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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

A
Sag mal @Jamirah, wir hatten in einem anderen Thread eine Off-Topic Diskussion zum Thema Hoffnung der Kinder mit @thegirlnextdoor und @Caecilia (ich hoffe, es ist okay, dass ich das hierüber ziehe).
@thegirlnextdoor hat beschrieben, dass sie als kleines Kind keine Hoffnung hatte, dass ihre Eltern wieder zusammenkommen, weil ihr die Trennung klar erklärt wurde.
Meine K1 hat diese Hoffnung noch, was auch damit zu tun hat, dass ich ja selbst am Anfang Hoffnung hatte.
Du hattest doch auch sehr lange Hoffnung. Hatten deine Kinder die auch? Wie war deren Weg zur Akzeptanz?


Ansonsten bin ich persönlich, wenn man die Kübler-Ross Trauerphasen nimmt, komplett bei Akzeptanz angekommen. Damit hat das Hadern ein stückweit aufgehört und ich nehme viele Konsequenzen an.
Ich nehme dadurch auch an, dass ich dieses Freiheitsgefühl, dass ich in der Beziehung hatte so erstmal nicht mehr haben werde. Und daran kranke ich noch ein bisschen. Ich kann dafür dankbar sein, dass ich es so empfunden habe und Leben konnte. Und es ist noch niemand daran eingegangen zuverlässig und unspontan zu sein. Lustig ist trotzdem anders. Und daher Akzeptanz mit Wehmut.

09.08.2024 14:03 • x 1 #11776


S
Ich melde mich zum Thema Kind und Hoffnung auch mal zu Wort. Tochter groß, jetzt 9, geht ja zu einer Psychologin u.a weg Schulproblemen. Dort erfuhr ich beim Gespräch das sie hofft wir werden wieder eine Familie u Papa kommt nach Hause zurück.
Die Trennung ist jetzt bald 3 Jahre her u sein Auszug 2 1/2 Jahre.

Ich muss gestehen ich dachte es geht schneller das sie es akzeptiert. Ich hab ihr da nie Druck gemacht o.so., aber ich sage ihr schon das er nicht mehr zu MIR zurückkehren wird.

Meine Baustelle zur Zeit ist weiterhin das er sich zu wenig informiert fühlt und ich versuche das nicht so persönlich zu nehmen. Er weiß über Termine bei der Psychologin bescheid, auch Medis. Und schulische Themen, könnte also jederzeit selbst aktiv werden. Das er sich dann von mir als erzählen lassen will nervt mich und ich versuche mir da ein dickeres Fell anzulegen. Von wegen; wenn du informiert sein willst geh hin. Wenn es dir zu weit ist, dein Problem.

Und

Dieses ständige organisieren das ist soo anstrengend. Alle Bedürfnisse erfüllen, alle Termine schaffen, Hause, Garten, Arbeiten das schafft mich momentan. Noch dazu kommt das er öfter mal Wochenenden tauscht o. Später kommt das macht es nicht einfach Freizeit zu planen.

Und

Ich bin einsam....

09.08.2024 14:34 • x 1 #11777


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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C
Zitat von acre:
Meine K1 hat diese Hoffnung noch, was auch damit zu tun hat, dass ich ja selbst am Anfang Hoffnung hatte.

Ja, bei Euch finde ich das nicht erstaunlich. Aber auch bei meinen Kindern, die schon groß sind und für die es nie irgendeinen Anlass gab, in diese Richtung Hoffnung zu hegen, glaube ich, dass sie sich das insgeheim wünschen, zumindest zwei der drei. Ich habe in letzter Zeit auch öfters mit erwachsenen Trennungskindern gesprochen, teilweise in meinem Alter (!), bei denen die Trennung der Eltern ewig her ist. Sehr interessant und aufschlussreich übrigens oft - diese Gespräche entwickeln sich oft spontan, wenn man erzählt, dass man getrennt ist. Anyway - ganz viele dieser Kinder haben erzählt, dass sie sich noch jahrelang gewünscht hätten, ihre Eltern kämen wieder zusammen.

Zitat von Susi01:
Dort erfuhr ich beim Gespräch das sie hofft wir werden wieder eine Familie u Papa kommt nach Hause zurück.
Die Trennung ist jetzt bald 3 Jahre her u sein Auszug 2 1/2 Jahre.

Ich muss gestehen ich dachte es geht schneller das sie es akzeptiert. Ich hab ihr da nie Druck gemacht o.so., aber ich sage ihr schon das er nicht mehr zu MIR zurückkehren wird.

Kann gut sein, dass sie dir das nicht glaubt, nicht glauben will. Manchmal ist diese Hoffnung vielleicht auch ein Krückstock für die Kinder, die sie brauchen, um weitermachen zu können, ähnlich, wie das bei uns Getrennten ja in der Frühphase nach der Trennung ja auch der Fall ist: Ich selbst hätte ohne die Hoffnung (nein, es war fast eine Gewissheit, obwohl es keinerlei Anlass gab, das zu glauben), der Ex käme zu mir zurück, die ersten Wochen nach der Trennung nicht überstanden. Nach Kübler-Ross wäre das vermutlich eine Variante der Nichtwahrhabenwollen-Phase. Es kann durchaus sein, dass die bei Kindern länger dauert oder dass sie öfters nochmals in diese zurückrutschen.

09.08.2024 17:24 • x 3 #11778


C
Zitat von Susi01:
Meine Baustelle zur Zeit ist weiterhin das er sich zu wenig informiert fühlt und ich versuche das nicht so persönlich zu nehmen. Er weiß über Termine bei der Psychologin bescheid, auch Medis. Und schulische Themen, könnte also jederzeit selbst aktiv werden. Das er sich dann von mir als erzählen lassen will nervt mich und ich versuche mir da ein dickeres Fell anzulegen. Von wegen; wenn du informiert sein willst geh hin. Wenn es dir zu weit ist, dein Problem.

Ja - da hilft wirklich nur auf Durchzug schalten. Ich habe bei diesen Dingen akzeptiert, dass der Ex immer was zu meckern haben wird, egal, wie ich es mache.
Zitat von Susi01:
Und

Dieses ständige organisieren das ist soo anstrengend. Alle Bedürfnisse erfüllen, alle Termine schaffen, Hause, Garten, Arbeiten das schafft mich momentan. Noch dazu kommt das er öfter mal Wochenenden tauscht o. Später kommt das macht es nicht einfach Freizeit zu planen.

Ja, da ziehe ich wirklich meinen Hut vor euch mit kleineren Kindern. Gibt es die Möglichkeit, irgendwas für nicht allzu großes Geld zu delegieren (z.B. Gartenarbeiten, die sind ja oft zeitlich einigermaßen flexibel erledigbar - vielleicht findet sich da ein Teenager in der Nachbarschaft, der für ein paar Euro Rasen mäht und Unkraut zupft?).
Zitat von Susi01:
Und

Ich bin einsam....

Da drück' ich dich mal. Kennen wir wohl alle.

09.08.2024 17:29 • x 2 #11779


J
@acre , ich war ja fast zwei Jahre offen für die Möglichkeit der Rückkehr meines Mannes. Am Anfang habe ich den Kindern selber Hoffnung gemacht. Da hat mein Therapeut immer gegengehalten. Auch wenn wir damals viel über Möglichkeiten des erneuten Zusammenkommens gesprochen haben, vor allem Realismus meiner Wünsche, Verzeihen können und wollen. Aber auch mein Selbstbewusstsein und Selbstachtung habe ich angeschaut und trotzdem gehofft. Instinktiv natürlich auch die Kinder beeinflusst. Auch mit so Sätzen wir werden eine Familie bleiben. Aber dann hat mein Ex den Kindern klar gesagt, dass er nun ein neues Leben hat und dann haben die Mädchen begonnen, sich abzufinden. Er sollte aber Papa sein und Ihr kennt ja die Entwicklung. Wir haben gelernt uns das schön zu machen. Und die Auseinandersetzung mit ihrem Papa hängt immer von ihrer persönlichen Befindlichkeit ab. Gerade jetzt ist die Große im Verliebtheitsmodus und setzt sich nicht mehr auseinander.

09.08.2024 18:44 • x 1 #11780


A
@Susi01 Hat der Kinderpsychologe das irgendwie bewertet?

@Jamirah Wie sind deine Kinder damit umgegangen, als ihr Vater ihnen so klar gesagt hat, dass er nicht zurückkommt?


@Caecilia Ich habe ein paar ehemalige Trennungskinder im Freundeskreis, die Ex auch über Jahrzehnte kannten und bei manchen von ihnen ist mit unserer Trennung noch mal ganz viel herausgebrochen. Das war sehr interessant. Was sie auch alle angesprochen haben war die Verantwortungsverschiebung in der Familie. Sie haben die Fehler der Mutter (bei der alle geblieben sind) ganz genau gesehen und versucht das zu lösen und für sie Verantwortung zu übernehmen. Das ist auch so ein Gedanke, der bei mir wahnsinnig Druck auslöst.

10.08.2024 07:22 • #11781


D
@acre Fehler werdem wir zum Glück alle ganz viele machen - sonst wäre es für die Kinder ja ganz schwierig, die Reibungsfläche zu finden, die sie brauchen, um sich zu lösen.... was gäbe es Schlimmeres, als zu perfekte Eltern? Und ist es nicht so, dass die Eltern später in der Retrospektive manchmal auch als Projektionsfläche herhalten müssen für eigene Unzulänglichkeiten? Also bei mir selbst war das immer mal wieder so...

10.08.2024 08:37 • #11782


D
@acre Was waren denn das so für Fehler, die sie bei ihren Müttern gesehen haben?

10.08.2024 08:48 • x 1 #11783


C
Zitat von acre:
Was sie auch alle angesprochen haben war die Verantwortungsverschiebung in der Familie. Sie haben die Fehler der Mutter (bei der alle geblieben sind) ganz genau gesehen und versucht das zu lösen und für sie Verantwortung zu übernehmen. Das ist auch so ein Gedanke, der bei mir wahnsinnig Druck auslöst.

Ja, das löst bei mir auch schon beim Lesen Druck aus.
Die Antwort auf DasWirds Frage würde mich auch interessieren, insbesondere, ob es dabei eher um Fehler der Mütter in Bezug auf die alte Beziehung ging (also, deren Schuld am Zerbrechen derselben) oder in Bezug auf das Leben nach der Trennung (Alltagsbewältigung, Kindererziehung, Interaktion mit dem Ex / der Ex-Familie ...).

10.08.2024 08:55 • #11784


A
Fehler ist vielleicht das falsche Wort, vielleicht eher Hemmnisse oder Einschränkungen.

Ich muß das eh vorsichtig formulieren, also mehr auf den Sinn als auf die genaue Wortwahl achten. Es ist auch klar, dass nicht alles 1 zu 1 auf die Trennung zurückzuführen ist.
Und es sind Freundinnen mit denen ich darüber spreche. Ich habe einen Freund mit Trennungserfahrung und das ist auch mit 50 alles noch so emotional unausgekoren, dass ich aus diesen Gesprächen wenig mitnehme.

Es geht nicht um Schuld eines Elternteils. Eigentlich alle, die ich kenne, verstehen warum die Beziehung der Eltern zerbrochen ist und können das einordnen.
(Vielleicht ist Schuld doch ein Thema, wo ich aber der falsche Gesprächspartner für bin).

Zum einen geht es um die Auseinandersetzung mit dem Ex auf der finanziellen Ebene. Da hätten sie sich mehr Durchsetzungsvermögen gewünscht, um weniger das Gefühl zu haben, dass die Trennung der Eltern in der neuen Konstellation aufgefangen werden muss. Sei es, weil die Mutter mehr arbeitet oder einfach nicht mehr so viel drin war.


Die andere große Baustelle ist die frühe Übernahme für Verantwortung. Sie beschreiben, dass sie ihre Mütter nicht mehr als Reibungsfläche genutzt haben, dass sie viel mit sich selbst ausgemacht haben. Es wurde sich bemüht Konflikte oder Ärger gar nicht erst entstehen zu lassen. Es ist wie eine persönliche Zurücknahme zum Schutz der Mutter.
Damit stellt sich dann die Frage von Geborgensein und Selbstwert.

Es ist ein Leben in dem vieles auf Kante genäht ist, sei es Geld, Kraft zur Kindererziehung oder Zeit und das wird versucht durch die Kinder zu kompensieren.

Es ist auch nicht nur negativ zu bewerten. Ich hab von manchen so coole praktische Alltagsdinge gelernt.

Was mich ein wenig umtreibt ist zum einen dieses Gefühl des Geborgenseins. Das Familie ein Rückzugsort ist, wo man so sein kann, wie man will.
Zum anderen diese Frage der Verantwortung. Meine Kinder sollen Verantwortung für sich übernehmen, weil es ihre ist und nicht, weil sie denken, Mama kriegt das nicht auf die Reihe.

10.08.2024 09:42 • x 1 #11785


C
Zitat von acre:
Zum einen geht es um die Auseinandersetzung mit dem Ex auf der finanziellen Ebene. Da hätten sie sich mehr Durchsetzungsvermögen gewünscht, um weniger das Gefühl zu haben, dass die Trennung der Eltern in der neuen Konstellation aufgefangen werden muss. Sei es, weil die Mutter mehr arbeitet oder einfach nicht mehr so viel drin war.

Kann ich gut nachvollziehen. Wobei es ja im Normalfall so ist, dass auf beiden Seiten der ursprüngliche Lebensstandard nicht mehr gehalten werden kann, einfach, weil zwei Haushalte teurer sind als einer. Das würde ich auch kleineren Kindern kindgerecht und ohne Wertung erklären.

Hier ist es ja so, dass der Lebensstandard des Ex und seiner Frau deutlich höher ist als unserer, was K3 (indirekt) oft kritisiert: Warum wohnen wir in einer Etagenwohnung im Sozialbau? (... und der Ex in einer Villa mit Garten, fährt ständig in Urlaub ...). Das in der Klammer sagt er nicht, aber denkt es bestimmt. Ich versuche aber immer, darauf hinzuweisen, dass der Ex ja wieder in einer Paarbeziehung (bzw. sogar Ehe) lebt und man da die finanziellen Verhältnisse in vielerlei Hinsicht nicht vergleichen kann: Next ist, nach allem was ich weiß, finanziell recht gut aufgestellt - und dieses Geld hat mit uns und der alten Familie nichts zu tun. Zudem braucht man, wenn man alleine lebt, aus meiner Sicht mehr finanzielle Sicherheit und Flexibilität und kann nicht so auf Kante genäht wirtschaften wie in einer Beziehung / Ehe, wo man ja wüsste, dass der andere notfalls als Backup einspringt.
Zitat von acre:
Die andere große Baustelle ist die frühe Übernahme für Verantwortung. Sie beschreiben, dass sie ihre Mütter nicht mehr als Reibungsfläche genutzt haben, dass sie viel mit sich selbst ausgemacht haben. Es wurde sich bemüht Konflikte oder Ärger gar nicht erst entstehen zu lassen. Es ist wie eine persönliche Zurücknahme zum Schutz der Mutter.

Ja, das finde ich auch ganz schlimm und ist hier ein großes Thema. So verhalten sich meine Kinder z.T.. Wobei sie ihren Vater (glaube ich) noch weniger als Reibungsfläche nutzen, aus Angst, ihn zu verlieren. Sie sind seit der Trennung so viel braver geworden.

Und ja - die Geborgenheit in der Familie, der Rückhalt, sind dann natürlich nicht mehr in dem Maße da, wenn man sich in der Familie auch nicht geben kann, wie man eigentlich ist.
Zitat von acre:
und das wird versucht durch die Kinder zu kompensieren.

Meinst du damit, dass die Kinder diese Anstrengung dann irgendwie auch wert sein müssen? Das fände ich als Gedanken auch schlimm.

10.08.2024 10:07 • x 3 #11786


D
@acre Deine Ausführungen kann ich gut nachvollziehen. Wenn ein Mitglied der Familie beschliesst, weniger Verantwortung für die Familie zu übernehmen, muss das ja zwangsläufig vom Rest der Familie aufgefangen werden - sei es zeitlich, finanziell oder andere Lasten betreffend. Dann fängt wohl jeder so viel auf, wie er kann - zwischen Expartner und Kindern muss das dann irgendwie verteilt werden.

Das finde ich ja auch so stossend, dass (meist der Verlasser) das einfach so abgeben kann. Abhauen vor der Verpflichtung in vielen Fällen.

Hier hat Ex ja seine Verantwortung auf das absolute Minimum reduziert. Er hat es gemacht - weil er es kann. Weil das heute möglich ist, ohne gesellschaftliche Sanktionen. Der minimale Betrag, den er für die Ausbildung der Kinder beisteuern muss, fällt bei Ex nur geringfügig ins Gewicht. Verantwortung für den Alltag der Jungs hat er gar keine mehr, zu bestimmten Zeiten sieht er sie, mehr nicht. Ich könnte so nicht mehr in den Spiegel schauen. Er offenbar schon.

K2 hat mir neulich in einem Gespräch gesagt, wie sehr er sich in der Trennungszeit alleing gelassen gefühlt hat. Er hat gesagt, ich hätte keine Kapazität für ihn gehabt, ich hätte selbst zu sehr mit der Trennung zu kämpfen gehabt, sei immer nur am Arbeiten und zum Teil für K1 dagewesen. Ich finde es enorm, wie er das als damals 13 Jähriger gesehen hat, und dass er mir auch keine Schuld gibt. Rückblickend muss ich sagen, er war als Jüngster der Stärkste von uns, er musste viel mittragen in der Zeit, das stimmt. Er hat sich sehr unauffällig verhalten während dieser schlimmen Zeit und einfach funktioniert.

Jetzt, wo es mir wieder besser geht, profitiert er dafür auch wieder. Er ist ambivalent. Mal sucht er die Nähe, redet sehr persönlich, was er früher nicht konnte. Dann ist er wieder extrem schlecht gelaunt und kaum zu ertragen. Offenbar kann man mir das jetzt wieder zumuten, findet er wohl ...

10.08.2024 11:06 • x 3 #11787


J
Zitat von DasWird:
K2 hat mir neulich in einem Gespräch gesagt, wie sehr er sich in der Trennungszeit alleing gelassen gefühlt hat. Er hat gesagt, ich hätte keine Kapazität für ihn gehabt, ich hätte selbst zu sehr mit der Trennung zu kämpfen gehabt, sei immer nur am Arbeiten und zum Teil für K1 dagewesen. Ich finde es enorm, wie er das als damals 13 Jähriger gesehen hat, und

Genauso hat es meine Große beschrieben. Sie fand mich in der Anfangsphase nicht ganz zurechnungsfähig, wie sie mal sagte. Ich war ja auch vor allem mit mir beschäftigt und danke und verdanke meinen engsten Vertrauten so viel, weil sie mich so bedingungslos unterstützt haben. Wir sind mit dieser Trennung zusammengewachsen. Ich konnte meinen Schmerz loslassen und musste mich auf die Kinder wieder als Verantwortliche einlassen. Als der Papa eindeutig war, war das für die Kinder auch eine Erleichterung, weil sie nicht mehr hoffen mussten oder wollten. Die Kleine ist bis heute vielleicht anhänglicher als sie ohne Trennung geworden wäre.Ein Elternteil ist weg, was passiert, wenn dem anderen etwas zustößt. Das war bei uns ganz oft Thema. Die Große hat Verantwortung übernommen für ihre Schwester. Mehr als sie müsste. Ich habe jetzt eine Dreierfamilie. Es hat Vorteile und die hier schon oft beschriebenen Nachteile. Ich bin finanziell gut studiert.Das ermöglicht mir manche Freiheit. Aber mein Tip von Freunden und meinem Therapeuten, über alles reflektieren und reden mit den Kindern beherzige ich. Natürlich altersgerecht. Ich bin genug und trotz aller Fehler, die ich mache eine gute Mutter meiner Kinder.Weil ich nicht mehr an mir zweifle, kann ich gelassener sein. Die Mädchen lieben mich und zanken mit mir. Ich bin auch schuld, wenn sie etwas vergeigen. Und dann schauen wir es uns an. Aber ich bin ganz bei Dir@ dasWird. Dieses Herausstehlen aus der Verantwortung sollte mehr sanktioniert werden. Meine Kinder haben nicht verstehen können, warum es zur Trennung kam. Es war harmonisch bis zum Auffliegen des Doppelleben. Ich werde vielleicht mit ihnen über Details reden, wenn sie erwachsen sind. Jetzt wissen sie nur, dass Papa sich verliebt hat und uns deshalb verlassen hat. K1 sieht die Schuld bei ihm.

10.08.2024 11:49 • x 3 #11788


S
@acre
Nein nicht wirklich thematisiert. Es ging aber auch ehr um Schule u am Rande Allgemeimbefinden. Sie meinte nur es sei völlig normal und oft Tages abhängig.

10.08.2024 12:37 • x 1 #11789


A
Zitat von Jamirah:
Ich bin genug und trotz aller Fehler, die ich mache eine gute Mutter meiner Kinder.

Ich wollte mit dieser Fehler-Diskussion auf keinen Fall die Qualität der Elternschaft in Frage stellen. Jeder der hier schreibt, denkt ja über sich und seine Situation nach und versucht das Beste für sich und seine Kinder in einer schwierigen Situation herauszuholen. Das ist schon so viel wert.

Ich kenne auch die Eltern meiner Trennungskinderfreunde (lustigerweise hat sich auch mein Verhältnis zu den Müttern verändert seit ich selbst durch den Mist durch muss). Das sind gute Mütter, die viel aufgefangen haben und wunderbare Menschen zustande gebracht haben.



Zitat von Caecilia:
zwei Haushalte teurer sind als einer. Das würde ich auch kleineren Kindern kindgerecht und ohne Wertung erklären.

Verstehen ist ja das eine, aushalten ist das andere. Bei kleineren Kindern ist es auch leichter. Zur Kitazeit waren meine Kinder unfassbar billig. Je älter sie werden um so teurer werden sie. Damit will ich sagen, dass ein Teenager die Veränderung kognitiv viel besser einordnen kann und auch die Auswirkungen für ihn gravierender sind.
Vielleicht denkt dein K3, dass ihr euch ja nur noch ein paar Jahre zusammenreißen hättet müssen.

Zitat von Caecilia:
Meinst du damit, dass die Kinder diese Anstrengung dann irgendwie auch wert sein müssen?

Da habe ich noch keine für mich schlüssige Antwort drauf. Ich denke, der Selbstwert ist betroffen, wenn sich ein Elternteil aus dem Alltag verabschiedet. Damit rückt die verbliebene Person auch an eine viel wichtigere Stelle, weil Lob und Zuwendung jetzt nur noch von ihr kommen.

Zitat von DasWird:
Offenbar kann man mir das jetzt wieder zumuten, findet er wohl ...

Wie schräg ist das Leben, dass man sich darüber freut...

10.08.2024 14:34 • x 1 #11790


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