Dieser Post ist irgendwie an alle, die mir damals tolle Hilfestellung gegeben haben und an alle die mir wahrscheinlich nicht mal glauben können weil es so so verdammt weh tut! Deswegen möchte ich meinen Weg durch den Liebeskummer erzählen! Der ist zwar schon in einer gewissen Weise Begleiter in meinem Leben, aber ja! Es geht mir doch eigentlich wieder gut.
Vielleicht findest du dich ja in irgendeiner Phase wieder oder kannst dir einen Ratschlag einholen.
Kurz zur Hintergrund Geschichte:
Ich wurde zweimal vom gleichen Mann verlassen. Das letzte Mal vor einem knappen halben Jahr. Beide Male fluchtartig, ohne Erklärung und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich davor schon Monate belogen wurde.
Phase 1: Schock und super traurig
Als er sich von mir getrennt hat bin ich erst einmal in ein super tiefes Loch gefallen. Ich habe ungefähr sechs Wochen kaum geschlafen und konnte wirklich keine Sekunde nicht an ihn und an den Schmerz denken. Ich habe so ungefähr vor jedem in meinem Umfeld geweint. Vor meinen Freunden, meiner Familie, Arbeitskollegen und sogar meinem Chef. Ich konnte nicht einmal auf der Arbeit meine Tränen verstecken. Ich habe auch kaum gegessen. Mindestens sechs Wochen fast gar nicht und dann noch ein paar Wochen etwas zu wenig. Und wenn ich etwas gegessen habe nur Fastfood und ungesund.
Mittlerweile ess ich wieder normal und habe auch die Lust am kochen wieder gefunden.
Ich habe auch den Schmerz körperlich gefühlt und echt gedacht mein Herz stirbt in meiner Brust. Sie eine enge, und physischer Schmerz. Liebeskummer tut weh. Und zwar auch echt körperlich. Aber auch das hat mit der Zeit nachgelassen. Erst für ein paar Minuten am Tag, dann mal ne Stunde und jetzt kommt er nur noch selten und kurz vorbei. Wenn mich was mega triggert. Das kann ein Satz in einem Lied sein oder das Gefühl von Einsamkeit. Aber wie gesagt sehr selten! Ich glaube so habe ich seit Wochen nicht gefühlt. (Auch ein gutes Zeichen: ich weiß es nicht mehr )
Was ich in der Zeit gemacht habe war vor allem reden, reden, reden. Ich habe echt vielen meine Story und vor allem vom Schmerz erzählt. Und ich hab mich auch viel geschämt. Aber das nimmt mir jetzt keiner krumm. Die freuen sich eher dass ich wieder da bin
Und leider habe ich auch viel mit den Leuten getrunken. Naja nicht gesund aber das hat sich auch wieder normalisiert. Ich hab nur in Gesellschaft getrunken. Aber ich war halt auch echt viel in Gesellschaft
Phase 2: Die ersten Minuten und Stunden in denen ich nicht dran denken musste
Irgendwann haben meine Ablenkungsversuche doch Früchte getragen (von denen hatte ich echt viele: ich hab mich konstant dazu gezwungen etwas zu machen was mir eigentlich Spaß machen würde. Das heißt viel mit Freundin treffen und vor allem drüber reden. Ich habe mich einfach abgelenkt und trotzdem versucht zu verarbeiten. Etwas anderes war ich wochenlang gar nicht imstande) jetzt habe ich gemerkt dass es tatsächlich Phasen am Tag gab an dem ich überhaupt nicht an mein Ex-Freund gedacht habe. Ich konnte mich zumindest für eine kurze Zeit konzentrieren und ich glaube das liegt vor allem daran dass ich besser geschlafen habe und auch wieder mehr gegessen habe. Und so habe ich eigentlich noch ein paar Wochen weiter gelebt. Ich bin in die Arbeit gegangen und habe irgendwie überlebt.
Phase 3: Ganz viel Musik und Urlaub
Nach ziemlich genau drei Monaten nach der Trennung bin ich mit einer Freundin nach Mallorca geflogen. So konnte ich ein bisschen Sonne tanken und Sachen nachgehen die ich wirklich liebe. Reisen, wandern, die Natur genießen und einfach etwas anderes erleben und sehen. Im Urlaub habe ich aberauch mal geweint und habe mich schlechter gefühlt. Ich glaube weil mich das an die Urlaube mit beim Ex-Freund erinnert hat und es einfach weh getan hat. Aber es war wichtig für mich in neue Erinnerungen zu schaffen, die nichts mit meinem Ex-Freund zu tun haben sondern nur für mich waren. Außerdem hat mir das meine Selbstständigkeit gezeigt. Nebenbei habe ich angefangen wieder ganz viel Musik zu hören. Ich konnte das lange nicht weil das vor allem auch Hobby von meinem ex Freund und mir war. Ich habe vor allem ganz viel gute Laune Musik gehört und ab und zu auch traurige Musik (wenn ich einfach weinen wollte). Musik höre ich immer noch sehr viel und ich finde es faszinierend wie sehr Musik die Stimmung heben kann Punkt das kann ich nur jedem empfehlen!
Ich glaube bis dahin habe ich auch noch irgendwie geglaubt er meldet sich und kommt zurück. Langsam habe ich aber angefangen loszulassen. Zumindest erstmal den Gedanken an unsere Beziehung. Auch jetzt vermisse ich ihn noch. Aber ich weiß dass wir keine Zukunft haben und ich finde das auch gut so.
Phase vier: nochmal ein down und viel Wut
Irgendwann war ich dann doch noch mal super traurig. Das hat so ein bis zwei Wochen angehalten. Und dann kam eine krasse Wut in mir hoch. Viel schlimmer als jemals zu vor. Ich war richtig sauer dass er mir so viel Zeit gestohlen hat wegen Versprechen die er nie eingehalten hat. Wegen all dem hinhalten und der diesen Art Schluss zu machen. Ich dachte wenn ich ihm begegne muss ich ihm eine rein hauen (zum Glück bin ich ihm nicht begegnet! )
Das hat nochmal ein paar Wochen angehalten. Hier hat mir auch richtig viel Sport geholfen (bin immer noch dran und hilft dem Jojo Effekt etwas zu umgehen. ) und Unternehmungen. Außerdem die Arbeit. Im Moment bin ich so produktiv wie noch nie und ich liebe meine Arbeit!
Phase fünf: Ein neues Ziel
Nach der Trennung dachte ich, ich habe alles verloren. Inklusive meiner Zukunft. Und irgendwann habe ich mir eine neue Zukunft ausgemalt. Ich bin hier etwas drastisch vielleicht, denn ich ziehe bald in eine neue Stadt. Aber damit erfülle ich mir eine Riesen Wunsch, denn für die Liebe wäre ich geblieben und hätte mir diesen wohl nie erfüllt. Außerdem mache ich gerade meune Masterarbeit und schließe damit einen Lebensabschnitt ab. Das hilft mir wohl auch mit der kaputten Beziehung anzuschließen.
Ich freue mich auf die neue Chance. Auf neue leute. Und vielleicht eine neue Liebe?
Auch wenn nicht jeder wegziehen kann. Irgendeinen Wunsch hat bestimmt jeder den er oder sie sich erfüllen kann. Ein neues Ziel, auch wenn etwas kleiner gesteckt.
Den Kontakt hatte ich übrigens komplett abgebrochen und ihn tatsächlich nie wieder gesehen.
Der Text ist schon super lange und ich möchte ihn abschließen. Irgendwie bin ich durch die Trauer Phasen gegangen, auch wenn mekne Wut etwas später und gar nicht so ausgeprägt war. Ich war eher traurug und verletzt.
Das war ein hartes Jahr aber ich fühle mich jetzt schon als wäre ich im Frühling. Als wäre ich stärker als je zuvor. Ich möchte jedem sagen, dass es besser und danach gut wird! Irgendwann hört der Schmerz auf und man kann so viele Dinge viel mehr wertschätzen als zuvor. Ich freue mich über Sonnenaufgänge und sogar regen. Über eine warmes Bad, gutes Essen, einen Film oder andere Kleinigkeiten. So als wäre das Leben plötzlich in Bunt.
Und auch wenn ich manchmal nocht traurig bin und eine gewisse Melachonie mitschwingt weiß ich doch dass es besser so ist.
17.02.2022 21:50 •
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