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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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Zitat von DasWird:
@Caecilia Mein Ex war da so 2 Jahre vor der Trennung schon in seiner Lebenskrise, auch in Therapie. Ich habe seine Probleme aber bei ihm ...

Kann ich gut verstehen. Wobei die Paarberatung da bei Euch ggf. auch etwas mehr ans Eingemachte hätte gehen sollen.

Was bei uns ähnlich war, ist, dass mein Ex immer viel über seine Probleme bei der Arbeit, mit anderen Menschen, gesundheitliche Beschwerden .. geredet hat, aber so gut wie nie über Probleme in der Beziehung. Ich habe das so genommen, wie er es gesagt hat, also als Probleme bei der Arbeit etc., SEINE Probleme, die bei ihm liegen - und ihm entsprechend mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Im Nachhinein waren das aber vielleicht auch nur Stellvertreterprobleme, weil er sich nicht getraut hat, mit Beziehungsproblemen herauszurücken. Der Gedanke kam mir, weil wir in der Zeit kurz vor der Trennung noch etliche so herumeiernde Gespräche hatten, in denen es darum ging, wie nervig es bei ihm auf der Arbeit sei etc. - und ich Nixblickerin habe noch Vorschläge in Richtung Auslandsaufenthalt etc. gemacht, versucht, die anscheinend komplexe Problemlage mit ihm aufzudröseln ...

Es war dann ja am Ende völlig unkomplex und banal - eine andere Frau war seine Lösung. Da kam ich mir im Nachhinein dann auch leicht veräppelt vor, auch wenn man mir sicher vorwerfen kann, dass ich das mit den Stellvertreterproblemen nicht kapiert habe.

Gestern 13:09 • x 1 #12061


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@Caecilia Oder es ist umgekehrt. Dein Ex hat das Gleiche ja schon mal gemacht mit seiner ersten Ehe. Vielleicht muss bei ihm Beziehung auch herhalten als Stellvertreterproblem für seine eigenen Probleme.

Gestern 13:14 • x 4 #12062


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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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C
Zitat von DasWird:
@Caecilia Oder es ist umgekehrt. Dein Ex hat das Gleiche ja schon mal gemacht mit seiner ersten Ehe. Vielleicht muss bei ihm Beziehung auch herhalten ...

Ja, das stimmt, habe ich so noch gar nicht betrachtet. Je mehr Abstand ich bekomme, desto interessanter würde ich eigentlich ein Treffen mit seiner ersten Ex finden.

Gestern 13:35 • x 1 #12063


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@Caecilia Das Wort Stellvertreterproblem kannte ich bisher nicht. Finde ich aber echt gut

Gestern 13:54 • #12064


K
Zitat von Caecilia:
Ich nehme an, der war auch in Richtung Kompromisse und Erniedrigungen. Hat Deine Ex den bewusst ignoriert?


Genau. Ich habe ja für alles und jedes bei mir die Schuld gesucht. Auch in der langen Beziehung konnte sie ganz gut Schuldgefühle machen, während ich so ziemlich alles, was sie gemacht hat, immer gerechtfertigt habe.
Da war schon echt eine Schieflage, das ist mir alles erst mit Abstand klar geworden. Speziell dafür hat mir aber auch ihr Verhalten nach der Trennung geholfen.
Und ja, entsprechend las sich der Brief. Eine endlose Aneinanderreihung der Nennung vermeintlicher oder tatsächlicher eigener Fehler, Beschwören der guten Zeit, Signalisierung von Änderungsbereitschaft. Komprimissbereit bis unterwürfig halt.

Sie hat ihn schon gelesen und er hat sie auch berührt, aber wohl hauptsächlich, weil er ihrem Ego schmeichelte. Allerdings nicht so sehr wie Next.
Und dann blieb der Brief unbeachtet liegen.

Zitat von DasWird:
@Caecilia Das Wort Stellvertreterproblem kannte ich bisher nicht. Finde ich aber echt gut


Das ist es doch ganz oft. Wenn ich das wieder auf mein Ex-emplar (schönes Wortspiel) beziehe:

Bei der waren immer andere Schuld, sie nie. Nicht nur bei mir. Auch auf der Arbeit. In Bezug auf unsere Kinder andere Kinder oder die Lehrer. Freundinnen. Usw usw.
Das mag ja durchaus immer wieder mal zutreffen, aber ja nicht immer.

Diese Einstellung, also das feste Wissen darum, dass man eigentlich fehlerfrei ist, mag zwar erstmal 'bequem' sein, führt aber dazu, dass man die eigene Probleme auf die 'Stellvertreter' projiziert, also niemals an sich arbeitet.

Ganz klassisch ist es dann der Partner, auf den naheliegenderweise projiziert wird.
Entweder wird das dem Partner aber zu bunt (so wird es mit dem Next der Ex gewesen sein, vermute ich), oder es wird eben demjenigen zu bunt, der die Probleme beim Partner sieht.

Dann zieht er zum nächsten Partner, genießt das Neue, das Aufregende, das Tolle, genießt die Bestätigung und das In-den-Himmel-gehiben-werden. Dann projiziert man seine Probleme mal wieder auf den Partner und man zieht zum nächsten.

Auch dahin nimmt derjenige aber seine Probleme mit.

Gestern 14:21 • x 2 #12065


C
Zitat von KomischerVogel:
Genau. Ich habe ja für alles und jedes bei mir die Schuld gesucht. Auch in der langen Beziehung konnte sie ganz gut Schuldgefühle machen, während ...

Ja - ich glaube, man sollte allen neuen Verlassenen, die hier aufschlagen, raten, den Verlassern (m,w,d) auf keinen Fall mehr irgendwas zu schreiben. Ich habe auch zwei oder drei E-Mails geschrieben, das waren zwei oder drei zu viel.

Und ja - bei meinem Ex waren/sind auch immer die anderen schuld, blöd, dumm ... Das fällt nicht nur mir auf, sondern haben auch Außenstehende schon unabhängig voneinander gesagt. Jetzt bin halt auch ich die anderen.

Gestern 16:28 • x 3 #12066


J
Zitat von acre:
Aber ich meinte eher, diesen Zeitraum zwischen Trennung aussprechen und du verstehst die Trennung.
Gab es ernsthafte Überlegungen deines Ex sich für dich zu entscheiden?


Zitat von acre:
Meine zynische Antwort darauf ist, dass ich als alleinerziehende Schichtdienstarbeiterin drei Kreuze machen, wenn ich wegen Hadern krank werde.

Ich will erst zu Deiner zynischen Antwort kommen. Ich wollte nie provozieren. Ich weiß, wie schwer es ist, allein die Probleme in den Griff zu kriegen. Und Du hast recht, mit mehr Geld lässt sich vieles erleichtern. Mir ging es mit dem Hadern eher mehr darum, dass Du viel Energie verlierst, die man für anderes braucht. Ich verstehe , dass Du in Deiner Ehe durch Eure Art von Umgang miteinander Dir selbstbestimmte Freiheiten erlauben konntest. Das zeichnet ja eine gute Ehe aus. Das ist bei der Belastung als Alleinerziehender anders. Das wollte ich nicht kleinreden.

Gestern 18:37 • #12067


J
Ich wollte noch weiterschreiben, aber habe falsch gedrückt. Werde es später noch nachholen.

@susi, Du hast ja neben den vielen Belastungen durch Deinen Mann wegen mancher Übergriffigkeit ja viel Ärger. Hast Du durch seine Erkrankung jetzt noch mehr Belastungen? Und die Frage nach Unterhaltsvorschuss, geht es da um Dich? Bei dem Alter Deiner Kinder wären es ca. 530 Euro für beide Kinder. Die Beistandsschaft durch das Jugendamt hilft auch bei nicht ordentlich zahlenden Elternteilen. Man braucht dann keinen Anwalt. Aber man muss auch bedanken, dass das oft Ärger bei dem vielleicht schwindelnden Zahlern hervorruft und deshalb viele Frauen davor zurückschrecken. Denn es kann die Beziehung zu den Kindern beeinflussen und die gemeinsame Elternrolle erschweren. Aber mit Geld für die Kinder zu mogeln, macht ja auf Dauer ja auch unglücklicher und unbeweglicher. Da ist der Beistand schon gut.

Gestern 19:18 • #12068


K
Zitat von Caecilia:
Jetzt bin halt auch ich die anderen..


Genau dieser Gedanke kam mir dann auch irgendwann.

Und auch die Überlegung, wie vielen sie wohl auch Unrecht getan hat und ich habe ihr das alles abgekauft. Überzeugend war und ist sie.

Deshalb verstehe ich auch durchaus, dass mich manche für einen Drecksack halten. Nun, dann ist das eben so.

Gestern 19:51 • x 2 #12069


C
Zitat von KomischerVogel:
Genau dieser Gedanke kam mir dann auch irgendwann. Und auch die Überlegung, wie vielen sie wohl auch Unrecht getan hat und ich habe ihr das alles ...

Ich habe meinem Ex das auch weitestgehend abgekauft. Ich dachte, er hat halt wirklich total Pech, dass da immer so viele blöde und dumme Menschen um ihn rum sind.

Bis zu einem gewissen Grade ist mir das auch egal - wirklich unschön ist, dass ich ein paar Anhaltspunkte dafür habe, dass er auch vor den Kindern über mich herzieht.

Gestern 19:59 • x 1 #12070


K
Und auch hier wieder: Genau das ist das, was mich auch stört. Zumal man merkt, dass die Kinder unsicher sind, was sie sagen dürfen. Nicht gut.

Gestern 20:04 • x 1 #12071


S
@Jamirah
Ja, die Belastung wird mehr schon allein weil Reha, Klinik und ich schaffe das nicht anstehen. Somit auch die kids längere Zeit nur bei mir sein werden. Das ich mich wg emotionaler Belastung nicht auf ihn verlassen kann, daran hab ich mich gewöhnt.

Wegen Unterhaltsvorschuss....da bin ich eigentlich der Meinung Leben und Leben lassen. Habe auch alles was mich betrifft verzichtet. Aber da fehlt jetzt eine Stange Geld und ich kann wg dem Alter der Kids nicht noch mehr arbeiten.....

Gestern 21:03 • x 1 #12072


A
@Susi01 Ich würde dir empfehlen dich mal an eine Beratungsstelle für Alleinerziehende zu wenden. Die sind echt gut im Beraten und können gucken, wo du noch zusätzliche Unterstützung beantragen kannst. Es ist super mühsam alles auf dem Schirm zu behalten, weil die deutschen Behörden so wenig miteinander sprechen, aber es gibt für verschiedene Bereiche staatliche Unterstützung. Ich glaube, auch wenn dir dein Haus gehört (ich meine mich so zu erinnern) kannst du Wohngeld beantragen.

Reich wirst du mit dem nicht, aber vielleicht können manche Zuschüsse dich ein wenig entlasten.

Gestern 21:29 • x 1 #12073


A
@Jamirah Provozieren ist das falsche Wort.

Ich verstehe den Ansatz Entlastung durch Akzeptanz durchaus. Aber das ist halt nicht alles. Durch eine Trennung wird so viel sozialer und wirtschaftlicher Mehrwert verbrannt und man steht einem System gegenüber, dass in vielerlei Hinsicht auf heterosexuelle Muttersprachler, die verheiratet sind, ausgelegt ist, dass es manchmal einfach Kacke ist.

Das lässt sich durch innere Akzeptanz zwar besser ertragen aber es bleibt kacke.

Wie ich schon geschrieben habe, mich wundert es aber häufiger in diesem Forum, dass darüber wenig geschrieben wird. Als wäre das Ganze nur ein innerer Prozess und hätte nicht diese ganzen anderen Umstände, denen man sich fügen muss.

Das andere ist, dass du irgendwann mal in dem Thread von @AndiY geschrieben hattest, dass dein einziger Reibungspunkt mit Ex das Ablehnen der Kinder ist. Da habe ich mich einfach gefragt, was wäre denn, wenn ihr jetzt noch andere Reibungspunkte hättet. Wenn Geld, Umgang, Erziehungsfragen noch eine Rolle spielen würden.

@Caecilia Ich verstehe deine Überlegungen zu einer besseren Trennung. Ich habe mir für mich überlegt, dass unsere Beziehung so lange und so gut war, weil wir genau die Menschen waren, die wir waren. Und diese Menschen konnten sich nicht besser trennen. Mir hätte keine Paartherapie meine Gefühle ausquatschen können und in ihn reinquatschen können. Außerdem war er dafür gar nicht bereit. Daher ging es nur auf die Art und Weise wie es abgelaufen ist. Und diese Überlegung hat mich von dem Hätte, hätte, Fahrradkette befreit.


Mein K2 hat gerade eine meiner pädagogisch äußerst fragwürdigen Entscheidungen an den Papa gepetzt. Und es ist auch eine Sache, die er sehr wahrscheinlich doof findet. Tja, und jetzt habe ich eine lange Erklärungsmail geschrieben. Nochmal schön erwähnt, dass ich es gut finde, dass K2 ihm das erzählt und K2 auch schön erzählt, dass es gut ist, dass er den Papa anruft, wenn er sich schlecht fühlt. Aber was ist das alles für ein Mist.
Dieses Monster Loyalitätskonflikt bei der Stange zu halten, ist so beschissene Arbeit.

Gestern 22:04 • x 3 #12074


W
Ihr Lieben,

viele Grüße vom Jakobsweg! Irgendwie musste ich an Euch denken

Gestern 22:31 • x 5 #12075


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