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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

A
@KomischerVogel Nein, ich habe mich unklar ausgedrückt.
Wir Verlassene sagen hier immer ganz schnell Umkehrschuld und meinen damit so eine Art Selbstentschuldung der Verlassenen. Aber was ist, wenn die Verlasser einfach in den Verlassenen auch Schuldige sehen?

Ich hatte keine Affäre ganz fies hinter dem Rücken meines Exes, aber es gibt auch Sachen, die er mir verzeihen muss. Manches davon finde ich nachvollziehbar und manches hanebüchen. Aber für ihn gibt es ja Gründe gegangen zu sein.

Dann sind da also zwei Leute, die über das Verblassen ihrer Gefühle nicht miteinander reden konnten, dann vielleicht mit unterschiedlichen Trennungsvorstellungen ziemlich unschöne Kämpfe um Umgang, Geld und Wohnort miteinander austragen mussten und die sollen dann einander verzeihen können und es dem anderen auch noch so mitteilen, dass derjenige es versteht?
Ich glaube, man kann sich irgendwann entscheiden, vernünftig miteinander umzugehen und manches einfach stehenlassen, aber dann muss der Gegenüber ähnlich empfinden, oder es schaukelt sich hoch bis sich Themen wie Umgang, Geld und Wohnort von alleine erledigen.

Was waren bei euch die Streitpunkte, warum ihr keinen normalen Umgang miteinander habt?

Heute 17:00 • x 1 #12211


K
Das Verhalten nach der Trennung, dass bis heute anhält. Mir wird jeder Funken Anstand abgesprochen.
Den Kindern wird gesagt, wenn die wüssten, was ich ihr sagen und schreiben würde und was ich so gemacht habe, dann, ja dann...

Erst verbunden mit der Behauptung, sie könne das erst mitteilen, wenn sie größer seien. Inzwischen wird behauptet, es sei alles so schlimm, dass sie das niemals nicht verraten werde.

Mir gegenüber wurde zuletzt noch mal die alte Leier herausgeholt. Ich hätte sie um viel Geld betrogen (bei der Trennung). Vermutlich bin ich gar Millionär, ohne es zu wissen.
Achso. Und natürlich hetze ich die Kinder gegen sie auf.

In der Beziehung / Ehe gibt es - aus meiner Sicht - nichts, was ernsthaft einen gedeihlichen Umgang verhinderte.

Aus ihrer natürlich schon. Da habe ich sie unterdrückt, überwacht und so weiter und so fort.
Es ist teilweise derart abstrus und der Wirklichkeit zuwider laufend. Was will man da machen?

Außer aufgeben.

Heute 17:10 • #12212


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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MissLilly
@Newbee

Frauen die zu bequem für die eigene Eigenständigkeit sind, bleiben ihr Leben lang abhängig und damit (immer) über kurz oder lang unglücklich.

Heute 17:30 • #12213


MissLilly
Zitat von Susi01:
Er hat sich das nicht ausgesucht, schon klar, aber unfair ist es trotzdem. Hauptsache ich soll immer die starke sein. .

Ich kenne niemanden der sich seine Lebenskrise bei Zeiten ausgesucht hat, aber sie alle haben sich ausgesucht wie sie damit umzugehen gedenken und es de facto auch tun!
Bei allem Verständnis sollte man sich das immer wieder vor Augen halten.

Heute 17:45 • #12214


D
@KomischerVogel Du machst mir (zumindest was du schreibst) einen reflektierten und normalen Eindruck. Die Lebensgeschichte deiner Ex kenne ich nicht. Aber wenn sie - sagen wir mal verhamlosend - derart überreagiert, dann muss da definitiv vieles in ihr sein, was sie auf dich projeziert, aber nicht mit dir zu tun hat.
Die Psychologin, die ich mir nahm, als mein Ex anfing zu spinnen (er war damals in der Klinik), war auf Trauma spezialisiert. Sie gab mir den Tipp, wenn Ex mir Sachen vorwirft, von denen ich spüre, sie haben wirklich nichts mit mir zu tun, soll ich dieses Gefühl auch Ernst nehmen und mir von niemandem das Gegenteil einreden lassen. Das hat dann nicht mehr viel mit der Beziehung zu tun, sondern mit der Lebensgeschichte dieser Person. Dieser Tipp war hilfreich für mich, ein bisschen ein Gegenpol zu dem allseits verbreiteten jeder hat seine Anteile. Manchmal ist man vielleicht auch einfach machtlos gegen das, was im anderen drin steckt.

Vor 50 Minuten • x 2 #12215


J
Zitat von DasWird:
Dieser Tipp war hilfreich für mich, ein bisschen ein Gegenpol zu dem allseits verbreiteten jeder hat seine Anteile. Manchmal ist man vielleicht auch einfach machtlos gegen das, was im anderen drin steckt.

@DasWird , ich finde das ist öfter eine gute Erklärung. Einer verändert sich, spricht nicht darüber, versteht es vielleicht selbst nicht und dann ist der Andere erst mal machtlos.
Und dann ist die Entwicklung nicht so, wie gewünscht und dann teilt der sich Verändernde aus. Bei mir durch Ingnoranz und Verachtung.

Vor 11 Minuten • x 1 #12216


K
Zitat von DasWird:
@KomischerVogel Du machst mir (zumindest was du schreibst) einen reflektierten und normalen Eindruck. Die Lebensgeschichte deiner Ex kenne ich nicht. Aber wenn sie - sagen wir mal verhamlosend - derart überreagiert, dann muss da definitiv vieles in ihr sein, was sie auf dich projeziert, aber nicht mit dir zu tun hat.
(...)
Das hat dann nicht mehr viel mit der Beziehung zu tun, sondern mit der Lebensgeschichte dieser Person.
(...)


Danke.

Ja, ich denke auch, dass das so ist. In ihrem Umfeld immer wieder das Böse und das Schlechte zu vermuten (Kollegen, Freunde, Nachbarn, irgendwo war immer irgendwer, der irgendwas gegen sie hatte und mutmaßlich integrierte), das war und ist ihr schon zu eigen. Ebenso wie extreme Schwankungen dabei. Da war eben noch wer ein arger Feind, im nächsten Moment wurde er in allergrößter Freundlichkeit empfangen.

Das erschien mir oft plausibel (also die jeweilige Feindschaft, nicht die Stimmungswechsel) und ich habe mich gemeinsam mit ihr über diese Leute aufgeregt. Weil sie eben selbst zutiefst davon überzeugt war, dass das alles stimmte. Und wenn jemand überzeugt ist, ist er eben auch tendenziell sehr überzeugend. Gerade wenn er ein sehr weiches, liebenswertes Wesen hat, hinter dem man niemals nicht etwas anderes als die pure und reine Empathie vermutet hätte. Jedenfalls grundsätzlich, völlig selbstlos ist ja niemand außer vielleicht (!) Mutter Theresa herself.

Nun, jetzt bin ich eben diese Leute und zwar sehr extrem.

Das hat mich anfangs sehr getroffen, weil ich durchaus Wert darauf lege, dass man, und insbesondere sie, mich nicht als üblen Drecksack betrachtet. Viel zu lange habe ich versucht, diese Missverständnisse (was hätte es sonst sein sollen?) auszuräumen.

Irgendwann habe ich eben aufgegeben und lebe sehr viel besser damit. Ich lebe generell als Mensch sehr viel besser ohne diese Beziehung. Wenn ich nur an die dauernden Schuldgefühle denke, die sie (siehe oben: Überzeugung ist die halbe Miete von Suggestion) mir immer und immer wieder machte.

Und ja: Es hat mit der Person und ihrer Geschichte, insbesondere auch ihrer Kindheit zu tun. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Natürlich war (und bin) ich beleibe nicht fehlerfrei. Aber, nach meiner Meinung, Unverzeichliches habe ich mir nicht vorzuwerfen. Ich ihr umgekehrt übrigens auch nicht.

Am Ende bleibt dann eben nur die Feststellung: Es ist, wie es ist.

Gerade eben • #12217




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