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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

J
@acre, die Grautöne kriegen wir hier auch oft hin. Ich finde es spannend, wie die manchmal bei spontanen Bauchaussagen und dann bei reflektierten Zusammenfassungen differieren. Aber, wie Du schriebst, man lernt hier sehr voneinander und trinkt symbolisch schon mal Kaffee miteinander.

Aber ich wollte eigentlich @heffalumps Aussagen aufnehmen.
Zitat von Heffalump:
durch diese Lebenserfahrung bringen..

dieses, bis das der Tod uns scheidet, möchte ich meinem Sohn nicht vermitteln.
Beziehungen können schneller enden als uns lieb. Ob das nur der Schulfreund ist, der weg zieht oder

Meine Mädchen lebten in einer lange funktionierenden Familie und sind mit der Trennung aus dem Nest gefallen. Zwei Menschen entscheiden sich für getrennte Wege, die Kinder haben dabei kein Mitspracherecht. Das ist doch hammahart und eine besondere Lebenssituation. Das ist mein täglich Brot, weil mein Ex keine Verantwortung nach der Trennung übernommen hat und vielleicht 10% noch für sie da ist. Ähnlich wie bei @DasWird. Und die Elternteile, die kämpfen müssen, damit sie überhaupt Beziehungen und Einflüsse den Kindern gegenüber haben können, merken ja noch mehr die besondere Situation. Der kluge @Rheinländer beschreibt ja manchmal auch die Auswirkungen der Trennung auf erwachsene Kinder. Das finde ich ist das Besondere für Trennungskinder und ich merke, wie notwendig für mich die Betrachtunsweise bei der Begleitung für ist. Unabhängig müssen sie wie alle Kinder auf das Erwachsenwerden und auf eventuelle Unwägbarkeiten vorbereitet werden. Der Tod des geliebten Haustieres, die Krebserkrankung der geliebten Omi und und und sind unsere Themen immer wieder. Auch das Beziehungen nicht um jeden Preis aufrecht erhalten werden müssen, dass Beziehungen aber zu Verpflichtungen führen sollten. Das sind die Themen unabhängig von der Trennung, die ich mit ihnen erlebe und begleite. Bei uns arbeiten zwei ukrainische Ärztinnen als Putzfrauen, weil ihre Zeugnisse noch nicht anerkannt werden. Auch darüber rede ich mit meinen Mädchen. Wie schnell kann ein Leben umkrempelt werden durch einen Schicksalsschlag. Aber sie haben zusätzlich noch das Thema, Papa interessiert sich einen sch. für mich. Das muss ich anders auffangen.

12.08.2024 09:52 • x 2 #11806


C
Zitat von Jamirah:
Meine Mädchen lebten in einer lange funktionierenden Familie und sind mit der Trennung aus dem Nest gefallen. Zwei Menschen entscheiden sich für getrennte Wege, die Kinder haben dabei kein Mitspracherecht.

Zitat:
Auch das Beziehungen nicht um jeden Preis aufrecht erhalten werden müssen, dass Beziehungen aber zu Verpflichtungen führen sollten.

Das Untere ist der entscheidende Punkt. Vor dem Hintergrund des Oberen (war ja bei uns auch so) weiß ich aber nicht, wie unsere Kinder das nicht um jeden Preis für sich interpretieren. Vermutlich war aus ihrer Sicht das um jeden Preis noch lange nicht erreicht. Da hoffe ich sogar ehrlich gesagt, dass der Ex ihnen die Trennungsgründe überzeugend darlegt und es schafft, dass sie verstehen, warum diese aus seiner Sicht so gravierend waren, dass er sich trennen musste. Das kann ich selbst nicht leisten.

Und ja - ich hoffe, dass sie das mit den Verpflichtungen verinnerlichen und dass der Ex es in Zukunft schaffen wird, ihnen das noch besser vorzuleben. Hier gibt es ja leider auch noch das Negativbeispiel mit den älteren Kindern des Ex, zu dem sich unsere Kinder bestimmt auch ihre Gedanken machen.

12.08.2024 10:02 • #11807


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


Heffalump
Zitat von Jamirah:
Aber sie haben zusätzlich noch das Thema, Papa interessiert sich einen sch. für mich.

Das kannst du bei @Libra82 auch nach lesen

12.08.2024 13:04 • #11808


A
@DasWird Ich weiß, dass sich hier ein paar Väter einfach verpisst haben. Da kannst du rudern, wie du willst.
Ich erlebe meinen Ex als jemanden, der nach einem Weg sucht am Leben der Kinder teilzuhaben. Das kann ich jetzt mit ganz anderer Motivation als am Anfang gut mittragen.

Zitat von Heffalump:

Ich dachte auch nicht an Handys, sondern an Beziehungen

Da geht es auch nicht ums Handy, sondern um die gelebte Beziehung dahinter. Bei sowas erlebt K1 seinen Vater als mitdenkenden präsenten Vater.
Sie haben kaum gemeinsamen Alltag als müssen sie sich Inseln suchen.
Es kann aber auch gut sein, dass ich dich nicht richtig verstanden habe.

Zitat von Jamirah:
Der Tod des geliebten Haustieres, die Krebserkrankung der geliebten Omi und und und sind unsere Themen immer wieder.

Ich würde sagen, dass diese Verluste ein anderes Niveau haben, weil sie nicht freiwillig sind.

Es muss nicht jede Beziehung um jeden Preis weitergeführt werden. Auch nicht die Eltern-Kind-Beziehung. Es gibt für mich aber nur wenige Gründe warum Eltern diese Beziehung abbrechen dürfen.

12.08.2024 19:57 • #11809


J
@acre hier verstehe ich nicht, was Du meinst.
Zitat von acre:
Ich würde sagen, dass diese Verluste ein anderes Niveau haben, weil sie nicht freiwillig sind.

Trennungen sind doch für die Kinder nicht freiwillig, sondern Folge von Entscheidungen der Eltern. Deshalb haben sie neben den für alle Kinder eben die speziellen Trennungskinderprobleme, wie zwei Haushalte, viel Hin und Her oder gar keinen oder wenig Kontakt. Aber auch Trennunggskinder erleben den Tod des Hamsters, oder wie Meine, Omis Krankheit und ihren Tod. Aber das hätten sie auch erlebt, wenn wir zusammen geblieben wären. Beides muss man ja als alleinerziehend auffangen.

12.08.2024 20:33 • x 2 #11810


A
@Jamirah Trennungen sind aber die freien Entscheidungen der Erwachsenen. Ein Kontaktabbruch zum Kind ist eine freie Entscheidung (in den Fällen von denen wir jetzt sprechen).

Die begrenzte Lebenserwartung eines Meerschweinchens oder der Tod der Großeltern ist salopp gesagt eine natürliche Abfolge.

Der absichtliche Abgang eines sozialen Elternteils, weil derjenige sich sein Leben anders vorstellt, trifft ja viel mehr das eigene Selbstverständnis.

Der Tod der eigenen Großeltern oder des Haustieres stellt einen selbst nicht so in Frage wie das Verlassenwerden durch einen sozialen Elternteil.

Du musst alles alleine begleiten und hast gleichzeitig deinen eigenen Schmerz damit.

12.08.2024 22:25 • x 3 #11811


J
Genauso sehe ich das auch, wir haben uns da falsch verstanden. Meine Ausführungen bezogen sich auf @Heffalump. Ich habe nur die Kinder im Blick gehabt und nicht den Alleinerziehen.

13.08.2024 00:19 • x 1 #11812


Heffalump
Zitat von acre:
Es kann aber auch gut sein, dass ich dich nicht richtig verstanden habe.

Durchaus möglich

Was ich sagen wollte, Verlust gehört zum Leben.
Zitat von acre:
Die begrenzte Lebenserwartung eines Meerschweinchens oder der Tod der Großeltern ist salopp gesagt eine natürliche Abfolge.

ja

trotz allem ist es für Kinder ein einschneidender Verlust, je nach Alter des Kindes

Zitat von acre:
stellt einen selbst nicht so in Frage wie das Verlassenwerden durch einen sozialen Elternteil.

Weiß nicht. Der ist ja noch da, mit dem könnt ich reden, falls Kontakt erwünscht oder gepflegt. Vielleicht fragt das Kind nicht heute als Kind - vielleicht fragt erst der junge Erwachsene, dann den Älteren - warum.
Ich kann vielleicht nachvollziehen, wie du das meinst - aber Tod ist weg für immer. Was tot ist, lässt sich nicht ersetzen.

- und - man selbst, als verlassener Partner - dies ja noch mit viel mehr in Frage stellt, als Kinder.

Wir reden ja noch allgemein oder? Nicht auf Dich ganz persönlich und deine Kinder bezogen, weil dafür würden mir zumindest bestimmt einige Infos fehlen, die du nicht mit uns teilen vermagst oder willst, was kein Vorwurf ist

*Ich hatte als 12 jährige viel Kummer, weil Robin Hood am Ende des Buches starb - nur mein Bruder nahm sich meines Kummers an, meinen Eltern war es zu trivial und egal
== Bezug nehmend auf dein
stellt einen selbst nicht so in Frage wie das Verlassenwerden durch einen sozialen Elternteil.

13.08.2024 05:13 • #11813


D
Ich habe gestern einen Text gefunden, den ich super finde und gerne mit euch teilen möchte. Der Titel ist

Midlife Crisis Trennung - 4 Gründe, warum Männer eine Trennung als die Lösung ihres Problems ansehen.
(Statt Männer könnte natürlich genausogut Frauen stehen):

tino-tamme.de/blog/midlife-crisis-trennung-mann-versucht-so-die-Krise-zu-loesen/

Ein paar Ausschnitte aus dem Text:

1. Mann ist orientierungslos:

(...) Was ist, wenn ich plötzlich doch ein niemand bin oder zu einem werde oder es nicht schaffe, der zu werden, der ich immer sein wollte? Gerade im zunehmenden Alter spielt dann die Zeit gegen den Mann. (...) Doch wie sieht eine Alternative aus? Hier beginnt oft die Suche für die meisten Männer, gefolgt von Ausbrüchen aus gewohnten Umgebungen. Denn die meisten Männer haben kaum eine andere Idee, als das zu tun, was die meisten schon kennen. Raus aus dem Bestehenden und rein in etwas Neues. Mann schafft sich so eine zukünftige Perspektive, an die er glauben kann, die verspricht, dass es besser wird, Erfüllung kommt oder welche auch immer offenen Bedürfnisse sodann doch befriedigt werden könnten.
Eine Trennung sorgt wieder für neue Orientierung und Perspektive, jedoch in die Zukunft gerichtet und nicht im Bezug auf die Gegenwart. Ein deutliches Zeichen, dass Mann praktisch nicht da ist, nicht präsent im Hier und Jetzt, sondern von einer blossen Vorstellung geleitet ist, die er in die Zukunft projiziert. Das Scheitern dieser Strategie bekommen viele Männer erst später mit, da sie sich zwar ein neues Umfeld aufgebaut haben, nachdem sie vieles über Bord geworfen haben, jedoch haben sie sich ja selbst mitgenommen. Deshalb kommem sie früher oder später oft in die selbigen Situationen. Gute oder in dem Fall eher schlechte Beispiele sind Männer, die z.B. mit der dritten oder vierten Ehe immer noch versuchen, endlich glücklich zu werden. Jedoch liegt offensichtlich das Glück eher nicht im Aussen, sondern innen. (...)

2. Mann ist beziehungslos

(...) geht all das nur, weil er ureigenste, innere Aspekte von sich abtrennt. Man muss im Grunde die Beziehung zu sich selbst aufgeben, um mehr und mehr eine Rolle zu spielen, die einem aber nicht entspricht. Nur so kann ein Mann dem Ziel der Welt gerecht werden und zu jemandem werden, der in der Welt erreicht, was die Welt von ihm fordert. In dem Glauben, so an Bedeutung und Wert zu gewinnen (...) Viele solcher oder ähnlicher Situationen werden von Männern erwartet, die aber nur möglich sind, wenn man sich emotional von anderen Menschen trennt, um so emotional abzukühlen, es sich nicht so nah gehen zu lassen. Das ist wiederum nur möglich, indem man die Beziehung zu sich selbst verliert bzw. aufgibt. Die Bühne, in der sich die Beziehungslosigkeit zeigt, ist dann oft die eigene Beziehung. So wird diese praktisch zum eigenen Spiegel.
Da Männer mit Trennungen von Beziehungen jedoch über die Jahre geübt sind, denn die grösste und schmerzvollste war die zu sich selbst, ist es inzwischen erträglich oder gehört zum Leben dazu, sich auch aus echten Beziehungen zu trennen. Die Hoffnung dabei ist, sich und eine gute Beziehung dann durch eine neue Partnerin zu finden. Das funktioniert in der Regel jedoch nicht.

3. Mann strebt nach Erfüllung

Mann kommt im Laufe seines Lebens...früher oder später an den Punkt, an dem er feststellt, dass er - trotzdem er sich ein Leben gestaltet hat, das er sich in seiner Vorstellung gewünscht hat - einer Illusion aufgesessen war. Denn es hat ihn nicht zu der Erfüllung geführt, die er sich mal erhofft hat. Jetzt hat er ein bestimmtes Alter, und die Zeit spielt gegen ihn. (...) Die meisten Männer gehen jedoch den Weg, im Aussen nach der Erfüllung zu suchen, statt sie in sich selbst zu finden. Die Folge ist die Trennung (...)

13.08.2024 13:09 • x 3 #11814


D
Bin ich die einzige, die den Text so gut findet? Ich hätte ihn auf meinen Ex bezogen nicht treffender formulieren können...

14.08.2024 13:54 • x 2 #11815


Rheinländer
@DasWird

Kann sein, dass der Text zu deinem Ex passt. Ich persönlich kann selten etwas mit Verallgemeinerungen anfangen. Bezogen auf meine Ex würde ich sagen, der Text passt so ganz und gar nicht.
Ich kann aber auch nichts mit Horoskopen anfangen, obwohl man immer eine Aussage finden wird die passt.

14.08.2024 14:19 • x 2 #11816


Motte75
@DasWird sehr zutreffend. Super Text

14.08.2024 14:31 • x 1 #11817


C
Zitat von DasWird:
Bin ich die einzige, die den Text so gut findet? Ich hätte ihn auf meinen Ex bezogen nicht treffender formulieren können...

Puh - schwierig.
In Punkt 1. und 3. (die sind für mich irgendwie identisch) finde ich meinen Ex z.T. wieder, aber auch nicht in allen Aspekten. Punkt 2. finde ich irgendwie wirr geschrieben und kapiere nicht so richtig, wie das gemeint ist. Vielleicht ist es aber heute auch zu heiß für mein Hirn.

14.08.2024 14:33 • x 1 #11818


M
So,
Bei uns war vor kurzen die notarielle Besprechung zur Folgevereinbarung.
Da wir nur einen Anwalt haben,ist dieses,für den ohne Rechtsbeistand,zwingend vorgeschrieben.
Notare kommen mir immer etwas kauzig vor,liegt vielleicht daran das sie von so vielem etwas wissen und dann auch vermitteln wollen und von wenigen Bereichen einen unermesslichen Wissensschatz haben.
Der Termin war ganz entspannt und er frug ob wir uns wirklich scheiden lassen wollen da wir sehr freundschaftlich rüberkommen.
Hab da gesagt,dass wir uns ja nicht feindlich gegenüberstehen und das Dinge nun auch mal enden.
Die Vereinbarung wird nun aufgesetzt dem Rechtsbeistand zugeschickt,der liest nochmal gegen und dann geht es nach Unterschrift seinen weiteren Gang.
NF macht seitdem einen ziemlich nachdenklichen Eindruck-so,als ob sie sich ihrer Entscheidung nicht mehr soooo sicher ist.

16.08.2024 11:35 • x 1 #11819


C
Zitat von maenneken:
So, Bei uns war vor kurzen die notarielle Besprechung zur Folgevereinbarung. Da wir nur einen Anwalt haben,ist dieses,für den ohne Rechtsbeistand,zwingend vorgeschrieben. Notare kommen mir immer etwas kauzig vor,liegt vielleicht daran das sie von so vielem etwas wissen und dann auch vermitteln wollen und von wenigen ...

Klingt gut bei euch, finde ich.
Wie ist denn die aktuelle Situation bei deiner NF (habe ich gerade nicht mehr genau im Kopf)?

16.08.2024 12:15 • #11820


A


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