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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

K
@Caecilia

Vielleicht habe ich das falsch verstanden. Ich meinte, auch einen Warmwechsel kann man menschlicher gestalten. Es ist sicher immer schwierig, es tut immer fürchterlich weh.

Aber, was ja fast alle Fälle hier eint, ist, dass der unschuldige (das jetzt bewusst in Gänsefüßen, weil die Wahrheit so einfach ja auch nicht ist) Teil im Rahmen der Trennung auch noch wie Dreck behandelt wird.

Dieses Nachtreten, die Schuldverschiebung ist das, was alles so besonders schwierig macht, finde ich.

13.10.2024 12:26 • x 3 #12046


A
Zitat von Jamirah:
Nur muss man, wenn man wie in Deinem Fall bewusst gegen eine Weiterführung der alten Beziehung entscheidet, irgendwie für das neue Leben es lernen anzunehmen.

Das ist eine zu positive Sicht auf unsere Trennung. Mein Ex hat mich für seine Affäre verlassen. Ich habe nur ein gutes Jahr gebraucht, um zu verstehen, dass man das nicht reparieren kann.

Zitat von Caecilia:
Das war jetzt aber gar nicht so sehr das, was ich im Kopf hatte, als ich das geschrieben habe

Ich denke, dass wir unter Kollateralschäden beide was unterschiedliches im Kopf haben. Ich habe viele unschöne Kämpfe im Umfeld miterlebt, wo einfach sehr destruktiv miteinander umgegangen wurde. Manches davon hat sicher damit zu tun, dass es in den meisten Fällen Kinder im Alter meiner Kinder sind und Wohnraum ein massives Problem.
Mich wundert es manchmal, dass sich das hier im Forum nicht wiederspiegelt. Diese Vernichtung von verfügbarem Geld und Wohnraum erlebe ich im RL häufig als dramatischer als den Trennungsprozess an sich.

Zitat von Caecilia:
vielleicht eine einvernehmliche Trennung ohne Next und Warmwechsel hinzubekommen.

Ich denke, nur ganz selten kann eine einvernehmliche Trennung klappen. Denn dazu müssen ja beide in einer ähnlichen emotionalen Situation sein. Sich nach so langer Zeit zu trennen, kann gar nicht schön laufen. Und vielleicht bringt der Warmwechsel zwar einen harten Cut, aber einen sehr klaren.

Zitat von KomischerVogel:
Bei der unbezahlten Care - Arbeit muss ich Einspruch einlegen.

Während dieser Zeit, verteilt sich ein Einkommen auf zwei, nicht zwei Einkommen auf zwei.

Die Care-Arbeit hört ja nicht auf, weil beide wieder arbeiten. Eigentlich fängt es dann ja erst richtig an.
Ich wollte damit auch nur sagen, dass ich unsere Finanzen ja schwarz auf weiß habe und ich zwar schon ein Minusgeschäft für ihn war, aber das hat sich auch wieder ausgeglichen.
Bei der Care-Arbeit ist es schwerer zu sagen, was sich ausgleicht.

Zitat von KomischerVogel:
Ich finde schon. Verzeihen ist ein zweiseitiger Prozess. Und zwar nicht, weil der eine gesenkten Hauptes um Vergebung betteln soll, sich sozusagen unterwirft.
Sondern weil es ein Prozess des aufeinander Zugehens ist. Es ist eine Art Friedensprozess. Das geht alleine nicht.

Ich verstehe, was du meinst. Aber das würde auch bedeuten, dass nur Sachen vergeben werden können, wenn der andere Einsicht hat und das halte ich für einschränkend. Was ich verzeihe, ist meine Entscheidung. Es hilft sehr, wenn der andere ein Schuldbewußtsein hat. Aber mich an diesen zu binden, halte ich für zu viel.

13.10.2024 13:48 • x 1 #12047


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


K
@acre

Ich will die Care-Arbeit nicht klein reden. Ich wehre mich nur gegen das Bild, Mama (in der Regel) sitzt mittellos zu Hause herum und ist dem Karrieremann ausgeliefert.

Diese Zeiten sind doch längst vorbei. Die Zeiten, in denen Ex nicht arbeiten war, habe ich Teile des gemeinsamen Einkommens durchgeschoben, alle anderen Kosten habe ich sowieso ganz überwiegend bezahlt.

Versorgungsausgleich wurde auch durchgeführt, Zugewinn hat sie. Sie hat also überhaupt keinen finanziellen Nachteil durch Care-Arbeit.
Im Gegenteil könnte ich sogar mal einfach behaupten, dass sie besser weggekommen ist, weil es finanziell ausgeglichen ist, ich aber über Jahre gesundheitlich nicht ganz unbelastende Tätigkeiten in Vollzeit hatte, die bei ihr temporär ganz wegfielen und ansonsten ausschließlich in Teilzeit wahrgenommen wurden.
Ich würde auch lieber Teilzeit arbeiten, wenn das Geld nicht irgendwo herkommen müsste.
Das ist natürlich auf meine Situation bezogen.



Mit dem Verzeihen: Klar, entscheide ich das. Aber wenn der andere sich weiter wie die Axt im Walde aufführt?

13.10.2024 14:31 • x 1 #12048


S
Ich bekommen momentan hautnah durch eine sehr gute Freundin eine Trennung ohne Warmwechsel mit. Sie sind beide schon seit ca. 5 Jahren am hadern ob es noch Sinn macht zusammen zu bleiben. Einige ihrer Aussagen treffen mich schon sehr da ich sie von EX noch im Kopf habe (schon so lange unglücklich, keine Liebe mehr usw.) Ich versuche aber trotzdem für sie da zu sein und mir klar zu machen, dass man nie vergleichen kann/soll.

Oben schrieb jemand das eine einvernehmliche Trennung nicht so klar ist wie bei uns allen. Da stimme ich 100% zu. Ich habe mindestens schon 10x von ihr gehört sie sei nicht sicher, er tut ihr so leid, die armen Kinder, wir haben nie zusammen gepasst, er bemüht sich mich umzustimmen....

Hier war der Weg für EX sofort klar. Zwar mir gegenüber hat er so getan als würde er zweifeln, aber da war viel Gelaber dabei. Sein Weg mit NextiMopsi stand fest und den ist er gegangen.

Wenn ich das hin und her so mitbekomme, weiß ich echt nicht was besser ist.
Die Kinder haben hier eine Mutter am Boden erlebt und zeitgleich war der Papa in love und happy.

Wenigstens das wäre für die Kinder vielleicht! besser da beide hinter ihrer Entscheidung stehen, sollten

13.10.2024 15:52 • x 1 #12049


S
Wie verhält sich das eigentlich wenn Unterhaltspflichtige nicht voll zahlen kann? Wird auch Unterhaltsvorschuss gezahlt wenn der jenige ausreichend Vermögen hat?

Hat von euch jemand eine Beistandschaft beim Jugendamt gemacht?

13.10.2024 15:56 • #12050


A
Zitat von KomischerVogel:
Ich will die Care-Arbeit nicht klein reden. Ich wehre mich nur gegen das Bild, Mama (in der Regel) sitzt mittellos zu Hause herum und ist dem Karrieremann ausgeliefert.

Darauf wollte ich gar nicht heraus. Es war mehr eine Überlegung wie fair war ich in der Beziehung.



Zitat von KomischerVogel:
Mit dem Verzeihen: Klar, entscheide ich das. Aber wenn der andere sich weiter wie die Axt im Walde aufführt?


Du musst gar nicht verzeihen. Man lernt ja auch mit unverziehenem zu leben.

Am Anfang gleich nach der Trennung war der Liebeskummer so allumfassend, dass er fast alles andere verschluckt hat. Und irgendwann krabbelt man aus diesem Chaos raus und dann treten all diese anderen Themen auf den Plan. Verzeihen, Akzeptanz, Vertrauen, das Gefühl für einen Selbst, Widerstand und all diese anderen Dinge, die wir hier immer mal anreißen. Und ich finde, da stößt man ganz schnell an diesen Punkt, wer bin ich denn, was hat das ganze mit meinem Wertesystem gemacht.
Aber auch dafür gibt es ja keinen Königsweg. Mich hat verzeihen freier gemacht und zeitgleich hader ich mit anderen Sachen.

13.10.2024 15:59 • x 1 #12051


A
@Susi01 So weit ich weiß, ist es erstmal unwichtig, ob der Unterhaltspflichte zahlen kann oder nicht. Es geht darum, dass er es nicht tut und das soll dem Kind gegenüber ausgeglichen werden. Der Unterhaltsvorschuß hat aber nicht die Höhe des normalen Unterhalts. Es sind je nach Alter des Kindes 200-400 Euro.

Es gibt übrigens Kinderzuschlag, der bei bestimmten Verhältnissen auch beantragt werden kann. Das kann man sich auch noch angucken. Viele getrenntlebende Familien mit nur einem Einkommen sind da berechtigt.

Ich hab so eine ähnliche Geschichte wie du auch begleitet. Pass gut auf dich auf. Da tauchen gelegentlich Dinge auf, die man gar nicht wissen wollte und die einem die Freundschaft schwerer machen.

13.10.2024 16:11 • x 2 #12052


C
Zitat von KomischerVogel:
Ich meinte, auch einen Warmwechsel kann man menschlicher gestalten.

Ja, wahrscheinlich. Mein Ex hat um den Warmwechsel herum auch noch Fehler gemacht, die mich noch mehr vernichtet haben (z.B. seine Aussage, er habe Next schon immer toll gefunden). Oder dieses arrogante Getue (Ich habe eine Neue aufgerissen und Du nicht.). Oder das Gelüge ... Oder dieser blöde Artikel ... Oder das Rumgegifte mir gegenüber, die Kälte und Empathielosigkeit Knall auf Fall ... TBC
Bei all diesen Dingen bin ich nicht sicher, ob ihm klar war, was er damit anrichtet.
Zitat von acre:
Ich habe viele unschöne Kämpfe im Umfeld miterlebt, wo einfach sehr destruktiv miteinander umgegangen wurde. Manches davon hat sicher damit zu tun, dass es in den meisten Fällen Kinder im Alter meiner Kinder sind und Wohnraum ein massives Problem.
Mich wundert es manchmal, dass sich das hier im Forum nicht wiederspiegelt. Diese Vernichtung von verfügbarem Geld und Wohnraum erlebe ich im RL häufig als dramatischer als den Trennungsprozess an sich.

Hier gab es auch etwas Krach ums Materielle, aber es hielt sich noch im Rahmen. Zum einen waren das Stellvertreterkriege, zum anderen war und ist es für den Ex, so denke ich, wirklich ein Problem, wie er sein neues, schönes Leben mit Next finanziert.

Ich selbst bin (1) älter als die meisten hier, daher vermutlich materiell stabiler (auch wenn ich ganz weit entfernt von reich bin) und (2) habe ich direkt nach der Trennung unseren Lebensstandard massiv zurückgefahren, weil das sonst in der Katastrophe geendet wäre (egal, wer da jetzt genau recht hatte). Grundsätzlich finde ich das nicht so schlimm, was mich nervt, ist das zeitweilige Gestichel vom Ex, dass ich K3 wohl doch mehr bieten können sollte - NEIN!

Wohnraum ist hier auch knapp und teuer - wir wohnen in einer der teuersten Regionen Deutschlands. Ich gebe ein Vermögen für eine kleine Etagenwohnung in einem, wie der Ex sagt, Sozialbau aus. Und na klar - da kann es schnell passieren, dass man sich nach einer Trennung nicht mal mehr eine solche leisten kann.
Zitat von acre:
Ich denke, nur ganz selten kann eine einvernehmliche Trennung klappen. Denn dazu müssen ja beide in einer ähnlichen emotionalen Situation sein. Sich nach so langer Zeit zu trennen, kann gar nicht schön laufen. Und vielleicht bringt der Warmwechsel zwar einen harten Cut, aber einen sehr klaren.

Weiß ich nicht. Ich denke, wir hätten mit frühzeitigen Gesprächen schon zu einer einvernehmlichen Trennung kommen können. Dafür hätte mir der Ex allerdings so früh wie möglich sagen müssen, dass er unglücklich ist. Daraufhin hätte ich mit der Reflexion unserer Beziehung begonnen. Und wenn dabei klargeworden wäre, dass es nicht mehr passt, dann hätten wir uns getrennt. Ganz rational hätte ich ja auch nicht mehr mit ihm zusammen sein wollen, wenn er mit mir nicht mehr glücklich war. Wenn ich emotional noch nicht soweit gewesen wäre, wäre das traurig gewesen, ja - aber ich wäre nicht so abgrundtief verzweifelt gewesen wie nach dieser Trennung quasi aus dem Nichts, bei der einfach über mich und mein Leben entscheiden wurde. Ich wäre unter Wahrung meines Stolzes und der Kontrolle hocherhobenen Hauptes aus der Beziehung gegangen.
Aber, wie wir schon öfters festgestellt haben: Da sind Menschen wahrscheinlich einfach verschieden.
Zitat von Susi01:
Oben schrieb jemand das eine einvernehmliche Trennung nicht so klar ist wie bei uns allen.

Finde ich nicht. Sowohl eine einvernehmliche Trennung als auch ein Verlassenwerden mit Warmwechsel können klar und herumeiernd sein.
Zitat von Susi01:
Hier war der Weg für EX sofort klar. Zwar mir gegenüber hat er so getan als würde er zweifeln, aber da war viel Gelaber dabei. Sein Weg mit NextiMopsi stand fest und den ist er gegangen.

So war das hier auch. Wie gesagt kann aber auch eine einvernehmliche Trennung klar sein. Und ich kenne einige herumeiernde Warmwechsler, die mehrmals on-off wieder zur/m früheren PartnerIn /Ehefrau/-mann hin und zurück sind. Grauenhaft.
Zitat von Susi01:
Die Kinder haben hier eine Mutter am Boden erlebt und zeitgleich war der Papa in love und happy.

Wenigstens das wäre für die Kinder vielleicht! besser da beide hinter ihrer Entscheidung stehen, sollten

Ja. Für mich wäre eine einvernehmliche Trennung, bei der beide hinter der Entscheidung stehen und bei der etwas Zeit ins Land geht, ehe es neue PartnerInnen gibt, auch für Kinder das Beste, ganz klar. Und ich würde schon denken, dass das möglich ist (kenne auch zwei oder drei Fälle). In den meisten Fällen scheitert es daran, dass der unglückliche Part, wenn es die Wahrheit ist, dass er schon lange unglücklich war, nicht rechtzeitig das Gespräch sucht - oder aber, dass das zwar passiert, aber dass der andere Partner (m,w,d) darauf nicht reagiert.

13.10.2024 21:06 • x 1 #12053


A
Zitat von Caecilia:
Dafür hätte mir der Ex allerdings frühzeitig sagen müssen, dass er unglücklich ist.

Glaubst du, er hat das für sich gewusst?

Zitat von Caecilia:
Bei all diesen Dingen bin ich nicht sicher, ob ihm klar war, was er damit anrichtet.

Wahrscheinlich nicht. Ich werde nie diese Gleichgültigkeit im Gesicht meines Ex vergessen.

Zitat von Caecilia:
Ich wäre unter Wahrung meines Stolzes und der Kontrolle hocherhobenen Hauptes aus der Beziehung gegangen.

Ich war zur Zeit der Trennung noch so verliebt, dass ich da nie mit hocherhobenen Haupt rausgekommen wäre. Ich hätte mich auf jede Menge Kompromisse und Erniedrigungen eingelassen.

Zitat von Caecilia:
Grundsätzlich finde ich das nicht so schlimm, was mich nervt, ist das zeitweilige Gestichel vom Ex, dass ich K3 wohl doch mehr bieten können sollte - NEIN!

Kommt K3 denn inzwischen besser damit klar?

Ich denke, es hat ganz viel mit der persönlichen Lebensphase zu tun. Wie stabil steht man im Job, wie gut verdient man und wieviel verdient man? An was und wen ist man wohnortmäßig noch gebunden? Es gibt so viele Variablen, die das Leben dann mitbestimmen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es erleichternd finde, Geld zu haben. Das hat gar nicht so viel mit Lebensstandard sondern mit der Sicherheit die durch Geld entsteht.

Wahrscheinlich ist es auch eine bestimme Kohorte, die sich hier anmeldet und schreibt. Und die wirtschaftlichen Folgen sind nicht so hart.

Zitat von Caecilia:
Aber, wie wir schon öfters festgestellt haben: Da sind Menschen wahrscheinlich einfach verschieden.

Total. Und wie ich schon meinte, jetzt wo der Liebeskummer vorbei ist und es um die Neuorientierung geht, tauchen halt ganz andere Feinheiten auf.

13.10.2024 22:12 • x 1 #12054


C
Zitat von acre:
Glaubst du, er hat das für sich gewusst?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mal, ob er das selber weiß. Er ist in Bezug auf Gefühle kein besonders reflektierter Mensch.
Zitat von acre:
Ich war zur Zeit der Trennung noch so verliebt, dass ich da nie mit hocherhobenen Haupt rausgekommen wäre. Ich hätte mich auf jede Menge Kompromisse und Erniedrigungen eingelassen.

Zum Zeitpunkt der Trennung habe ich meinen Ex auch noch sehr geliebt. Also der Trennung, so wie sie real war - überrumpelnd, für mich aus dem Nichts. Ich weiß nicht, ob das z.B. nach einem längeren, ruhigen Reflexionsprozess, vielleicht im Rahmen einer Paartherapie, noch so gewesen wäre - vielleicht ja, vielleicht nein. In jedem Fall aber hätte es eine differenzierte Beleuchtung unserer Beziehung und ihrer Probleme gegeben, ich hätte die Gelegenheit gehabt, Fragen zu stellen, zu verstehen, zu fühlen, dass er nicht mehr glücklich ist. Im Idealfall hätte ich dann auch die Trennung gewollt, sie wäre einvernehmlich gewesen. Gleiches Ergebnis, aber völlig anderes Gefühl bei mir.

Kompromisse etc. habe ich auch in der realen Trennungssituation nicht gemacht (Außenstehende würden wahrscheinlich sagen, ich hätte das emotionslos abgenickt.) - trotzdem bin ich nicht mit hocherhobenem Haupt da rausgelaufen, sondern habe mich wie ein Haufen Dreck gefühlt, den man in die Ecke geworfen hat. Ein differenzierter Trennungsprozess, wie oben beschrieben, an dem ich beteiligt gewesen wäre, hätte das aber verhindert, da bin ich sehr sicher.


Zitat von acre:
Kommt K3 denn inzwischen besser damit klar?

Ich denke, es hat ganz viel mit der persönlichen Lebensphase zu tun. Wie stabil steht man im Job, wie gut verdient man und wieviel verdient man? An was und wen ist man wohnortmäßig noch gebunden? Es gibt so viele Variablen, die das Leben dann mitbestimmen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es erleichternd finde, Geld zu haben. Das hat gar nicht so viel mit Lebensstandard sondern mit der Sicherheit die durch Geld entsteht.

K3 - hmmm - schwer zu sagen. Das Thema Wohnen und Lebensstandard ist immer noch präsent, wenn auch nicht mehr so sehr wie am Anfang. Dieses WE ist er bei seinem Vater und Next - mal sehen. Loyalitätskonflikte hat er immer noch viele.

Und stimmt, das mit der Sicherheit wollte ich oben noch schreiben: Seit ich alleine bin, habe ich definitiv ein höheres Sicherheitsbedürfnis, d.h. ich kalkuliere konservativer. Da denke ich immer, dass der Ex das doch auch sehen muss, wenn wieder so Bemerkungen kommen, dass man sich doch etwas strecken könne und dann auch ein Reihenhäuschen zur Miete drin wäre - aber ich glaube tatsächlich, er kann (oder will) sich in meine Situation nicht einfühlen und solche Dinge nicht sehen. Wenn die Waschmaschine morgen kaputtgeht, K3s Klassenfahrt teurer wird, er einen Zahnspangendraht braucht, den die Kasse nicht bezahlt ... und ich dann klamm bin ... dann ist da kein Ex mehr, der das bezahlt.

13.10.2024 23:08 • x 1 #12055


D
Zum Thema einvernehmliche Trennung und Warmwechsel möchte ich auch nochmal aus meiner Situation schreiben.

Unsere Trennung war ja nicht einvernehmlich (weil nur Ex die Trennung wollte), aber ein Warmwechsel war es auch nicht, da keine Next da war.

Also quasi politisch korrekt von meinem Ex: erst trennen, bevor allenfalls jemand Neues kommt. Und dann auch noch mit Vorankündigung ein bis zwei Jahre vorher, er sei unglücklich in unserer Beziehung (was ich ganz offensichtlich zu wenig ernst nahm).

Warum hat mich das Ganze dennoch so umgehauen?

Ich glaube, es war dieses Null-Verantwortung-Übernehmen von meinem Ex. Unglücklich war er aus seiner Perspektive ja, weil er das Opfer war (zu wenig gesehen etc.). Seinen Teil, seine Verantwortung für die Beziehung hat er ausgeblendet. Genauso lief die Trennung ab: monatelanges (lautes) Zweifeln, aber auch hier war er wieder nur das Opfer (mein Körper reagiert negativ auf dich, ich liebe dich nicht mehr, vielleicht finden wir ja irgendwann wieder zueinander). Auch hier konnte er nicht hinstehen und sagen: ich nehme die Trennung auf mich, ich habe mich dafür entschieden. Nein, er hat so lange rumgemacht, bis ich nicht mehr konnte und den finalen Schlusstrich gezogen habe, obwohl ich das gar nicht wollte. Er überliess mir die volle Verantwortung, ebenso die volle Verantwortung für die Jungs (ausser einem sehr moderaten Kindesunterhalt).

Ein Warmwechsel hätte mich in meinem Selbstverständnis als Frau wahrscheinlich mehr getroffen. Das ambivalente Rumgeiere von meinem Ex hatte aber ebenfalls ein gewaltiges Zerstörungspotential, vielleicht sogar das Grössere.

Gestern 10:30 • x 2 #12056


C
@DasWird: Danke für Deine Schilderung. Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Und ja: Ich glaube darüber, dass ambivalentes Rumgeeier immer furchtbar ist, sind wir uns einig, egal, welcher Typ Trennung es jetzt war. Ich bin sehr froh, dass es das bei uns nicht gab.

Interessehalber: Kannst Du im Nachhinein sagen, warum Du die Aussagen Deines Ex, er sei unglücklich, zu wenig ernstgenommen hast? Hattet Ihr Pasrtherapie bzw. hat das einer von Euch beiden vorgeschlagen?

Gestern 12:30 • #12057


D
@Caecilia Mein Ex war da so 2 Jahre vor der Trennung schon in seiner Lebenskrise, auch in Therapie. Ich
habe seine Probleme aber bei ihm selbst, bei seiner Lebensgeschichte, gesehen und nicht zwischen uns. Er hat dann in den (wie ich empfand schönen) Ferien aus dem (für mich) Nichts den Satz ich weiss nicht, ob ich mit dir alt werden will fallen lassen. Ich war da so gekränkt, dass ich eher mit meiner Kränkung zu kämpfen hatte, als mich mit seiner Sicht der Dinge zu beschäftigen.

Wir waren dann ein paar Mal zur Paarberatung, die Quintessenz war, dass bei uns doch alles bestens sei, wir einfach wieder etwas mehr als Paar machen sollen. Haben wir dann auch, aber unter Corona die Unternehmungen zu zweit halt wieder etwas schleifen lassen...

Für mich war es wieder soweit o.k., bei Ex muss es weiter genagt haben.

Gestern 12:41 • x 2 #12058


K
Zitat von acre:
Ich war zur Zeit der Trennung noch so verliebt, dass ich da nie mit hocherhobenen Haupt rausgekommen wäre. Ich hätte mich auf jede Menge Kompromisse und Erniedrigungen eingelassen..


Das ist ein wesentlicher Punkt, der es selbst bei einem halbwegs anständigen angehenden Ex-Partner enorm schwierig macht.
Ich bin dem Schicksal heute sehr dankbar, dass sie den laaangen Brief, den ich ihr schrieb, achtlos liegen ließ.

Gott sei Dank!

Gestern 12:47 • #12059


C
Zitat von KomischerVogel:
Das ist ein wesentlicher Punkt, der es selbst bei einem halbwegs anständigen angehenden Ex-Partner enorm schwierig macht. Ich bin dem Schicksal ...

Ich nehme an, der war auch in Richtung Kompromisse und Erniedrigungen. Hat Deine Ex den bewusst ignoriert?

Gestern 12:55 • #12060


A


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