Hallo liebe Forenmitglieder,
ich wurde im Sommer nach 8 Jahren Beziehung verlassen. Es war eine sehr harte Zeit für mich, aber ich habe so sehr dafür gekämpft, über die schreckliche Phase des Liebeskummers hinwegzukommen, dass ich es überraschend schnell geschafft habe (ich weiß, dass ich es geschafft habe, weil mein Ex tatsächlich vorgestern nach 7 Monaten ohne Kontakt plötzlich vor der Tür stand und um einen Neuanfang gebeten hat - und ich diesen einfach nicht wollte).
Allerdings bin ich so verwirrt mit mir selber und meinem Leben, wie noch nie zuvor. Ich bin noch relativ jung (gerade 27 geworden) und war eigentlich seitdem ich 16 bin immer in einer Beziehung. Ich war also immer Teil von etwas, woran ich mich orientieren konnte. Zum Glück war ich nie eine Frau, die ihre eigenen Ziele denen des Partners hinten angestellt hat (d.h. ich bin trotz Beziehung viel im Ausland gewesen, habe wo anders studiert etc.), hatte also nie das Gefühl etwas zu verpassen, aber wirklich gesund war dieser Zustand für die Entwicklung meiner Persönlichkeit glaube ich nicht.
Jetzt muss ich plötzlich für mich alleine genug sein und das kann ich irgendwie noch nicht. Direkt nach der Trennung stand mein bester Freund vor der Tür und hat mir seine Liebe gestanden. Aufgewühlt und verzweifelt wie ich war, habe ich mir eingebildet, dass ich ja eigentlich auch ihn liebe. Es ist zum Glück nichts gelaufen, aber er war die ganze Zeit für mich da und es hat sich so angefühlt, als würde sich etwas entwickeln. Ich habe mich also irgendwie ihm zugehörig gefühlt.
Dann bin ich auf eine 2-monatige Reise gegangen, wo ich einen tollen Australier kennengelernt habe. Wir hatten eine kleine Affäre und ich habe Gefühle entwickelt und mich ihm zugehörig gefühlt. Ich hatte direkt das Gefühl, dass das der Mann meines Lebens ist und ich irgendwann nach Australien auswandern muss.
Kaum zurück (immer noch im regen Kontakt mit dem Australier) habe ich hier einen Mann wiedergetroffen, den ich immer als unerreichbar erachtet habe. Leider ist das aber glaube ich so ein Mann, der an jedem Finger 5 Frauen hat. Ich dachte, dass ich ja einfach mal ein bisschen Spaß mit ihm haben kann (denn das habe ich ja vorher in meinem Leben nie wirklich ausleben können). Aber klar - gerade entwickeln sich schon wieder Gefühle und ich mache mich verletzbar.
Ich suche ganz und gar nicht nach einem neuen Partner, weil ich genau weiß, dass ich erst einmal alleine sein sollte, aber ich vermisse es so sehr, jemanden zu haben, dass ich mich doch auf diese ganzen Geschichten einlasse und dann ja irgendwie nicht mit mir alleine bin.
Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, dass ich einfach mal ganz für mich alleine bin und mir das komplett ausreicht, weil ich das noch nie so hatte. Aber ich möchte gerne an diesem Punkt ankommen, dass ich einfach keinen Mann brauche und trotzdem absolut glücklich bin! Vielleicht weiß jemand, wie ich mich fühle und hat es geschafft? Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!
Eure verwirrte Neuanfang88
28.12.2015 11:10 •
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