du entschuldigst Affärenführer damit (Edit: Klar, immer not all AF). Nicht bemerken, dass man seine Frau belügt: Mein Ex wusste das, hat er mir auch gesagt. Ich würde vermuten, nur als Gedanke, dass Du mit diesem Satz eine Brücke gebaut hast. Für mich ein Let's agree to disagree .

Ich denke, dass Du und@acre zwei verschiedene Ebenen in der Betrachtung habt@unterwegs. Natürlich bemerken Fremdgeher was sie tun. Aber es ist wohl wirklich so, dass wenn der Afhimmel einen total in den Bann zieht, dass man dann die Folgen für sich und die Ehefrau gar nicht mehr ansieht. Also ausblender. Mein Ex hat ja so 11/2 Jahre gar nichts gesagt, also wenn man klar ist, voll daneben. Er selbst hat sich wohl selbst belogen, hat vielleicht sogar gedacht, dass es mir ja gut geht, weil er ja S.. aufmerksamer war, aber wirklich gesehen, hat er mich in dieser Phase nicht. Das ist nur eine Erklärung, aber erst als alles aufflog, wurde ich wieder bemerkt. Natürlich ist es verachtenswert, was er tat. Und ich hätte und habe es verurteilt. Aber dieses Nichtwahrnehmen von mir war real und ich war trotzdem bereit es zu verzeihen. Therapeutisch haben wir diese Situation wieder und wieder durchgesprochen. Mein Therapeut meinte, dass das est mal nur mit ihm zu tun hätte, ein Teil Charakterveranlagung, ein Teil Hormonrausch. Darüber wollte ich mit ihm sprechen, aber er eben nicht mit mir.

Heute 17:16 • x 1 #12371


U
@Jamirah : Hm, auch das, was du schreibst, ist eine Entschuldigung des Verhaltens deines Ex, quasi mildernde Umstände wegen Hormonen .... er sah dich eben gar nicht, der Arme (Ich überzeichne etwas). Und bei deinem Ex möge das stimmen. Mein Ex war sich dessen bewusst, hat er mir auch gesagt.

Ich schrieb ja: let's agree to disagree.

Bzw das, was @acre schrieb:
Zitat von acre:
Ich weiß aber, dass wir da auf sehr unterschiedliche Erfahrungen blicken

Heute 19:25 • #12372


J
Nein bedauert habe ich ihn nicht. Und niemals der Arme gedacht. Eher der fiese Kerl. Ich habe genau wegen diesem Warmwechsel enorm gelitten, und ich verurteile auch das Handeln. Ja, ich kann auch Deine Haltung verstehen@ unterwegs. Anfangs habe ich abgewogen, ob ich die vielen Jahre gegen diese Warmwechseltat aufwiegen muss. Ich war sehr verletzt. Aber auch danach habe ich mit therapeutischer Unterstützung überlegt, ob ich ins Gespräch mit ihm das aufarbeiten kann. Hätte er reflektiert, bereut, dann wäre ich offen gewesen.

Heute 19:52 • #12373


J
@Unterwegs, Du wirst sicher auch die Paare kennen, die immer nur im Doppelpack zu haben sind. Besonders in der Generation meiner Eltern war das üblich. Ich kenne es aber auch in meiner Umgebung. Das habe ich immer gehasst und nie so gelebt. Ich hatte gemeinsame Interessen, völlig Anderes und habe dazu unterschiedliche Menschen gehabt,die mir wichtig sind. Mein Ex und mein jetziger Partner muss/mussten nicht alle Bedürfnisse befriedigen. Intim möchte ich aber nur mit Einem sein. Da bin ich ganz klar. Andere sind da anders. Ich möchte auch mit Jemandem alt werden. Ich weiß, dass ich es anders kann. Ich habe mein Alleinsein auch schätzen gelernt, aber dieses schöne Gefühl mit Jemanden Glück zu erleben, tut mir gut.

Heute 20:11 • #12374


A
@Unterwegs2023 Es ist keine Entschuldigung.

Anders: Die meisten Suchtkranken lügen. Es gibt ein ganzes Feld in der Suchtpsychologie, die sich mit diesem Mechanismen beschäftigen. Es hat was mit sozialer Erwünschtheit, kognitiver Dissonanz und auch Vermeidung von Kontrolle durch andere zu tun. Lügen wird zum Teil der Sucht mit weitreichenden Konsequenzen für alle Beteiligten. Das entschuldigt überhaupt nicht das Verhalten. Und trotzdem gibt es Erklärungen dafür.

Ich kann Menschen für vollkommen selbstbestimmt halten. Dann ist Lügen oder Nicht-Lügen eine bewußte Entscheidung. Wenn ich aber Menschen auch als Summe ihrer Teile annehme, die zum Beispiel im Elternhaus einen bestimmten Umgang erlernt haben, die Lügen eher als positiv im Leben erfahren haben, die vielleicht eher unsicher sind und sozial erwünscht sein wollen, kann ich manche Lüge verstehen ohne sie persönlich zu nehmen.

Ich bin da bei @Jamirah. Die Lügen und der Betrug sind und waren für mich nur ein Symptom dafür, dass ich für ihn nichts mehr wert bin. Ich war es ihm nicht wert sorgsam und ehrlich mit mir umzugehen. Er hat ausschließlich um seinetwillen gelogen. Ich, unser gemeinsames Leben, unsere Kinder waren ihm nicht mal Lügen wert. Die Lügen waren nur dazu da den eigenen Hintern so trocken wie möglich zu haben. Die Abwertung und Gleichgültigkeit, die sich durch die Lügen offenbart haben, hat mich getroffen. Die Lügen als solches nicht so sehr.

Zitat von MissLilly:
Ok, bedeutet das im Umkehrschluss also, dass wenn du jemanden nicht mehr ernst nimmst ihm auch nicht mehr die Wahrheit sagen würdest, weil es (ihm/ihr?) egal ist?

Anders. Es ist nicht ihm oder ihr egal. Es ist mir egal. Wenn mir jemand nicht wichtig ist oder ich ihn als Person überhaupt nicht wahr nehme, dann fühle ich mich ihm gegenüber auch nicht zur Wahrheit verpflichtet. Dann lügt es sich leichter.

Vor 6 Minuten • #12375


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag