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Neuer Partner und pubertierender Sohn haben Probleme

DrillingsPapa
Zitat von Floydi85:
Nein, ist mir nicht recht. Das man mal schaut ist vollkommen klar, aber da fast täglich eine Zimmerrazia zu veranstalten nicht. Er soll sich ja in ...

Selbstverständlich hat ein 14 jähriger auch ein Recht auf Privatsphäre.

31.05.2024 18:40 • x 3 #541


Y
Ich wiederhole hier mal Teile aus meinem Beitrag #374:

Ihr habt als Paar, und er offensichtlich für sich (aber auch du), einiges aufzuarbeiten.

Deine Kinder brauchen diese Phase aber nicht auszuhalten. Sie sollten nicht Spielball eines Mannes sein, der mit 41 noch seine Grenzen testen muss wie man das normalerweise in der Trotzphase mit etwa 4/5 macht. Und sie sollten auch nicht Spielball einer Mutter sein, die sich nur partiell gelernt hat abzugrenzen, aber dann doch wieder auf ihren inneren People Pleaser hineinfällt.

Übrigens auch deinem Sohn gegenüber, dem es offensichtlich an klaren Grenzen und Strukturen sein Leben lang gefehlt hat und diese händeringend sucht. Und die du vorgeben musst. Und zwar nicht, in dem nach einem Vergehen Gezank losgeht wieviele Wochen Strafe denn jetzt angebracht wären zwischen euch Erwachsenen, sondern in dem die Grenzen, Strukturen, Erwartungen und Konsequenzen IM VORFELD für deinen Sohn klar abgesteckt sind, er in diesem Rahmen begleitet wird und ihm geholfen und er beigebracht bekommt, wie er diesen Rahmen auch einhalten KANN.

Denn er hat nicht nur eine Krankheit, die ihm das erschwert, sondern auch eine schwierige Historie, viel durchgemacht und wahrscheinlich wenig lernen dürfen und es ist nicht Aufgabe von Eltern, ihn für etwas zu bestrafen, was er nie gelernt hat, sondern es ihm unter seinen Rahmenbedingungen BEIZUBRINGEN, ihm zu helfen und dazu beizutragen, dass er diese Entwicklung nachholen kann.

31.05.2024 20:06 • #542


A


Neuer Partner und pubertierender Sohn haben Probleme

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T
@Yoffi hast du ein Kind mit ADHS/Abweichungen/mangelnder Impulskontrolle..?
In der Theorie sagt sich das alles so leicht, vor Allem, wenn man selbst nicht betroffen ist, in der Praxis sieht alles wieder vollkommen anders aus - und was in der Theorie so schön einfach und straight forward klingt, klappt halt meistens nicht so, wie Außenstehende sich das vorstellen.

31.05.2024 20:21 • x 5 #543


DrillingsPapa
@Yoffi wie kommst du zu dieser Einschätzung, hast du beruflich damit zutun, weil selbst hast du ja laut Profil keine Kinder?!

31.05.2024 20:36 • x 1 #544


F
Zitat von Yoffi:
Übrigens auch deinem Sohn gegenüber, dem es offensichtlich an klaren Grenzen und Strukturen sein Leben lang gefehlt hat un

Also ihm wurden seine Grenzen durchaus gesetzt und er hat auch Struktur, es geht nicht drunter und drüber im Alltag und er läuft einfach nur nebenbei mit.
Nein, ganz im Gegenteil, das geht bei ihm auch garnicht.
Ich kann mich aber nicht 24/7 an seinen Po kleben damit jeder Tag genau zu 100% gleich funktioniert und er keine Möglichkeiten hat Blödsinn zu bauen.
Die groben Alltagsabläufe ändern sich nicht und sind wiederholend.

31.05.2024 20:37 • x 2 #545


F
Zitat von Floydi85:
Übrigens auch deinem Sohn gegenüber, dem es offensichtlich an klaren Grenzen und Strukturen sein Leben lang gefehlt hat

Das er die gesetzten Grenzen überschreitet obwohl er sie eigentlich weiss, steht auf einem anderen Blatt Papier geschrieben, weshalb ich ja auch Hilfe ins Bot geholt habe, bzw er schon immer Hilfe von aussen hatte, bzw wir...dennoch hat bisher nichts so Früchte getragen.
(Wenn man danach fragt, sind sie ihm nämlich durchaus bewusst)

31.05.2024 20:42 • x 2 #546


DrillingsPapa
@Floydi85 ich kann dich beruhigen, du bist nicht alleine, viele Eltern befinden sich in der selben Situation.
Aber auch dies geht vorbei. Meine Drillinge sind vollkommen verschiede Charaktere….einer von denen befand sich auch mal in so einer Phase, zwar nicht ganz so ausgeprägt wie bei dir, aber eben komplett anders wie seine Brüder.
Dabei haben alle die selbe Aufmerksamkeit, liebe und Struktur erfahren. Nun werden sie in nichtmal 1 Monat 18 und auch der eine der etwas aus der Rolle gefallen ist, geht sein Weg.

31.05.2024 20:44 • x 3 #547


T
Zitat von Floydi85:
Das er die gesetzten Grenzen überschreitet obwohl er sie eigentlich weiss, steht auf einem anderen Blatt Papier geschrieben, weshalb ich ja auch ...

Genau das ist das, was für Außenstehende oft nicht nachvollziehbar ist.
Natürlich weiß unser Sohn auch, wann er über die Stränge schlägt oder was er nicht darf oder sollte... es gibt nur Momente, da ist ihm das völlig egal - unabhängig davon welche pädagogischen Tricks man aus seiner Trickkiste kramt oder welche tollen Erziehungstipps man anwendet.
Bei Kind 1 war das nicht annähernd nötig - und es klappte trotzdem alles ganz prima.
Man muss so etwas schon einmal erlebt haben, sonst glaubt man es nicht und verdreht die Augen über die armseligen, unfähigen Eltern, die ja nur nicht konsequent genug sind.................
Leider haben auch Fachleute da keine Patentlösungen.
Der Sohn der Cousine meines Mannes hat auch ADHS - und es ist eine große Belastung und ein Spießroutenlauf für die ganze Familie. Er geht natürlich auch zur Therapie... aber Wunder darf man da keine erwarten - und das normal eines solchen Familienalltags sieht unter Umständen halt niemals so normal aus wie in Familien, die nicht mit einer solchen Problematik zu kämpfen haben.

31.05.2024 20:47 • x 3 #548


T
Zitat von thegirlnextdoor:
und das normal eines solchen Familienalltgs sieht unter Umständen halt niemals so normal aus wie in Familien, die nicht mit einer solchen Problematik zu kämpfen haben.

Das ist ein Punkt, der mich interessieren würde, @Floydi85... wie sieht es bei deinem Partner grundsätzlich mit der Akzeptanz aus..? Ich meine, es ist natürlich für einen Partner, der nicht einmal Elternteil des Kindes ist, schon eine Hausnummer, was da abverlangt wird mit ADHS usw.... da tun sich die meisten leiblichen Eltern eben schon schwer genug mit dieser Akzeptanz, dass normal nur höchst selten so normal sein wird wie in anderen Familien, wo es keine solche Abweichung gibt.

Denkst du, dein Partner könnte diesen Gedanken auf Dauer akzeptieren..? Denkst du es gäbe noch etwas, dass getan werden könnte, dass er das besser annehmen kann..?
(Unabhängig davon ob du ausziehst oder nicht - ich gehe auch davon aus, dass der Auszug nicht zwingend die Trennung bedeuten müsste, ganz gleich was dein Partner im Vorfeld dazu sagt.)

Für mich klingt es schon so, als könne er eben ursächlich schwer akzeptieren dass der Bub anders ist und würde am liebsten mit allen Mitteln versuchen, ihn normal zu bekommen. Das ist vielleicht einerseits verständlich, kann aber natürlich niemals klappen und wird auf Dauer nicht so weitergehen können, weil es euch alle aufreiben wird.

31.05.2024 20:55 • x 1 #549


F
@thegirlnextdoor ihm haben die Diagnosen von Anfang an nicht wirklich interessiert, bzw kann er sich da schlecht reinfühlen.
Hab ich ihm das vor Augen gehalten, waren es immer nur Ausreden meinerseits ihn in Schutz nehmen oder sein Verhalten damit zu entschuldigen und klein zu reden.
Auch mir fällt es oftmal schwer, immer daran zu denken, denn man sieht es ja nicht, er wirkt ja auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Junge.
Er sagt selbst er habe das nie ernst genommen mit seinen Diagnosen.
Er ist davon überzeugt das er das alles schafft, sich zu ändern, zu verbessern und sich damit zu befassen.

31.05.2024 21:06 • #550


Y
@DrillingsPapa
Ich habe entfernt berufliche Schnittstellen. Vor allem aber weiß ich, dass bei den meisten psychische Erkrankungen Routinen und bei Kindern Rahmen wichtig sind.

Und dieser Junge hier, und das ist eben nicht so wie bei den meisten Kindern, hatte diesbezüglich sehr schwierige Ausgangsbedingungen.

Eltern, die sich zunächst nicht kannten.
Dann der Vater in den ersten Jahren im Gefängnis.
Dann der Umzug zum Vater, wo offensichtlich vorübergehend etwas Stabilität und Struktur stattfand.
Dann, wie die TE selber schrieb, zwei Elternteile, die sich in Erziehungsfragen trotz ADS des Kindes nicht absprachen.
Dann eine Phase mit depressivem Vater.
Dann Rückzug zur Mutter.
Jetzt zwei Elternteile, die sich NACH seinen Vergehen darüber uneinig sind, wie sie als Erwachsene damit umgehen wollen und damit keine Struktur vorgeben können, sich nicht einig werden und sogar den Sohn in die Frage Trennung/Umzug/Zusammenwohnenbleiben mit einbinden. Statt diese Fragen im Vorfeld mit- und untereinander zu klären.
Dazu noch eine Mutter im Nachtdienst und ein Jugendlicher, der sich alleine Mittagessen kocht. Was ja grundsätzlich mal sein kann, aber in der Gesamtkonstellation die Sache nun auch nicht besser macht.

Das alles zusammengenommen ist alles andere als Struktur. Dazu noch ADS und Neurodivergenz und man muss nicht selbst Kinder bekommen haben, um zu der Einschätzung zu kommen, dass hier gehörig Nachholbedarf besteht. Zumal die Reaktionen des Jungen ganz lehrbuchhaft voraussehbar sind, denn so reagieren Kinder, denen es grundsätzlich an Sicherheit, Struktur und Rahmen fehlt. Manche davon suchen dann noch mit 41 nach Grenzen..

31.05.2024 21:14 • x 2 #551


T
Zitat von Floydi85:
ihm haben die Diagnosen von Anfang an nicht wirklich interessiert, bzw kann er sich da schlecht reinfühlen.
Hab ich ihm das vor Augen gehalten, waren es immer nur Ausreden meinerseits ihn in Schutz nehmen oder sein Verhalten damit zu entschuldigen und klein zu reden.

Das finde ich ungut... Akzeptanz sieht anders aus.
Dann ist nicht verwunderlich, wie es läuft.
Ich denke da hätte ihr - zu 100% unabhängig von deinem Sohn - einiges zu klären.
So kann es auf Dauer nicht gehen.
Das ist auch keine Unterstützung für dich!


Zitat von Floydi85:
Auch mir fällt es oftmal schwer, immer daran zu denken, denn man sieht es ja nicht, er wirkt ja auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Junge.

Verstehe ich. Geht mir ja auch nicht anders. Unserer wirkt so auch völlig normal. Er ist sehr hübsch, charmant, schlau - niemand, der ihn so auf Anhieb sieht würde vermuten, dass etwas anders ist. Auch Ärzte, die ihn nur mal so sehen, nicht.
Das erleben wir halt zu Hause, im Alltag.
Der Punkt ist - sicher, was ist schon normal.
Natürlich sind unsere Kinder auch normal! Nur weil etwas ein wenig anders ist, sind sie keine Abarten oder dergleichen, Gott bewahre !

Normal im eigentlichen Sinne bedeutet ja nur Norm Mittelwert - und da ist es halt so, dass der Großteil der Kinder sich im Schnitt anders verhält. Sonst würde ja niemand auf die Idee kommen, dass hier im Verhalten etwas abweicht.
Inwieweit sich das einregeln lässt... auch von unseren Kindern selbst... alles ein Thema für sich.
Fakt ist: es ist mitunter schwierig. Sehr schwierig.


Zitat von Floydi85:
Er sagt selbst er habe das nie ernst genommen mit seinen Diagnosen.
Er ist davon überzeugt das er das alles schafft, sich zu ändern, zu verbessern und sich damit zu befassen.

Das kann er sicher auch!
Und elterliche Liebe und Unterstützung Vertrauen kann ihm dabei am meisten helfen.
Allerdings sollte man natürlich auch so ehrlich und so fair sein zu sehen und zu akzeptieren, dass etwas anders ist als bei vielen anderen - und dass das Kind aufgrund dessen möglicherweise härter an sich arbeiten muss... was ja auch für das Kind selbst schwierig ist.

Ich denke auf jeden Fall Akzeptanz ist bei euch ein Thema - aber damit seid ihr absolut nicht alleine! Wem fällt es schon leicht, das alles immer so zu akzeptieren..?
Jeder hat mal Momente wo er sich denkt verdammt ist das alles hart, ich mag grad nicht mehr! Oder wo man am liebsten die Augen verschließen und sich denken möchte trallalala... hier ist alles normal... ganz normal...

Ist legitim. Wir sind alle nur Menschen.
Was zählt ist, wie man am Ende des Tages damit umgeht und auch seinem Kind zeigt, dass man es liebt und akzeptiert. Egal wie hart der Kampf manchmal ist.

31.05.2024 21:18 • x 2 #552


T
@Yoffi ich verstehe, warum das auf dich so wirkt und wie du zu deinen Schlussfolgerungen gelangst. In der Theorie alles richtig, in der Praxis kenne ich ADHS Kinder, die alle diese Rahmenbedingungen haben und hatten - gerade inkl. stabilem Elternhaus und konsequenten Eltern usw., und trotzdem sieht es dort nicht anders aus.
Glaube mir, es geht noch VIEL schlimmer als das, was die TE hier schildert. Sehr viel schlimmer. Ich denke, das kann man aber alles nur halbwegs abwägen, wenn man ein bisschen praktischen und lebensechten Einblick hat.
So ist das, was du schreibst sehr allgemein und bringt der TE praktisch nichts, auch wenn es - reine Theorie - nicht falsch ist.

31.05.2024 21:20 • x 1 #553


F
Zitat von Yoffi:
Dazu noch eine Mutter im Nachtdienst und ein Jugendlicher, der sich alleine Mittagessen kocht. Was ja grundsätzlich mal sein kann, aber in der Gesamtkonstellation die Sache nun auch nicht besser macht.

Naja also das finde ich jetzt nicht dramatisch, mit 14 kann man ja trotzdem etwas Selbständigkeit voraussetzen und ich finde man sollte ihm dennoch mal was zutrauen.
Habe auch bereits in einem anderen Post geschrieben das ich auch zwischendrin wach bin und nach ihm schau oder Dinge mit ihm abspreche. Er mir erzählt was er jetzt heute geplant hat usw...

31.05.2024 21:21 • x 1 #554


F
@thegirlnextdoor
Danke. Du hast alles auf den Punkt gebracht und besser hätte ich es nicht formulieren können.

31.05.2024 21:24 • #555


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