Manchmal frage ich mich, wo die ganzen Scheidungskinder herkommen, wenn es absolut unmöglich ist, dass sich jemand trennt.
Ich ärgere mich generell über die Frauen, die es drauf haben, ihre Partner so zu binden, dass wirklich alles versucht wird. Narzissmus pur, damit der andere nicht abhaut. Hier ist es wohl leider auch so.
Mein Mann weiß über alles Bescheid. Aber er hat schon immer nicht viel verstanden, von dem, was mich so bewegt. Er will aus Kontrollgründen immer alles wissen, wenn es mir nicht gut geht. Aber es hilft irgendwie nicht viel. Ich kriege keine wirkliche Verbindung, eine wo ich mich wohlfühle. Er zerstört die Nähe regelmäßig. Beim Kuscheln fing er irgendwann immer an zu grabschen, was natürlich alles kaputtgemacht hat für mich usw. Er ist auch recht cholerisch und fängt wegen Kleinigkeiten an, mich runterzumachen. Seit 2 Jahren habe ich dann mal dicht gemacht und es geht mir etwas besser, weil es mir nicht jedes Mal den Boden unter den Füßen wegholt, aber ich vereinsame einfach nur vor mich hin. Obwohl ich ja nicht alleine bin und er auch durchaus viel für mich tut.
Beim Camping habe ich dann erst mal live erlebt, dass der andere wirklich permanent um seine Frau herumspringt, damit es ihr gutgeht und ihre Stimmung nicht kippt und es kein Trarara gibt und wohl auch,damit sie glücklich ist, weil er sie bestimmt doch liebt. Obwohl sie sich wohl beklagen täte, dass er ihr das nicht sagt usw. Vielleicht weil's ja nicht so ist. Er freut sich, wenn sie nicht da ist. Dann geht es ihm besser. Mir ist aufgefallen, dass die Stimmung bei ihm schon sehr gedrückt ist und er überhaupt nicht fröhlich ist, wenn sie da ist. Und der macht wirklich alles. Er kocht, er kauft sein, er holt sie vom Bahnhof ab, hat auch noch das Ticket gebucht, hat bereits einen Tag vorher das Zelt aufgestellt und alles hergerichtet. Er ist wirklich immer für sie da und eigentlich todunglücklich über seine Situation, so sagt er es auch anderen. Als die Tochter ihn mal umarmt hat, hat er sich gefreut wie ein Schneekönig. Das sah wirklich so aus wie Endlich kriege ich mal eine Umarmung und etwas Liebe.
Aber mir macht diese ganze Situation emotional echt zu schaffen, weil ich mich fühle, als könnte ich nirgenwohin, wo ich glücklich sein kann. Bei uns zu Hause gibt es ja nicht etwas gemeinsam tun. Etwas gemeinsam tun heißt, mein Partner entscheidet, macht alles und ich mach' halt dann mit, steh' doof daneben oder sonstwas. Was ich möchte, interessiert ihn für gewöhnlich nicht. Das alles geht ja schon viel zu lange und ich kann mich irgendwie so gar keinem mehr öffnen. Ich überlege mir eine Wandergruppe oder so zu suchen, wo man sonntags mal was machen kann. Aber dann komme ich wahrscheinlich auch wieder nicht klar, kann niemanden an mich heranlassen. Irgendwie werde ich entweder überrumpelt oder die anderen wollen lieber mit anderen abhängen.
Dass ich hier womöglich einen Leidensgenossen getroffen habe, hilft auch nicht so viel weiter. Und ich höre es immer von anderen, dass er unglücklich ist zu Hause und am liebsten weg wäre. Aber auch das hilft ja nicht so wirklich. Falls er es jemals schaffen sollte, hätte ich eine Ex, die mit allen Wassern gewaschen ist und immer wieder Gründe findet, warum er zu ihr kommen soll, ihr helfen etc. Die ist tatsächlich nicht hinten wie vorne. Als wir dort waren und im Wohnzimmer warteten, kam sie extra mit einer Schüssel und mit zwei aufgeschlagenen Eiern zu uns rüber, ob das eine Ei denn noch gut sei. Und ich hab' die einfach nur blöd angeguckt, weil mir das schon seltsam vorgekommen ist. Sie wollte wohl nicht, dass wir denken, dass ihr Mann alles zu Hause machen muss, was aber wohl schon der Fall ist. Denn mein Mann hat dann genau aufgepasst und mitgekriegt, dass die Pfannkuchen dann er in der Küche gebrutzelt hatte und dem Sohn dargereicht hatte - und nicht sie. Und während und nach dem Camping sind mir dann noch Sachen aufgefallen. Das sträuben sich einem die Haare. Sie ist aber durchaus attraktiv, weil sie ständig die Aufmerksamkeit auf sich zieht und ständig was zu reden hat und sie kann sich halt auch sehr gut verkaufen. Selbst wenn er wollte, von der kommt der niemals los, auch wenn die Kinder nicht wären, haben wir es hier mit jemandem zu tun, die es schafft, jemanden nach allen Regeln der Kunst an sich zu binden. Letzte Woche erst habe ich ein Telefonat mit ihr mitbekommen und da konnte sie wohl nicht mit zum Schulfest der Tochter mitkommen. Er meint, das wäre gar kein Problem, das könne die Tochter mittlerweile ab. Im nächsten Satz wurde ihm dann wohl plötzlich mitgeteilt, dass die Tochter ja auch nicht zum Schulfest will. Naja, da er wie ich hörte, dortgewesen ist, gehe ich mal davon aus, dass sie doch mitgekommen ist. Vielleicht hat er ihr dann wieder bei irgendwas helfen müssen, damit sie dann Zeit hat, mitzukommen. Ich habe einen Schwager, der auch so eine Frau hat. Der ist auch unglücklich und würde gerne weg, macht auch alles zu Hause usw. Und ich bin selber froh, mit dieser nervtötenden Person nichts mehr zu tun haben zu müssen. Aber es ist, wie es nunmal ist.
Ich komme mir so blöd vor, weil ich auch noch so eine Kollegin habe usw. Der geht es auch richtig gut, finanziell und die ist nie alleine, ihr Partner unternimmt auch viel mit ihr, macht auch fast alles usw.
Und ich wäre gerne nicht so ruhig und vielleicht wie diese anderen Personen. Ich habe mir immer geschworen, dass ich nicht so werden möchte. Aber mittlerweile weiß ich auch nicht mehr warum und wozu und ob die Bibel da nicht unrecht hat, dass man demütig und bescheiden sein sollte usw. Diese Raffsucht macht ja nicht wirklich glücklicher. Aber wenn ich so ja auch nicht glücklich bin, dann bin ich ja nur noch gearsch......... Ich könnte aber auch nicht so leben. Mir wird auch schnell alles zu viel und mir fehlt irgendwie der Sinn im Leben und ich könnte nicht ein Lüge nach der anderen servieren. Das kann ich einfach nicht, weil ich es auch nicht möchte. Gefühlt habe ich aber zu viele dieser Menschen in meinem Umfeld. Und wenn es andere gibt, dann sind die bereits dauerbesetzt und es wird sich darum gekloppt, das ist super anstrengend und man hat natürlich gegenüber dem Narzissten immer das Nachsehen dranzukommen. Das mag zwar sein, dass es bei mir schöner ist. Aber ich komme niemals an die Reihe, weil bereits andere so laut kreischen, dass ich untergehe. Es macht einfach alles keinen Sinn für mich.
Der Sinn der anderen ist es wohl, so viel wie möglich zusammenzuraffen. Dafür stehen die jeden Tag auf und lügen und betrügen und manipulieren sich ihr Zeug zusammen, genauso Kinder, Männer, Freunde etc. Aber glücklich sind sie auch irgendwie nicht. Aber welche Ziele soll ich mir setzen? Mal abgesehen davon, dass mir die Energie nur für das Nötigste (arbeiten gehen) ausreicht.
Hat jemand für mich was zu berichten, wie man aus dem Loch wieder herauskommt und welchen Lebenssinn man mit 50 noch haben könnte? Erfahrungsberichte? Ich könnte z. B. noch eine Umschulung machen, weiß aber auch nicht, welcher Beruf gut wäre. Die Sekretärin ist ja irgendwie der Blödmann für alle, habe ich den Eindruck. Ist ja heute auch schon so, dass durch den ganzen Stress nicht mal mehr der Beruf einem was gibt, weil man sich regelrecht zur Arbeit hinquälen muss und der Narzisst am Ende weiterkommt. Und Freunde - die haben ihre Familien und sind damit zufrieden und glücklich. Also zumindest die eine, die ich habe/hatte. Ich habe das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben und es immer noch zu tun.
Liebe Grüße (heute ist auch das Wetter etwas trübe)
22.06.2023 10:35 •
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