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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

Balu85
Zitat von DieSeherin:
ja, vielleicht im nachhinein betrachtet, aber in dem moment, als du sie als mutter deiner künftigen kinder gewählt hattest, war sie die richtige.

na hinterher ist man immer schlauer.
Das eine hat mit dem anderen aber nicht viel zu tun. Wenn meine NF so ehrlich gewesen wäre und gegangen wäre als sie merkte das sie mich nicht mehr richtig liebt ich vielleicht nur ein sehr sehr guter Freund bin....dann wäre die Trennung schon vor vielen Jahren gewesen. Vor der Hochzeit, vor der Geburt unserer Tochter. An dieser Stelle möchte ich nochmals erwähnen das nicht ich um ihre Hand angehalten habe.
Ich denke nicht das sie mich bewusst getäuscht hat, aber jemand der nach eigener Aussage nicht allein sein kann....der trennt sich auch nicht ohne Alternative. Und davon gab es ja 2 Versuche. Diese Erkenntnis relativiert sehr sehr viel der vermeintlich schönen Momente. Ich glaube ihr auch das sie sich irgendwie gewünscht hätte das es wieder wird....aber dafür tun wollte sie ja auch nichts.
Ich sagte es ja schon vor einigen Monaten oder gar einem Jahr....sie hatte eine Vorstellung vom Leben, ich auch und diese deckte sich zu großen Teilen. Nur das es für sie wohl eine untergeordnete Rolle spielt mit WEM sie dieses Ziel erreicht.

21.06.2024 12:20 • x 3 #11236


U
Zitat von Balu85:
Aber rückblickend muss man manchmal auch feststellen das man vieles einfach nicht sehen wollte oder nicht wahrhaben wollte

Zitat von Balu85:
Oder ob man es sich nur so einredet weil es sich besser anfühlt als sich einzugestehen das ein signifikanter Teil des Lebens mit der falschen Person vertan wurde

Das habe ich mir oft überlegt. Rückblickend würde ich sagen, dass es für mich auch stimmt: Ich wollte sehr viel nicht wahrhaben. Ich werte das aber anders: Ja, ich wollte viel nicht wahrhaben, weil auf der anderen Seite sehr viel wirklich gut war. Als Bild: Dass ich vielleicht innen eine Waage habe und unterm Strich blieb die lange im guten Bereich.

Und zum zweiten Zitat: Mit der Klarheit, wie ich heute z. B. auf unsere Kommunikation sehe und auf unsere Rollenverteilung im Beziehungsgeschehen würde ich auch sagen: Falscher Mann für mich, vielleicht von Anfang an. Damals hab ich das aber nicht gesehen. Und dieser signifikante Teil meines Lebens war eben meine Familie, die Kinder, die gute Zeit mit meinem Ex. vertan ist für mich einfach für diese Zeit das falsche Wort.

Deswegen:
Zitat von Balu85:
das relativiert oftmals die vielen schönen Jahre

Für mich relativiert es nicht die vielen schönen Jahre, dass mein Mann und ich vermutlich nie die Idealpartner waren. Wir haben es eine Zeitlang nichtsdestotrotz gut miteinander hingekriegt. Und wie Du auch schreibst: Allein, dass tolle neue Menschen in der Beziehung entstanden sind, ist großartig.

Es zeigt mir aber, dass ich heute anders auf Beziehung, Kommunikation schaue. Und das finde ich gut.

(Plus, naja, aktuelles Beispiel: Gefeit vor Menschen, die mir nicht guttun, bin ich offenbar - noch - nicht. Aber ich merk's immerhin schon nach vier Monaten, wenn ein massives Schiefgefühl in mir entsteht, und entscheide dann.)

21.06.2024 14:21 • x 4 #11237


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


C
Zitat von Unterwegs2023:
Das habe ich mir oft überlegt. Rückblickend würde ich sagen, dass es für mich auch stimmt: Ich wollte sehr viel nicht wahrhaben. Ich werte das ...

Darüber (viel Zeit mit dem falschen Menschen vertan) denke ich auch oft nach. Einerseits fühlt es sich für mich nicht so an - sondern eher so, dass es über weite Strecken gut gepasst hat, am Ende für den Ex halt nicht mehr.

Dem entgegen steht die Aussage des Ex, dass er Next schon immer toll (toller als mich?!) fand (er kennt sie fast so lange, wie wir zusammen sind) und dass der Zeitpunkt, ab dem er nicht mehr richtig glücklich war, den er zuletzt genannt hat, sehr weit zurückliegt.

Dadurch fühlt sich für mich alles irgendwie falsch an.

21.06.2024 18:34 • x 6 #11238


Rheinländer
Weißt du,
Zitat von DieSeherin:
aber trotzdem habe ich mir irgendwann fest vorgenommen, die schönen jahre niemals schlechtzureden... und das tut meiner seele heute noch gut - und nebenbei bemerkt meinen erwachsenen kindern auch.

Als meine Ex mir irgendwann einmal im Zeitraum der Trennung sagte, sie hat sich vor Monaten schon die Frage gestellt ob sie noch glücklich ist und sich dann korrigierte, dass es wohl schon Jahre her ist, dass sie das glücklich sein verloren hat, da habe ich mich gefragt ob es nicht vielleicht schon Jahrzehnte her war, dass sie was auch immer nicht mehr gefühlt hat. Wer weiß das schon?
Ich habe mir mal eine Zeit lang immer die Frage gestellt, ob es jemals eine gute Ehe war die BEIDE erfüllte.
Ich habe daher kaum noch eine gute Erinnerung an meine Ehe. Alles was vermeintlich gut war, habe ich irgendwann mal mit einem Fragezeichen versehen. Ich habe jedoch sehr viele schöne Erinnerungen an meine Kinder. Ich kann das genauso gut trennen wie @Balu85
Den Kindern gegenüber erzähle ich immer respektvoll von ihrer Mutter, von daher bringe ich diese nicht in Gewissenskonflukte. In meinem inneren hingegen sieht es aber ganz anders aus, wenn ich an meine Ehe zurück denke.
Leider!

21.06.2024 20:43 • x 5 #11239


C
Zitat von Rheinländer:
Weißt du, Als meine Ex mir irgendwann einmal im Zeitraum der Trennung sagte, sie hat sich vor Monaten schon die Frage gestellt ob sie noch ...

Aber findest Du es nicht schlimm, dass Du gar keine guten Erinnerungen mehr an die Beziehung selbst hast bzw. diese jetzt im Nachhinein primär negativ bewertest? Ist das dann nicht dieses klassische so viele Jahre an eine Beziehung vergeudet, die nicht gepasst hat? Oder wird das für Dich durch positive Erinnerungen an Erlebnisse mit den Kindern komplett aufgewogen?

Ich wünschte mir wirklich, der Ex hätte das mit Next (fand sie schon immer toll(er)) und das seit Ewigkeiten schon unglücklich (gut, das hat sehr variiert, am Anfang waren es deutlich kürzere Zeitspannen) nie gesagt. Dann wäre ich jetzt viel mehr im Reinen mit allem und könnte mir sagen Wir hatten über weite Strecken eine gute Beziehung, die halt nicht ein Leben lang gehalten hat, wie es bei vielen Beziehungen der Fall ist. Aber es war nichts falsch an dieser Beziehung und über viele Jahre hat sie gut gepasst. Ohne die o.a. Aussagen des Ex würde ich das nämlich so empfinden.

21.06.2024 21:04 • x 4 #11240


Rheinländer
@Caecilia
Zitat von Caecilia:
Aber findest Du es nicht schlimm, dass Du gar keine guten Erinnerungen mehr an die Beziehung selbst hast bzw. diese jetzt im Nachhinein primär negativ bewertest?

Ja, ich finde das wirklich schlimm, kann da aber auch nichts machen, dass anders zu sehen. Habe meinen Seelenfrieden damit gemacht.
Ich sehe die Zeit aber auch nicht primär negativ. Vielmehr ist es so, dass ich bezüglich der vergangenen Zeit eher so gar nichts mehr spüre. Weder positiv noch negativ.

Zitat von Caecilia:
Oder wird das für Dich durch positive Erinnerungen an Erlebnisse mit den Kindern komplett aufgewogen?

Die Erinnerungen mit den Kindern sind komplett alle Gegenwärtig und schön. Ich möchte diese nicht missen.
Mein Hirn scheint das komplett zu trennen.
Heute zum Beispiel war ich mit meiner Partnerin an einem früheren Familienurlaubsort und konnte mich an so einige Begebenheiten erinnern. In diesen Erinnerungen hat meine Ex nie eine Rolle gespielt. Sie tauchte dabei nie in meinen Erinnerungen, oder vor meinen inneren Auge auf.
Die Erinnerungen an meine Ex haben allesamt nur noch mit der Trennung zu tun.

21.06.2024 22:08 • x 3 #11241


Balu85
ich denke es kommt darauf an wie man selbst die Zeit wahrgenommen hat. Ich hatte schon viele Jahre irgendwie ein komisches Gefühl. Ich konnte oder wollte es aber nicht zuordnen oder verstehen. Aber mir fehlte es etwas...von den Untreuen wird es gern mit nicht mehr als Mann bzw. Frau gesehen werden umschrieben.
Ich habe meine Bedürfnisse aber untergeordnet und ignoriert oder hingenommen das Seitens NF auch nichts unternommen wird um irgendwas zu ändern. Ich dachte mir halt das es stimmt. Sie ist halt so. Durch die Affäre wusste ich aber das sie auch eine andere Seite hat und nach dem warmwechsel begann ich zu verstehen warum ich dieses Gefühl hatte. Weil sie mich schon sehr lange nicht mehr wirklich liebte. Und gekoppelt daran wie ich mich fühlte reden wir hier von ca. der Hälfte unserer Beziehung. Ich war halt jemand mit dem sie sich etwas aufbauen wollte....zuverlässig, organisiert, suche Lösungen...aber ich war eohl schon lange nicht mehr derjenige für den sie brennt...aber es gab für sie ja keine Alternative...daher war es bequemer mit mir als allein zu sein. Das wurde mir auch mitgeteilt.. wenn es Next nicht gegeben hätte, hätte sie sich nicht getrennt.

Und daher weiß ich nicht ab wann ich es nicht sehen wollte oder konnte....aber die meisten schönen Erinnerungen sind damit überlagert. Ich denke ich bin schon lange nur ein guter Freund. Aber auch eher wenn es um ihre Befindlichkeiten geht. Ich kenne sie halt, wusste was sie denkt, wenn sie log, was schweigen bedeutet. Manchmal war es ein wenig gruselig. Und dennoch war ich blind. Aber in meiner Welt gibt es kein Aufgeben ohne zumindest ernsthaft gekämpft zu haben. Ich habe sie aber nicht kämpfen gesehen....nur einmal als sie dachte ich würde es hinwerfen weil sie wieder heimlich kontakt zum AM hatte....aber wohl auch nur weil sie dann allein gewesen wäre. Denn das der AM seine Familie nicht aufgibt wusste sie da ja schon.

Meinen Ehering habe ich ins Meer geworfen, an einem Ort den ich zumindest mit einem gemeinsamen Abenteuer verbinde. Die Scheidungsvereinbarung habe ich gestern unterschrieben und dabei nichts gefühlt. Keine Erleichterung, keine Wehmut...nichts. Sie scheint es sogar eher etwas bewegt zu haben.

Sie sagte mal zu einer Freundin ganz am Anfang ich liebe diesen Mann nicht, aber ich weiß ich werde den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Nun....manchmal Frage ich mich wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt...und ob diese nicht bis auf wenige Jahre am Anfang eigentlich alles gut umschreibt.

21.06.2024 22:20 • x 8 #11242


C
Zitat von Rheinländer:
@Caecilia Ja, ich finde das wirklich schlimm, kann da aber auch nichts machen, dass anders zu sehen. Habe meinen Seelenfrieden damit gemacht. Ich ...

Danke Dir. Das Wichtigste ist vermutlich wirklich, dass man irgendwie seinen Frieden mit dieser Zeit machen und (ganz wichtig) die guten Erinnerungen, z.B. an Zeiten mit den Kindern, bewahren kann.

Ich hänge irgendwie noch daran, dass ich mir gerne unsere Liebesgeschichte im Herzen bewahren würde. Die war nämlich (zumindest für mich) ziemlich schön und ich war lange Zeit sehr glücklich. Eigentlich geht das gedanklich gut - ich splitte einfach auf zwischen Ex früher = mein Ex - und dem heutigen Goldlöckchen-Ex, der mit diesem (und mir) nichts mehr zu tun hat. Nur die oben zitierten Aussagen funken mir da dazwischen.

21.06.2024 22:25 • x 2 #11243


A
Zitat von Rheinländer:
Die Erinnerungen an meine Ex haben allesamt nur noch mit der Trennung zu tun.

Das ist der entscheidende Satz, weswegen ich die Diskussion um den richtigen Partner oder vertane Zeit schwierig finde.
Dass sie gegangen sind und wie sie gegangen sind, hat uns alle sehr verletzt. Und vielleicht auch so sehr, dass sie jetzt die Erinnerung trüben. Aber trotzdem waren es bei uns allen Partnerschaften, die über lange Zeit stabil und glücklich waren.
Ich war über viele Jahre sehr verliebt in diesen Mann. Ich habe mich jeden Tag aufs Neue gefreut zu ihm nach Hause zu kommen. Diese Beziehung hat mir meine Kinder geschenkt, aber auch mich selbst zu der werden lassen, die ich jetzt bin. Und ich mag mich doch überwiegend. Ich mag das Leben, dass ich habe (auch wenn ich mir manche Sachen anders wünschen würde). Und daran hat Ex doch einen Anteil.
Sicher, hat manches nicht gestimmt in unserer Beziehung. Aber es war lange eine Beziehung, die sich so gut angefühlt hat, dass ich dachte, ich muss dafür nicht arbeiten.
War das ein Fehler? Ja. Haben wir insgesamt eine ganze Reihe von Fehlern miteinander gemacht? Auf jeden Fall.
Aber ich selbst war doch sehr lange glücklich. Ich wollte mich nicht trennen. Ich hab nicht nach anderen Männern geschaut. Warum sollte ich mir dieses auch noch nehmen lassen durch jemanden, der schon so beschissen war?
Natürlich sehe ich jetzt mit 40 wo wir mit Mitte 20 oder Mitte 30 schlecht kommuniziert haben, die falschen Kompromisse gemacht haben usw. usf. Aber es ist doch nicht mit böser Absicht passiert, sondern, weil wir eben so waren wie waren und, weil wir dachten, es ist der richtige Weg.

Wenn unsere Partner falsch waren, was ist denn dann die Idee von einem richtigen Partner?

21.06.2024 22:27 • x 2 #11244


Wollie
Sehr interessante Frage, meine Trennung und Scheidung liegen ja mittlerweile fast 9 Jahre zurück. Und klar, heute würde ich vieles anders machen, aber wir haben damals einfach so gehandelt weil wir nur so in dem Moment handeln konnten. War das schlecht? Rückblickend sicher öfter, aber ohne diese Lebenswege wäre ich heute nicht hier. Mittlerweile in Ehe 2.0, viel reflektierter und hoffentlich reifer. War es damals die falsche Partnerin ? Rückblickend ja, weil in der Retrospektive von Anfang an einiges nicht gepasst hat. Konnte ich dies damals sehen ? Nein, weil es zu dem damaligen Zeitpunkt richtig angefühlt hat.

21.06.2024 22:39 • x 2 #11245


MissLilly
Zitat von Balu85:
ich denke es kommt darauf an wie man selbst die Zeit wahrgenommen hat. Ich hatte schon viele Jahre irgendwie ein komisches Gefühl. Ich konnte oder wollte es aber nicht zuordnen oder verstehen. Aber mir fehlte es etwas...von den Untreuen wird es gern mit nicht mehr als Mann bzw. Frau gesehen werden umschrieben.
Ich habe meine Bedürfnisse aber untergeordnet und ignoriert oder hingenommen das Seitens NF auch nichts unternommen wird um irgendwas zu ändern. Ich dachte mir halt das es stimmt. Sie ist halt so. Durch die Affäre wusste ich aber das sie auch eine andere Seite hat und nach dem warmwechsel begann ich zu verstehen warum ich dieses Gefühl hatte. Weil sie mich schon sehr lange nicht mehr wirklich liebte. Und gekoppelt daran wie ich mich fühlte reden wir hier von ca. der Hälfte unserer Beziehung. Ich war halt jemand mit dem sie sich etwas aufbauen wollte....zuverlässig, organisiert, suche Lösungen...aber ich war eohl schon lange nicht mehr derjenige für den sie brennt...aber es gab für sie ja keine Alternative...daher war es bequemer mit mir als allein zu sein. Das wurde mir auch mitgeteilt.. wenn es Next nicht gegeben hätte, hätte sie sich nicht getrennt.

Und daher weiß ich nicht ab wann ich es nicht sehen wollte oder konnte....aber die meisten schönen Erinnerungen sind damit überlagert. Ich denke ich bin schon lange nur ein guter Freund. Aber auch eher wenn es um ihre Befindlichkeiten geht. Ich kenne sie halt, wusste was sie denkt, wenn sie log, was schweigen bedeutet. Manchmal war es ein wenig gruselig. Und dennoch war ich blind. Aber in meiner Welt gibt es kein Aufgeben ohne zumindest ernsthaft gekämpft zu haben. Ich habe sie aber nicht kämpfen gesehen....nur einmal als sie dachte ich würde es hinwerfen weil sie wieder heimlich kontakt zum AM hatte....aber wohl auch nur weil sie dann allein gewesen wäre. Denn das der AM seine Familie nicht aufgibt wusste sie da ja schon.

Meinen Ehering habe ich ins Meer geworfen, an einem Ort den ich zumindest mit einem gemeinsamen Abenteuer verbinde. Die Scheidungsvereinbarung habe ich gestern unterschrieben und dabei nichts gefühlt. Keine Erleichterung, keine Wehmut...nichts. Sie scheint es sogar eher etwas bewegt zu haben.

Sie sagte mal zu einer Freundin ganz am Anfang ich liebe diesen Mann nicht, aber ich weiß ich werde den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Nun....manchmal Frage ich mich wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt...und ob diese nicht bis auf wenige Jahre am Anfang eigentlich alles gut umschreibt.

21.06.2024 23:33 • #11246


K
Zitat von Unterwegs2023:
DRückblickend würde ich sagen, dass es für mich auch stimmt: Ich wollte sehr viel nicht wahrhaben. Ich werte das aber anders: Ja, ich wollte viel nicht wahrhaben, weil auf der anderen Seite sehr viel wirklich gut war.


Im Prinzip kenne ich das auch so. Und frage mich heute, ob das so gut war. Wie ich schon mal schrieb: Sie hat immer auf die negativen Dinge geschaut und damit die positiven Dinge entwertet, bei mir war es wohl umgekehrt.
Dadurch hatten wir wohl auf dieselbe Beziehung einen völlig anderen Blick.

Zitat von Rheinländer:
Als meine Ex mir irgendwann einmal im Zeitraum der Trennung sagte, sie hat sich vor Monaten schon die Frage gestellt ob sie noch glücklich ist und sich dann korrigierte, dass es wohl schon Jahre her ist, dass sie das glücklich sein verloren hat, da habe ich mich gefragt ob es nicht vielleicht schon Jahrzehnte her war, dass sie was auch immer nicht mehr gefühlt hat. Wer weiß das schon?


Entschuldigung. Jetzt musste ich schmunzeln. Das kenne ich nämlich auch so. Bei der Trennung war sie erst unglücklich, dann hieß es, sie sei schon zehn Jahre unglücklich. Am Ende war sie seit zwanzig Jahren unglücklich mit mir. Sie war also länger unglücklich mit mir, als wir uns überhaupt kennen.
Da schwankt man schon zwischen lachen und weinen.
Im Grunde genommen ist es aber traurig. Weil sie eben verbal und mit ihrem Hass einfach alles zerlegt hat.

Zitat von acre:
Wenn unsere Partner falsch waren, was ist denn dann die Idee von einem richtigen Partner?.


Einen, der sich an seine Versprechen hält. Oder der wenigstens, wenn er das nicht mehr hinbekommt, Verantwortung für sein Handeln übernimmt und Dich so behandelt, wie es Dir nach so vielen Jahren einfach zusteht und eben nicht wie den letzten Dreck und den schlimmsten Feind?
Das wäre ein Anfang. Anstand.

21.06.2024 23:36 • x 5 #11247


Rheinländer
Zitat von acre:
Aber trotzdem waren es bei uns allen Partnerschaften, die über lange Zeit stabil und glücklich waren.

....das stimmt aber doch nur wenn beide wirklich so gefühlt haben. Wenn dir einer während der Trennung aber sagt, dass er/sie die letzten vielen, sehr vielen Jahre unglücklich war, wie sind dann der eigene Blickwinkel aus? Was ist wahr und was war gespielt?
Ob meine Ex also wirklich so gefühlt hat wie sie sagt, ob sie nur die letzten Wochen unglücklich war, ob sie mir damals schon fremd gegangen ist, oder sonst irgendetwas war, oder es einfach nur blabla war um mir gegenüber das eigene Verhalten zu rechtfertigen, es hatte auf jeden Fall einen großen Einfluss darauf wie ich die Beziehung rückblickend gesehen habe und heute noch sehe. Unter dem Strich, als einen Fehler, der mir Gott sei Dank zwei tolle Kinder einbrachte.

22.06.2024 00:59 • x 3 #11248


K
Zitat von Rheinländer:
....oder es einfach nur blabla war um mir gegenüber das eigene Verhalten zu rechtfertigen, es hatte auf jeden Fall einen großen Einfluss darauf wie ich die Beziehung rückblickend gesehen habe und heute noch sehe..


Tja. Und in Ermangelung echter Empathie ist ihnen das wohl überhaupt nicht klar.
Sie sehen sich und ihre Sicht auf die Welt. Nicht, was sie damit anrichten.

22.06.2024 01:12 • x 5 #11249


T
Zitat von Rheinländer:
Wenn dir einer während der Trennung aber sagt, dass er/sie die letzten vielen, sehr vielen Jahre unglücklich war, wie sind dann der eigene Blickwinkel aus? Was ist wahr und was war gespielt?

Was ich mich da frage... niemals zuvor ein Sterbenswort über das angebliche Unglück..?
Gibt es wirklich Menschen, die ihrem Partner nicht über Tage, Wochen oder Monate sondern gar Jahre oder Jahrzehnte vorspielen, super glücklich zu sein während sie im Innersten unglücklich sind - und davon merkt man wirklich gar nichts..?

In der heutigen Zeit, wo jeder mimöschenhaft Seelenstriptease macht und jeden minutiös über seine Befindlichkeiten informiert..?
Die stoische Frau und den stoische Mann, die absolut alles schlucken und immer Haltung und Würde bewahren... ein höfliches Lächeln vortäuschen, auch privat, hinter geschlossenen Türen... gibt es das wirklich noch..? Und so verbreitet..?

Oder wurden diese Sätze wirklich nur im Streit/Rosenkrieg geäußert, um noch maximal zu verletzen..?

Ich versuche nur, zu verstehen... ich bin nämlich selbst sehr anders, sage meinem Mann immer ehrlich wie mir zumute ist. Er ist diesbezüglich auch recht ehrlich.
Dass ich mich jahrelang glücklich gebe und später sage war aber alles ka.cke...!
Puh. Allein die Vorstellung ist harter Tobak.

Ich frage mich nur, wie ernst so etwas wirklich zu nehmen ist - denke da an einen Freund meines Mannes, der so viele Jahre in den höchsten Tönen von seiner Ehefrau und Seelenverwandten schwärmte - auch ohne deren Beisein, weswegen ich denke, dass es absolut ehrlich war! - bis er selbige wegen einer anderen verließ.
Auf einmal war die jahrelang als absolute Seelenverwandte gepriesene der Erzfeind.
Versteht man nicht.
Und ich glaube auch gar nicht, dass er während der Ehe unglücklich war. Zum Einen wirkte er absolut glücklich und zum Anderen hätte er es uns nach so vielen Jahren Freundschaft definitiv anvertraut anstatt zu lügen wie toll er seine Frau findet. (Als er mit seiner Exfreundin 15 Jahre zuvor nicht mehr glücklich war, erzählte er es uns auch, und wir bekamen alles live mit!)

Ich glaube manche - sogar manche viele! - suchen im Nachhinein eine Rechtfertigung für die Trennung, und warum sie nicht schuld an der ganzen Sache waren.

Ich war die ganzen Jahre über unglücklich mit dir (klar - während man sich angeschmachtet hat, geheiratet hat, selig verliebt und himmelhoch jauchzend nicht nur eins sondern mehrere Kinder gezeugt hat...!) ... das ist für mich klassische Schuldumkehr.
Mehr nicht.
Ich verstehe absolut, dass man das sehr ernst nimmt, wenn der oder die Ex einem das an den Kopf schleudert - nur als Außenstehende/r kann ich es absolut nicht ernst nehmen. Und halte es für mehr als unrealistisch.

Was dir passiert ist, @Caecilia, finde ich allerdings unterste Schublade. Doch auch hier, von außen... für am wahrscheinlichsten halte ich, dass dein Ex dir damit so richtig eins reinwürgen wollte.
Selbst ein sehr unempathischer Mensch, der über eine einzige Gehirnzelle verfügt, und einen halben Funken Anstand, würde so etwas nicht einmal dann sagen, wenn es wirklich wahr wäre.
Für mich klingt es schon so als ob dein Ex da ordentlich fies sein wollte... was ihm zweifelsohne gelungen ist.

Aber irgendwie scheint es ja Methode zu haben - betrügen, Schuld umkehren und nachtreten.
Es ist absolut erschreckend, aber ich habe das - sowohl in der Realität als auch hier - bisher nur so mitbekommen.
Die Spezies Betrüger oder Warmwechsler, die einsieht, wirklich Mist gebaut zu haben und halbwegs reuig ist und versucht, den anderen nicht noch mehr zu verletzen... scheint sehr selten zu sein.

22.06.2024 01:33 • x 5 #11250


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