Hallo an alle, die sich hier so rege beteiligt haben.
Ich lese schon eine Weile mit und in vielem, was hier ge- und beschrieben wurde, finde ich Gefühle, Erfahrungen, Gedanken wieder, die ich auch habe.
Ich glaube inzwischen, dass es ein bisschen um die richtige Mischung geht zwischen Erinnern, Analysieren, Trauern etc. und neuen Wegen und Beschäftigung mit sich selbst. Ich habe alle möglichen Ansätze und Wege probiert, um so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen nach dem Verlassenwerden. Was möglichen Mangel an Freunden, Kontakten, Möglichkeiten angeht, so habe ich z.B. zum ersten Mal (und eigentlich voller Vorurteile) das Programm der VHS (also Volkshochschule) studiert...und ich war ganz baff, was es dort alles gibt. Von Kochkursen über Selbsterfahrung - oder auch Verteidigung (je nachdem wonach einem da der Sinn steht) bis zu Überlebenstechniken und Sprachkursen. Das ist z.B. eine Möglichkeit, sich zu überwinden und einfach mal wieder etwas alleine zu machen. Neue Leute/Kontakte gibt's dann kostenfrei dazu
In vielen Beiträgen ist hier berichtet worden von und dann hab ich wieder den Fehler gemacht, sie oder ihn kontaktiert, KS nicht eingehalten, was auch immer. Ich habe mich auch immer selbst kritisiert für vermeintliche Fehler. Aber wenn Euch in dem Moment danach war, warum dann nicht aufhören, sich dafür auch noch selbst runterzumachen. Es hilft, sich zu sagen ok, es hat nichts gebracht und nicht geklappt. Aber mir selbst war eben danach, ich hab's gemacht und ich DARF das!
Richtig gut war für mich auch die Entdeckung der Bücher von Ajahn Brahm (eines heißt Der Elefant, der das Glück vergaß). Es sind kleine Geschichten und man muss weiß Gott kein Buddhist sein, um sie zu genießen und dabei unwillkürlich wieder lächeln zu lernen.
Beim Suchen, Lesen, Stöbern bin ich auch auf einen Text gestoßen, der mir super gefällt und irgendwie hilft....gebt mal bei google eschatologischer Waschzettel ein (kommt aus einem Buch von Sheldon B. Kopp).
Nur mal ein Auszug:
Auszug aus dem Register der 927 (oder waren es 928?) ewigen Wahrheiten.
O. Dies ist es!
1. Es gibt keinen verborgenen Sinn.
2. Es gibt nur hier und jetzt und keinen anderen Ort. wo Du hingehen kannst.
3. Wir sterben schon,
und wir werden lange tot sein.
5. Nichts ist von Dauer.
6. Du kannst nicht alles bekommen,
was du haben willst.
7. Du kannst nichts haben, solange du es nicht losläßt.
9. Du kannst nur behalten, was du weggibst.
10. Es gibt keinen besonderen Grund dafür, dass du einige Dinge, die du ersehnst, einfach nicht erreichst.
11. Die Welt ist nicht unbedingt gerecht.
12. Gut zu sein zahlt sich oft nicht aus, und es gibt keine Entschädigung für Unglück.
13. Du hast die Verantwortung, trotzdem dein Bestes zu tun.
14. Es ist ein zufälliges Universum, dem wir da Sinn geben.
15. Du hast nichts wirklich unter Kontrolle.
16. Du kannst niemanden zwingen, dich zu lieben.
17. Keiner ist stärker oder schwächer als irgendein anderer.
18.Jeder ist auf seine Art verwundbar.
19. Es gibt keine großen Menschen.
20. Wenn du einen Helden hast, sieh noch mal hin: du hast dich selbst irgendwie kleiner gemacht.
(...)
Es geht noch ein bisschen so weiter in dem Waschzettel.
Ich selbst glaube, was man sofort tun kann, ist, mit sich selbst liebevoller umzugehen. Wie oft denkt man oh Mist. Ich Idiot. Warum habe ich diesen oder jenen Fehler schon wieder gemacht?!.....
Und wie oft schafft man es, zu denken oder sogar zu sagen...Hey, das hast Du echt gut hinbekommen. Man, Du schaffst das schon. Versuch es weiter, der Weg ist richtig! Ok, auf die Nase gefallen, aber der Versuch war es wert: ?
Zu lernen, sich selbst (mindestens genau so wie den/die [Ex]Partner/in) zu lieben, ist eine reizvolle Aufgabe, glaube ich und die fängt mit Üben an!
Euch allen ganz viel Kraft, gute Gefühle und Glück auf dem Weg aus dem Kummer!
Streamline
11.12.2015 20:47 •
x 7 #287