Neues Jahr, neue Trennung

Zitat von AnnaLena49:

Wenn es noch mal anfängt bei euch beiden, könnte es - möglicherweise - endlich in die richtige Richtung gehen. Manchmal braucht es eine Trennung, um das ganze mal etwas leidenschaftlicher zu machen.

Hallo AnnaLena, das ist ein interessanter Ansatz mit dem Kindheits-MUSTER, interessiert mich mehr darüber zu erfahren, aber mehr die Theorie als die Praxis.

Gleichzeitig finde ich für den TE, für dich Joshu, die Aussicht auf eine Neuauflage eher erschreckend! Dann dreht sich das Rad weiter bis der Drama-Trigger wieder verbraucht ist - das braucht eigentlich niemand wirklich

Ihr seid so toll, meine Lieben, ich weiß gar nicht, worauf ich alles eingehen soll.

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Zitat von Sentimentalo:

Gleichzeitig finde ich für den TE, für dich Joshu, die Aussicht auf eine Neuauflage eher erschreckend! Dann dreht sich das Rad weiter bis der Drama-Trigger wieder verbraucht ist - das braucht eigentlich niemand wirklich

Keine Sorge, an eine Neuauflage denke ich wirklich, wirklich nicht. Da müsste schon eine große Verwandlung bei mir stattfinden, und auch bei ihr. Drama habe ich in meiner Ehe genug erlebt, davon bin ich wirklich kuriert. Näheres ergibt sich vielleicht im folgenden.

Anna Lena, Du schreibst so viele wichtige Dingen, fangen wir mal an:

Zitat von AnnaLena49:

Diese emotionale Abhängigkeit von der Leidenschaft des Bad Boy ist etwas, dagegen kommt kein noch so toller Mann an. Selbst wenn du George Clooney wärst, würde es sie zu dem anderen hinziehen. Weil er etwas bietet, das dir fremd ist und du womöglich gar nicht willst.

Woher weißt Du, dass ich wie George Clooney bin? Hust...
Ja, in der Tat, und weißt Du was, ich habe ihr das auch am Telefon so gesagt, dass ihr Ex der klassische bad boy in gewisser Hinsicht war! Dem aber trotzdem er ein gnadenloser Egoist war, offenbar die Frauenherzen und Röcke nur so zuflogen, Charme und Charisma hatte er wohl zur Genüge. Wobei ich ihn eigentlich sehr harmlos fand, als ich ihn getroffen habe. Bisschen verbraucht sogar schien er mir...

Zitat von AnnaLena49:

Frauen, die Drama brauchen, suchen kämpfen tief innerlich immer noch um die nicht vorhandene Vaterliebe. Sie können mit einem normalen Mann, mit dem sie keine Kämpfe haben, nicht ein starkes Bindungsverhältnis aufbauen. Sie brauchen den Bad Boy. Deine Ex-Partnerin scheint dieses Muster in sich zu haben. Ansonsten ist es nicht zu erklären, dass sie immer noch diesem Ex-Mann hinterher weint.

Und da sagst Du was! Der Vater von ihr war überaus erfoglreich, Bundesverdienstkreuzträger sogar, aber hatte nur seine berufliche Leidenschaft im Kopf. Und erst als sie alt genug war, um daran zu partizipieren, in der Pubertät, trat er wirklich in ihr Leben. Und ihre beiden Schwestern - die älteste ist ganz und gar verloren, die jüngere ist sehr zerrissen, auch äußerlich erfolgreich, aber gerade wegen Depressionen in Behandlung..... Also die Voraussetzung Deiner These stimmt zu einhundert Prozent! Danke!

Zitat von AnnaLena49:

Einige Menschen können eine normale Liebe leben und Leidenschaft gemeinsam entwickeln. Wobei die Alchemie, die körperliche Anziehung zwischen zwei Menschen schon vorhanden sein sollte. Hier kann man sich nichts schönreden. Ansonsten wird es nie mehr als eine Freundschaft werden.

Ich hatte gehofft, das würde sich einstellen. Aber da war eher ich das Problem, sie wollte schon definitiv mehr von mir als ich von ihr. Sie fand mich anziehend und gutaussehend, sagte sie mir. Und ihre Mutter, die vor enem Jahr gestorben war, hätte sich so für sie gefreut, dass sie so einen netten Mann kennenlernen würde. Ihren Ex hätte sie nicht gemocht, der sei nicht der Richtige für sie gewesen, so ihre Mutter.
Hast Du auch da einen orakelhaften Hinweis?

Zitat von AnnaLena49:

Aber ich weiß leider aus eigener Erfahrung, wie tief solche Muster in einer Frau hängen können. Ich bin seit 20 Monaten getrennt von einem sogenannten Bad Boy und ausgewiesenen Narzissten. Bis heute fühle ich mich körperlich zu keinem einzigen Mann hingezogen, es ist alles wie ausgelöscht. Ich lerne natürlich tolle Männer kennen, aber ich halte mich fern, denn ich verspüre keinerlei körperliche Anziehung und da wäre es unfair, sich auf einen Mann einzulassen.

Das tut mir leid für Dich und ich wünsche Dir, dass sich das bald ändert! Gibt doch nichts Schöneres.
Aber wie gesagt, da war ich ja mehr der hemmende Faktor.

Und damit kommen wir zu:

Zitat von AnnaLena49:

Aber auch du kannst dich fragen, warum du dich auf eine Frau eingelassen hast, die in dir wenig Leidenschaft auslöst. Ist es dir wirklich unwichtig, ob du richtig verliebt bist oder kannst du darauf verzichten? Suchst du eher Zweisamkeit ohne Aufregung, wünscht du dir Harmonie und Nähe oder kannst du es zulassen, dass du vor Sehnsucht nach ihr nachts nicht schlafen kannst? Hast du ihr jemals gesagt, dass du sie vermisst und du sie einfach irre findest? Hast du ihr das Gefühl gegeben, FRAU zu sein? Oder war das alles etwas lauwarm?

Ich suche auch Harmonie und Nähe, und die habe ich bei ihr auch gefunden. Ich habe ihr auch schon mal ein Miss you geschrieben, aber tätsächlich nie mehr Komplimente als Frau gemacht. Das wäre mir unehrlich vorgekommen.
Mist, oder? Merke ich gerade selbst. Dass mit der Sehnsucht war vielleicht ein oder zwei schöne Nächte am Anfang so, dann wurde es schnell ruhiger. Viel zu ruhig. Ja, es war alles lauwarm, tatsächlich.
Und ich habe mich ertappt, wie ich schon wieder unbewusst die Augen aufgehalten habe im täglichen Leben. Und da ist mir letze Woche was passiert: War beim Sport, ein Ergänzungssport, den ich zu meinem Kampfsport betreibe, da war eine unbekannte Schöne, die mich schon ein paar Mal vorher sehr freundlich angelächelt hatte, ich immer freundlich zurück, und an dem Abend in all dem Stress, in dem ich war, war ich da sehr empfänglich. Und dann wurde ein heftiger Flirt daraus, mit Blicke tauschen und lächeln - und wie von selbst haben wir eine Partnerübung zusammen gemacht, bei der man sich schon - naja - nahe kommt - mit Händen an den Hüften und an den Beinen, die *beep* Füße übereinander. Und hinterher haben wir gelacht und und einige Sekunden fest die Hand gedrückt - das war alles, ich war vollkommen weggeflasht - ich meine, da ist ja jetzt nicht weiter was passiert, aber das war ein dermaßenener hormoneller Overflow, das hab ich ewig nicht erlebt. Und dann wurde mir bewusst, dass ich das mit Ihrleider überhaupt nicht erlebe... ein paar Tage Chaos im Kopf, versucht zu sortieren - und dann kam dieses Eskalation vor ein paar Tagen.
Das ist mein Teil der Geschichte! Was jetzt?

Zitat von AnnaLena49:

Ich bin sicher, auch aus dieser Beziehung/Trennung lernst du eine Menge. Ich persönlich glaube nicht, dass alles aus ist. Wenn es noch mal anfängt bei euch beiden, könnte es - möglicherweise - endlich in die richtige Richtung gehen. Manchmal braucht es eine Trennung, um das ganze mal etwas leidenschaftlicher zu machen.

Ich glaube das nicht, das wird mit uns nichts mehr mit Leidenschaft. Aber vielleicht ist ein freundschaftlicher Kontakt irgendwann möglich. Ich glaube, wir waren nur als gute Freunde füreinander bestimmt.

Zitat von Emma75:

Eigentlich kannst Du doch nur Gutes aus der Beziehung ziehen - es gibt noch Frauen, die Dich nicht nur attraktiv finden, sondern es ernsthaft mit Dir versuchen wollen. Und zugehörige Kinder (in unserem Alter ja auch ein Fakror) finden Dich auch gut! Sprich: Du kannst ein entspanntes Single-Leben mit kleinen Abenteuern führen, bis Dich eine Frau so sehr flasht, dass nicht nur der Kopf, sondern auch der Körper begeistert ist. Klingt doch alles sehr gut und ich wünsch Dir dabei viel Freude!

Hmmmmmm --------- ja.........

Zitat von Joshu:

Aber vielleicht ist ein freundschaftlicher Kontakt irgendwann möglich

Vergiss das mal ganz schnell wieder, das klappt nicht und ist auch nicht gut für eine neue potentielle Partnerin!

Zitat von Sentimentalo:

Vergiss das mal ganz schnell wieder, das klappt nicht und ist auch nicht gut für eine neue potentielle Partnerin!

Nein, das sehe ich nicht so, und das entspricht auch nicht meiner Erfahrung. Im Gegensatz zu ihr und ihrem Ex bekomme ich es sogar hin, mit meiner Ex-Frau ein loses freundschafltiches Verhältnis zu führen - also gaanz entfernt, sie hält zu meinen Eltern noch Kontakt und unterstützt sie, wir treffen uns so alle vier Wochen auf einen Kaffee. Und über unseren Sohn gibt es gelegentlich noch mail-Kontakt, sehr wenig, aber respektvoll und freundlich.
WIr haben sogar dieses wie letztes Jahr Wehnachten zusammen einen Tag mit unserem Sohn verbracht - also einen Abend.
Obwohl ich weiß, dass sie mit ihrem Neuen sehr glücklich ist, funktioniert das.
Ich bin da auch so selbstbewusst, zu sagen, dass ich da viel Stärke habe und einen guten Instinkt, wo ich mich abgrenzen muss. Nie würden wir noch über unsere Ehe reden.

Und wenn das schon ging, warum nicht mit Ihr. Es ist vorbei, von meiner Seite aus, aber für mich ist es kein Grund, sie irgendwann nicht nochmal zu sprechen. Erstmal natürlich nicht. Wir haben ja nur beide gemerkt, dass wir als Partner nicht die Richtigen füreinander auf Dauer sind.
Das hab ich jetzt auch schon unter anderem aus diesem Austausch hier gelernt.

Das ist schon extrem blöd.
Ich gehe mit solchen Situationen in der Regel so um, dass ich ein aktives Leben führe, unter Freunden, vor allem zum Sport, und auch das Zusammensein mit meinen Kollegen tut gut.
All das geht jetzt nicht - auch wenn mein Sohn bei mir ist - zumindest in seinem Zimmer - ich fühle mich extrem auf mich zurückgeworfen, vulgo: Mir fällt die Decke gerade massiv auf den Kopf....

Zitat von Joshu:

Und wenn das schon ging, warum nicht mit Ihr. Es ist vorbei, von meiner Seite aus, aber für mich ist es kein Grund, sie irgendwann nicht nochmal zu sprechen. Erstmal natürlich nicht. Wir haben ja nur beide gemerkt, dass wir als Partner nicht die Richtigen füreinander auf Dauer sind.

Naja, ich denke, es ist schon noch ein bisschen mehr als dass ihr nur als Partner nicht richtig seid füreinander. Die Dame hat zumindest in letzter Zeit einen sehr unangenehmen ( nett ausgedrückt) Charakterzug an den Tag gelegt und egal welchen Beziehungsstatus ihr in Zukunft pflegen möchtet, sie hat das nunmal in sich und ob man sich das als gute Freundin antun möchte, halte ich für fraglich.

Vergiss nicht, dass sie seit mindestens 7 Jahren ( vermutlich schon länger) eine krankhafte Besessenheit in Bezug auf ihren Ex-Mann verspürt. Sie hat dich mit ihren Problemen zugesülzt ohne zu merken, dass sie dich damit extrem belastet und nervt. Deine eigenen Themen, die dir am Herzen lagen, hat sie überhaupt nicht registriert und ging rigoros darüber hinweg. Schließlich hat sie die beleidigte Leberwurst gespielt und einfach den Hörer aufgeknallt, als du etwas sagtets ( in meinen Augen absolut nichts Verwerfliches), was ihr nicht passte und am nächsten Tag hat sie dich mit einer e-mail gedemütigt.

Findest du, eine solche Person hat Potenzial für eine gute Freundin ? Solche Menschen saugen einen aus, belagern einen mit ihren Problemen zu jeder Tages- und Nachtzeit, sind extrem egoistisch und haben null Interesse an anderer Leute Problemen. Ich würde mir einen solchen Menschen nicht gerne in meinen Freundeskreis holen- noch nicht mal alle 4 Wochen auf einen Kaffee, weil ein solcher Mensch einfach keine Bereicherung ist sondern eine Belastung.

Ich verstehe, was Du sagst, Fanta1 und es ist ja auch richtig.

Trotzdem zwei Dinge dazu -
Zur Klarstellung - sie hat den Hörer nicht aufgeknallt sondern unter Schluchzen und zittriger Stille leise aufgelegt.

Und wäre sie grundsätzlich immer so gewesen, glaube mir, dann hätte ich nach einer Woche die Geschichte beendet.
Aber wir waren ja fast ein Jahr zusammen, und die meiste Zeit hat sie nichts als Lebensfreude ausgestrahlt, natürlich hat sie mir erzählt von ihrer Ehe, so wie ich von meiner Ehe erzählt habe, wir wollten uns ja kennenlernen.
Aber sie erzählt glaubhaft und strahlte es auch aus, dass sie so froh sei, dass es ihr wieder gut ginge nach der schweren Zeit damals, sie schien voller Energie und Lebensfreude, ihr Ex-Mann war wirklich gar kein Thema mehr. Sie war wirklich voller positiver Energie und bei allen Unternehmungen mit mir immer völlig begeistert.

Das ist wirklich erst wieder in den letzten zwei Wochen so eskaliert, als ihr Ex-Mann notgedrungen wieder ein bisschen in ihr Leben eingedrungen ist. Und natürlich hab ich da jetzt auch gemerkt, dass das so gar nicht ging!

Und wirklich: Die ganze Zeit davor nichts davon. Und ich bin Menschenkenner genug, um zu merken, dass das nicht gespielt war, die Lebensfreude mit mir war echt!

Ich sehe das so: Wie in einer Sucht, in der ein Alk. ja sein Leben lang verbleibt, aber ein ganz normales Leben und Beziehungen führen kann, sofern er sich des Suchtmittels enthält, kippt alles um, sobald er wieder mit dem Suchtstoff in Berührung kommt.

Offenbar ist das mit ihr und ihrem Ex vergleichbar. Es hat Suchtcharakter und ist daher pathologisch und bedarf noch einiger Arbeit von ihr.- was nicht mehr mein Problem ist.

Aber ebenso wie Du einem trockenen Alk. nicht seine Sucht anmerkst, wenn er auf Dauer nichts trinkt, habe ich auch nichts bemerkt. Und wenn der Ex eben weit genug weg wäre und wirklich nie mehr Kontakt zu ihr hätte, dann hätte sie damit auch gut weiterleben können und wir hätten nichts bemerkt.

So aber ist es eben für die auch für sie so katastrophalen Abfolgen gekommen.

Mit deiner Vermutung wirst du wohl traurigerweise der Wahrheit am nächsten liegen. Klingt ein wenig wie Traumabonding.

Wie geht es dir heute?
Bist du ein extrovertierter Mensch, also beziehst du dein Energie im Austausch mit Menschen und äußeren Unternehmungen?

Zitat von Tuvalu123:

Bist du ein extrovertierter Mensch, also beziehst du dein Energie im Austausch mit Menschen und äußeren Unternehmungen?

Hab sowohl Introversion- als auch Extroversion-Gene, möchte ich sagen. Mir tut die Ruhe gut, brauche Zeit zum Nachdenken, zum Lesen und zum Schreiben auf der einen Seite.

Auf der anderen Seite tut es mir gut unter Freunden zu sein, Sport zu machen in der Gruppe, all das ist im Moment schwierig und das fehlt mir sehr - gerade das Auspowern beim Sport, das ist irgendwie meine Dro., ansonsten rauche ich nicht und trinke ich nicht.

Ich spiele Gitarre in einem Duo - immerhin kommt meine liebe Freundin und Sängerin nachher vorbei, und wir werden ein bisschen zusammen musizieren. Eigentlich stünde ein Auftritt von uns an in einem recht großen internationalen Kreis nächste Woche, auf den wir seit Wochen hinarbeiten, das fällt natürlich auch aus. Aber das ist nun wirklich mein geringstes Problem gerade.

Zitat von Rheinländer:

Ich glaube dass ich zu diesem Zeitpunkt an dem gleichen Punkt stand wie du, als du dich auf eine Beziehung mit ihr eingelassen hast. Ich bin nur in die andere Richtung abgebogen, weil ich innerlich noch nicht soweit war und das für mich erkannt hatte. Es hätte uns beiden nicht gut getan, weil ich noch keine neue echte Liebe zulassen konnte.

Du bist also keine Beziehung mit dieser Frau eingegangen, richtig? Das finde ich fair. Dass sie es trotzdem geschafft hat mit dir eine Freundschaft zu leben, Hut ab.

Rheinländer hat es gut auf den Punkt gebracht.
Ich glaube, es war ein ticken zu früh.

Einen schönen Abend, @Joshu und Happy Birthday

Hi, wieder auf Sendung!

Danke für die lieben Wünsche, es war eine sehr kleine Feier, mein bester Freund mit Frau war zum Abendessen da, mein Sohn hat mich bekocht - und vorher noch meine gute Freundin und Mitmusikerin, wir haben uns lange gut unterhalten.
Ansonsten in diesen Zeiten kamen alle anderen Gratulationen per Anruf oder online rüber, worüber ich mich auch sehr gefreut habe.

Zitat von Rheinländer:

Für mich sind Liebe und Leidenschaft eng miteinander verwoben, aber vielleicht bin ich auch einfach ein Dinosaurier.

Willkommen im Club!

Zitat von Rheinländer:

Die Gefühle von denen du berichtest, haben maximal mit Verliebtheit zu tun.
Du hast diese Frau so wie du ja auch schreibst nicht geliebt. Warum du so lange ausgehalten hast, kann ich nicht sagen. Vielleicht wolltest du nicht alleine sein, brauchtest Bestätigung, oder hast darauf gehofft, dass sich die Liebe noch einstellt.

Definitiv letzteres. Das mit meiner Frau hatte ich verarbeitet, nicht abgeschlossen, das werde ich nie, aber ich war bereit und offen für was Neues. Und es ließ sich auch wirklich sehr gut an.
Kein heftiges aber leichtes Verliebtsein, schöne Sommertage, und der erste Kurzurlaub war wirklich schön.
Aber es wurde irgendwie nicht mehr - es gab immer noch schöne Momente, aber nie wirklich Leidenschaft....
Und offenbar bin ich so gestrickt, dass ich denke, dass es an mir läge statt festzustellen, dass es einfach nicht passte.
Dazu kommt, dass es vom Kopf also von den Interessen und Einstellungen her sehr gut passte.
Bin ja - auch - Philosoph und Literaturwissenschaftler - und solch intensive lange Gespräche über Kunst und Literatur hatte ich ewig lange nicht mehr, noch nie mit einer Frau, mit der ich zusammen war. Das war schon eine Erfahrung. Überhaupt die Gespräche - wir haben sehr viel geredet, sie wollte auch alles wissen von mir, mein Leben, meine Vergangenheit, meine Träume, meine Beziehung zu meiner Ex. Also es war definitiv das Gegenteil von Oberflächlichkeit. Nur die körperliche Anziehung und die Leidenschaft - das hat einfach nicht funktioniert, und jetzt bin ich sicher, das würde nie funktionieren.zwischen und beiden.
Ich habe halt so lange gebraucht um zu merken, doch, das will ich noch mal erleben, die krasse Leidenschaft - oder ich lasse es! Mein Leben in einer halbgare Beziehung verbringen, nein, das möchte ich nicht mehr....dann lieber allein bleiben, wieder einen Hund zulegen, Freundschaften pflegen.
Warum das so lange gedauert, bis die Erkenntnis da war, das weiß ich nicht....

Zitat von Rheinländer:

Ich an deiner Stelle würde jetzt erstmal Frauen treffen wollen, mit denen ich nichts weiteres als Freundschaft anstrebe. Ich denke du brauchst noch Zeit um wieder 100 % offen zu sein für eine neue Partnerin. Du hast die Ehe noch nicht durch. Liege ich da falsch?

Erster Satz: Ja. Freundschaft oder +, hätte ich nichts dagegen.
Ich brauche aber eher Zeit, um wieder hundertprozentig offen zu sein nach der Erfahrung der JETZIGEN Beziehung. Die Trauer um die Ehe ist schon lange wie ein ruhiges langsames klares Bachrauschen im Hintergrund. Er gehört einfach dazu,es ist da, meistens stört und beeinflusst es nicht weiter, was ich gerade tue, rede, was mich beschäftigt. Hin und wieder ist Zeit da oder es gibt einen Hinweis auf den Bach, und ich höre ihm zu, folge seiner Melodie nach, sehe die Bilder, die das Rauschen mit sich bringt, hochsteigen, beobachte, was das in mir an Schwingungen auslöst, und dann irgendwann verschwindet das wieder im Hintergrund.
So ist das mit der Erinnerung an meine Ehe, die mir schon ganz weit weg vorkommt wie aus einem anderen Leben. Ich habe mich damit lange und viel, allein, im Schreiben, in Gesprächen auseinandergesetzt, als es noch wie ein reißender Fluss war, jetzt ist es genug.
Ich denke wirklich nicht, dass mich die Erinnerungen meiner Ehe noch von was Neuem abhalten. Aber vielleicht habe ich wirklich zu sehr und zu unbedingt nach neuer Beziehung gesucht. Das will ich jetzt nicht mehr tun. Einfach offen bleiben für das Leben, auch für schöne und nette Frauen und schauen, was sich ergibt.
Und wenn sich nichts ergibt, dann macht es auch nichts.