Neuer Partner und pubertierender Sohn haben Probleme

@Floydi85 Die Antwort ist doch schon klar? Zieh erst mal aus und bring Ruhe rein.

Ihr habt eine schwierige Patchwork-Situation geschaffen und zwei Probleme: Erziehungsebene und Paarebene.

Für die Probleme und deinen Sohn bist in erster Linie du verantwortlich - und der Vater deines Sohnes. Du magst dir die Kritik deines Partners dazu nicht anhören - musst du auch nicht. Aber dennoch eine Verständnisfrage: Wo ist der Anteil des Vaters an der Erziehung des gemeinsamen Sohnes? Zwei Jahre kein Kontakt? Ich bin ziemlich empfindlich, wenn ich Depressionen höre, weil das leider zu häufig ne billige Ausrede für alles ist. Auch Menschen mit Depressionen kümmern sich um ihre Kinder. Immerhin lebten sie, Vater und Sohn, fünf Jahre zusammen. Wie mag das auf deinen Sohn wirken und kannst du dir Evtl vorstellen, dass ein Teil seiner Probleme aus dieser nicht-aufgearbeiteten Beziehung stammt? Er erfährt Ablehnung vom Vater - also geht er zu dir. Er stößt auf Ablehnung durch deinen Lebensgefährten - also ziehst du aus. Was lernt dein Sohn? Dass Mama alles richtet, genau.

Also ausziehen und den Vater kontaktieren. Er hat auch ein Recht darauf und die Pflicht dazu. Und in Sachen Kinder- und Paarebene: Deine Tochter ist doch auch zeitweise beim Vater, warum dein Sohn nicht? Und könntest du dir vorstellen, zu deiner Entlastung und zur Entlastung der Paarebene eben wieder eine Grundlage zu schaffen, dass auch du „kinderfrei“ hast? Denn das solltest du, denn Gespräche finden meines Erachtens bei euch zu „dritt“ statt (du schreibst ja, dein Sohn ist anwesend, wenn er dich abkanzelt) - ja, wenn er immer bei euch ist, hat dein Partner ja auch keine Möglichkeit, ohne deinen Sohn über die Lage zu sprechen. Das ist ganz klar für dich und Sohn unterirdisch.

Dir würde ich tatsächlich eine Selbsthilfegruppe im Umgang mit ADS-Kindern empfehlen. Dein Sohn ist nicht das einzige Kind mit Schwierigkeiten, allerdings können Angehörige von Betroffenen durchaus Strategien erlernen, wie sie diese Situationen handeln, ohne, dass ihr Umfeld (dein Partner) dabei verärgert flöten geht.

Und jetzt zu eurer Paarebene: Anders als so manch anderer hier kann ich sein Verhalten verstehen. Ihr wohnt zu viert zusammen, also braucht es klare Regeln und Absprachen und - entschuldige bitte - was soll dein Partner sonst tun, wenn du nicht da bist und er Mist baut? Auf dich warten? Ihr lebt zusammen, du sprichst ihm aber das Recht ab, eigene Entscheidungen bezüglich deiner Kinder zu treffen.
Das sollte er aber in eurer Patchwork Situation dürfen. Auch leibliche Eltern haben unterschiedliche Ansichten und streiten sich darüber. Wenn zwei Menschen „mit Vergangenheit“ zusammenziehen, müssen sie immer wieder Regelungen ihrer Zweisamkeit treffen - und bei euch geht das nun mal nur zu viert und mit noch mehr Absprachen.
Sonst passt es auf Dauer nicht. Dass er jetzt drum bittet, dass du bleibst, ist nur eine Momentaufnahme, dass du ausziehen solltest, kam wesentlich öfter. Und ich würde ihm beim Wort nehmen.

Edit: Jetzt kamen nochmal neue Beiträge. Zieh aus. Das wird langfristig doch nix. Und dann bringst du das Vater-Sohn Verhältnis in Ordnung Bzw stabilisierst dich selbst mal so, dass du deinen zwei Kindern ein verlässlicher und konsequenter Hafen bist.