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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von DasWird:
dass (meist der Verlasser) das einfach so abgeben kann. Abhauen vor der Verpflichtung in vielen Fällen.


Zitat von Jamirah:
Dieses Herausstehlen aus der Verantwortung sollte mehr sanktioniert werden.

Ja, sehe ich auch so. Bei meinem Ex ist besonders krass, dass er früher immer über Leute hergezogen hat, die keine Verantwortung übernehmen wollen. In unserem (beider) beruflichen Umfeld ist es relativ üblich, sehr lange noch so studentenmäßig zu leben, in WGs, mit dem Rucksack umherzuziehen, ohne Kinder und ohne Verpflichtungen. Manche bewegen sich auch sehr lange in der Partyszene, feiern bis tief in die Nacht etc.. Jetzt denke ich manchmal, dass diese Leute verantwortungsbewusster sind als er - wenigstens setzen sie keine Kinder in die Welt und fahren dann zweimal (!) die entsprechenden Beziehungen an die Wand.

Wobei ich das etwas relativieren muss: Im Alltag übernimmt mein Ex tatsächlich keinerlei Verantwortung mehr, was man auch während der Nestmodellphase schon deutlich gemerkt hat. Aber: Sollte wirklich etwas passieren, ich krank werden z.B., dann würde er sich ohne Wenn und Aber kümmern, da bin ich wirklich sehr sicher. Zudem passt das an Unterhalt, was er überweist (ich kann das in etwa überschlagen, weil ich seine Verhältnisse kenne) - da könnte er sich vermutlich auch noch etwas ärmer rechnen, wenn er jede Maus schlachten würde. Umgekehrt tue ich das ja auch nicht - und das weiß er auch
Zitat von Jamirah:
Meine Kinder haben nicht verstehen können, warum es zur Trennung kam. Es war harmonisch bis zum Auffliegen des Doppelleben. Ich werde vielleicht mit ihnen über Details reden, wenn sie erwachsen sind. Jetzt wissen sie nur, dass Papa sich verliebt hat und uns deshalb verlassen hat.

So war / ist das hier auch, wobei ich nicht sicher bin, ob und was der Ex ihnen ggf. noch zusätzlich erzählt hat.
Zitat von DasWird:
Dann ist er wieder extrem schlecht gelaunt und kaum zu ertragen. Offenbar kann man mir das jetzt wieder zumuten, findet er wohl ...

Hier ist das bei K3 genauso - wir haben ja schon öfters festgestellt, dass die beiden viele Gemeinsamkeiten haben. K3 war gerade 14 bei der Trennung und hat in der ersten Zeit tatsächlich auch recht gut funktioniert. Mittlerweile ist er (hier bei mir - bei seinem Vater glaube ich nicht) schon öfters wieder muffig und bocklos - ich werte das auch eher als gutes Zeichen.
Zitat von acre:
Damit will ich sagen, dass ein Teenager die Veränderung kognitiv viel besser einordnen kann und auch die Auswirkungen für ihn gravierender sind.
Vielleicht denkt dein K3, dass ihr euch ja nur noch ein paar Jahre zusammenreißen hättet müssen.

Auf jeden Fall. Er denkt wohl auch (da habe ich mit K1 mal drüber geredet), dass er wirklich die A-Karte hat, weil er jetzt noch ein paar Jahre in dieser doch etwas ungünstigen Lebenssituation leben muss, während K1 schon ausgezogen war und das bei K2 kurz nach der Trennung der Fall war. Ganz unrecht hat er damit auch nicht. Initial hatte ich dem Ex auch mal vorgeschlagen, das Ganze als Eltern-WG noch so lange aufrechtzuerhalten, bis K3 auch aus dem Haus sein würde. Das war für ihn keine Option und mittlerweile bin ich sehr sicher, dass es auch für mich keine gewesen wäre - vielleicht für ein paar Monate, aber nicht mehrere Jahre.
Zitat von acre:
Ich denke, der Selbstwert ist betroffen, wenn sich ein Elternteil aus dem Alltag verabschiedet. Damit rückt die verbliebene Person auch an eine viel wichtigere Stelle, weil Lob und Zuwendung jetzt nur noch von ihr kommen.

Einerseits ja - andererseits habe ich manchmal das Gefühl, dass Lob irgendwie auch weniger wert ist, wenn es nur von einer Person kommt. Ich erinnere mich an Situationen früher, in denen die Kinder z.B. irgendwas im Haushalt gemacht haben (saubergemacht, Reparaturarbeiten, Gartenkram ...) und der Ex und ich kamen dann dazu und haben uns gemeinsam darüber gefreut. Irgendwie war das (glaube ich) für die Kinder noch mehr wert als heute ein Gut gemacht!, das nur von mir kommt.

Was den Selbstwert angeht: Ich denke, dir geht es um so Gedanken wie Ich war es ihm offensichtlich nicht wert, zu bleiben. Irgendetwas in die Richtung denkt wohl jedes Trennungskind mal und ja, das drückt das Selbstwertgefühl. Da denke ich manchmal, dass es vielleicht sogar ganz gut ist, dass der Ex mich als schlimme Hexe zeichnet (ich weiß nicht, inwieweit er das auch vor den Kindern tut - aber irgendwas davon wird sicher auch bei ihnen ankommen) - damit sollte für sie klar sein, dass sie noch so toll hätten sein können und er sich trotzdem getrennt hätte. Auf der anderen Seite korreliert natürlich indirekt auch Abwertung ihrer Mutter mit Abwertung ihrer Person - sie sind ja nun mal Kinder dieser Mutter. Wieder verkehrte Welt und sehr schwierig.

Generell glaube ich aber schon, dass diese Sache mit dem Selbstwertgefühl durch einen Vater, der sich nach der Trennung regelmäßig und kontinuierlich kümmert, sicher ganz gut aufgefangen werden kann. Kontraproduktiv ist sicher, wenn die Kinder merken, dass sie nach Next (und hier womöglich auch noch deren Sohn) in der zweiten Reihe stehen. Da hoffe ich immer sehr, dass meine das nicht so mitbekommen.

10.08.2024 15:11 • x 5 #11791


A
Zitat von Caecilia:
Generell glaube ich aber schon, dass diese Sache mit dem Selbstwertgefühl durch einen Vater, der sich nach der Trennung regelmäßig und kontinuierlich kümmert, sicher ganz gut aufgefangen werden kann.

Mittlerweile denke ich, dass man eine ganze Menge der Auswirkungen gut auffangen kann, aber gerade deshalb lohnt es sich darüber nachzudenken.

Ich hab ja das gleiche Problem wie @Susi01, wo der Alltag sehr fordernd ist. Da ist die Gefahr groß, dass manche Themen, die man den Kindern erklären müsste, manchmal hinten runter fallen.

Als mein K1 mir von seiner Hoffnung erzählte, habe ich gedacht: Es ist kurz nach sieben, wir müssen alle gleich los. Ich kann da jetzt einfach nicht drauf eingehen.

10.08.2024 15:59 • x 3 #11792


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


J
Zitat von acre:
Ich wollte mit dieser Fehler-Diskussion auf keinen Fall die Qualität der Elternschaft in Frage stellen. Jeder der hier schreibt, denkt ja über sich und seine Situation nach und versucht das Beste für sich und seine Kinder in einer schwierigen Situation herauszuholen. Das ist schon so viel wert.

Ich habe gar nicht bei Deinen Worten an Qualität gedacht. Ich war lange nicht,heil. In dem Sinne habe ich das gedacht. Jetzt bin ich es. Und den ersten Beitrag von @ das Wird fand ich sehr passend. Man darf Fehler machen. Und Du hast recht @acre natürlich ist es schwerer allein immer allem gerecht zu werden. Aber es gibt ja kein Zurück, also immer wieder nach vorn schauen. Setz Dich zeitlich nicht unter Druck. Kommt so ein Thema morgens um 7.00 Uhr auf, bleibt keine Zeit, aber die Möglichkeit ihm zu sagen, heute am Abend reden wir darüber. Ich versuche dann immer das andere Kind zu beschäftigen. Bei der Großen reicht, ich brauche mal Zeit mit K2. Und Ihr habt ja eine enge Elternebene. So ein Junge kann da vielleicht die Paarebene und die Elternebene noch weniger auseinander halten als wir Erwachsenen. Da ist Ruhe und Besonnenheit angesagt. Ich habe ja öfter geschrieben, dass Du Dich als Frau der Kinder wegen oft zurückgenommen hast und auf Dich aufpassen solltest. Irgendwann begreifen Deine Kinder immer mehr, was sie für Dich bedeuten. Vertraue Dir selber.

10.08.2024 16:29 • x 3 #11793


C
Zitat von acre:
Als mein K1 mir von seiner Hoffnung erzählte, habe ich gedacht: Es ist kurz nach sieben, wir müssen alle gleich los. Ich kann da jetzt einfach nicht drauf eingehen.

Ja, kann ich mir lebhaft vorstellen. Grundsätzlich bin ich da bei Jamirah, dass man das Thema später nochmals aufgreifen kann. Allerdings war (und ist) es bei meinen Kindern so, dass Gespräche, gerade über emotionale Themen, immer viel besser waren, wenn sie selbst das Thema angeschnitten hatten. Wenn ich mich also abends mit ihnen hingesetzt hätte und so etwas wie Ich möchte nochmals auf das zurückkommen, was du heute früh gesagt hast ... gesagt hätte, hätte es sein können (nicht müssen), dass sie dann dicht gemacht hätten. Aber man kann es dann nicht ändern. Es ist, wie es ist. Ich habe solche Themen dann manchmal im Hinterkopf behalten und sie nochmals (oft deutlich später) angeschnitten, wenn sich eine gute Gelegenheit dafür ergab und ich das Gefühl hatte, das jeweilige Kind ist jetzt zugänglich dafür.

10.08.2024 17:48 • x 1 #11794


A
@Jamirah Es sind verschiedene Sachen.
Ich habe damals die Kinder benutzt. Ich habe sie so in den Mittelpunkt gestellt, um mich nicht gleich mit all meinen Emotionen auseinandersetzen zu müssen. Und ich habe sie benutzt, um Ex nicht komplett loslassen zu müssen.
Das hatte beides ganz gute Konsequenzen, die Motivation dahinter war aber egoistisch.

Das andere ist, dass man ja für vieles, was im Leben der Kinder passiert einen eigenen Referenzrahmen hat. Wenn du von der ersten Liebe deiner K1 schreibst, weiß hier jeder wie sich das so ungefähr anfühlt. Wenn sie Probleme in der Schule haben, sei es mit Freunden oder Noten, weiß man wie sich das ungefähr anfühlt.

Bei dieser ganzen Trennungsgeschichte habe ich das nicht. Ich habe Freunde, die mit mir relativ offen sprechen über ihre eigene Erfahrung als Trennungskinder oder ihre eigenen Probleme mit der Trennung. Aber ich habe keinen eigenen Referenzrahmen auf den ich zurückfallen kann.

Zugleich hatte ich einen Partner mit dem ich ein ähnliches Erziehungsziel hatte bei komplett unterschiedlichen Herangehensweisen. Diesen Ausgleich, den @KomischerVogel mal beschrieben hat, habe ich in der Beziehung sehr genossen. Ich war mit Partner eine bessere Mutter. Und wir haben viel davon retten können.

Mir ist klar, dass man Fehler machen kann. Und mein Grundgefühl als Mutter ist mit der Trennung auch nicht in Frage gestellt worden. Meine Kinder wissen, was sie mir bedeuten und ich weiß auch, was ich ihnen bedeute.

Die Frage für mich ist daher, wie kriege ich sie gut durch diese Lebenserfahrung durch. Dieses Forum ist für mich dabei eine große Hilfe, weil ich meine Meinung darlegen und verteidigen muss.

10.08.2024 20:49 • x 4 #11795


C
Zitat von acre:
Ich habe damals die Kinder benutzt. Ich habe sie so in den Mittelpunkt gestellt, um mich nicht gleich mit all meinen Emotionen auseinandersetzen zu müssen.

Diese Strategie habe ich auch angewendet (ist mir erst hinterher klargeworden), parallel zu ganz vielen anderen Strategien dahingehend (z.B. die Nestmodellphase, das Mir-Einreden, dass wir ganz sicher wieder ein Paar werden würden, das Mich-Treffen mit FreundInnen, die mir nach dem Mund geredet haben und noch einiges mehr). Ich hätte meine ganzen Emotionen auf einmal und in voller Wucht nicht gepackt, ganz klar - ich wäre durchgedreht. Schon interessant, was man da (größtenteils zunächst unbewusst) für Hilfsstrategien entwickelt.

Kinder benutzen klingt dabei so negativ. Natürlich war es das irgendwie, aber es war eine pragmatische Herangehensweise, kam ihnen ja letztendlich auch zugute (wie du ja auch schreibst) - und von einer durchdrehenden Mutter hätten sie auch nichts gehabt.

10.08.2024 22:20 • x 1 #11796


J
Zitat von acre:
habe sie so in den Mittelpunkt gestellt, um mich nicht gleich mit all meinen Emotionen auseinandersetzen zu müssen. Und ich habe sie benutzt, um Ex nicht komplett loslassen zu müssen.

Wow, habe ich gestern beim Lesen gedacht, weil es so ehrlich und reflektiert war. Und ich finde es nicht so abwertend, wie Du es empfandst @Caecilia. Wir alle haben in der Zeit des Kollapses Dinge gemacht, die bewusst oder unbewusst Klammern an alte Zeiten war. Und wir mussten ja Neuland betreten. Und Du beschreibst ja auch Hoffnung und Versuche. Das ist in meinen Augen kein Makel.

Aber das will ich gar nicht weiter kommentieren, weil Du ja schreibst,@acre, dass für Dich jetzt wichtig ist, wie kriege ich sie ohne eigene Trennungserfahrung am Besten durch diesen Lebensabschnitt..
1. Du kannst nicht für alles Erfahrungen haben, das Leben hat immer Haken und da muss man probieren und Schritt für Schritt Wege probieren. Also sich trauen.
2 . Du versuchst ja wunderbar Erfahrungen zu sammeln, bei Freunden mit eigenen Trennungsbiografien. Da kann individuell ausgetauscht werden, was Dir hilft.
3.Du schreibst hier offen und ehrlich. Das ist eine Bereicherung für viele, aber vor allem können Dir Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen helfen, weil, wie Du ja schreibst, es zur Reflektion Deiner eigenen Position kommt.
4 Du schreibst, Du warst eine bessere Mama in der Beziehung, weil Du a. entspannter sein konntest und b. ein Korrektiv da war. Verabschiede Dich von der Vergangenheit, versuche jetzt der Situation gerecht zu werden. Im Altag ist ja der Vater nicht da, aber Ihr habt ja so ein Verhältnis auf der Elternebene, dass ihr über Unsicherheiten sprechen könnt.
5. Du schreibst ja öfter, dass Du Dich gestresst fühlst. Es ist nicht schön zu reden, dass man allein mehr Last hat. Aber schau, wie Du Stress abbauen kannst. Sei es durch weniger Grübeln, Verzicht, Hilfe von außen und vielleicht Sport. Ich wünsche Dir, dass Du für Dich da einen guten Weg findest.
Und das Letzte was mir durch den Kopf ging, war zu überlegen, was so ein Wunsch von K1 mit Dir und dem Umgang mit Ex macht. Aber da habe ich keine Erfahrung.

11.08.2024 11:27 • x 2 #11797


A
Ach, @Jamirah, manchmal denke ich, wir sollte mal einen Kaffee trinken gehen für die vielen Grautöne des Lebens die hier keinen richtigen Platz haben.

11.08.2024 13:37 • #11798


C
Zitat von Jamirah:
Und ich finde es nicht so abwertend, wie Du es empfandst .

Ich glaube, das war ein Missverständnis. Ich meinte, dass benutzt abwertend klingt, dass ich das aber selbst überhaupt nicht so empfinde.

11.08.2024 15:04 • #11799


A
@Jamirah So, jetzt habe ich Zeit in Ruhe zu antworten.

Ja, ich bin manchmal zum Erbrechen ehrlich. Das ist nicht immer schön oder zielführend, aber ich mache mir selbst wenig vor.
Daher ist es auch kein Makel oder abwertend, sondern einfach erstmal eine reine Beschreibung, die ein bisschen auf dieses ich als Frau versus ich als Mutter abzielte. Ich war eine tief verletzte Frau, die ihre Kinder genutzt hat, um einen Mann an sich zu binden. Ich bin aber nicht den Weg gegangen: Tu, was ich will, sonst siehst du sie nie wieder, sondern: Es sind unsere Kinder. Wir sind durch sie miteinander verbunden.
Ich bin mit mir im reinen, dass ich diese Trennung nur so gehen konnte.

1. Vielleicht lässt es sich am ehesten mit der Digitalisierung vergleichen, der unsere Kinder gegenüber stehen. Da habe ich genau so wenig Referenzrahmen und rede viel mit meinen Elternfreunden drüber. Und auch du funktioniert die Antwort: Vertrau dir selbst, mach es Schritt für Schritt. Aber mir bringen die Gespräche mehr, wo man sich inhaltlich austauscht. Wenn man ehrlich ist und sagt, wir hatten dieses und jenes Problem, das sind die Maßnahmen, wie es bei uns gut funktioniert, so erklären wir Big Data, Algorithmen oder P..

4.
Zitat von Jamirah:
Du warst eine bessere Mama in der Beziehung, weil Du a. entspannter sein konntest und b. ein Korrektiv da war. Verabschiede Dich von der Vergangenheit, versuche jetzt der Situation gerecht zu werden.

Mit dem Ansatz tue ich mich schwer. Zum einen werde ich der Situation jetzt gerecht. Meinen Kindern geht es relativ gut. Sie haben objektive Einbußen durch die Trennung und ich tue keinem einen Gefallen, wenn ich die nicht ernst nehme. Manches davon kann ich nicht ändern, unter manchem leide ich, unter anderen sie. Das gehört zum Trauerprozess dazu.
Das andere ist, dass ich nicht nach der Vergangenheit suche. Ich weiß, dass das vorbei ist, aber ich muss mich nicht mit dem Status quo zufrieden geben. @DasWird und du habt darüber geklagt, dass sich eure Exen aus der Verantwortung gezogen haben. Ich wehre mich sehr dagegen mein Ex aus der Verantwortung zu entlassen. Mein Leben wäre bestimmt einfacher, wenn er die Kinder jedes zweite Wochenende holt und wir nicht mehr Kommunikation miteinander haben.
Ich habe mich aber sehr bewusst für einen anderen Weg entschieden. Es kostet Zeit und Kraft zu vermitteln, zu organisieren und zu planen. Es wird aber von allen dreien mit großer Dankbarkeit belohnt.
Mein Ziel ist es wieder einen gleichwertigen Erziehungspartner zu haben. Und wenn ich blau werde im Gesicht, trietze ich diesen Mann so gut ich kann dahin. Das bisherige Ergebnis ist auch, dass er jeden freien Raum, den er als Vater sieht, versucht zu füllen.
Damit will ich nicht die Vergangenheit heraufbeschwören sondern uns alle für die Zukunft stärken.


5. Den Umgang mit dem Thema Stress finde ich schwierig. Stress gehört dazu. (Wobei ich zugeben muss, dass es bis Juli bei mir eindeutig zu viel war.) Aber die Anforderungen an Eltern zu Arbeiten, zu Betreuen, zu Fördern, zu Pflegen, Hobbys und Freunde zu haben, sich selbst gerecht zu werden, gesund zu leben usw. usf sind einfach viel.
Ich kenne wenig Menschen, egal ob alleinerziehend oder in Partnerschaft, die diesen Lebensabschnitt entspannt auf einer Ar. absitzen.
Für mich ist es einfach ein stückweit anzunehmen. Ja, es ist eine stressige Lebensphase. Es ist egal, ob ich drüber mecker oder nicht. Ich mecker halt gern drüber.

6. Bei der Hoffnung weiß ich auch noch nicht genau, was ich damit mache. Wahrscheinlich muss er seinen Weg dabei selbst finden und ich habe wenig Einfluss darauf. Der Beitrag von @Susi01 hat mir dabei geholfen. Auch dein letzter Beitrag zum Aussetzen der Auseinandersetzung mit dem Vater deiner K1 hat mir geholfen. Mein K1 steht in den Startlöchern zur Pubertät, vielleicht rutscht die Hoffnung dann in den Hintergrund und es reicht ihm zwei Elternteile als Ansprechpartner zu haben.

Zu Zweifeln, zu Fragen und genau zuzuhören sind für mich keine Schwächen. Mein Weg war noch nie geradlinig. Ich bin darauf trainiert mich immer wieder anzupassen und zu suchen. Dabei ist mein Selbstvertrauen und mein Selbstwertgefühl äußerst stabil.

11.08.2024 21:49 • x 1 #11800


Heffalump
Zitat von acre:
wie kriege ich sie gut durch diese Lebenserfahrung durch. Dieses Forum ist für mich dabei eine große Hilfe, weil ich meine Meinung darlegen und verteidigen muss.

..durch diese Lebenserfahrung bringen..

dieses, bis das der Tod uns scheidet, möchte ich meinem Sohn nicht vermitteln.
Beziehungen können schneller enden als uns lieb. Ob das nur der Schulfreund ist, der weg zieht oder die Oma, wenn sie stirbt.

Verlust gehört zum Leben, wie man ihm begegnet, ohne den Boden zu verlieren - wäre etwas, was ich ihm mitgeben wollen würde, wenn ich es selbst gelernt hätte
Zitat von acre:
Ich war eine tief verletzte Frau, die ihre Kinder genutzt hat, um einen Mann an sich zu binden. Ich bin aber nicht den Weg gegangen: Tu, was ich will, sonst siehst du sie nie wieder, sondern: Es sind unsere Kinder. Wir sind durch sie miteinander verbunden.
Ich bin mit mir im reinen, dass ich diese Trennung nur so gehen konnte.

Jedem das Seine. Weil du mit dir da in Reinen bist - muss aber nicht für deine Kinder gelten.
Zitat von acre:
Das bisherige Ergebnis ist auch, dass er jeden freien Raum, den er als Vater sieht, versucht zu füllen.
Damit will ich nicht die Vergangenheit heraufbeschwören sondern uns alle für die Zukunft stärken.

Einerseits verstehe ich deinen Ansatz, andererseits ist mir damit unwohl.
was dieser freie Raum - bei den Kindern hinterlässt, wenn sie vielleicht in ferner Zukunft selbst in die Lage kommen
Zitat von acre:
Mein K1 steht in den Startlöchern zur Pubertät, vielleicht rutscht die Hoffnung dann in den Hintergrund und es reicht ihm zwei Elternteile als Ansprechpartner zu haben.

Die Partnerin deines Mannes könnte auch mit im Boot sitzen und hilfreiches beitragen, oder nicht? Ist sie immer noch Feind?

12.08.2024 05:55 • #11801


A
@Heffalump I
Zitat von Heffalump:
dieses, bis das der Tod uns scheidet, möchte ich meinem Sohn nicht vermitteln.


Das ist nicht mein Ansatz und war es eigentlich noch nie. Aber ich möchte ihnen vermitteln, dass Kinder verpflichten und das meist ein Leben lang. Und diese Verpflichtung wird löst sich nicht mit dem Ende der Beziehung.

Zitat von Heffalump:
Weil du mit dir da in Reinen bist - muss aber nicht für deine Kinder gelten.

Überhaupt nicht. Und ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf, wie sie diese Zeit rückblickend bewerten.
Ich glaube aber, dass meine Kinder ähnlich wie mein Umfeld mich in dieser Zeit als sehr kindswohlbedacht erlebt haben.
Ähnlich wie hier, habe ich auch im RL gehört, dass ich auf mich selbst achten soll und nicht nur auf die Kinder.

Ähnlich wie @Caecilia schrieb, war mir am Anfang nicht klar, dass das eine Bewältigungsstrategie war.

Zitat von Heffalump:
was dieser freie Raum - bei den Kindern hinterlässt, wenn sie vielleicht in ferner Zukunft selbst in die Lage kommen

Vielleicht ein Beispiel dafür: K1 hat sich neulich sein erstes eigenes Handy gekauft. Es wäre kein Problem gewesen, dass ich mit ihm zu Saturn gehe und irgendwas entscheide. Ex hat sich mit ihm hingesetzt Leistung und Preise und so konnte K1 eine bessere Entscheidung treffen als mit mir.
Es gibt Dinge, da ist Ex besser als ich. Warum sollte ich nicht fördern, dass die Kinder darauf zugreifen können?

Zitat von Heffalump:
Die Partnerin deines Mannes könnte auch mit im Boot sitzen und hilfreiches beitragen, oder nicht? Ist sie immer noch Feind?

Solange Next im Leben der Kinder eine Rolle gespielt hat, war ich den Kinder da wohlwollend gegenüber.

Ich konnte mich über diesen Weg von der Paarebene lösen und gleichzeitig eine Elternebene schaffen von der wir alle profitieren.

12.08.2024 07:38 • #11802


Heffalump
Zitat von acre:
Es gibt Dinge, da ist Ex besser als ich. Warum sollte ich nicht fördern, dass die Kinder darauf zugreifen können?


Ich dachte auch nicht an Handys, sondern an Beziehungen

12.08.2024 07:45 • #11803


D
@acre Wenn das für euch und vor allem deine Kinder der beste Weg ist, ist es doch richtig so!
Hier war es so, dass ich dieses von dir erwähnte ich nehme ihn als Vater in die Verantwortung während der Ehe versucht habe, zum Wohle der Kinder. Aber nach der Trennung hat Ex ja konsequent alles torpediert, wo ich diesbezüglich hätte mitreden können (z.B. ein gemeinsamer Familienchat, der auch benutzt wird, oder das gemeinsame Besuchen von Schulanlässen). Ich habe ihm da nichts mehr zu sagen.

12.08.2024 08:04 • #11804


C
Zitat von acre:
Solange Next im Leben der Kinder eine Rolle gespielt hat, war ich den Kinder da wohlwollend gegenüber.

Ist Next bei euch Geschichte - oder sehen nur die Kinder sie nicht mehr?
Hat dein Ex dadurch wieder mehr Valenzen für die Kinder?

Hier wäre das auf jeden Fall so - sobald Next mal ein paar Tage nicht verfügbar ist, besinnt sich der Ex immer sehr auf seine Vaterrolle und man hat fast das Gefühl, er möchte irgendwas nachholen. Ist natürlich einerseits sch... (Kinder in der zweiten Reihe und so), auf der anderen Seite denke ich, dass das für die Zeit, in der in die Beziehung mit Next Alltag eingekehrt sein wird, hoffen lässt.

12.08.2024 09:36 • #11805


A


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