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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von Jamirah:
Das verstehe ich nicht ganz. Vielleicht habe ich das falsch ausgedrückt. Mein Schwiegervater leidet sehr an dem Verhalten seines Sohnes. Einerseits, weil er es schrecklich findet, wie sein Sohn die Kinder behandelt, zum anderen weil er ja auch recht emotionslos von seinem Sohn behandelt wird. Er tut mir leid, findet ...

Ah, O.K. - hatte ich dann tatsächlich missverstanden. Bei mir kam es an als : Er (also sein Sohn, Dein Ex) sei ja (beruflich) so erfolgreich, deswegen könne er kein so schlechter Vater (gewesen) sein.

01.01.2025 11:41 • #12331


U
Zitat von Susi01:
und mir fällt häufig auf wie unhöflich und patzig viele miteinander umgehen. Da wird gezickt und gemault.....unheimlich.

Zitat von Caecilia:
Das denke ich auch ganz oft.

Ich auch. Und ich denke natürlich auch, so waren wir nicht Könnte aber daran liegen, dass ich Gezicke vor anderen gruselig finde .

Zitat von Caecilia:
Ist Veränderung immer positiv?

Nein, auf keinen Fall.

Viele langjährige Paare haben einen Modus gefunden und leben, vielleicht piepszufrieden, ihr Leben zusammen. Es ist toll, wenn es beiden gut geht. Oft hat man aber dieses Gezicke, wenig lustige Witze über den anderen etc. Genau diese Veränderung, vom Paar zur Einzelperson zu werden, macht m. M. n. soviel Angst, dass man eine Trennung nicht in Betracht zieht.
Ich auch nicht und ich mag Veränderung per se (klar, keine Krankheiten o.ä., logo).

Gestern 12:03 • x 1 #12332


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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U
... noch ein Gedanke zur von mir oft zitierten Signatur von @Heffalump (sag mir Bescheid, wenn ich dich nicht mehr adden soll ), also dass es müßig ist, jemandem eine Brücke zu bauen, über die derjenige gar nicht drüber will.

Für mich auch wichtig und wahr ist diese Variante:

Bau einer Person nicht ständig Brücken, auch nicht wenn diese dann rüber will, weil es mit einer Brücke bequem ist.

Den: Die andere Person könnte irgendwann durchaus ein Eigeninteresse haben zu lernen, auch selbst mal eine Brücke zu bauen - wenn sie zu mir will ...

Seit ich etwas anders auf Beziehungen zwischen Menschen schaue, ist mir aufgefallen, dass ich nicht nur meinem Ex zu lange Brücken gebaut habe - auch als er noch drüber wollte, sondern auch in manchen Freundschaften. Ich lasse das immer mehr sein. Tut gut und manche Freundschaften bleiben verändert bestehen.

(Damit meine ich übrigens nicht Freundschaften mit einem Ungleichgewicht, weil eine/r einfach lange Zeit keine Zeit oder Kapazitäten hat, das kann für mich ewig gehen. Hoffe, der Unterschied ist klar. )

Gestern 14:48 • x 1 #12333


J
Zitat von Unterwegs2023:
Bau einer Person nicht ständig Brücken, auch nicht wenn diese dann rüber will, weil es mit einer Brücke bequem ist.

Das hatte mein Therapeut auch ungefähr so gesagt, Du aber schöner. Aus Liebe baut man Brücken, aus Angst, aus Vernunft, manchmal ist es gut, manchmal ganz schlecht. Eine Brücke kann liebend viel erreichen, aber manchmal dem Anderen die Flügel stutzen. Das ist für die Liebe nichts. Und ich habe das auch oft gemacht. Aber wie sagt meine kluge Mama öfter. Lange Ehen brauchen Augenhöhe, aber immer schafft man das nicht. Wenn man so lange zusammen ist, dann ist die Liebe nicht immer gleich. Manchmal achtet der Eine nur auf sich, manchmal der Andere. Dann helfen nur Brücken und immer wieder miteinander ins Gespräch kommen.

Gestern 17:08 • #12334


A
So, jetzt habe ich endlich die Zeit auf manches einzugehen:
Zitat von Unterwegs2023:
Ich hoffe, ich stoße Euch nicht vor den Kopf, aber ich habe öfter gedacht, warum dieser exklusive S.... in Langzeitbeziehungen so ein Thema ist? Es geht doch allen so, dass es nach 20 Jahren ggf noch erprobt funktioniert, aber naja ... Warum konnte er sich da nicht ehrlich machen?

Darüber habe ich durch das Forum auch viel nachgedacht. Hier wird ja durch manche User schnell geraten: Öffne doch deine Beziehung.
Ich glaube, dass offene Beziehungen in ganz verschiedenen Formen funktionieren können. Und ich glaube auch, dass es Menschen gibt, die wenig bis keine Eifersucht fühlen und polyamorös leben können.
Aber ich denke, die Mehrheit der Menschen ist anders gepolt. Ich denke, die Mehrheit der Menschen genießen den Besitzanspruch am anderen in der Beziehung. Dieses Gefühl von das ist MEIN Partner. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in dem man sich so akzeptiert, wie man ist. Dazu gehört auch, derjenige akzeptiert mich, wenn mein Begehren anders ist als seines.
Des Weiteren ist die S. Begierde ja nur die offensichtlichste Bruchstelle. Meistens sind doch noch andere Bereiche im Umbruch. Langweilt man sich miteinander, weil man seit Jahrzehnten weiß, wie der andere denkt? Stoßen einem die kleinen nervigen Angewohnheiten immer stärker auf? Ist das gemeinsame Leben so durchgetaktet, dass es nicht mehr spannend ist?

Wenn dein Ex vor 10 Jahren gesagt hätte, du, ich will mit anderen schlafen, aber ich komme immer zurück zu dir, hättest du das ertragen. Wo wären die Grenzen? Wie viel Nähe zu seinen S. wäre für dich okay gewesen?

Wie gesagt, ich glaube, dass solche Beziehungen funktionieren können, aber es gehört viel Offenheit, viel Austausch und viel Ehrlichkeit dazu.

Zitat von Susi01:
Es geht mir auch oft so das ich über die Beziehung anderer sinniere ( habe ja keine eigene ) und mir fällt häufig auf wie unhöflich und patzig viele miteinander umgehen. Da wird gezickt und gemault.....unheimlich.
Es kommt dann häufig vor das ich denke nein, so waren wir nicht.

Das habe ich auch manchmal. Und ich denke dann häufig Geht auseinander. Und dann denke ich an den Helden-Song.
Aber ich weiß auch, dass wir uns auch angezickt haben und mal im Ton vergriffen haben. Da wird es sicher Momente gegeben haben, wo Leute von außen gedacht haben: Übel.

Worauf es für mich hinausläuft ist, dass jede Beziehung ihren Preis hat. Und ich mit der ganzen Erfahrung der Trennung besser weiß, was ich noch zu bezahlen bereit bin.

Wir stehen ja da, wissen so eine Trennung ist überlebbar und die meisten Sachen sortieren sich schneller als man denkt. Aber vorher und auch mitten in der Trennung war vieles von dem was jetzt normal ist, für mich unvorstellbar.

Zitat von Unterwegs2023:
... noch ein Gedanke zur von mir oft zitierten Signatur von (sag mir Bescheid, wenn ich dich nicht mehr adden soll ), also dass es müßig ist, jemandem eine Brücke zu bauen, über die derjenige gar nicht drüber will.

Für mich auch wichtig und wahr ist diese Variante:

Bau einer Person nicht ständig Brücken, auch nicht wenn diese dann rüber will, weil es mit einer Brücke bequem ist.


Ich denke, ich weiß was du meinst. Ich führe jetzt auch viele Beziehungen kompromissloser und es ein Stamm an Beziehungen geblieben, der mich mit Dankbarkeit und Liebe erfüllt.

Aber anderen Menschen Brücken zu bauen, auch egal ob sie darüber gehen oder mit welcher Motivation, ist doch eine wunderbare Fähigkeit. Ich bin da sehr bei @Jamirah.

Das bedeutet nicht, dass man es sich mit mir nicht verkacken kann. Ich kann sehr hart und unnachgiebig sein, aber daraus ein Leitsatz zu machen, halte ich für schwierig.

Gestern 18:15 • #12335


U
Ist ganz interessant, wie ungenau manches dann doch ist, wenn's geschrieben steht . Deswegen will ich versuchen, etwas mehr zu konkretisieren. Ich finde auch interessant, was ich dann weiterdenke, wenn Ihr schreibt.
Zitat von Unterwegs2023:
Bau einer Person nicht ständig Brücken, auch nicht wenn diese dann rüber will, weil es mit einer Brücke bequem ist.

Die Betonung lag für mich mehr auf nicht ständig. Ich glaube, es sagt auch etwas über eine Beziehung aus, wenn eine/r immer so laid back ist, also sich eher zurücklehnt und den/die andere machen lässt.

Zitat von Jamirah:
Dann helfen nur Brücken und immer wieder miteinander ins Gespräch kommen.

Absolut - ich baue sehr gern Brücken. Für mich habe ich festgestellt, dass ich nicht mehr unbedingt interpretieren möchte, ob jemand mich will - also mit mir zusammen sein will oder mich lieben will oder mit mir in einer Beziehung sein möchte. Ich möchte, dass es derjenige auch von sich aus zeigt, als nur ein Beispiel.

Ich beziehe das Zitat auch nicht auf neue Freundschaften oder Beziehungen, sondern auf den normalen Beziehungsalltag. In einer Beziehung oder Freundschaft sollten beide aufeinander zugehen können - vielleicht einfach nur das.
Zitat von acre:
Hier wird ja durch manche User schnell geraten: Öffne doch deine Beziehung.

Finde ich gerade in einem Trennungsforum komplett gaga. Ich hab mich da ziemlich eingelesen, weil ich in den letzten Jahren unserer Beziehung oft überlegt habe, ob das ein Weg für uns sein könnte. Inzwischen weiß ich: Beziehung öffnen sollte man ausschließlich in einer stabilen Partnerschaft - oder eben bei Beginn.
Zitat von acre:
Meistens sind doch noch andere Bereiche im Umbruch.

Hm, zumindest bei uns sehe ich das anders. Wir mochten uns wirklich, wir waren weiter ein gutes Team, beste Urlaube, aber blöder Alltag und ich hatte einfach nur keine Lust mehr - dachte ich. Langjährige Beziehung, Biochemie, Wechseljahre, ein Mix vielleicht? Dachte ich.
Zitat von acre:
Wenn dein Ex vor 10 Jahren gesagt hätte, du, ich will mit anderen schlafen, aber ich komme immer zurück zu dir, hättest du das ertragen. Wo wären die Grenzen? Wie viel Nähe zu seinen S. wäre für dich okay gewesen?

Nun - bei uns hab ich ihm das vorgeschlagen, zwei Jahre vor der Trennung, aus den obigen Gründen (und die Sache mit der stabilen Beziehung wusste ich da noch nicht). Ich dachte, naja, dann kann er doch mit jemand anderem, wenn ich eh so wenig Lust hab. Mir war klar, dass ich nicht weiß, wie ich dann tatsächlich drauf reagieren würde. Aber hätte ich riskiert. Und ich dachte schon auch: Ich könnte auch schauen, ob ich keine Lust mehr hab oder keine Lust mehr mit meinem Ex. Er hatte es abgelehnt. Ich wusste nicht, dass er im Hintergrund seit einem Jahr seine erste Affäre hatte ....
Zitat von acre:
Ich denke, die Mehrheit der Menschen genießen den Besitzanspruch am anderen in der Beziehung.

Ja, ich denke, besonders zu Beginn ist das mehrheitlich so. Ist bei mir aktuell auch so und mehr noch bei meinem Partner. Bei langjährigen Beziehungen bin ich nicht sicher, ob ich das auch dauerhaft so sehe. Aber keine Ahnung, im Alltag vorstellen kann ich mir das zurzeit null.

Ich finde es immer noch schade, neben meinem Ex in einer Person meinen (vermeintlich) besten Freund verloren zu haben. Und ich hab das Gefühl, ich hab lang genug mit meinem Ex geschl.... - ich bin nicht sicher, ob mich das gestresst hätte bei ihm, wenn ich hätte mitentscheiden können. Hm - verständlich?
Zitat von acre:
Ich denke, ich weiß was du meinst.

Siehe oben: Brücken bauen ist super und wichtig und toll, wenn wir das können. Ich kann's, ich vermute, Du auch, Jamirah auch .

Es gibt ein anderes Bild, das ich auch passend finde, kennst Du vielleicht: Curling Eltern - im Gegensatz zu Helikopter-Eltern. Beim Curling läuft immer einer vor dem Puck und glättet das Eis, damit der, der den Puck geworfen hat, die bestmögliche Weite erreicht.

So sehe ich viele Beziehungen hier, übrigens auch nach der Trennung: dass ein Partner immer das Eis glättet und vorangeht und den Boden bereitet - und der andere gleitet smooth dahin.

Schöner finde ich es, wenn beide sich kümmern, dass es smooth bleibt.

Gestern 20:09 • x 2 #12336


A
Uh, alles sehr interessant.

Zitat von Unterwegs2023:
Die Betonung lag für mich mehr auf nicht ständig.

Habe ich tatsächlich überlesen.

Zu dem Thema Begehren (das Wort wird nicht verkürzt, deshalb nehme ich es mal). Ich habe zum öffnen der Beziehung keine ablehnende Haltung. Deshalb waren meine Fragen nicht mit einem Guck wie schlecht das alles wäre im Hinterkopf formuliert.
Ich glaube tatsächlich, dass man so was schaffen kann. Die Hürden sind aber recht hoch. Und eine Gefahr ist IMHO, dass man zu etwas Ja sagt und im Nachhinein feststellt, dass ein Nein besser gewesen wäre. Zum Beispiel, dass man einer Zweitbeziehung zustimmt, aber eigentlich nur mit unverbindlichen ONS leben kann.

Dann wieder zurückzurudern, wo doch diese ganze neue Gefühlswelt eröffnet wurde, ist schwierig. Gleichzeitig muss man ja einen Punkt in der Beziehung erwischen, wo sich beide miteinander so sicher sind, dass Offenheit über die eigenen Bedürfnisse nicht als Kritik verstanden wird.

Also:

Zitat von Unterwegs2023:
Beziehung öffnen sollte man ausschließlich in einer stabilen Partnerschaft - oder eben bei Beginn.




Zitat von Unterwegs2023:
Hm, zumindest bei uns sehe ich das anders. Wir mochten uns wirklich, wir waren weiter ein gutes Team, beste Urlaube, aber blöder Alltag und ich hatte einfach nur keine Lust mehr - dachte ich.

Das ist ein bisschen das, was ich meine. Der Alltag war blöd. War der Alltag blöd, weil du keine Lust mehr hattest, oder hattest du keine Lust mehr, weil der Alltag blöd war? War der Alltag schon immer blöd und deine Lustlosigkeit auf deinen Ex hat sich erst entwickelt?

Wieviel blöden Alltag ist eine Beziehung wert?


Zitat von Unterwegs2023:
Wir mochten uns wirklich, wir waren weiter ein gutes Team

Ich denke, dass stimmt für die meisten hier. Aber hätte dir das Mögen und die schönen Urlaub ausgereicht, um in der Beziehung zu bleiben, wenn dein Begehren durch jemand anderes befriedigt würde?


Zitat von Unterwegs2023:
Ich finde es immer noch schade, neben meinem Ex in einer Person meinen (vermeintlich) besten Freund verloren zu haben. Und ich hab das Gefühl, ich hab lang genug mit meinem Ex geschl.... -

Hattet ihr dann eigentlich beide die Paarebene schon verlassen? Wart ihr da eigentlich schon auf einer Art Freundschaftsebene angekommen?

Zitat von Unterwegs2023:
Bei langjährigen Beziehungen bin ich nicht sicher, ob ich das auch dauerhaft so sehe.

Das ist auch interessant und sicher unterschiedlich, ob sich dieser Besitzanspruch über die Jahre schwächt oder eher wächst. Und in beide Richtungen stellt sich ja die Frage, warum. Schwächt er sich ab, weil das Vertrauen so groß ist oder ist das eigene Interesse so gering? Wächst der Besitzanspruch, weil man so miteinander verwächst oder aus tiefer Unsicherheit?

Vielleicht laufen deine Frage aber auch gar nicht so sehr darauf hinaus, ob eure Trennung zu vermeiden gewesen wäre, sondern eher, ob dir dein Freund erhalten geblieben wäre.

Gestern 21:20 • x 1 #12337


U
Hui, acre, danke für Deine Fragen und Überlegungen ....
Zitat von acre:
War der Alltag blöd, weil du keine Lust mehr hattest, oder hattest du keine Lust mehr, weil der Alltag blöd war?

Dass Alltag in 25 Jahren Beziehung öfter mal blöd ist, ist klar, das war/ist eine Beziehung natürlich wert. Ich hab mich lange verbunden gefühlt, z. B. haben wir bestimmt 20 Jahre lang miteinander geflirtet im Alltag. Als das weg war, ging's abwärts. Gibt so einen Spruch: Foreplay starts at breakfast.
Zitat von acre:
Aber hätte dir das Mögen und die schönen Urlaub ausgereicht, um in der Beziehung zu bleiben, wenn dein Begehren durch jemand anderes befriedigt würde?

mögen und schöne Urlaube ist natürlich eine lapidare Verkürzung dafür, was wir lange noch zusammen hatten - das war ja 25 Jahre lang mein Leben. So gesehen: klar. Ansonsten: siehe unten .
Zitat von acre:
Hattet ihr dann eigentlich beide die Paarebene schon verlassen? Wart ihr da eigentlich schon auf einer Art Freundschaftsebene angekommen?

Für mich haben wir die Paarebene bis zur Trennung nicht verlassen. Wir wurden zusätzlich sehr gute Freunde. Wir hatten ja auch S..., weniger und naja, aber klar blieb er mein Mann, kein Neutrum.
Zitat von acre:
Und eine Gefahr ist IMHO, dass man zu etwas Ja sagt und im Nachhinein feststellt, dass ein Nein besser gewesen wäre.

Ja und siehe oben: Des Risikos war ich mir bewusst. Unsere Beziehung war aber schlecht - definitiv wäre sie interessanter geworden, vielleicht auch zu Ende. Da mein Ex auch nicht über S... reden wollte/konnte, gab's wenig Optionen.
Zitat von acre:
warum. Schwächt er sich ab

Besitzanspruch ist für mich doch das falsche Wort. Mein Partner und ich sind die Nummer Eins füreinander in Sachen Beziehung. Exklusivität ist dafür theoretisch nicht nötig (Theorie! Wir sind sehr exklusiv ). Mein Ex und ich wollten immer zusammenbleiben, ich war klar die Nummer Eins - wenn er S... mit jemand anders gehabt hätte, schien mir das erstmal keine Bedrohung. Bei der Trennung war nie der fremde S... das Schlimmste, sondern die 2,5 Jahre Betrug und das Lügengebäude.
Zitat von acre:
Vielleicht laufen deine Frage aber auch gar nicht so sehr darauf hinaus, ob eure Trennung zu vermeiden gewesen wäre, sondern eher, ob dir dein Freund erhalten geblieben wäre.

Ja. Familie bleiben, Freunde bleiben und die Sache mit den Erinnerungen, die ich nur mit ihm teilen könnte und nicht kann. Um die Trennung an sich zu vermeiden ... hätten wir zehn Jahre eher anfangen müssen, ehrlicher zu sein.

Gestern 22:54 • #12338


A
Zitat von Unterwegs2023:
Dass Alltag in 25 Jahren Beziehung öfter mal blöd ist, ist klar, das war/ist eine Beziehung natürlich wert.

Wir waren ja nur 16 Jahre lang zusammen, aber ich würde auch rückblickend unseren Alltag nie als blöd beschreiben. Meistens war es irgendwie lustig. Es gab mal Phasen, wo wir uns mehr aneinander gerieben haben und die sicher anstrengend waren. Ich habe auch immer mehr Brücken gebaut als er. Aber ich habe das ziemlich bewußt getan und es war mir leicht.

Die Frage lief eher darauf hinaus, wie das Zurechtkommen im Alltag mit dem S. Begehren zusammenhängen.

Zitat von Unterwegs2023:
Bei der Trennung war nie der fremde S... das Schlimmste, sondern die 2,5 Jahre Betrug und das Lügengebäude.

Bedingt der fremde S. aber nicht den Betrug und das Lügengebäude? Hätte er den fremden S. offen kommuniziert, hätte er dann in einem anderen Bereich vielleicht lügen müssen? Hätte er die mehr oder weniger Nähe zu der Partnerin vormachen müssen, damit es für dich Sinn ergibt?
Hättest du seine Erlebnisse hören wollen oder lieber nicht? Hätten sie euch als Paar bereichert oder einen von euch beiden eher klein gemacht?

Ich habe mich oft gefragt, ob ein Seitensprung sich im Verlassen anders angefühlt hätte als eine emotionale Affäre.

Zitat von Unterwegs2023:
mögen und schöne Urlaube ist natürlich eine lapidare Verkürzung dafür, was wir lange noch zusammen hatten -

Ach, das ist total verkürzt. Ich glaube ganz fest, dass alle hier über lange Zeit liebevolle und erfüllende Beziehungen hatten. Sonst hätte uns das Ende ja alle nicht so umgehauen.
Das sollte auch überhaupt keine Wertung sein.
Meine Frage dahinter ist eher, was ist der Kern einer Beziehung? Welche Rolle spielt S.? Welche Rolle Verbundenheit?
Wenn ich ein grundlegendes Bedürfnis aus der Beziehung outsource, was hält dann die Beziehung? Ist eine Beziehung ohne Begehren (und dieses mal im Sinne des Wortes) noch eine romantische Beziehung oder eher eine enge Freundschaft?

Könntest du dir ein Leben vorstellen, wo du für verschiedene Bedürfnisse verschiedene Männer hättest?


Zitat von Unterwegs2023:
Besitzanspruch ist für mich doch das falsche Wort. Mein Partner und ich sind die Nummer Eins füreinander in Sachen Beziehung. Exklusivität ist dafür theoretisch nicht nötig

Ja, Besitzanspruch ist falsch. Du hast es, glaube ich, mal anstrengungsloses Zugehörigkeitsgefühl genannt. Das passt vielleicht besser.

Wenn Exklusivität nicht nötig ist, wäre es jetzt für dich okay, wenn er mit einer anderen Frau schlafen würde, dir gegenüber aber ehrlich wäre?

Mir ist klar, dass es unfair ist, eine 25 jährige Beziehung mit einer ganz frischen zu vergleichen. Und wir stehen nach diesen langen lehrreichen Beziehungen auch einfach anders im Leben als mit Mitte/Anfang 20. Aber meine Ausgangstheroie war ja, dass, wenn sich S. Untreue äußert, meistens schon was anderes im Argen lag. Daher, wenn dein Partner auch in dieser Anfangsphase Fremdsex haben könnte, bist du vielleicht einfach nicht monogam. Wenn es dich aber eifersüchtig machen würde, ist die Frage, warum du bei deinem Ex keine Eifersucht mehr empfunden hast.



Das sind alles nur Gedankenspielchen. Sie berühren aber diesen Punkt, jetzt wo ich die Chance habe nochmal eine neue Beziehung zu führen, wie möchte ich das denn.

Vor 58 Minuten • #12339


alleswirdbesser
Zitat von acre:
Sonst hätte uns das Ende ja alle nicht so umgehauen.

Ich meine mich hat es am meisten deshalb so umgehaut, weil ich nie mit einer Trennung seinerseits gerechnet habe. Ich war mir einfach seiner zu sicher und das war natürlich ein Fehler.

Vor 53 Minuten • #12340


MissLilly
Zitat von acre:
Könntest du dir ein Leben vorstellen, wo du für verschiedene Bedürfnisse verschiedene Männer hättest?

Wieviele und welche Bedürfnisse genau wären das denn? (so als Beispiel)

Vor 49 Minuten • #12341


Rheinländer
Zitat von alleswirdbesser:
Ich meine mich hat es am meisten deshalb so umgehaut, weil ich nie mit einer Trennung seinerseits gerechnet habe. Ich war mir einfach seiner zu sicher und das war natürlich ein Fehler.

Ich finde nicht, dass es ein Fehler ist sich sicher zu fühlen bezogen auf seinen Partner innerhalb der Beziehung. Für mich gehört das zu 100% dazu.
Bezogen auf meine Ex Frau hätte ich auch nie damit gerechnet, dass sie sich trennt, würde aber den Schmerz nicht damit begründen, dass ich ihrer zu sicher war. Sie hat sich einfach fremd verliebt. Thats it!
Bei meiner jetzigen Partnerin bin ich mir ebenso sicher zu 100% sicher.
Übrigens, für mich hat das sich ihrer sicher zu fühlen nichts damit zu tun, dass ich alles schleifen lasse. Ich kümmere mich sehr um meine Partnerin und sie ebenso um mich. Auch das gehört für mich dazu.

Gerade eben • #12342


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