Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

@alleswirdbesser aber nun ist die Next von deinem Ex ja auch wieder Geschichte, also haben sie sich umsonst bemüht...
Ich finde so was total charakter- los, unter diesen Umständen einfach die Next willkommen zu heissen und die bisherige Schwägerin so schnell zu ersetzen. Aber wohl der einfachste Weg des geringsten Widerstandes... das sagt wohl einiges über deine Ex-Familie aus...

Ich bin sehr froh, dass mein neuer Partner schon lange von seiner Ex-Frau getrennt lebte, als ich ihn kennenlernte - er war ja auch ein Verlassener. Und ich finde es unwahrscheinlich schön, wie herzlich mir seine erwachsenen Kinder begegnen - inkl. megasüsser kleiner Enkel. Auf einen Schlag habe ich nun eine richtige Grossfamilie .So wie meine Jungs ihn umgekehrt auch sehr mögen. Aber da gibt es halt keine Frage von Schuld, die im Raum schweben könnte. Was bin ich froh drüber!

Zitat von acre:

Ich glaube, dass vor allem kinderlose AP überhaupt nicht nachempfinden können, welche Umwucht eine Trennung im Leben aller Beteiligten auslöst

Den Eindruck hatte ich auch…. Die Kollegin konsultierte mich eben weil bekannt ist, dass sich meine Mutter für ihre Affäre verzupft und ein „neues, besseres Leben aufgebaut hat“. Also ziemliche Parallelen.

Was ich tatsächlich feststellen musste, war, dass sie völlig ahnungslos ist, was die Trennung mit den Kindern des Kollegen gemacht hat. Sie war der Meinung „er“ hätte sich lediglich von der Frau getrennt, nicht aber von den Kindern…..Dann habe ich ihr mal den Alltag “vor der Trennung/nach der Trennung” aus Kindersicht runterdekliniert. War ein echter eye opener für die Kollegin. Unglaublich, wie naiv manche mit „Sprüchen“ wie diesen alles verdrängen.

Zitat von DasWird:

Aber da gibt es halt keine Frage von Schuld, die im Raum schweben könnte. Was bin ich froh drüber!

Genau, das ist eine ganz andere Situation!

@acre Ich würde mich der neuen Frau meines Sohnes gegenüber wahrscheinlich erstmal bedeckt verhalten, wenn sie der Trennungsgrund war. Aber mit Sicherheit würde ich das Gespräch mit der verlassenen Schwiegertochter suchen und versuchen, ihr meine Hilfe anzubieten, gerade, wenn Enkel im Spiel sind. Davon bin ich überzeugt, auch wenn das alles natürlich nur fiktive Gedanken Spielbetrieb sind.
Schon vor 15 Jahren, als eine Freundin von durch eine blutjunge Next ersetzt und mit zwei kleinen Kindern zurückgelassen wurde, habe ich ihrem Ex zu verstehen gegeben, was ich von seinem Verhalten halte. Es geht da um Werte, denen ich mich verpflichtet fühle. Wenn schon die Exen und Texte ihr Verhalten schönreden wollen - ich werde die im Leben nicht tun.

Es ist schon extrem, wenn erwachsene Kinder den Kontakt zur neuen Partnerin verweigern. Da hat die Affäre sehr das Weltbild, das @wird schreibt, die Werte getroffen und durcheinander gewirbelt.Ich kenne beide Fälle. Da, wo man sich miteinander arrangieren konnte nach angemessener Zeit und da wo die Familien durch die Affärentrennung auseinandergerissen wurden. Glücklicher, zumindest von außen sind die geworden, die einen gangbaren Kontakt gefunden haben. Aber, ich gebe Dir recht, @acre, ich habe auch mitgefühlt, wenn es Freundinnen traf, aber die wirkliche Wucht der Veränderung begreift man erst beim eigenen Erleben. Dieses Leid der Kinder, diese Suche nach einem neuen anderen Glück. Auch nach Stabilität des neuen Lebens. Meine Mutter hat lange nicht begriffen, dass ich mich für ihn nicht mehr verantwortlich fühlen darf, einfach weil sie ihn auch nicht ganz loslassen konnte. Aber das muss man und nur dann wird man frei von ihm oder ihr. Und doch bleiben ja immer noch die Verbindungen als Eltern. Und da erleben wir ja alle ganz Unterschiedliches. Und es beschäftigt mich ja auch, wie belastend es ist, wenn man nach Trennung noch wirschaftlich rudern muss. Jeder hat also ein ganz eigenes Päckchen zu tragen. Trotzdem kann unter uns Betroffenen viel nachempfunden werden.

Zitat von Jamirah:

Glücklicher, zumindest von außen sind die geworden, die einen gangbaren Kontakt gefunden haben.

ja, dies habe ich. Meine Exfrau und Ich können uns ganz normal begegnen und miteinander sprechen. Wir sind beide in einem komplett neuen Leben angekommen. Mit neuen Partner usw.
Was uns verbindet, sind die mittlerweile erw. Kids, mehr nicht mehr. Und dies ist auch gut so.

Zitat von DasWird:

Aber mit Sicherheit würde ich das Gespräch mit der verlassenen Schwiegertochter suchen und versuchen, ihr meine Hilfe anzubieten,

Wäre bei mir auch so. Wenn mein Sohn seine Familie wegen einer Affäre verlässt, gibt es nasse Fetzen und mein gesamtes Geld bekommen meine Enkel.

Mein Sohn weiss das und versteht auch weshalb ich dies so handhabe.

Mit der Affärenfrau / Next würde ich als Mutter nichts zu tun haben wollen. Mein Sohn würde somit sehr viel auf‘s Spiel setzen und müsste mit mehreren Konsequenzen leben. Klare Regeln, glasklare Konsequenzen.

Zitat von Seneca22:

(die Kollegin ist 54, war nie verheiratet und hat keine eigenen Kinder). War ich da zu hart ?

Weißt du woran das liegt bzw hat sie mal erzählt warum sie unverheiratet und kinderlos geblieben ist ?

@acre Nein, nicht Tante Gertrud. Aber die enge Familie darf und sollte Stellung beziehen, finde ich, vor allem in der Anfangszeit. Wenn man das als Verlassener nicht will, kann man es ja immer noch sagen. Aber von der Ex-Schwiegerfamilie unterstützt zu werden fände ich weit weniger schlimm, als stillschweigend ausgetauscht zu werden.
Aber vorschreiben kann man das niemandem, klar....

Ich denke, es ist auch eine Frage der Zeit. Aber gleich am Anfang den oder die Next mit offenen Armen zu empfangen, finde ich geschmacklos.

Meine Kinder sollen auch mal einladen können, wen sie wollen. Die Kinder finde ich sowieso eine andere Ebene als die erwachsene Ex-Schwiegerfamilie. Gegenüber meinen eigenen Jungs rede ich nur positiv über Ex. Ich hoffe schwer, dass wir uns irgendwann wieder ungezwungen begegnen können.

Muss man “es” wirklich selbst erlebt haben, um Lügen, Betrug und eine zerstörte Familie als unvereinbar mit den eigenen Werten zu sehen?

Das habe ich tatsächlich schon vorher getan und mich auch entsprechend ausgerichtet.

Und auch Tante Gertrud darf ja für sich entscheiden, wen sie in ihrem Kosmos passend findet.

Und eben auch Kinder messen ihre Eltern an dem, was sie mit ihnen erleben und treffen ihre Entscheidungen, - wie die letzten Endes ausfallen und was sie bereit sind zu akzeptieren, wird sicher auch daran liegen, was in Summe sie vorher alles gut oder eben nicht erleben durften…

@acre , meine Mutter hat ihre Zeitg ebraucht, um mein Leid auszuhalten. Sie wollte mir immerzu Gutes tun und was abnehmen. Am Anfang war das auch sehr nötig. Inzwischen haben wir mehr Abstand mit Innigkeit.. Aber sie konnte auch sehen dass ich Kraft gefunden habe und mich aus dem alten Leben zulösen. Meine Eltern haben mir ihren Stolz gezeigt, Stolz ist das falsche Wort, sie haben mir gezeigt, dass sie glücklich waren, dass ich es gut mit den Mädchen schaffe. Und zum Ex sind sie neutral. Der interessiert sich dafür nicht. Meine Exschwiegeramilie kümmert sich um die Kinder. Sie verbringen auch mal Tage bei ihren Cousinen. Das finde ich schön. Ich telefoniere kurz mit einer Schwägerin. Ich weiß, dass Next mal da ist. Aber sehr selten, da sie keinen Familienanschluss will.