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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

D
Und ich habe grad mal wieder so was wie Mitleid mit meinem Ex und irgendwie auch wirklich ein schlechtes Gewissen. Das kommt immer mal wieder in Phasen bei mir, das schlechte Gewissen. Ein schlechter Mensch ist er ja nun auch nicht, aber voller Probleme, auf der Suche und beziehungsunfähig. Dann denke ich manchmal, ich war zu hart, so in den Null-Kontakt zu gehen und meinen Weg so glasklar und ohne Zurückschauen weiterzugehen.

Ich habe ja nun eigentliches alles: einen lieben Partner, die Jungs, einen spannenden Job (viel spannender als vor der Trennung), liebe Freunde, das Haus. Zu wenig Zeit, das ist das einzige Manko, und manchmal zu viel Stress - aber wer hat das nicht... Bei Ex gehts in der Firma drunter und drüber (das ist allgemein bekannt und hat nichts mit ihm zu tun), eine neue Partnerin scheint er nach wie vor nicht zu haben. Gestern hat er die Jungs nach dem Werkzeug für sein Hobby gefragt, das Werkzeug findet er nicht mehr. Nein, hier ist es nicht, und ich habe es auch nicht weggeschmissen...
Auch wenn er das ganze Trennungsdrama initiiert hat: ein schlechtes Gewissen habe trotzdem ICH, und das ist kein schönes Gefühl.

19.09.2024 08:49 • x 4 #11896


C
Zitat von DasWird:
Und ich habe grad mal wieder so was wie Mitleid mit meinem Ex und irgendwie auch wirklich ein schlechtes Gewissen. Das kommt immer mal wieder in ...

Du bist echt eine gute Seele! Aber Du musst kein schlechtes Gewissen haben, wirklich nicht. Genieße Dein Leben und lass es Dir gutgehen. Inwieweit irgendwann eine freundschaftliche Annäherung an Deinen Ex sich für Dich gut anfühlen wird, wird man sehen - eine Verpflichtung dazu gibt es selbstverständlich nicht.

19.09.2024 09:12 • x 3 #11897


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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K
@DasWird

Ich sehe auch nicht, warum Du ein schlechtes Gewissen haben solltest. Er hat entschieden, Du hast reagiert.

Du hast Dich aus dem Tal wieder herausgearbeitet. Du begegnest ihm doch nicht respektlos, empfindest sogar Mitgefühl für ihn (was ich ihm nicht sage würde, vermutlich täte ihm das nicht gut).

Das ist doch der klassische Fall: Der Warmwechsler, der ja das Problem beim verlassenen Partner verortet, ist selber das Problem. Wenn er geht, nimmt er seine Probleme mit und übertüncht sie mit etwas Neuem, Aufregendem, Tollen. Davon gehen seine Probleme aber nicht weg, sie zeigen sich irgendwann wieder umso stärker, weil er sie nicht nur nicht bearbeitet, sondern noch nicht einmal sieht.

Also: Es ist nicht Deine Verantwortung!

19.09.2024 11:09 • x 9 #11898


M
Ist ja das was ich NF sagte und sie nicht verstanden hat oder wollte.

Du kannst hingehen wo Du willst,Du nimmst Dich immer mit

19.09.2024 12:22 • x 6 #11899


J
Liebe @Das Wird, eigentlich wollte ich noch einmal nachlesen. , aber ich fand es nicht. Bei Dir war es ja in meiner Erinnerung kein Warmwechsel, sondern eine enorme Lebensunsicherheit Deines Ex, die zu den Angriffen gegen Dich und dann zur Trennung führte. Du brauchst auf keinen Fall Schuldgefühle haben . Aber ich verstehe sehr, dass man Mitgefühl hat, weil der Vater der Kinder seine Welt trotz Trennung nicht in den Griff bekommt. Es schmerzt irgendwie, weil es ja auch eineWirkung auf die Kinder hat.. Genieße Dein Leben. Du hast Dich dahin gekämpft.

20.09.2024 11:10 • x 1 #11900


K
Zitat von Jamirah:
Bei Dir war es ja in meiner Erinnerung kein Warmwechsel, sondern eine enorme Lebensunsicherheit Deines Ex, die zu den Angriffen gegen Dich und dann zur Trennung führte..


Das hatte ich nicht so auf dem Schirm. Aber auch dann ist es ja die Entscheidung des Ex gewesen, sich zu trennen, statt etwas zu ändern, oder?

20.09.2024 11:14 • #11901


D
Zitat von Jamirah:
Liebe @Das Wird, eigentlich wollte ich noch einmal nachlesen. , aber ich fand es nicht. Bei Dir war es ja in meiner Erinnerung kein Warmwechsel, ...

Danke, liebe Jamirah. Ja genau, bei Ex kam erst die Lebenskrise mit stationärem Aufenthalt und dann seine Trennung - für mich und das ganze Umfeld sehr überraschend. Ich war die ganze Zeit überzeugt, dass es SEINE Probleme sind, er hat sie aber, wie @KomischerVogel schreibt, in der Beziehung geortet. Das passiert ja offenbar ganz häufig bei diesen Klinikaufenthalten.

20.09.2024 15:06 • x 3 #11902


A
@DasWird Ich musste über deine beiden Beiträge nachdenken. Hätte es etwas geändert, wenn du in Kontakt mit deinem Ex geblieben wärst? Konnte er dich überhaupt noch annehmen?

Ist es Mitleid, Mitgefühl oder Schuld?

@maenneken hat sicher Recht, wenn er schreibt, dass die Exen sich selbst mitgenommen haben.

Ich denke, du hast dich durch den Kontaktabbruch ein Stück weit vor seiner zerstörerischen Kraft gerettet. Dir geht es jetzt überwiegend gut. Wer wärst du denn, wenn du kein Mitgefühl für jemanden hättest mit dem du so lange so viel geteilt hast?

Damit will ich nicht sagen, dass die Wut und die Gleichgültigkeit, die viele hier empfinden nicht berechtigt sind. Wahrscheinlich sind sie sogar für einen Teil des Weges notwendig. Aber am Ende dazustehen und sagen zu können: Ich habe wieder Kapazitäten für Mitgefühl für jemanden, der mich so tief verletzt hat, ist doch ein schönes Ziel.

Ich bin eigentlich froh, dass ich nicht mehr über die Ehe 2.0 nachdenke. Einen toten Gaul kann man nicht reiten. Ich denke, die Gefühle, die noch zwischen uns bestehen reichen nicht für eine Beziehung. Manchmal frage ich mich auch, wenn die äußeren Umstände andere wären, würden wir dann noch so an einander festhalten?
Ich rede aber noch gerne mit Ex (langsam geht das auch wieder über Themen, die nichts mit den Kindern oder uns zu tun haben). Er ist für mich kein rotes Tuch hinter das ich nicht schauen kann. Wir können einander den Schmerz, der durch sein Betrug inklusive Trennung entstanden ist, mitteilen. Ich habe in ihm kein Gegenüber, dass diese Entscheidung rechtfertigt und mir so oft es geht eins reinwürgt. Ich habe ein Gegenüber, dass einen unfassbaren Fehler gemacht hat und sich jetzt irgendwie damit arrangieren muss.

Das ist manchmal qualvoll. Und manchmal ist es den Preis wert.

20.09.2024 22:53 • x 1 #11903


Heffalump
Zitat von acre:
dass einen unfassbaren Fehler gemacht hat und sich jetzt irgendwie damit arrangieren muss.

Tut er das?

Ich will jetzt nicht in Wunden bohren, aber man bekommt das selten mit, das Exen zugeben - Fehler gemacht zu haben

21.09.2024 02:34 • #11904


A
@Heffalump Ja, tut er. Wir sprechen ab und zu darüber.

21.09.2024 07:17 • x 1 #11905


B
@acre
Weißt du, dann lass doch einfach Mal so weiter machen. Ihr seid dabei aufzuräumen und ganz offensichtlich verbindet euch mehr als das Kind.

21.09.2024 07:21 • #11906


D
@acre Du hast das sehr gut formuliert, danke. Mit dem Kontaktabbruch habe ich mich seiner zerstörerischen Kraft entzogen.

Als Folge dieses Kontaktabbruchs bleibt mir mein heutiger Ex aber ein Mensch mit vielen Unbekannten. Es macht es schwieriger, das Geschehene einzuordnen. Ich sehe nur einen Teilbereich, während meine Kinder das Ganze sehen. Das ist manchmal quälend.

Ihr seid ziemlich nah einander dran geblieben und habt erlebt, was der Betrug und die Trennung auch mit dem anderen gemacht haben. Das war mutig und sicherlich der schwierigere Weg. Aber du hast nun die Gewisshaft, dass die Gefühle nicht mehr reichen. Diese Erkenntnis ist zwar schmerzhaft, lässt aber auch ein wirkliches Loslaßen zu.

Vielen Verlassenen, die weniger Bezug zum Ex haben, bleibt diese Gewissheit verwehrt.

21.09.2024 07:50 • x 3 #11907


Heffalump
Zitat von DasWird:
Vielen Verlassenen, die weniger Bezug zum Ex haben, bleibt diese Gewissheit verwehrt.

Viel Bezug zum Ex hab ich nicht, auch wenn ich ihn monatlich sehe - aber er wollte mehr Lametta. Sie bewundert ihn, bei vielen Dingen (noch), wo ich ihn nicht mehr bewunderte.

21.09.2024 17:58 • #11908


C
Zitat von DasWird:
Ich sehe nur einen Teilbereich, während meine Kinder das Ganze sehen. Das ist manchmal quälend.

Das denke ich auch oft. Geht mir genauso. Obwohl ich ja nicht mal weiß, ob es sich besser anfühlen würde, wenn ich den Überblick hätte. Aber ich bin auch sonst eher ein Mensch, der lieber weiß als nicht weiß, auch dann, wenn die Wahrheit hart ist.

21.09.2024 22:46 • x 1 #11909


J
Zitat von DasWird:
Ich sehe nur einen Teilbereich, während meine Kinder das Ganze sehen. Das ist manchmal quälend.

Das kann ich sehr gut verstehen. Deine Kinder haben aber Kontakt zu ihm und werden mit Dir über ihre Beobachtung und vielleicht Unsicherheiten sprechen können. Bei meinen Kindern ist ja das sehr selten, dass es Kontakt gibt. Ich habe immer versucht, dran zu bleiben und auf der Elternebene zu agieren. Aber letzten Endes wollte ich fast zwei Jahre Kontakt zu meinem Mann. Ich war zwar verletzt, tief traurig, aber zum Verzeihen bereit, weil ich meinen Ex während meiner Ehe nie in Frage gestellt habe. Wir waren glücklich bis auf die Schieflage in der beruflichen Entwicklung. Und dann war alles Lug und Trug. Ich habe immer gedacht, wenn er bereut, will ich verzeihen. Das Loslassen habe ich damit herausgezögert. Und mich gequält. Jetzt weiß ich, daß das viele Kontaktsuchen mich anfangs von ihm abhängig gemacht hat und meinen Heilungsprozess verlängert hat. Mit dem Abstand konnte ich besser für die Kinder kämpfen. Ich mag ihn noch, so wie@acre sagte , kann ich nicht mehr sagen. Manchmal hält sich auch mein Mitgefühl in Grenzen, weil er sich so schäbig zu den Mädchen verhält. Ginge es ihm wirklich schlecht, würde ich helfen. Aber ich habe auch akzeptiert im besten Sinne, dass da eine Nachfolgerin ist.

22.09.2024 08:45 • x 1 #11910


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