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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von Heffalump:
Ich stelle mich jetzt dumm, fällt mir leicht Das ist eine Laufstrecke von xx Kilometern, denke ich. Er läuft vorne, du hinten, oder umgekehrt, da läuft man sich doch nicht in die Arme, oder? Oder er läuft links, du rechts. Ich mein ja nur..

Das ist keine so große Veranstaltung. Vor dem Start steht man auf einem recht kleinen Platz noch zusammen herum, holt die Startnummern in einem kleinen Büro dort ab etc.. Hinterher gibt es noch ein bisschen Party. Klar - ich hätte z.B. meine Startnummer schon ganz früh holen können, mich dann irgendwo in eine Ecke verdrücken, mich direkt beim Start dazustellen und direkt danach wieder gehen können. Aber so hätte mir das auch keinen Spaß gemacht.

02.06.2024 09:43 • x 1 #10906


C
Zitat von Heffalump:
Man hat schon vieles gemeinsam erlebt / überstanden, da vertraue ich doch darauf, das dieses Riff, wie alle anderen zuvor auch umsegelt wird.
Ich gehe doch nicht davon aus, das mein Mann, mein bester Freund, mein Partner, mein..., dies zum Anlass nimmt, sich anderweitig umzusehen -und auch noch fündig zu werden .

Ja, davon war ich auch überzeugt. Ich habe uns einfach nie in Frage gestellt. Das war aber sicher falsch und ich hätte es tun sollen - quasi auf den Prüfstand: Was läuft (noch) gut, was nicht (mehr) so?
Zitat von Heffalump:
Entscheidende Anteile
Nach zwei Jahrzehnten, den statistischen 1,5 Kindern, ist Alltag, das Regelwerk, das es braucht, um zu funktionieren. Ob gut, ob schlecht, Ansichtssache.
Und wenn er dieses Alltag aufbrechen will, dann kann er es doch tun,

Ja, das sage ich auch nach wie vor. Bei uns war das Leben aufgrund verschiedener äußerer Umstände sehr stressig - ohne ein Funktionieren als eingespieltes Team (und das waren wir) hätte das nicht geklappt.
Zitat von Heffalump:
Entscheidend ist nicht, wie viel Alltag sich einschlich, sondern, ob es möglich ist, den Alltag für das Besondere zu brechen. Davon zu zehren, bis man wieder aufbricht, den Alltag zu etwas Besonderem zu formen.
Und, ich muss gestehen - das war mit ihm extrem schwer.

Das Markierte - absolut! Das hätten wir mehr tun sollen. Und ich gebe zu, dass er da in unserem Fall eher die Initiative ergriffen und das versucht hat. Von meiner Seite kam da tatsächlich zu wenig.
Zitat von Heffalump:
Seine Marotten, die sogar Außenstehenden extrem auffielen, zu durchbrechen schier unmöglich.
- Der nie zu erreichende Geschmack von Ömsens Plätzchen als Beispiel von Vielen
um nur eines zu nennen, an den ich scheiterte bis er auszog. Den Geschmack erreichte ich nie, aber die Behältnisse der Plätzchen, waren oft schon Wochen vor Weihnachten leer und ich musste nachbacken. Ganz am Anfang unserer Ehe, da half er sogar noch bei Backen. Beim ausrollen, beim Ausstechen, beim Dekorieren.

Das klingt ganz fürchterlich, Euer Plätzchendrama.
Hier hat der Ex immer die Plätzchen gebacken, z.T. mit den Kindern.
Die letzten beiden Jahre (Nestmodell) auch noch.
Mal sehen, wie es dieses Jahr wird. Ich hoffe ja, sie feiern alle zusammen im Patchworksetting und ich kann mich irgendwohin verdrücken.

02.06.2024 09:55 • x 4 #10907


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

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Amorelius
Zitat von Caecilia:
in den ganzen mehr als 23 Jahren nie das Wort Trennung, auch nicht im Streit.


Bei uns war es recht Ähnlich, bis zu meiner Erkrankung wurde nie über eine Trennung oder Ähnliches gesprochen, ich habe vor ein paar Wochen über einen gemeinsamen Freund, ein wenig etwas über ihre Version der Trennung und unserer Ehe erfahren.
Dies war schon sehr Interessant und gleichzeitig auch Verletzend, denn es gab so viel Unwahrheiten , Falsch Behauptungen und Diskreditierungen meinerseits, das es wie ein Märchen aus Tausend und einer Nacht klang.
Auch ihr großes Opfer , Töchterchen nur meinetwillen bei mir gelassen zu haben und welchen Schmerz sie täglich dadurch Ertragen muss...es hat einem natürlich Aufgezeigt in welche Opferposition man sich bringt um ja nicht als böse Mutter dazustehen.

02.06.2024 09:56 • x 6 #10908


K
@Heffalump
Das klingt irgendwie nicht so, als hättest in diesem Konstrukt glücklich und zufrieden sein bzw werden können. Da wurde ja nur gemeckert. Sowas geht gar nicht.
Den Impuls kennt vermutlich jeder (der berühmte Kampf um die Spülmaschine), dem sollte man wirklich widerstehen.

Was Du aber auch angesprochen hast, was ich auch nicht verstehen konnte. Man hat soviel gemeinsam gemeistert, auch Tragödien überstanden, hat sich vertraut und konnte sich auf den anderen verlassen.

Das wird einfach so weggeworfen. Die einzigen Argumente, die ich gehört habe, waren Ich habe mich verliebt! und Mir fehlt was!

Wenn man den Preis sieht, ist das eigentlich Irrsinn. Aber ihr schien der Preis wohl nicht so hoch zu sein...

02.06.2024 12:00 • x 6 #10909


Zwou
Ja, hier genauso. Plötzlich ein paar junge Kollegen kennenlernen und sich denen anvertrauen. Wo sind die 19 Jahre gemeisterte Herausforderungen und die beste Freundschaft (scheinbar) plötzlich hin?

Die Antwort auf die Frage findet sich nur in den Köpfen der Exen. Wir können es nur hinnehmen und unser eigenes Feld bearbeiten. Wo fehlte es an Achtsamkeit etc. Aber in manchen Fällen ist es auch einfach nur Unreife oder Unvermögen auf der anderen Seite.

Seit einigen Tagen spüre ich endlich wieder den Spirit des Aufbruchs und der Freiheit. Fokus darauf und nicht zu sehr nach hinten schauen. Wir haben es uns nicht ausgesucht, aber können diese neue Herausforderung annehmen!

02.06.2024 12:24 • x 4 #10910


K
Ja, aber das ist trotzdem ja die Frage, die man sich stellt. Gerade weil man selbst den Preis als so unglaublich hoch betrachtet, fragt man sich doch unweigerlich, ob man selbst so ein unerträglicher Mensch war bzw ist, dass man es mit so einem nicht aushalten kann.

02.06.2024 12:46 • x 7 #10911


J
Natürlich hat man sich auch im Laufe der Zeit verändert @KomischerVogel. Und es können auch Ecken an uns gewesen sein, die nicht gut sind. Aber das Verlassen einer Beziehung hat oft mit dem Gefühl, dass kann es noch nicht gewesen sein, zu tun. Die Veränderung sucht man nicht zusammen, sondern für sich selbst. Das kann was außerhalb der Ehe, wie neuer Extremsport usw sein, es können Affären sein, Hauptsache das Gefühl des Veränderns ist da. Bei meinem Ex war es beides.

02.06.2024 14:17 • x 7 #10912


K
@Jamirah
Da hast Du sicher Recht. Aber trotzdem zahlen sie ja einen hohen Preis. Und das ist es ihnen offenbar wert.

02.06.2024 18:17 • x 2 #10913


J
Wenn die Ehe halbwegs funktionierte,zahlen einige einen hohen Preis., andere nicht. Sie geben trotzdem etwas auf, wass wir Verlassene so sehen: als ein hohes Gut. Aber als sie sich trennten, da haben sie es als langweilig nicht mehr wirklich anregend und inspierierend empfunden. Bei manchen beschriebenen Warmwechslern hörte es sich nach eigener innerer Unzufriedenheit an,die von außen übertüncht werden sollte Andere waren überrumpelt von den Gefühlen des neuen Verliebtseins und wurden kopflos.. Mein Ex hat nicht eine innere Leere gespürt. Er war überfordert mit der Krankheit seiner Mutter. Einerseits wollte er da sein, andererseits war das eine weitere Kette. So begann seine Sucht nach Extremsport. Dann neue Leute und irgendwann imponierte ihm diese nach außen absolut unabhängig wirkende Frau. Das wollte er ja auch sein Unabhängig. So hat seine Entfernung von uns begonnen.

02.06.2024 21:25 • x 2 #10914


J
Übrigens habe ich heute einen Streit mit meiner Mutter geführt. Sie hat mich und K1 salopp gefragt, wie lange wollt ihr noch dem Papa/ Ex hinterherrennen.? Ich war sehr ärgerlich, weil das vor K1 doof war. Meine Mutter hat sich dann für den Ton entschuldigt, aber es sei nun mal ihre Meinung und die möchte sie schon sagen dürfen. Ich hatte daran zu knabbern.Treffe jetzt meinen neuen Partner und lass mich gern mal ablenken.

02.06.2024 21:42 • x 4 #10915


C
Zitat von Jamirah:
Übrigens habe ich heute einen Streit mit meiner Mutter geführt. Sie hat mich und K1 salopp gefragt, wie lange wollt ihr noch dem Papa/ Ex hinterherrennen.? Ich war sehr ärgerlich, weil das vor K1 doof war. Meine Mutter hat sich dann für den Ton entschuldigt, aber es sei nun mal ihre Meinung und die möchte sie ...

Lass Dich mal schön ablenken.
Von Deiner Mutter finde ich das unmöglich. Wenn sie unbedingt ihre Meinung sagen muss, dann kann sie das meinetwegen Dir gegenüber tun, aber vor Eurer Tochter ist es unmöglich. Das würde ich Deiner Mutter auch ganz klar und deutlich sagen.

02.06.2024 22:51 • x 1 #10916


Heffalump
Zitat von Caecilia:
Das klingt ganz fürchterlich, Euer Plätzchendrama.

Das war es auch - ich habe das nur die letzten Jahre - auch - so gesehen. Vorher nie
Zitat von KomischerVogel:
Das klingt irgendwie nicht so, als hättest in diesem Konstrukt glücklich und zufrieden sein bzw werden können.

Ich, dachte, ich war glücklich.
Das ich es nicht war, bemerkte ich nicht an der Oberfläche, mein Unterbewusstsein schrie schon, aber ich hörte es nicht.
Erst als sich das Unterbewusstsein auf die Gesundheit begann auszuwirken, und er mit mir das nicht tragen oder auffangen konnte, weil er ja Ursache für war, wurde das Netz dünner, bis er es entzwei riss und sein Heil in der Flucht sah
Zitat von Zwou:
Aber in manchen Fällen ist es auch einfach nur Unreife

100%, Unreife, Unwissen, Unvermögen
in meinem Fall kam noch Faktor M hinzu.
Zitat von KomischerVogel:
fragt man sich doch unweigerlich, ob man selbst so ein unerträglicher Mensch war bzw ist, dass man es mit so einem nicht aushalten kann.

So schlimm kann ich nicht gewesen sein, es hielt 23 Ehejahre, plus 4 Jahre vorher
Zitat von Jamirah:
mit meiner Mutter

Faktor M

Meine Mutter, war Bj. 1926, sie kam mit 11 Jahren nach München um dort in einem Haushalt zu helfen, erzählte sie immer. Sie war demnach 13, als der Krieg begann, 18 als er endete. Die Entbehrungen der Jahre prägend, für eine ganze Generation. Sie erzählte nichts, aus diesen Jahren - nie.
Mein Vater Bj. 1929, wurde in den letzten Monaten als 15 jähriger noch eingezogen, und wurde per Güterzug von München, an die Front, in Richtung Rosenheim versandt, als dieser entgleiste. Er schlug sich, als sogenannter Fahnenflüchtling zurück nach München, auch er erzählte kaum was von den Jahren.

Aber, man bemerkte bei beiden, wie prägend es war. Horten, was das Zeug hält, der Spruch, mit was Altem spart man das neue - hörte ich ständig. Und Frau nur in der Ehe sicher. Die Ehe - war Gefängnis und Rettung zugleich. Das erstrebenswerte Ziel sowieso.
Sie hätte, wenn sie noch gelebt hätte, bestimmt mir gesagt, ich müsse um ihn kämpfen, mir alles gefallen lassen, Hauptsache ich bin nicht allein. Wenn ich in den Ehejahren, mich über etwas ärgerte, kam immer die Ansage, das kann man aushalten und stell dich nicht so an.
Also stellte ich mich nicht an.

Ich kam sowieso immer hinter meinem Bruder. Der bekam das Geschäft, die Privatschule, den Skikurs, das neue Auto, den Trip nach Paris.
Aber meine Mutter, in meinem Fall, ängstlich beschützend, immer warnend vor Männern im allgemeinen und im Besonderen. *Dir ein Kind anhängend und sich danach verzupfend, war auch ein mich ständig begleitender Satz. Am liebsten hätte sie mir einen guten Mann ausgesucht, einen, der Geld hat, oder Besitztümer. Oder dem Geschäft zuträglich, das Vater führte.
Einen fleißigen Mann.

Ob der Mann lieb sei, nicht so wichtig. Ob der Mann Süchte hat, nicht wichtig. In der Ehe muss man als Frau halt folgen, spuren, kuschen - wenn Mann das will. Und wenn er fremd ginge, dann sei das auch hinzunehmen, weil Männer sind halt so.
Und wenn er dir eine pfeffert, dann wird es schon seine Gründe haben.

Deswegen war ich noch mit 30 ohne Mann. Ich blöde Kuh, hätte das so beibehalten sollen. Aber, dann hätte ich auch meinen Sohn nicht, und dieser, war all das - wert.

03.06.2024 05:20 • x 8 #10917


J
@Heffalump, ich bin von Deiner Reflexion sehr beeindruckt. Das Elternhaus prägt uns. Auch wenn man sich irgendwann besser abgrenzen kann, mehr von der Prägung versteht, bleiben Spuren. Die Psychologen sprechen ja immer von Vorleben als wichtigste Hilfe für Kinder. Da sind Trennungen ganz schön Sch.... für die Kinder. Wir alle ungewollt Getrennte müssen Jetzt für die Kids ein Vorbild sein. Sie müssen verstehen lernen, dass es Sachen im Leben gibt, die nicht schön sind und durchlebt werden müssen. Sie können lernen, dass man trotz straucheln wieder aufsteht, das zum Leben Trauer gehört. Sie können lernen, dass man Hilfe braucht und es nicht schlimm, sondern klug ist Hilfe anzunehmen. Ich will heute ein Gespräch mit meiner Großen führen. Gestern war ich auf meine Mutter sauer.@ Caecilia. Aber im Gespräch mit meinem neuen Partner ist mir noch einmal bewusst geworden, wie unvoreingenommen meine Eltern für mich/uns da waren. In der Zeit meines größten Schmerzes haben sie und meine Schwester die Mädchen aufgefangen. Nie kam ein Vorwurf, manchmal blitzte ihr eigenes Leid mit dieser Situation auf. Aber ihr Leid war, dass wir unglücklich waren, nie dass sie unser Verhalten falsch fanden. Vielleicht haben sie sich zurückgehalten mit ihrer Meinung. Aber sie haben immer Mut zugesprochen, gelobt, gestreichelt. Das tat gut. Meine Große bespricht viel mit ihrer Omi. Sie hat gestern von ihrem Konflikt nach Papas rüder Absage gesprochen. Da ist es zu dieser Aussage gekommen. Die hat mich maßlos geärgert im Moment. Aber im Gespräch mit meinem Partner habe ich auch darüber nachgedacht, ob wir immer erwarten dürfen, dass die Menschen um uns herum sich immer fehlerfrei verhalten müssen. Gerade bei Eltern ist es ja trotz allem Erwachsensein eine gewisse emotionale Abhängigkeit da. Als ich das von Dir liebe Heffalump las, wurde es mir noch bewusster: Prägungen. Meine Mutter wollte immer sehr selbstständig sein. Wegen emotionaler Verstrickungen und immer dem Wunsch für den anderen da zu sein, hat sie es nicht wirklich geschafft. Aber mit ihrer Wut forderte sie uns dazu heraus. Ich habe mir jetzt überlegt mit beiden gemeinsam zu sprechen. Meiner Mutter will ich die Möglichkeit geben, sachlich ihre Position zu erklären. Meine Tochter soll zuhören und dann für sich feststellen, dass es wichtig ist den eigenen Weg zu gehen. Der Weg kann von Omis Aussage beeinflusst werden oder ganz anders werden. Und trotzdem bleibt die Zuneigung.

03.06.2024 10:24 • x 3 #10918


Heffalump
Zitat von Jamirah:
Prägungen. Meine Mutter wollte immer sehr selbstständig sein.

ja - man vergisst, verdrängt das oft - im Eifer des Gefechtes.

Aber wenn ich denke, beide waren im Krieg, wer weiß - was sie erlebten, es nie bearbeiten konnten..

03.06.2024 10:27 • x 1 #10919


C
@Jamirah, wegen der Sache nit Deiner Mutter: Sehe ich im Prinzip auch so, vor allem, wenn es ihr so spontan, in der Situation herausgerutscht ist. Sie sieht einfach, wie Ihr leidet, leidet da selbst mit und möchte (obwohl das natürlich so einfach nicht geht), dass das ein Ende hat. Mir wird auch immer wieder aufs Neue klar, wie schwierig unsere Situation für so viele Menschen im Umfeld ist - und die können ja alle auch gar nichts dafür und oft kaum beurteilen, welches Verhalten richtig ist.

Allerdings klang es bei Deiner Mutter ein bisschen so, als ob sie auch im Nachhinein nicht eingesehen hat, dass ihre Bemerkung falsch war. Das finde ich schwierig.

03.06.2024 11:07 • x 1 #10920


A


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