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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

D
@acre Für mich entsteht die Schuld nicht nur durch die Art der Trennung, sondern vor allem daraus, welche Lebensbedingungen der Verlasser dem Expartner und den Kindern nach der Trennung zumutet (vor allem, wenn er es in der Hand hätte, diese besser zu gestalten). Sprich konkret: weniger Verantwortungs-Übernahme für die Kinder als der Verlassene (der die Trennung ja gar nicht wollte!), Schuldzuweisungen, Kampf ums Geld.

10.11.2024 19:30 • x 2 #12136


D
Und irgendwie ist es doch komisch, dass es offenbar wenig Verlasser gibt, die eine faire Trennung hinbekommen und faire Bedingungen für den Ex-Partner und die Kinder nach der Trennung. Die hinstehen und sagen: ich habe meinen Anteil daran, dass es nicht mehr funktioniert (wie der Ex-Partner auch). Ich steige aus einem Lebensmodell aus, auf das die anderen gebaut haben. Deshalb habe ich eine gewisse moralische Verpflichtung diesen Menschen gegenüber, auch nach der Trennung.

Vielleicht sind Leute, die aus der Familie weggehen, eher generell nicht so gepolt, sich ihrer Verantwortung zu stellen, Verantwortung für andere zu übernehmen und auch für das eigene Handeln?

Ich nehme da natürlich die schwerwiegenden Fälle aus, die wirklich in einer objektiv toxischen Beziehung sind.

10.11.2024 19:51 • x 1 #12137


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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A
Zitat von DasWird:
Für mich entsteht die Schuld nicht nur durch die Art der Trennung, sondern vor allem daraus, welche Lebensbedingungen der Verlasser dem Expartner und den Kindern nach der Trennung zumutet (vor allem, wenn er es in der Hand hätte, diese besser zu gestalten). Sprich konkret: weniger Verantwortungs-Übernahme für die Kinder als der Verlassene (der die Trennung ja gar nicht wollte!), Schuldzuweisungen, Kampf ums Geld.

Das meinte ich mit Planlosigkeit. Mein Ex ist einfach weggelaufen. Und ich habe damals ein paar Sachen ganz schnell ins Rollen gebracht, damit uns sein Weglaufen nicht umhaut.
Ich weiß aber nicht, ob es besser gewesen wäre, wenn er mich hingesetzt hätte und gesagt hätte: acre, ich liebe dich nicht mehr. Ich trenne mich und im letzten Jahr habe ich mir dazu diesen Plan gemacht.



Zitat von DasWird:
Und irgendwie ist es doch komisch, dass es offenbar wenig Verlasser gibt, die eine faire Trennung hinbekommen und faire Bedingungen für den Ex-Partner und die Kinder nach der Trennung.

Ich weiß, was du meinst. Und vielleicht war es für viele Verlasser hier eher eine Alltagsflucht als eine durchdachte Trennung der Beziehung und daraus folgen so manche Handlungen.

Ich habe aber zwei Familien im Bekanntenkreis, wo ich beide Seiten der Trennung kenne und das mit der Fairness ist immer so eine Sache. Grundsätzlich fühlen sich alle vier unfair behandelt. Ich denke, eine faire Trennung mit fairen Bedingungen funktioniert nur sehr selten. Es gibt dann auf einmal ganz viele Einzelinteressen, die durchgesetzt werden sollen.

10.11.2024 20:30 • x 2 #12138


D
@acre Selbst wenn eine Trennung ursprünglich eine planlose Alltagsflucht war oder Hormonumnebelung oder was auch immer - man könnte auch später noch nachbessern und sich der eigenen Verantwortung stellen. Aber das ist dann wohl Charaktersache.

10.11.2024 20:58 • x 6 #12139


C
@Das Wird und @acre:

Ich würde sagen, das Eine ist die Trennung an sich (kann passieren), das andere die Umstände aller Art drumherum (davor, währenddessen und danach; fällt für mich alles unter das Wie? und kann schlimm oder weniger schlimm gestaltet werden).

Faire Trennung: Ich glaube, das Grundproblem ist, dass beide Seiten da oft etwas Unterschiedliches darunter verstehen. Ich (und wahrscheinlich viele Verlassene) habe es so gesehen, dass der Ex mit der Trennung schon einen solchen Riesenschaden angerichtet hat, dass ich erwartet hätte, dass er in Folge alles (alles!) dafür tut, um nicht irgendwas noch schlimmer für mich und die Kinder zu machen. Er hat das wohl nicht so gesehen, sondern eher so, dass wir beide bei Null starten und die von mir und den Kindern erlittenen Verletzungen nicht zählen. Zudem habe ich seine Prioritäten völlig falsch eingeschätzt - ich dachte, er könne, mit der neuen Liebe an seiner Seite und mit mir maximal zerstört auf der anderen Seite, super-empathisch sein, auf viel verzichten etc. (Auf jemandem, der ohnehin schon am Boden liegt, trampelt man nicht auch noch herum. / Frisch verliebt ist man in der kleinsten Hütte glücklich. etc.). Das war definitiv nicht so.

10.11.2024 22:56 • x 4 #12140


K
Zitat von Rheinländer:
Wie gesagt, die Trennungssituation ist 10 Jahre her, sie hat mich verlassen und das aller Wahrscheinlichkeit nach für ihren jetzigen Partner. Unbeteiligte würden das in dieser Konstellation nie vermuten. Ganz im Gegenteil.


Dieses Phänomen kenne ich ähnlich, auch wenn es gerade mal zwei bis drei Jahre sind. Verstehen kann ich es nicht.

Ich glaube, dass die Ex-Partner, die sich so verhalten, keine Verantwortung für ihr Handeln tragen können.
Sie brauchen den anderen als böses Feindbild und leben auch in dieser Welt. Sie sind fest davon überzeugt.

Zitat:
Weißt du @Caecilia
ich habe da keine große Hoffnung mehr. Ganz im Gegenteil, wird ihr Verhalten mir gegenüber immer schlechter.



Deshalb gibt es auch keine Chance, dass sich da was dran ändert, fürchte ich.

Das ist alles wirklich schade, ich hätte es auch gerne anders.

11.11.2024 12:54 • x 1 #12141


DieSeherin
Zitat von DasWird:
Selbst wenn eine Trennung ursprünglich eine planlose Alltagsflucht war oder Hormonumnebelung oder was auch immer - man könnte auch später noch nachbessern und sich der eigenen Verantwortung stellen.


zumindest könnten viele versuchen, nicht mit der trennung auch die jahre der beziehung vom tisch zu wischen, die es ja auch gab.

Zitat von Rheinländer:
Melancholie ist auch ein schönes Wort.


bei mir war es sentimentalität - also, nachdem die trennung endgültig über der bühne war und es sich so gaaaanz langsam eingegrooved hat, wie wir elternteile für die kinder da sind.

Zitat von Rheinländer:
Wenn ich nur an eine potentielle Hochzeit der Kinder denke, oder Enkelkinder, oder......

Zitat von Caecilia:
In Bezug auf potentielle Enkelkinder tut mir der Gedanke weh, dass wir keine Großeltern sein werden.


unterschätzt mal die eigenen kinder nicht, wenn die dann erwachsen sind! bei uns haben die irgendwann mal sehr klare ansagen gemacht

11.11.2024 12:59 • #12142


C
Zitat von KomischerVogel:
Dieses Phänomen kenne ich ähnlich, auch wenn es gerade mal zwei bis drei Jahre sind. Verstehen kann ich es nicht. Ich glaube, dass die Ex-Partner, ...

Ja - das finde ich dann auch ganz ätzend und unverständlich, also, wenn das vom Verlasser (m,w,d) ausgeht.

Hier bin ja ich die, die keinen engeren Kontakt wünscht (natürlich bin ich höflich und freundlich in der notwendigen Interaktion, klar - aber es gibt halt nichts darüber hinaus). Ist also eine andere Situation.

Mein Ex würde gerne einen auf Friede-Freude-Eierkuchen machen und hält mich für kindisch und unsouverän, weil ich das nicht kann/will. Da also ich die Blockiererin bin, habe ich schon noch Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. Bisher ist es so, dass meine Voraussetzung dafür wäre, dass wir Tacheles reden, dass er anerkennt und sich anhört, was hier los war und dass nichts (mehr) unter den Teppich gekehrt wird. Das weiß er (macht er nicht). Aber vielleicht wird es irgendwann doch noch so, dass ich da drüberstehen und darauf verzichten kann.

11.11.2024 13:07 • x 3 #12143


Rheinländer
Zitat von DieSeherin:
unterschätzt mal die eigenen kinder nicht, wenn die dann erwachsen sind! bei uns haben die irgendwann mal sehr klare ansagen gemacht

Meine Kinder sind 30 Jahre und 28 Jahre alt. Bisher ist da nichts gekommen. Ich würde es mir aber sehr wünschen.

Zitat von Caecilia:
Hier bin ja ich die, die keinen engeren Kontakt wünscht (natürlich bin ich höflich und freundlich in der notwendigen Interaktion

Ich brauche gar nicht den engeren Kontakt und muss auch nicht mit meiner Ex alleine Kaffee trinken gehen. All das brauche ich nicht.
Mir würden die allgemeinen Regeln der Höflichkeit genügen. Ein Hallo, ein Auf Wiedersehen, ein bißchen Smalltalk.
Hier mal ein ganz aktuelles Thema und wo ich mir eine Lösung wünschen würde.
Mein Sohn hat bald Geburtstag und möchte nur seine Kernfamilie einladen.
Leider ist ein gemeinsames Treffen nicht möglich und so bekommen wir unterschiedliche Zeitfenster zugewiesen. So etwas macht mich wütend und ich würde mich freuen wenn es machbar wäre gemeinsam mit dem Sohn und seiner Freundin, seiner Schwester und Vater und Mutter nebst neuen Partnern ein Kaffee trinken zu organisieren ohne das eine bestimmte Person vorher absagt, nichts sagt wenn sie da ist, oder spontan nach 30min den Rückzug antritt.

11.11.2024 16:40 • x 1 #12144


C
Zitat von Rheinländer:
Meine Kinder sind 30 Jahre und 28 Jahre alt. Bisher ist da nichts gekommen. Ich würde es mir aber sehr wünschen. Ich brauche gar nicht den engeren ...

Ja, das ist superkrass, vor allem nach so langer Zeit. Hier gäbe es natürlich eine gemeinsame Feier, wenn eines der Kinder sich das wünschen würde - und niemand müsste befürchten, dass da schlechte Stimmung herrscht, Fetzen fliegen oder so. Soweit muss man sich als Erwachsene/r schon im Griff haben, finde ich - egal was war - bzw. das ist auch unsere Verantwortung als Eltern, egal, was vorgefallen ist.

Allerdings, in Bezug auf das Kritischsein der Kinder: Das gibt es hier auch überhaupt nicht. Einerseits ist das natürlich gut, andererseits ist es wirklich schwer zu verstehen.

11.11.2024 16:48 • #12145


S
Zitat von Caecilia:
Das gibt es hier auch überhaupt nicht. Einerseits ist das natürlich gut, andererseits ist es wirklich schwer zu verstehen.

Da hast recht, das verstehe ich nicht.
Hier werden Sachen geäußert wie
Ich will nie mehr zu Papa.
Ich will nicht an Weihnachten zu ihm.
Ich bin sauer weil er weg gegangen ist.
Warum ruft der jetzt schon wieder an.

Und kaum schreibt er Nachrichten o. Ist am Tel. (auch da nötige ich zum ran gehen) ist er der tolle Papi und es wird alles rauf und runter erzählt.

Wenn ich sage ihr dürft das alles zu ihm sagen, wenn ihr bei mir schimpft ändert sich da nichts weil ich nichts sagen werde. Kommt als Antwort: der Papa ist sonst traurig u das will sie nicht ‍️

11.11.2024 19:36 • #12146


S
In 20 Jahren neben EX und NextiMopsi beim Geburtstagskaffee zu sitzen kann ich mir leider auch nicht vorstellen. Ich hoffe in den nächsten Jahren wird mein Fell sehr viel dicker. EX alleine ja, aber sie.....puh

11.11.2024 19:40 • x 4 #12147


C
Zitat von Susi01:
In 20 Jahren neben EX und NextiMopsi beim Geburtstagskaffee zu sitzen kann ich mir leider auch nicht vorstellen. Ich hoffe in den nächsten Jahren ...

Ich wollte gerade nicht liken, sondern zitieren, ist bei mir nämlich genau andersrum: Ich kenne Next zwar nicht, habe aber jetzt erst einmal wenig Probleme mit ihr (vielleicht abgesehen davon, dass sie mit meinen Kindern Happy Patchwork spielen möchte - aber das kommt womöglich auch eher von meinem Ex). Der wirkliche A... ist mein Ex, ganz klar.

11.11.2024 20:32 • x 3 #12148


C
Zitat von Susi01:
Da hast recht, das verstehe ich nicht. Hier werden Sachen geäußert wie Ich will nie mehr zu Papa. Ich will nicht an Weihnachten zu ihm. Ich bin ...

Ich denke, sie wollen zu Dir loyal sein und sehen durchaus, dass er sich Dir und der Familie ggü. unterirdisch verhalten hat und noch verhält (zumindest die Große). Sie wollen ihn aber trotz allem lieben - er ist ihr Vater.

Diesen inneren Zwiespalt finde ich zwar nicht schön für die Kinder, aber leider in einer Trennungssituation völlig normal. Man kann da lediglich versuchen, dieses Dilemma für sie, soweit es irgend geht, zu entschärfen.

Meine Kinder sagen ja überhaupt nie irgendwas Negatives über ihn bzw. sein Verhalten, dabei sind sie älter als Deine. Das finde ich schon sehr ungewöhnlich und das Vethalten Deiner Kinder viel normaler.

11.11.2024 20:38 • x 2 #12149


D
@Caecilia Haben deine Kinder überhaupt realisiert, wie es dir mit der Trennung ging? Du wolltest sie ja nicht ins Dilemma bringen, wenn ich mich recht erinnere, und hast dich ihnen gegenübrt auch nie negativ über das Verhalten von Ex geäussert? Vielleicht denken sie ja auch: wenn du es schon so locker wegsteckst, warum sollten sie das Ganze dann kritisch beurteilen?

11.11.2024 21:29 • #12150


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