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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

J
Zitat von acre:
weiß nicht, vielleicht denke ich, dass es Sachen gibt für die man sich ein Leben lang schämen sollte. Vielleicht erscheint mir Akzeptanz manchmal wie ein billiger Ausweg.

Wenn ich einen gravierenden Fehler gemacht und das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, muss man es ja erst einmal akzeptieren. Manche Menschen, die etwas schlimmes gemacht haben, müssen ja trotzdem weiterleben mit Schuld. Wie sie das machen, hat ja mit Charakter zu tun. Wenn das als Fehler erkannt wird und aufgearbeitet wird, kann der Fehler auch langfristigzu etwas Gutem führen. Außerdem muss ja auch die Umgebung akzeptieren können, dass der Fehler gemacht wurde und verzeihen können und vielleicht gehört zum Akzeptieren auch, dass die Umgebung verzeiht.
Zitat von Caecilia:
Ich selbst habe mir dagegen immer noch nicht die Fehler, die ich in der Beziehung gemacht habe, vergeben. Aber natürlich gibt es Akzeptanz der Trennung, meines Single- und AE-Status, ... bei mir.

Liebe@caecilia , Du musst Dich nicht schämen für Fehler, die Du in der Beziehung gemacht hast. Es gibt niemanden der keine Fehler macht. Die Dinge, die unsere Exen gemacht haben, sind von einer anderen Qualität. Da wäre viel Scham, viel Reflektieren, und viel Bereuen nötig, damit man sich verzeihen kann. Auch die Betroffenen müssen verzeihen können oder es zumindest versuchen. Aber für Deine Fehler brauchst Du keine Scham, sondern nur Akzeptanz.

11.10.2024 15:55 • x 2 #12031


D
Zitat von acre:
Ich weiß nicht, vielleicht denke ich, dass es Sachen gibt für die man sich ein Leben lang schämen sollte. Vielleicht erscheint mir Akzeptanz manchmal wie ein billiger Ausweg

Das finde ich mit den schwierigsten Punkt in diesen Trennungsgeschichten. Das Thema Schuld.

Ich denke, es reicht nicht, wenn der Verlasser sich selbst vergibt. Das ist arrogant und zynisch, der Schaden am Umfeld wird damit völlig ausser Acht gelassen.

Andererseits bin ich aber absolut für's Verzeihen und schätze mich auch als jemanden ein, dem das leicht fällt. Dafür müsste sich der andere aber natürlich zuerst einmal seiner Schuld stellen und diese nicht einfach kleinreden.

Da ich ein gläubiger Mensch bin, habe ich für mich folgende Sicht gewonnen: Verzeihen ist wichtig, um weiterzugehen, anderen und sich selbst verzeihen. Aber eben nicht dieses Ignorieren der eigenen Schuld und Kleinreden, sondern sich der eigenen Schuld stellen und beim/bei den Geschädigten um Verzeihung bitten. So kann Heilung geschehen, so kann Schuld wirklich eliminiert werden.

Und wenn dies nicht geschieht, also die eigene Schuld verleugnet wird, so ist es nicht mehr an mir, darüber zu urteilen. Das gebe ich dann eine 'Etage' höher. Ich glaube schlussendlich an Gerechtigkeit, wie auch immer die aussieht.

Aber dieses reine ich-vergebe-mir-selbst-und-somit-ist-alles-gut - ich denke, das ist eine Illusion.

11.10.2024 17:53 • x 5 #12032


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


A
@Unterwegs2023 Frage nach dem am Ex hängen hat für mich hier ein bisschen diese Frage nach Schicksal, Akzeptanz, Verzeihen und Widerstand losgetreten.
Im Grunde beschäftigt mich das aber schon eine Weile. Es hat mich sehr erleichtert Ex relativ schnell zu verzeihen. Darf er sich so schnell verzeihen wie ich ihm? Eher nicht. Bedeutet das, dass ich ihm vielleicht doch noch nicht so verziehen habe?
Akzeptiere ich dieses Leben so wie es jetzt ist? Manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn ich es mehr akzeptiere, ist es leichter, fühlt sich aber gleichzeitig wie aufgeben an.
Ist Widerstand Stillstand für mich? (Ich denke, dass die Idee dahinter ist, dass man nur durch Akzeptanz die Energie für Veränderung frei hat und Widerstand einfach die eigene Energie falsch bündelt.) Eher nicht. Es gibt Dinge im Leben, denen man mit Widerstand begegnen sollte.

Ich bin an einem Punkt, wo ich mehr Akzeptanz brauche als ich geben kann. Das fühlt sich furchtbar an.

Gleichzeitig war ich im RL mit meinem Trennungsschmerz wahnsinnig offen und dadurch haben sich sehr offene Gespräche ergeben. Jetzt wo ich mehr oder weniger durch den Trennungsschmerz durch bin, stelle ich fest, dass mir manches, was mir offenbart wurde für mich so unverständlich ist. Ich hatte vorher keine Vorstellung von Trennungen dieser Art und habe dadurch nicht viel geurteilt. Jetzt denke ich mir aber, es ist nicht so schwer sich mit möglichst wenig Kollateralschäden zu trennen und ich urteile einfach anders. Meine Akzeptanz für andere hat sich reduziert.

Und ich habe durch die Trennung Selbstbestimmtheit verloren. Soll ich das akzeptieren? Soll ich dieses für mein Selbstverständnis so wichtige Gefühl aufgeben, nur weil es dann einfacher ist. Oder soll ich nicht weiter hadern, damit ich kein noch so kleines Schlupfloch verpasse?

@DasWird Ich mag deine Überlegungen sehr. Ich weiß nur nicht, ob das um verzeihen gebeten werden für das Opfer immer der richtige Weg ist. Für manche Sachen will ich nicht um Verzeihung gebeten werden. Entweder weil ich selbst schon ganz weit weg von dem Thema bin oder weil es andere Ding ausblendet, die ich als viel schlimmer empfand.

Es ist schwierig und gibt bestimmt keine allgemeingültige Antwort.

11.10.2024 19:57 • x 3 #12033


J
Nein,@acre , Du darfst Deine Selbstbestimmtheit nicht aufgeben. Auch der Gedanke daran, dass tun zu müssen, weil Du mehr Freiheit in der Ehe hattest als jetzt, wo Du größtenteils alles alleine wuppen musst, ist zwar verständlich, sollte aber beobachtet werden. Das Hadern mit den Einschränkungen finde ich völlig normal. Nur muss man, wenn man wie in Deinem Fall bewusst gegen eine Weiterführung der alten Beziehung entscheidet, irgendwie für das neue Leben es lernen anzunehmen. Hadern macht auf Dauer krank und man muss aufpassen nicht zu hart zu werden. Und Leben ist ja nicht immer gleich. Mal ist es leicht, mal schwer. Ich habe auch vieles nicht mehr gekonnt nach der Trennung, aber mit dem Älterwerden der Kinder wird vieles leichter. Aber hatten wir ja schon, manchmal sehne ich mich nach der alten glücklichen Familie. Mein Ex ist übrigens 11/2 Jahre vor Auffliegen doppelgleisig gefahren. Du fragtest danach.

11.10.2024 21:17 • #12034


C
Ich greife mal zwei Zitate aus Euren, @acre s und @Jamirah s, Beiträgen heraus, die für mich sogar ein bisschen zusammenpassen:

Zitat von acre:
Ich hatte vorher keine Vorstellung von Trennungen dieser Art und habe dadurch nicht viel geurteilt. Jetzt denke ich mir aber, es ist nicht so schwer sich mit möglichst wenig Kollateralschäden zu trennen und ich urteile einfach anders. Meine Akzeptanz für andere hat sich reduziert.

Das ging und geht mir genauso. Gerade das fett Markierte hat mich viel umgetrieben. Vermutlich ist es etwas davon abhängig, welche Aspekte der Trennung, der/die Ex-Partner/in als besonders schlimm empfindet - aber in unserem Fall (am schlimmsten: Demütigung und Kontrollverlust) wäre es recht leicht gewesen, sich mit viel weniger Kollateralschäden zu trennen, mit dem gleichen Endergebnis (klare Trennung, neue Beziehung / Ehe des Ex mit Next, also keine Affäre (mehr)). D.h. für den Ex (und Next) hätte eine solche bessere Trennung keinen Unterschied gemacht, für mich (und damit sicher auch für die Kinder) wäre sie so viel besser gewesen. Dieses Wissen hat mich in der Vergangenheit stark belastet (und tut es oft noch). Aber vermutlich kann man nicht erwarten / hätte man nicht erwarten können, dass der Ex sich da entsprechend Gedanken macht (hätte ja auch schon recht früh im Prozess erfolgen müssen) und eine solche, kollateralschädenarme, Trennung durchführt. Er war/ist ja auch kein Experte für Trennungen und wahrscheinlich war ihm auch nicht klar, dass er durch einen anderen Trennungsprozess die Kollateralschäden um 90% hätte reduzieren können.
Zitat von Jamirah:
Nur muss man, wenn man wie in Deinem Fall bewusst gegen eine Weiterführung der alten Beziehung entscheidet, irgendwie für das neue Leben es lernen anzunehmen.

Ja, das stimmt. Gleichzeitig finde ich dieses sich bewusst gegen eine Weiterführung der alten Beziehung entscheiden eine Riesenchance. Das war bei den meisten hier ja nicht so - normalerweise gibt es diese Chance für eine bewusste Entscheidung dagegen für uns Verlassene ja gar nicht. Mir hätte das total geholfen - dadurch hätte ich die Kontrolle und meinen Stolz / mein Selbstwertgefühl zurückgewonnen. Ich habe mir daher noch lange gewünscht, dass der Ex irgendwann wieder ankommt und ich ihn dann bewusst zurückweisen kann. Da war ich schon lange über die Phase weg, in der ich mir einen Neubeginn hätte vorstellen können bzw. gewünscht hätte.

12.10.2024 11:18 • x 4 #12035


K
Das Thema Verzeihen finde ich total wichtig. Wenn es geht. Denn es würde wirklich Frieden bringen. Innerliche Frieden.

Das Problem: Ich würde gerne verzeihen. Aber ich habe es mit jemandem zu tun, der der Auffassung ist, wenn überhaupt, hätte er etwas zu verzeihen.
Das ist natürlich schwierig. Einer von uns beiden lebt in einer falschen Welt. Und jeder ist von deiner Welt überzeugt.

Zitat von acre:
Und ich habe durch die Trennung Selbstbestimmtheit verloren..


Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Aber, als Denkanstoß, ist es wirklich Selbstbestimmtheit, wenn es das nur mit Unterstützung eines Dritten gibt?

Jetzt bist Du selbstbestimmt. Auch, wenn nicht alles geht wegen der Kinder.

12.10.2024 12:45 • x 2 #12036


K
@Caecilia

Deine Gedanken zu den Kollateralschäden sind so richtig.

Ich widerspreche allerdings in einem Punkt. Er hätte natürlich auch in einer frühen Phase dafür sorgen können. Denn es setzt ja einzig Menschlichkeit voraus und die Akzeptanz, etwas zu tun, was gemeinhin halt nicht als ok betrachtet wird.

Dann geht das durchaus auch ohne Fachmann für Trennungen zu sein.

12.10.2024 12:50 • x 1 #12037


A
Zitat von Jamirah:
Mein Ex ist übrigens 11/2 Jahre vor Auffliegen doppelgleisig gefahren. Du fragtest danach.

Danke für die Antwort. Aber ich meinte eher, diesen Zeitraum zwischen Trennung aussprechen und du verstehst die Trennung.
Gab es ernsthafte Überlegungen deines Ex sich für dich zu entscheiden?

Zitat von Jamirah:
Hadern macht auf Dauer krank und man muss aufpassen nicht zu hart zu werden.

Meine zynische Antwort darauf ist, dass ich als alleinerziehende Schichtdienstarbeiterin drei Kreuze machen, wenn ich wegen Hadern krank werde.

Wie wäre denn dein Leben, wenn er sich nicht freigekauft hätte? Wenn du Miete zahlen müsstest und nur Unterhaltsvorschuss bekämst? Wie wäre es denn jetzt, wenn er mit seinem neuen Wertekonstrukt immer wieder in deine Erziehungsvorstellung reingrätchen würde?

Nur die innere Haltung schützt einen doch nicht vor den äußeren Gegebenheiten. Es gehört doch einfach Glück und Geld dazu.

Zitat von KomischerVogel:
Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Aber, als Denkanstoß, ist es wirklich Selbstbestimmtheit, wenn es das nur mit Unterstützung eines Dritten gibt?

Jetzt bist Du selbstbestimmt. Auch, wenn nicht alles geht wegen der Kinder.

Das geht ein bisschen mit dem von @Jamirah Hand in Hand.

Mir hat das neulich jemand gesagt, dass sie sich jetzt nach der Trennung zum ersten Mal selbstbestimmt fühlt. Da habe ich mir gedacht, was hast du denn für eine Beziehung geführt?

Meine Idee von Beziehung war und ist es den anderen so sein zu lassen, wie er ist. Ich glaube auch, dass uns das das Genick gebrochen hat. Ich hätte meinen Ex viel früher festhalten müssen, aber ich habe gedacht: Probier dich aus.

Der andere Punkt ist, dass du sicher recht hast, wenn man es nur auf der partnerschaftlichen Ebene sieht. Aber mein Leben besteht doch mehr als aus der partnerschaftlichen Ebene.
Es macht sich zum Beispiel leichter selbstständig, wenn du einen Partner hocheingruppiert im ÖD hast. Dann kannst du mehr ausprobieren und dir mehr Fehler leisten als wenn du alleine bist.

Dazu muss ich aber auch sagen, es macht sich wahrscheinlich schwieriger selbstständig, wenn du einen Partner hast, der sich daran massiv stört. Und da ist dann die Frage, was für eine Partnerschaft hat man geführt. Eine unterstützende, tragende oder eine einschränkende.
Und das ist auch vollkommen unabhängig von den Kindern. Man kann mehr auprobieren, wenn jemand einem den Rücken stärkt und ohne Vorwürfe die Scherben mitaufsammelt, falls es in die Hosen ging.


Zitat von KomischerVogel:

Das Problem: Ich würde gerne verzeihen. Aber ich habe es mit jemandem zu tun, der der Auffassung ist, wenn überhaupt, hätte er etwas zu verzeihen.

Ich würde sagen, es ist deine Entscheidung, ob du verzeihst. Dein Gegenüber ist dabei nicht so wichtig.
Was ich dich eh fragen wollte: Wie sind denn eigentlich eure Umgangsregeln?


Zitat von Caecilia:
Aber vermutlich kann man nicht erwarten / hätte man nicht erwarten können, dass der Ex sich da entsprechend Gedanken macht (hätte ja auch schon recht früh im Prozess erfolgen müssen) und eine solche, kollateralschädenarme, Trennung durchführt.

Da denke ich inzwischen, dass man das durchaus in einem Familienkonstrukt mit Kindern erwarten kann.
Für mich sind diese ca. 6 Monate in denen Ex die Kinder so egal waren, am schwersten zu verdauen.

12.10.2024 15:32 • x 1 #12038


K
@acre

Klar, ist das Leben mit einem Partner grundsätzlich leichter. Es ist im Idealfall neben der emotionalen Verbundenheit auch ein Geben und Nehmen. Beide profitieren von dem Konstrukt.
Aber freier und selbstbestimmter bin ich eindeutig alleine, finde ich. Auch wenn das deshalb nicht (unbedingt) besser ist.


Zitat von acre:
Ich würde sagen, es ist deine Entscheidung, ob du verzeihst. Dein Gegenüber ist dabei nicht so wichtig.
Was ich dich eh fragen wollte: Wie sind denn eigentlich eure Umgangsregeln?



Ich finde schon. Verzeihen ist ein zweiseitiger Prozess. Und zwar nicht, weil der eine gesenkten Hauptes um Vergebung betteln soll, sich sozusagen unterwirft.
Sondern weil es ein Prozess des aufeinander Zugehens ist. Es ist eine Art Friedensprozess. Das geht alleine nicht.

Das, was Du schilderst, wäre für mich eher Vergessen oder Gleichgültigkeit.


Zu Deiner Frage: Umgangsregeln haben wir keine festen. K2 geht, wann sie will. K3 kommt nach Absprache. Das ist nicht immer einfach, klappt aber irgendwie leidlich.
Man gewöhnt sich einfach daran, K3 seltener zu sehen. Früher täglich und ich war sehr eng mit K3, heute haben wir zwar immer noch ein herzliches und liebevolles Verhältnis, aber klar, es lässt nach. Ein bisschen sicherlich auch altersbedingt.
K3 ist halt auch mehr mit Altersgenossen unterwegs als früher.

12.10.2024 15:46 • x 2 #12039


M
Acre,
Das mit der Selbständigkeit und dem unterstützenden Partner ruft Erinnerungen hervor.
Da ich immer gut bis sehr gut verdienen war,war es für NF nie ein Problem sich selbst auszuprobieren.
8 Jahre Studium,danach eine psychologische Ausbildung,eine längere Ausbildung zur grossen HP,danach Ausbildung zur Schmerztherapeutin mit anschließender Selbstständigkeit.Ich sagte ihr da schon das sie ab Beginn mal mit 5 Jahren rechnen soll bis das einigermaßen läuft,vor allem da sie immer nur privat wollte.Gab die Möglichkeit auch GKV zu behandeln aber der Start zu teuer und der Erlös zu gering.
Das Ding läuft jetzt recht zufriedenstellend für die Zeit die sie dort einbringt.
Aber ein Argument für ihre Trennung ich würde sie zu wenig unterstützen und einengen.
Da musste ich ernsthaft herzhaft lachen und meine Frage wo ich sie eingeengt habe blieb unbeantwortet

12.10.2024 15:54 • x 2 #12040


A
Zitat von KomischerVogel:
Aber freier und selbstbestimmter bin ich eindeutig alleine, finde ich. Auch wenn das deshalb nicht (unbedingt) besser ist.

Ich glaube, die meisten Getrennten empfinden das eher so wie du als ich. Und auch ich habe Sachen, die einfacher sind nach der Trennung. Und ich glaube auch, dass meine Haltung uns als Paar nicht immer gut tat.
Aber ich denke mir auch, ähnlich wie beim Selbstwert, wenn man einmal ein Gefühl dafür hat, ist es schwierig, dass wieder aufzugeben.


Zitat von maenneken:
Aber ein Argument für ihre Trennung ich würde sie zu wenig unterstützen und einengen.

Meine Biografie sieht nicht so aus wie die deiner Ex. Ich weiß, dass ich finanziell meinen Beitrag geleistet habe und ich denke in der unbezahlten Care-Arbeit sowieso. Aber ich empfinde tiefe Dankbarkeit für meinen Ex, dass er viel unterstützt hat. Weil es scheinbar keine Selbstverständlichkeit ist, dem anderen so viel Freiraum zuzugestehen. Und vielleicht frage ich ihn mal, ob er unsere Beziehung auch als unterstützend empfand. Mir würde es leidtun, wenn ich der Parasit wäre, von dem er sich freischauffeln musste.

12.10.2024 16:07 • #12041


A
Nochmal kurz zur Selbstbestimmtheit. Ich denke auch, dass wenn es uns zwei-drei Jahre später getroffen hätte, wären die Auswirkungen andere. Dann hätte ich meinen Fuß sicherer in Türen gehabt, so dass mich sein Verlassen weniger eingeschränkt hätte.
Es ist daher so eine Mischung aus inneren und äußeren Umständen.

12.10.2024 16:17 • #12042


K
Bei der unbezahlten Care - Arbeit muss ich Einspruch einlegen.

Während dieser Zeit, verteilt sich ein Einkommen auf zwei, nicht zwei Einkommen auf zwei.

12.10.2024 17:14 • x 1 #12043


C
Zitat von acre:
Da denke ich inzwischen, dass man das durchaus in einem Familienkonstrukt mit Kindern erwarten kann.
Für mich sind diese ca. 6 Monate in denen Ex die Kinder so egal waren, am schwersten zu verdauen.

Ja - in Bezug auf unnötig Kollateralschäden bei den Kindern hast Du recht, das kann man erwarten.
Es ist ja mittlerweile sicher Allgemeinwissen, dass nicht um die Kinder kümmern nicht förderlich für deren Entwicklung und Seelenheil ist - und man hätte erwarten können, dass er das auch bei noch so großer Verliebtheit ordentlich hinbekommt.

Das war jetzt aber gar nicht so sehr das, was ich im Kopf hatte, als ich das geschrieben habe - war bei meinem Ex (a) glaube ich nicht ganz so schlimm wie bei Deinem, auch wenn er sich in den ersten Monaten schon auch ein paar Kracher in Bezug auf die Kinder geleistet hat (ein paar davon habe ich hier auch mal geschrieben) und (b) das hier nicht ganz so dramatisch war, einfach, weil unsere Kinder schon älter sind.

Ich meinte eher sein Verhalten mir gegenüber, die Art, wie er die Trennung in Bezug auf mich abgewickelt hat, vor allem, dass er nicht schon beim ersten Unglücklichsein seinerseits Paartherapie vorgeschlagen hat, um, falls eine Reparatur nicht mehr funktioniert hätte, vielleicht eine einvernehmliche Trennung ohne Next und Warmwechsel hinzubekommen. Da glaube ich schon, dass ihm das psychologische Gespür, Fachwissen ... was auch immer - gefehlt hat, um einschätzen zu können, wie verheerend die Ohnmacht dieses Verlassenwerdens für mich sein würde. Oder dass er nach der Trennung noch weiter auf mir herumgetrampelt ist (fand Next schon immer toll) - wobei ich da denke, dass er schon hätte einschätzen können, wie das auf mich wirkt und dass es besser gewesen wäre, er hätte dahingehend die Klappe gehalten.

12.10.2024 22:18 • x 1 #12044


C
Zitat von KomischerVogel:
Er hätte natürlich auch in einer frühen Phase dafür sorgen können. Denn es setzt ja einzig Menschlichkeit voraus und die Akzeptanz, etwas zu tun, was gemeinhin halt nicht als ok betrachtet wird.

Dann geht das durchaus auch ohne Fachmann für Trennungen zu sein.

Das ist die Frage - weiß ich echt nicht genau.

Ich glaube nicht, dass mein Ex den Weitblick hatte, zu denken: Ich bin jetzt unglücklich, also müssen wir Paartherapie machen, um entweder die Beziehung wieder zu kitten oder eine einvernehmliche Trennung hinzubekommen. Ansonsten lerne ich jemanden kennen, es wird zu einem Warmwechsel kommen und das wird für Caecilia viel schlimmer sein als eine wohlüberlegte, einvernehmliche Trennung.

Ich selbst hätte das, wenn ich ganz ehrlich bin, sicher auch nicht hinbekommen. Wobei ich vermutlich, wäre ich massiv unglücklich gewesen, das dem Ex schon gesagt hätte und auch Paartherapie vorgeschlagen hätte - spätestens dann, wenn Trennung auch nur ganz entfernt und vage in meinen Gedanken eine Option gewesen wäre.

12.10.2024 22:25 • #12045


A


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