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Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

C
Zitat von acre:
Stolz zu wahren bedeutet ja nicht immer sich wegzudrehen. Man kann ja auch die Haltung haben, nicht auf die Entwertung zu reagieren oder dem anderen immer wieder zu beweisen, dass man wertvoll ist.
So wie ich es verstanden habe, schmückt sich dein Ex jetzt mit deinen Kindern. Was gibt es denn jetzt besseres für ihre angeknacksten Egos als dass der Papa mit ihnen angibt?

Ja, ich glaube, da ist was dran. Liegt mir selbst völlig fern - ich bin der Typ, der eher mit erhobenem Haupt untergeht, als den Rettungsring von dem zu nehmen, der mich gedemütigt hat - aber das ist sicher auch keine gesunde Haltung. Das, was Du beschreibst, ist vielleicht das viel reifere Verhalten und ja - vielleicht haben meine / unsere Kinder das drauf.
Zitat von acre:
Vielleicht drücken sie die dir Gegenüber nicht aus, aber ihren Freunden gegenüber schon.

Kann gut sein. Fände ich gut.
Zitat von acre:
Ähnlich wie du, habe ich am Anfang Ex den Kindern gegenüber auch beschönigt und manche Kracher gar nicht an sie herankommen lassen. Ich würde es wieder so machen, aber ich weiß nicht, ob es der richtige Weg war. Vielleicht hätten sie für ihre Auseinandersetzung mit Ex mehr Ehrlichkeit gebraucht. Und vielleicht haben wir ihnen eine gewissen Akzeptanz vorgelebt.

Auf alle Fälle. Habe ich gerade auch so ähnlich bei Schlittenengel geschrieben.
Zitat von acre:
Kann dahinter nicht diese tiefe Verunsicherung stecken und jetzt nehmen sie jeden Krümel, den er fallen lässt?

Das befürchte ich, ja - und ist für mich kein schöner Gedanke.
Zitat von acre:
Bin ich immer voll für. Aber vielleicht ist der erste Schritt, sie zu fragen, wie es ihnen geht. Oder du machst die leicht manipulative Variante und fragst K1, was er denkt, wie es K2 geht.

Ja. Vielleicht ginge die manipulative Variante in der Form, dass ich die beiden Großen nach K3 frage, der ja auch schon formal (minderjährig, zu Hause wohnend, Schüler) eine andere Position hat als K1 und K2. Die beiden Großen haben auch schon ein paarmal gesagt, dass die Trennung für K3 am blödesten war und ist.

27.05.2024 12:30 • #10771


Elfe11
Zitat von Caecilia:
Sollte man meinen - aber, wie ich gerade bei Elfe schrieb, war das nicht so, als die Familie noch existierte. Deshalb wundert es mich ja auch so ...


Möglich, dass er bei den Kids auf Mitleid gemacht hat. Das zieht immer.
Und sie mögen ihn. Er ist ein liebevoller Vater. Er hat einen guten Draht zu seinen Kindern. Das ist doch gut so!

27.05.2024 12:43 • x 1 #10772


A


Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

x 3


Elfe11
@Caecilia
Denkbar, dass du weiter täglich Selfcare brauchst, um erst zu heilen und deine Ausstrahlung zu stärken. Bei mir ist das so! Dein Ex ist frisch verliebt und lebt in einem großen Haus, das strahlt er natürlich aus. Er sieht sich auf der Gewinner Seite. Das macht ihn attraktiv und sympathisch. Als ich Trennungsschmerzen und schwere Infekte durchlitt, sind alle meine Freunde plötzlich geflüchtet. Erst jetzt wo es mir besser geht, treffe ich gute neue Menschen, die sozial und hilfsbereit sind und mich erst neu kennenlernen in einer Gruppe. Dennoch spüre ich auch hier von einer neuen Freundin etwas Druck und hohen Anspruch, dem ich gerecht werden soll. Und es gab bereits erste Kritik, was mich nervt. Menschen suchen sich gerne erfolgreiche, glückliche Mitmenschen aus. Gerade mit Ü50 wird schnell ausgesiebt, wer gut genug und wer nicht adäquat ist. Aber mach' dir nicht zuviele Gedanken. Eure Kinder lieben beide Elternteile, damit bin ich mir sicher. Vielleicht kannst du dein Hilfsnetzwerk erweitern. Das schadet nicht. Und natürlich lernst du mit der Zeit wieder selbständiger zu werden. Ich hatte als Single Frau nie Hilfe im Alltag.

27.05.2024 14:12 • x 1 #10773


C
Zitat von Elfe11:
wieder selbständiger zu werden.

Das ist nicht mein Problem - ich bin völlig selbstständig, war ich schon immer. Den Alltag empfinde ich sogar als weniger anstrengend als mit dem Ex, weil man nichts abstimmen muss. Klar - wenn ich jetzt noch betreuungsbedürftige Kinder hätte, sähe das sicher ganz anders aus.

27.05.2024 15:15 • x 3 #10774


L
@Elfe11
das ist nicht geschickt. Das ist ein toxischen manipulatives Verhalten.

27.05.2024 16:06 • x 1 #10775


Ellatraurig
@Caecilia meine Tochter ist 13. Sie hat abends Stress mit einem Arzt gehabt vielleicht Heimweh. Die Therapeuten haben sie nicht richtig kennengelernt. Sie kann sehr willensstark sein. Ich denke das Thema Regeln, Essen, Gruppe war bestimmt ein Thema. Sie bräuchte wirklich eine stationäre Therapie, aber bis jetzt will sie nicht. Selbsthilfegruppe suche ich, bis jetzt noch ohne Erfolg. Das wäre wirklich wertvoll, auch in Kontakt mit betroffenen Eltern zu sein.

Ich denke auch das ihre Krankheit nicht ausschließlich auf die Trennung zurück zu führen ist. Sie hatte schon davor, Anzeichen dass sie nicht gerne ihre Gefühle zeigen möchte. Und das macht es so unberechenbar, ich weiß nie wirklich wie es in ihr aussieht. Wir müssen als Eltern jetzt zusammen für sie da sein, das habe ich dem Papa auch mehrmals ganz deutlich signalisiert. Die Realität sieht meiner Wahrnehmung leider anders aus.

Was mit den Anwälten angeht, kam der Vorschlag von meiner Anwältin, da ich es einfach nicht hinbekomme, ist jetzt die Idee zusammen mit den Anwälten dieses Gespräch zu führen. Und ich hatte ihm gebeten die Nebenkosten abzurechnen. Jetzt habe ich hier eine Tabelle liegen ohne Belege usw. und versuche gerade den Überblick zu bekommen.

27.05.2024 16:11 • x 3 #10776


Ellatraurig
Vielen lieben Dank für euren Zuspruch. Es ist eine harte Zeit aber auch die wird irgendwann vorübergehen. Und ich versuche die noch so kleinsten schönen Momente zu sehen, das hilft sehr viel.

27.05.2024 16:13 • x 5 #10777


Ellatraurig
@DasWird genau das Gefühl habe ich bei meiner Großen auch, über das Essen hat sie Kontrolle.

27.05.2024 16:15 • x 1 #10778


C
Zitat von Ellatraurig:
@DasWird genau das Gefühl habe ich bei meiner Großen auch, über das Essen hat sie Kontrolle.

Ja - darum geht es bei Magersucht ja ohnehin (u.a.) - und die Trennungssituation, in der die Kinder, wie wir auch, den Kontrollverlust gespürt haben, verstärkt das noch.

27.05.2024 16:28 • x 2 #10779


Ellatraurig
@sommerlaune genauso sehe ich das auch. Natürlich sind das meine Gefühle und mir wäre es auch tausendmal lieber mir würden viele Dinge einfach nichts ausmachen. Es ist aber nicht so. Bei mir war es ganz großes Thema, das ich Next nicht mit am Tisch sitzen haben wollte, wohlgemerkt in der alten Familienwohnung zum Geburtstag der jüngsten Tochter. Toller Geburtstag, die Kinder spüren ganz genau das ich noch getrauert habe und ich das nicht neutral betrachten kann. Diese Grenze ist für mich wichtig und auch für die Kids. Da höre ich jetzt auf mich und versuche Lösungen zu finden für die Kids und schlussendlich dass sich alle wohlfühlen

27.05.2024 16:31 • x 3 #10780


C
Zitat von Ellatraurig:
meine Tochter ist 13. Sie hat abends Stress mit einem Arzt gehabt vielleicht Heimweh. Die Therapeuten haben sie nicht richtig kennengelernt. Sie kann sehr willensstark sein. Ich denke das Thema Regeln, Essen, Gruppe war bestimmt ein Thema. Sie bräuchte wirklich eine stationäre Therapie, aber bis jetzt will sie nicht. Selbsthilfegruppe suche ich, bis jetzt noch ohne Erfolg. Das wäre wirklich wertvoll, auch in Kontakt mit betroffenen Eltern zu sein.

Puh ja - das klingt furchtbar schwierig. Ich hoffe, sie kann irgendwann das Angebot einer stationären Therapie annehmen und zwar möglichst, bevor das Gewicht in einem Bereich ist, in dem sie dann ohnehin in die Klinik müsste, aus körperlichen Gründen.

Redet Dein Ex das alles klein oder was ist bei ihm das Problem? Ist er regelmäßig bei Arztgesprächen dabei (würde wahrscheinlich mehr bringen, als wenn Du ihm irgendwas erzählst)?

Ja - und Selbsthilfegruppe für Dich fände ich auch ganz wichtig. Einfach, um zu sehen, dass Du mit Deinen Sorgen nicht allein bist. Ich drück' Dir die Daumen, dass Du da schnell was findest. Ggf. kannst Du in Deiner Gegend auch selbst die Gründung einer solchen Gruppe anleiern, falls es noch keine gibt - hier kann man solche Vorschläge auch an soziale Organisationen (AWO, Diakonie, Caritas, Kirchengemeinden ...) herantragen und die betreuen solche Gruppen dann z.T. auch (organisatorisch und ggf. auch inhaltlich).

27.05.2024 16:39 • x 1 #10781


Ellatraurig
@Caecilia gute Idee mit der Selbsthilfegruppe.

Wir nehmen alle Termine bis jetzt zusammen war. Er hat die Problematik am Anfang anders wahrgenommen und ich hoffe wir bleiben immer im Austausch über die Große

27.05.2024 16:55 • x 1 #10782


D
@Ellatraurig Ich will mal ein bisschen von unserer Geschichte erzählen, und vom Weg aus dem Loch.

K1 ist ziemlich introvertiert, und wie du auch schreibst, konnte er seine Gefühle schlecht ausdrücken. Er war körperlich immer eher zart und nicht so der gute Esser, daher habe ich die Anfangsphase seiner Magersucht schlicht nicht wahrgenommen (vor allem hätte ich so was bei einem Jungen nie vermutet!). Als er etwa 12 war, ist mir aufgefallen, dass er keinerlei Süssigkeiten mehr Ar., seine Essensportionen immer kleiner wurden und er intensiv mit Krafttraining und Jogging begann, nebst seinem Hobby-Sport. Plötzlich wollte er sich nur noch gesund ernähren und hat mit Argusaugen überwacht, was ich koche. Mit 13 wog er noch rund 40 Kilo bei einer damaligen Grösse von über 1.70. Er hat auch dauernd gefroren, sprich, er hatte Untertemperatur. Gleichzeitig wurde er zum regelrechten Ernährungs- und Fitnessprofi.

Dass er ein Problem haben sollte, dagegen hat er sich vehement gewehrt. Und er hat auch versucht, uns hinters Licht zu führen, indem er möglichst langsam Ar. und Essen verschwinden liess. Oder selbst kochen wollte, aber dann ohne Fett.

Wir hatten unendlich viele Diskussionen und Machtkämpfe. Es kam mir vor, als ob mein Kind verhungert, und ich nichts dagegen tun kann.

Die rationellen Diskussionen waren bei ihm (als Kopfmensch) am fruchtbarsten. Ich habe ihm vorgerechnet, wieviel jemand mit seiner körperlichen Betätigung an Kalorien verbraucht und verglichen mit dem, was er isst. Professionell behandeln lassen wollte er sich nicht. Aber einmal ist er mitgekommen zu einer Ernährungsberaterin. Und ein paar Stunden ging er zu einem Fitnesstrainer. Das waren alles kleine Bausteine, wo er etwas die Kontrolle an Fachpersonen abgegen konnte, und auf denen man aufbauen konnte. Ich bin aber auch stundenlang neben ihm gesessen und wir haben geredet, oder ich habe ihn in den Arm genommen und zugehört. Und ja, am tiefsten Punkt habe ich seine Essensportionen abgewogen und mich neben ihn gesetzt, bis er diese gegessen hat. Ich habe mich da gegen ihn und gegen seinen Willen durchgesetzt mit allem, was mir zur Verfügung stand. Wir haben einen Plan gemacht, wieviel er essen muss und wieviel in welcher Zeit zunehmen. Das Essen hat ihm zu dieser Zeit regelmässig Bauchweh beschert. Aber er hat mitgemacht, weil ich ihm keine andere Wahl liess. Ich weiss nicht, ob es der richtige Weg war, aber ich hatte Angst, mein Kind zu verlieren. Und irgendwann wollte ER wieder zunehmen. Gleichzeitig kam er in eine höhere Schule und in ein Umfeld, in dem er sich wohlfühlte. Nach ca. 1.5 Jahren extremen Untergewicht ging es wieder bergauf - und blieb es auch.

Ich drücke dich ganz fest!

27.05.2024 17:02 • x 7 #10783


C
Zitat von Ellatraurig:
@Caecilia gute Idee mit der Selbsthilfegruppe. Wir nehmen alle Termine bis jetzt zusammen war. Er hat die Problematik am Anfang anders wahrgenommen und ich hoffe wir bleiben immer im Austausch über die Große

Das klingt doch schon mal sehr gut - dann hört er auch direkt die Meinung der Fachmänner und -frauen.
Wenn unsere Kinder ein Problem hatten, war es übrigens auch oft so, dass wir als Eltern das als unterschiedlich gravierend angesehen haben (und dementsprechend auch die Notwendigkeit von therapeutischen Maßnahmen etc. unterschiedlich bewertet haben). Da fand ich es auch immer sehr hilfreich, wenn wir die Gespräche mit den Fachleuten gemeinsam wahrgenommen haben. Oft haben wir dort auch einen Kompromiss gefunden, wie z.B. Wir warten jetzt noch bis Zeitpunkt X, dann machen wir nochmals einen Termin und wenn sich bis dahin die Problematik Y nicht gelöst hat, dann starten wir Maßnahme Z. Das fand ich immer sehr gut und glaube, dass ich so etwas selbst heute noch mit dem Ex hinbekäme.

27.05.2024 17:04 • x 2 #10784


Heffalump
Zitat von Sommerlaune:
Ich glaube, die Verletzung ist im Moment noch zu groß,

ich hab, zwar Zimtschnecke als Störfaktor wahrgenommen, was sie aber nicht wahr, denn Ursache von allem war / ist er, aber wenn das noch frisch ist.., ist das natürlich nicht leicht
Zitat von Caecilia:
aber ich einfach gerne wieder authentischer ihnen gegenüber wäre und ich ihnen daher einfach kurz gerne erklären würde

warum machst du es denn dann nicht?
Zitat von Caecilia:
Witzigerweise wäre das für mich aber kein großes Problem, auch nicht, wenn Next dabei ist.

Next, ist doch gewissermaßen genauso von ihm emotional abhängig, wie einst du? Oder irre ich?

Natürlich gibt es Nexten und Nexten, allerdings - je nach Trennung - schaue ich mittlerweile nicht auf sie, sondern auf ihn. Mit Next könnte ich in Urlaub fahren - mit ihm - in 100 Jahren nicht mehr
Zitat von Ellatraurig:
Bei mir war es ganz großes Thema, das ich Next nicht mit am Tisch sitzen haben wollte,

bei uns zu Hause ging das die ersten zwei Jahre der Trennung nur bedingt. Meist blieben sie beide, ja nicht lang.

Heute ist mir das egal. Heute kann ich sie umärmeln. Ich bin dankbar, das sie ihn nun mit allen Kegeln hat, an mir der Kelch von Schwiemu vorüber zog. Sie hat Geburtstag heute, ich überlege noch, ob ich gratuliere oder erst in ein paar Tagen, wenn ich es nicht vergesse

27.05.2024 17:14 • x 5 #10785


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