Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

@Wüstenfee Meine Fragen waren eigentlich wesentlich konkreter.

Was machst du, wenn K1 eigentlich in Ruhe mit dir ihre Beziehungsprobleme besprechen will, K2 Hausaufgabenhilfe braucht und K3 unbedingt nochmal auf den Spielplatz will?
Was machst du, wenn ihr zu irgendeinem Termin eh schon spät dran seid und dann schiebt einer einen Bock und will nicht mit?
Nerven dich diese Schul/Kita/Freizeitveranstaltungen nie? Überschneiden die sich nie?


Wie bewertest du deine Ehe jetzt nach anderthalb Jahren Therapie? Und wenn es nur auf dem Spektrum bereichernd oder einschränkend ist?
Siehst du eigene Anteile daran, wie eure Trennung verlaufen ist?

Zitat von Wüstenfee:

Jeder hat seine biographischen Themen die Ehe betreffend und ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten, dass es sich lohnt das anzuschauen.

Klar. Ich kann sie dir bei mir sogar ziemlich genau sagen. Ich könnte dir sie sogar für meinen Ex sagen.
Haben wir beide Anteile davon in unsere Ehe getragen? Absolut. Sind wir mit den verebten Macken offen umgegangen? Meistens. Manchmal tat es auch weh.

Hast du während der Ehe deine Ehe reflektiert?
Sprichst du mit deinen Eltern über ihre Beziehung?

Zitat von Caecilia:

Wobei, wenn ich wirklich tief in mich hineinhorche, ist es bei mir so, dass für mich eine wirklich wertschätzende Trennung nur eine in gegenseitigem Einvernehmen sein kann.

Vielleicht muss man das unterscheiden. Die Trennung an sich war nicht wertschätzend. Die war fies und unter aller Sau. Die Beziehungsabwicklung danach war vielleicht nicht wertschätzend, aber werterhaltend.

Wenn ich bereichernd schreibe, dann gehört für mich auch dazu, dass in der Ehe mich auseinandergesetzt habe, wenn wir Konflikte miteinander hatten. Du hast in Deinem eigenen Threed geschrieben, dass Du Dich abgewertet fühltest und er Dir eigentlich alles familiäre aufgeladen hat @ wüstenfee. Da kann ich verstehen, dass da ein Schwerpunkt in der Aufarbeitung der Ehe liegt. Das war bei uns lange Zeit nicht so. Erst als er Karriere machte, wurde es anders. Da hatten wir abgesprochen, dass erst er, dann irgendwann ich Karriere machen könnte. Aber dann ist er davongesegelt. Plötzlich waren die Seiten, die ich immer problematisch fand, für ihn die Wichtigsten. Die Veränderung von ihm war dann in der Therapie das Hauptthema. Natürlich auch meine Anteile. Was meinst Du mit biographischen Themen, die Du empfieltst, anzuschauen? . Als ich @acre empfahl die Therapie zu machen, war für mich im Vordergrund Emotionen anzuschauen, die sie vielleicht in ihrer jetzigen Situationen erkennen kann, die zu weniger Stress führen können. Ich bin durch die Therapie wieder stabiler geworden jetzt. Und das war für meine Empfehlung ausschlaggebend. Du bist sehr stark und wirkst sehr effektiv in Deinem neuen Leben.Wie geht es den Kindern mit ihrem Papa? Kannst Du da alles abfangen?
.

@Caecilia, so kann ich das mit biographischen Prägungen auch sehen. Bei@ wüstenfee wollte ich nachfragen, ob sie das nur für die Ehe sieht. Die führen dazu wie man sein Leben gestaltet. Bei Dir @Caecilia war die Beziehung aber lange Zeit trotz Deiner biographischen Prägungen in Ordnung und Du hast Dich geliebt gefühlt. Meinst Du nicht, dass seine Veränderung zum Bruch Eurer Beziehung geführt hat. Der Warmwechsel hat dieses geringere Selbstbewusstsein getriggert, aber caecilia dieses Gefühl hat nichts mit seinem Verhalten zu tun. Du warst als Kind gut, du warst als Parnerin mit Fehlern gut. Drei Kinder habt Ihr bekommen, ein interessantes Leben geführt. Das hast Du doch mitgestaltet. Darauf kannst Du stolz sein. Mein Therapeut hat mir gesagt, meine biographischen Prägungen hatte ich während der Ehe und danach auch. Lange Zeit war es gut. Dann plötzlich nicht mehr. Aber ich war immer der gleiche Mensch.

Jetzt ne Sprachnachricht senden zu können wäre richtig cool Bin grad bei meiner Schwester zu Besuch und wir sind noch unterwegs, ich melde mich auf jeden Fall ausführlich die nächsten Tage

Zitat von acre:

Was machst du, wenn K1 eigentlich in Ruhe mit dir ihre Beziehungsprobleme besprechen will, K2 Hausaufgabenhilfe braucht und K3 unbedingt nochmal auf den Spielplatz will?
Was machst du, wenn ihr zu irgendeinem Termin eh schon spät dran seid und dann schiebt einer einen Bock und will nicht mit?
Nerven dich diese Schul/Kita/Freizeitveranstaltungen nie? Überschneiden die sich nie?

Wie hast du solche Sachen vor der Trennung gehandhabt?

Zitat von acre:

Hast du während der Ehe deine Ehe reflektiert?

Ja immer …

Zitat von acre:

Sprichst du mit deinen Eltern über ihre Beziehung?

Ja, ebenfalls immer.

Guten Morgen,

sitze jetzt endlich an einem Rechner, hatte gerade schon sooo viel geschrieben und W-Lan ist ausgefallen ...ahhh. Nun gut, zweite Runde

Liebe @acre,
mir geht es nicht um einem persönlichen Schlagabtausch mit Dir und ich wollte Dir auch nicht angreifen. Mein Weg ist ein anderer, der kann sich gar nicht auf andere übertragen lassen, weil jeder sein eigenes Päckchen mit sich trägt. Mir ging es eher darum, nen Perspektivwechel anzuregen.

Zitat:

Was machst du, wenn K1 eigentlich in Ruhe mit dir ihre Beziehungsprobleme besprechen will, K2 Hausaufgabenhilfe braucht und K3 unbedingt nochmal auf den Spielplatz will?
Was machst du, wenn ihr zu irgendeinem Termin eh schon spät dran seid und dann schiebt einer einen Bock und will nicht mit? Nerven dich diese Schul/Kita/Freizeitveranstaltungen nie? Überschneiden die sich nie?

Ich denke auch, dass Dir hier die konkrete Beantwortung nichts bringen würde. Ich kann Dir nicht sagen, dass es in der Ehe einfacher war. Diese Option gibt es einfach nicht mehr und vor allem kann ich mit der Situation nicht hadern. Vielleicht nur so viel meine Kinder sind sehr selbstständig und habe viel Geduld .. wenn wir zu spät kommen nehme ich den Druck erstmal raus und rufe dann dort an o.ä. Also, im Kern habe ich bzw wir unsere eigenen Bewältigungsstragien.

Zitat:

Wie bewertest du deine Ehe jetzt nach anderthalb Jahren Therapie? Und wenn es nur auf dem Spektrum bereichernd oder einschränkend ist? Siehst du eigene Anteile daran, wie eure Trennung verlaufen ist?

Tatsächlich habe ich erst seit April mein Verfahren mit der Psychoanalyse gefunden. Klar sehe ich eigene Anteile an der Trennung, ich habe mich dafürf zumindest bei meiner Therapeutin entschuldigt. Momentan sehe ich meine , ohne auf Details in einem Forum einzugehen, meine Ehe so, dass sie mir eine Zeit lang das gegeben hat, was ich dachte gebraucht zu haben. Meine Bedürfnisse haben sich geändert, aber ich war nicht in der Lage das an mir selbst wahrzunehmen.

Zitat:

Hast du während der Ehe deine Ehe reflektiert?
Sprichst du mit deinen Eltern über ihre Beziehung?

Nein, habe ich nicht. Es war wohl aus Schutz. Dazu kann ich leider nicht so viel schreiben.
Mit meinen Eltern kann ich darüber nicht sprechen, sie sind aus einem anderen Kulturkreis. Dafür erklärt mir meine Therapeutin vieles.

Juhuhuu jetzt zu Deinen Fragen ... @Jamirah

Zitat:

Was meinst Du mit biographischen Themen, die Du empfieltst, anzuschauen?

Primär ging es mir da um die Entwicklung der Persönlichkeit von Geburt an sozusagen

Zitat:

Wie geht es den Kindern mit ihrem Papa? Kannst Du da alles abfangen?

Unsere Familienhilfe fungiert als seine Therapeutin bzw. als Puffer, habe ich den Eindruck und das tut uns allen sehr gut. Ich habe endlich zur Ruhe finden können ... Die Kinder sind viel selbstbewusster geworden und ich auch ich kann das mehr abgeben an die Familienhilfe. Ich bin ein wenig raus aus der Schusslinie.

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@Heffalump

Zitat:

Diesen Teil hab ich herauskopiert, ich finde, das kommt in deinem Text zu kurz.

Ich kann leider nicht ins Detail gehen, das ist einfach was sehr intimes.

@Wüstenfee Vielen Dank für deine Antwort. Ja, vielleicht wollte ich einen Schlagabtausch. Aber nicht um dich anzugreifen. Zum einen hast du diesen enormen Befreiungsschlag gemacht. Und da wollte ich wissen, ob ich mir etwas abgucken kann oder muss.
Zum anderen interessiert es mich sehr, wie du das logistisch mit drei Kindern, Haus und Arbeit stemmst.

Meine Kinder hatten immer einen präsenten Papa. Der fehlt häufig einfach. Sie müssen jetzt häufig nur mit mir ihre Bedürfnisse organisieren, ihre Kämpfe auskämpfen und meine Grenzen akzeptieren. Das ist nicht nur schlecht, aber es gibt einfach Situationen wo es beschissen ist.

Wie ist dein Blick auf deine Kinder? Du schreibst sie sind sehr selbstständig und geduldig. Und es scheint immer so durch als würde es ihnen jetzt besser gehen.
Wie war dann ihre Beziehung zu ihrem Vater? Ist er Vater oder eher Papa? Wie hat eure Familie funktioniert, wenn sein Weggang eher Erleichterung für euch ist?
Ist ihre Selbstständigkeit altersentsprechend oder kompensieren sie eure Familienstruktur? (Auch wenn diese Frage sehr von dem Kulturkreis aus dem du kommst, abhängig ist)

Und ich stelle mir sehr ähnliche Fragen auf deine Beziehungsaufarbeitung und deine Entwicklung.
Wie war eure Beziehung, dass du jetzt so vieles Neues entdecken kannst?
Wie seid ihr in diese verfahrene Situation geraten aus der ihr euch jetzt löst?

Irgendwann, ganz, ganz, ganz am Anfang hat dich mal jemand hier gefragt, warum du mit diesem Mann drei Kinder bekommen hast. Damals hast du gesagt, du willst da gar nicht drüber nachdenken.

Hast du sehr lange an einer Vorstellung von glücklichem Leben festgehalten ohne darüber nachzudenken, ob es wirklich deine ist?

Ich hab wahnsinnig viele Fragen zu deinem Prozess. Sie sind aber nie böse gemeint.

Zur biographischen Aufarbeitung (machst du jetzt tiefenpsychologische Therapie?): In meiner Familie haben wir sehr früh festgestellt, dass ich trotz aller Liebe nicht so richtig passe. Phasenweise war das sehr schmerzhaft, aber es hat dazu geführt, dass ich mich mit Beziehungsmustern innerhalb meiner Familie, mit Leistungserwartungen, mit Selbstwert oder Umgang mit Geld sehr früh auseinandersetzen musste. Und das nicht nur in der Kernfamilie, sondern ca. 2 Generationen rückwirkend.
Ich konnte so bewusst, wie es halt so geht, sagen diese vererbten Mechanismen nehme ich mit und diese lehne ich ab. Und bei manchen musste ich feststellen, manche Prägungen echt fies sind und es viel Kraft kostet dagegen anzugehen.
Daher sehe ich den Gewinn solch einer Aufarbeitung für mich gering. Verhaltenstherapeutisch kann man an mir sicher was drehen. Das geht dann aber eher in @Jamirah s Richtung, dass ich gucken muss an welchen Emotionen muss ich arbeiten, damit ich mich weniger gestresst fühle.

Zitat von Caecilia:

sein weiteres Umfeld, insbesondere ich, bekommt jetzt diese andere Seite seiner Persönlichkeit zu spüren.

Oh ja....das kommt mir bekannt vor. Vor allem seine (selbst getrennten) Eltern, also alle 4. Und Freunde von ihm. Eigentlich alle die mit mir böser EX Kontakt haben. Das sollen sie nicht und das macht ihn rasend vor Wut. Alle wurden weg sortiert

Zitat von Caecilia:

Wobei, wenn ich wirklich tief in mich hineinhorche, ist es bei mir so, dass für mich eine wirklich wertschätzende Trennung nur eine in gegenseitigem Einvernehmen sein kann.