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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Gerade war ich laufen. Ich kann seit einem guten Jahr problemlos eine Stunde (8-9 km) laufen, mehr ginge vermutlich auch. Danach habe ich mich im Spiegel betrachtet - ich habe etliche Kilo abgenommen, fühle mich wohl in meinem Körper, wohler als noch vor zwei Jahren (auch wenn ich ein paar Falten mehr habe, aber alles kann man halt nicht haben). Alles gut also.

Die Abnahme ging eigentlich mühelos (gut, eine verschleppte Erkältung und eine stressbedingte Kiefergelenksentzündung haben etwas geholfen), gar nicht so sehr durch den Trennungskummer wie bei anderen, sondern vor allem dadurch, dass ich, seit der Ex, der bei uns fast immer und sehr lecker gekocht und gebacken hat, nicht mehr da ist, nur noch esse, wenn ich wirklich hungrig bin.

Als ich so darüber sinniert habe, hatte ich trotzdem sofort den Gedanken, dass ich, wenn ich mein früheres Leben zurückhaben könnte (also die letzten knapp zwei Jahre ungeschehen machen könnte), das sofort täte, auch wenn ich dann wieder einen BMI von 25 hätte. Ich habe auf einmal das gemütliche Sitzen mit dem Ex am Esstisch, seine leckeren Mahlzeiten, die Gespräche mit ihm, die Vertrautheit und das Geborgensein, wieder so vermisst. Es geht nicht darum, den jetzigen Ex zurückzuwollen (da bin ich echt schon lange drüber weg), aber um das Vermissen des früheren Lebens.

Habt Ihr das auch noch manchmal? Hört das irgendwann auf?

06.07.2024 16:00 • x 10 #11491


J
@Caecilia, dieses Vermissen des Vertrauten, das Schöne, was ja zweifellos in jeder langen Beziehung existierte, kennen wir glaube ich alle. Sogar ich, ich habe es ja schon beschrieben, erlebe noch solche Momente. Es gab Glück, das kann uns keiner nehmen, aber auch im Leben nach der Beziehung kommen neue Glücksmomente. Innehalten, wenn man den Verlust spürt, ist sicher besser als Verdrängen. Es sind die Narben, wie schon @acre schrieb, die nicht mehr bluten, sondern schmerzen. Man soll eine gute Narbensalbe suchen und wenn der Schmerz weniger wird, bewusst nach einem neuen Glücksmoment im Jetzt suchen.

06.07.2024 17:14 • x 3 #11492


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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C
Zitat von Jamirah:
@Caecilia, dieses Vermissen des Vertrauten, das Schöne, was ja zweifellos in jeder langen Beziehung existierte, kennen wir glaube ich alle. Sogar ich, ich habe es ja schon beschrieben, erlebe noch solche Momente. Es gab Glück, das kann uns keiner nehmen, aber auch im Leben nach der Beziehung kommen neue ...

Ja, da hast Du sicher recht. Glücksmomente gibt es jetzt auch, auf jeden Fall. Aber es sind halt andere. Das Glück des Vertrautseins, des Zusammengehörens, das fehlt. Es ist jetzt nicht furchtbar schrecklich und ich bin auch nicht verzweifelt oder so - es ist, wie es ist.

Interessant, dass es Dir trotz neuen Partners noch ab und an so geht - wobei ich denke, dass das bei mir auch so wäre: Mit einem neuen Partner kann man zwar eine tolle neue Beziehung haben, aber nicht mehr dieses vertraute Familienleben von früher.

06.07.2024 17:58 • x 3 #11493


J
@Caecilia, so ist es, eine intakte Familie ist etwas anderes als eine Paarbeziehung + Kinder.Wir waren sehr vorsichtig mit den gemeinsamen Kontaken zwischen meinem neuen Partner und den Kindern. Seit einem Jahr machen wir öfter zu Viert etwas.meine Mädels mögen ihn, sind sehr offen und fragen ihn nach seiner Meinung. Urlaub zusammen ist schön. Zu uns ziehen, das wollen sie noch? Nicht. Wir können damit aber gut umgehen.

06.07.2024 18:22 • x 2 #11494


C
Zitat von Jamirah:
@Caecilia, so ist es, eine intakte Familie ist etwas anderes als eine Paarbeziehung + Kinder.Wir waren sehr vorsichtig mit den gemeinsamen Kontaken zwischen meinem neuen Partner und den Kindern. Seit einem Jahr machen wir öfter zu Viert etwas.meine Mädels mögen ihn, sind sehr offen und fragen ihn nach seiner ...

Das klingt gut und ich finde es super, dass Ihr Euch da Zeit lasst und nichts forciert und auch, dass Dein Partner da Verständnis hat. Hat der eigentlich selbst auch Kinder?

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es für eine gute Beziehung aller Beteiligter untereinander sogar eher gut ist, wenn Ihr (noch) nicht zusammen wohnt. Und das Zusammenziehen läuft ja nicht weg - das könnt Ihr immer noch machen, ggf. dann halt erst, wenn die Mädels aus dem Haus sind.

06.07.2024 18:32 • #11495


J
Nein, mein Partner hat keine Kinder. Er war lange Zeit mit einer Frau mit zwei Kindern zusammen und hatte so Kindererfahrung. Er sieht die nun schon erwachsenen Jungen regelmäßig, aber die Beziehung ist schon zwei Jahre vor unserem Kennenlernen zerbrochen.

06.07.2024 18:48 • x 1 #11496


C
Zitat von Jamirah:
Nein, mein Partner hat keine Kinder. Er war lange Zeit mit einer Frau mit zwei Kindern zusammen und hatte so Kindererfahrung. Er sieht die nun schon erwachsenen Jungen regelmäßig, aber die Beziehung ist schon zwei Jahre vor unserem Kennenlernen zerbrochen.

Das hört sich nach sehr guten Voraussetzungen an.

06.07.2024 18:56 • #11497


Balu85
Zitat von Caecilia:
aber nicht mehr dieses vertraute Familienleben von früher.

Das ist der springende Punkt....egal wie gut oder schlecht die Paarebene war, oft liest man hier ja das die Aufgabe Papa/Mama, das funktionieren im Alltag geklappt hat. Also die Kinder hatten immer Zugang zu beiden Elternteilen.
Diese Familienstruktur ist ein für alle mal zerbrochen. Auch wenn man morgen oder nächste Woche auf den PERFEKTEN Menschen trifft...quasi frisch aus dem Ofen für einen gebacken und die Kinder ihn/sie auch noch sehr mögen. Diese Person ersetzt aber kein Elternteil, die Familie ist nicht wieder heile.
Daher verstehe ich wenn einem dieses Familienbild was man immer so vor Augen hatte, naja nicht zwingend vermisst, zumindest nicht für einen Selbst. Aber halt den Verlust für die Kinder betrauert.
Denn man selbst hat evtl.Glück und findet wieder jemanden zu einem passt...evtl. sogar viel besser als der oder die Ex... aber den Kindern hilft das in aller Regel nicht.
Einzige Ausnahme wären Fälle wo sich ein Elternteil komplett zurückgezogen (oder vielleicht verstorben ist) hat und eben eine Vater oder Mutterfigur schlicht fehlt. Und bei noch relativ kleinen Kindern kann das dann schon wie eine Familie werden.

06.07.2024 20:54 • x 5 #11498


N
Zitat von Caecilia:
Als ich so darüber sinniert habe, hatte ich trotzdem sofort den Gedanken, dass ich, wenn ich mein früheres Leben zurückhaben könnte (also die letzten knapp zwei Jahre ungeschehen machen könnte), das sofort täte, auch wenn ich dann wieder einen BMI von 25 hätte. Ich habe auf einmal das gemütliche Sitzen mit dem Ex am Esstisch, seine leckeren Mahlzeiten, die Gespräche mit ihm, die Vertrautheit und das Geborgensein, wieder so vermisst. Es geht nicht darum, den jetzigen Ex zurückzuwollen (da bin ich echt schon lange drüber weg), aber um das Vermissen des früheren Lebens.

Mir geht es da genau so, ich kann dir da sehr gut nachfühlen.
Bei uns war auch nicht alles schlecht, konnten uns vieles leisten und hatten ein ruhiges leben.
Ich weis nicht mehr wer es geschrieben hat, aber ich musste danach sehr viel nachdenken. Bei uns war es genau so, nach eine schönen kennenlernphase, kamen die kinder, dann das haus, die hochzeit und dann? Genau begann das langweilige leben. Die meilesteine waren erledigt, die kinder aus der klein kindphase raus und jetzt? Man hätte jetzt wieder mehr zeit für sich haben können, aber das leben dazu war langweilig. Mit den kindern läufts gut, haus, garten, urlaub, arbeit und der langweilig mann auf den man sich verlassen kann aber auch nichts mehr neues bringt. Da schaut man zur besten freundin die einen regelmässig mit tollen fotos beglückt (sass aber auch schon an unserem tisch und erzählte was für ein ar........ ihr mann wäre und sie alles alleine machen müsste) der anderen freundin (die auch getrennt ist) welch schöne bergtouren sie macht und dann kommt der ritter ins spiel, auch getrennt, mit dem aufregendem leben, sport, essen gehen und kochen, gutem job (wechsel spätestens alle 2 jahre) da ist doch ganz klar, alle haben das tolle leben nur ich nicht und das möchte ich auch haben. Das gras ist drüben grüner und schon haben wir die lösung. Ich sagte ihr einmal, nenn mir einen (oder mehr) namen den du möchtest, ich zerlege die ohne vorbereitung innerhalb 5 min, weil alles was die dir erzählen nichtmal auf sand gebaut ist. Ihr könnt euch ja denken wer trotzdem der buhmann ist.
Gestern konnte ich sie wieder sehen und mein erster gedanke, man bist du gealtert. Ich weis nicht wie es bei euch so ist, auch ich werde nicht jünger, aber an ihr geht das alles nicht spuhrlos vorbei, manchmal denk ich sogar schlechter als mir, was sie nie zugeben würde.
Jemand sagte mal zu mir, du und die kinder müsst mit der entscheidung leben, weil ihr es nicht entschieden habt. Sie und wenn sie nur einen kleinen funken in sich hat, weis genau, das sie das alles verursacht hat. Auch wenn sie nach aussen allen was vorspielt, der blick jeden morgen in den spiegel wird ihr was anderes sagen. Wenn auch nicht jetzt aber mit jedem neuen tag wo sie alleine sein wird, jedem mann den sie kennen lernen wird, der sie nur verar....... oder nicht ihren ansprüchen entspricht, wird sie sich erinnern. Du warst nicht perfekt, das ist niemand, aber du hast sehr viel abgedeckt, was sie nicht mehr sehen wollte oder konnte.

07.07.2024 07:33 • x 3 #11499


Payne
Zitat von Caecilia:
Habt Ihr das auch noch manchmal? Hört das irgendwann auf?

Früher gelegentlich. Aber das verblasst irgendwann im Laufe der Zeit.
Mir persönlich haben eher die Gedanken zugesetzt, wie wäre es wenn wir uns nicht getrennt hätten.
Denn zumindest das Leben unserer Tochter und mir, wäre komplett anders verlaufen. Da sie bei der Trennung erst 9 Monate war, gab es in dem Sinne kein nennenswertes Familienleben.
Wir beide wären nicht umgezogen,
wären in einem anderen Umfeld.
Dann denk ich aber, was denkst überhaupt drüber nach. Es ist wie es ist.
Allerdings haben diese Gedanken im Laufe der Zeit auch abgenommen.


Zitat von Newbee:
Jemand sagte mal zu mir, du und die kinder müsst mit der entscheidung leben,

Das war etwas womit ich die erste Zeit nach der Trennung arg mit zu kämpfen hatte.
Da hat jemand eine weitreichende Entscheidung über mein Leben getroffen, ohne mich überhaupt nur mit einbezogen zu haben.
Als hätte er eine Glasflasche zerbrochen und mir die Scherben in dei Hand gedrückt, nach dem Motto, sieh zu was du damit anstellst, während er aber schon die andere Flasche in der Hand hatte.
Ich musste plötzlich das Leben einer Alleinerziehenden führen, mit allen Konsequenzen, ohne auch nur die Möglichkeit zu haben da was dran zu drehen.
Da ich zu dem Zeitpunkt auch noch in Elternzeit war, war ich natürlich auch noch finanziell abhängig von ihm.
Für ihn hat sich das Leben nicht soo drastisch verändert.
Unsere Tochter und ich sind aus dem Haus in eine kleine Wohnung gezogen.
Er hat quasi einfache nur Frau und Haus getauscht und sein Leben ging fast weiter wie bisher.
Es hat etwas gedauert, bis ich wieder das Gefühl hatte, mein Leben auch wirklich selbstbestimmt führen zu können.
Und mit ihm tauschen möchte ich schon sehr lange nicht mehr. Ab und zu reden wir und aus dem wenigen was er und meine Tochter erzählt wenn sie von dort wieder kommt, bin ich froh, dass nicht ich diese Beziehung führen muss. Da bleib ich lieber Single, ganz ohne Drama und hab meine Ruhe.

07.07.2024 08:35 • #11500


K
Zitat von Caecilia:
Gerade war ich laufen. Ich kann seit einem guten Jahr problemlos eine Stunde (8-9 km) laufen, mehr ginge vermutlich auch. Danach habe ich mich im ...

Ich habe es auch, gerade heute ist es schlimm. Ich hatte in de letzten Tagen sehr viel um die Ohren. Heute ist der erste freie Tag und peng, schon ist der Gedanke an das gemeinsame Leben wieder da. Ich glaube auch nicht, dass ich ihn vermisse, sondern einfach das Lebensbild. Ich war nie alleine, habe mich aber nach 1,5 Jahren immer noch nicht dran gewöhnt. Ich hoffe, irgendwann wird es leichter.
Ich finde es super gut, dass Du läufst und auf dich achtest

07.07.2024 09:00 • x 1 #11501


J
@Balu, es gibt auch noch jetzt Momente, wo ich das Familienleben für mich vermisse. Manchmal wird es durch Fotos oder Erinnerungen ausgelöst. Das geht aber auch vorbei und ich halt ein bisschen inne. Habe meinen neuen Lebensrythmus gefunden, bin völlig alleinerziehend, da mein Ex weder zeitlich noch emotional für die Kinder da ist. Ich habe gelernt mir Hilfe zu suchen und auch gelassener zu sein, wenn nicht alles klappt. Der Partner an meiner Seite hilft mir ausgeglichener zu sein. Er wird immer mehr zum guten Kumpel/Menschen für die Mädchen, aber nicht zum Vaterersatz. Vielleicht wäre das anders, wenn sie Jungen wären und sich am männlichen Part mehr reiben müssen in der Pubertät. So akzeptieren sie meine Wahl und die Kleine findet ihn cool.

07.07.2024 09:45 • x 1 #11502


C
Zitat von Payne:
Das war etwas womit ich die erste Zeit nach der Trennung arg mit zu kämpfen hatte.
Da hat jemand eine weitreichende Entscheidung über mein Leben getroffen, ohne mich überhaupt nur mit einbezogen zu haben.

Ja, der Kontrollverlust, das Fremdbestimmtwerden. War für mich neben der Demütigung auch am schlimmsten.
Zitat von Payne:
Für ihn hat sich das Leben nicht soo drastisch verändert.
Unsere Tochter und ich sind aus dem Haus in eine kleine Wohnung gezogen.
Er hat quasi einfache nur Frau und Haus getauscht und sein Leben ging fast weiter wie bisher.

War hier auch so, obwohl unsere Kinder schon größer sind. Die leben wirklich fast unser Leben weiter, jetzt halt als Patchworkfamilie, auch mit ähnlichen Aktivitäten, Urlauben etc.. Das Krasseste war, dass er mit Next wenige Wochen nach der Trennung einen Urlaub angetreten hat, der eigentlich als Familienurlaub (also mit mir und ggf. einem oder zweien unserer Kinder) geplant gewesen war. Wir sind öfter mal in dieses Haus an diesem Ziel gefahren, so auch im Jahr unmittelbar vor der Trennung - d.h. er hat sich mit Nextie in das Bett gelegt, in dem er ein Jahr vorher noch mit mir lag. Örgs.

08.07.2024 07:07 • x 2 #11503


K
Zitat von Caecilia:
Ja, der Kontrollverlust, das Fremdbestimmtwerden. War für mich neben der Demütigung auch am schlimmsten. War hier auch so, obwohl unsere Kinder schon größer sind. Die leben wirklich fast unser Leben weiter, jetzt halt als Patchworkfamilie, auch mit ähnlichen Aktivitäten, Urlauben etc.. Das Krasseste ...

Das scheinen sie alle so zu machen. Es ist ja auch der einfachste Weg, man kennt sich da aus, man muss sich nicht umstellen. Es ist fürchterlich frustrierend, das die Exen anscheinend jegliche Scham gegenüber den Verlassenen verloren haben. Ich könnte darum so heulen, aber sie sind es nicht wert.

08.07.2024 09:19 • x 2 #11504


C
K3 ist übrigens gestern alleine zu seinem Schul-Abschlussfest gegangen. Er wollte mich nicht dabeihaben. Ich hatte schon im Vorfeld länger darauf hingearbeitet, den Ex gefragt, ob ich (auch) Karten für ihn (und ggf. Next) bestellen soll (keine Reaktion) und dann letzte Woche ihn nochmals gefragt, ob er alleine mit K3 gehen möchte (darauf kam, er habe den Eindruck, K3 wolle lieber mit mir gehen). Ich könnte mir schon vorstellen, dass K3 einfach keinen Bock auf irgendwelche blöden getrennten Eltern dort hatte, während die anderen dort als glückliche Familien auflaufen. Klar, da gibt es auch getrennte Eltern - aber da sind dann meinem Eindruck nach Mutter und Kind(er) fast immer in die Großfamilie eingebettet, d.h. Oma und Opa, Onkel, Tanten etc. kommen zu solchen Events mit.

09.07.2024 08:07 • x 7 #11505


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