Neuer Partner - Seine Tochter und meine verstehen sich nicht

Ja ich denke, da muss man irgendwann für sich abwägen, ob einen das Leben auf dem Abstellgleis auf Dauer gefällt. Kommt halt auch darauf an, ob sich das alles noch mal bessert oder sie auch in Zukunft mit dem Ist-Zustand vorlieb nehmen will. Doch wie viel Zeit will man dem geben?
Depressionen vorzuschieben, wenn man noch nicht mal wirklich Hilfe einschalten will ist auch noch mal eine Sache, für die ich weniger Verständnis habe. Aber wenn das für die TE auf Dauer reicht, muss man das so akzeptieren.

Zitat von Fanta1:

Nun, ich sehe das etwas differenziert. Wir als Außenstehende können ja wirklich nur das beurteilen, was wir von der TE zu lesen bekommen. Und ich fasse mal ganz objektiv ohne Wertung zusammen was ich gelesen habe: Die TE hat vor 7 Monaten einen Mann kennengelernt und führte seitdem mit ihm eine Fernbeziehung. Alles lief aus Sicht der TE bestens, beide versicherten sich gegenseitig oft ihre Liebe und man sprach ohne konkrete Planung über einen gemeinsamen Urlaub. Vor kurzem dann erzählte der Freund der TE, dass die Tochter eine Bemerkung fallengelassen habe, sie könne sich nicht ...

Genauso sehe ich das auch.
Ganz plötzlich schafft es es nicht mehr sich wenigstens für 2 std mit ihr zu treffen und das obwohl es nie ein Problem war und sie seine liebe und dein schatz ist . Ich glaube nicht an diese seltsame Depression

Zitat von Fanta1:

Nun, ich sehe das etwas differenziert.

Tja, das entspricht so ziehmlich dem was ich schon anmerkte und komplett meiner Meinung zum Thema.

Einerseits bringt es wenig sich vorab völlig verrückt zu machen und dabei selbst nicht aktiv zu werden, sondern sich lieber durch gedachte Situationen alles zu erklären.
Andererseits ist dann die Gutgläubigkeit ohne tatsächlichem hinterfragen auch ungesund.

Jemanden seine Ruhe, Zeit und Freiraum zu lassen ist grundsätzlich gut und richtig.
Sich die Welt lediglich zu denken, ohne daran tatsächlich teilzunehmen, ist aber bedenklich.

Eine Beziehung benötigt echten und offenen Austausch.
Nicht alles ausblenden, was an der schönen Welt rüttelt und auch nicht Interpretationen von Situationen, die in Wirklichkeit eigene innere Ängste sind.

Zitat von Sorgild:

Ja ich denke, da muss man irgendwann für sich abwägen, ob einen das Leben auf dem Abstellgleis auf Dauer gefällt. Kommt halt auch darauf an, ob sich das alles noch mal bessert oder sie auch in Zukunft mit dem Ist-Zustand vorlieb nehmen will. Doch wie viel Zeit will man dem geben?
Depressionen vorzuschieben, wenn man noch nicht mal wirklich Hilfe einschalten will ist auch noch mal eine Sache, für die ich weniger Verständnis habe. Aber wenn das für die TE auf Dauer reicht, muss man das so akzeptieren.

Ich finde zum Beispiel dass wir mit diesem Beitrag wieder genau in diese Spekulationen abgleiten.
Das kann alles sein, muss aber nicht.
Oft liegt es daran, dass hier Menschen ihre eigenen Erfahrungen zu sehr mit einfließen lassen, sie aber in Wirklichkeit mit der Situation des TE nichts zu tun haben.

Spekulationen? Fanta hat den Ist Zustand doch ganz gut zusammengefasst. Genauso wurde es auch von der Te beschrieben. Kaum noch Kontakt. Keine Treffen. Was gibt es da groß zu spekulieren? Will ich in einer Beziehung sein, die so läuft?
Ja oder Nein.
Wird sich was ändern? Schlecht, wenn Depressionen angeführt werden, die aber andererseits nicht wirklich behandelt werden sollen oder habe ich da was überlesen? Von allein geht sowas jedenfalls nicht wieder weg.

Zitat von Sorgild:

Von allein geht sowas jedenfalls nicht wieder weg.

Und die Tochter vom Freund spielt auch eine, nicht zu unterschätzende, Rolle

Depression hin oder her... wir wissen es nicht.
Man kann aber eine Depression auch wunderbar als Schutzschild benutzen. Als Ausrede, keine Entscheidung treffen zu müssen oder tätig zu werden.

Eine angeblich große Liebe lässt sich damit für unbestimmte Zeit aufs Wartegleis abschieben, weil man ist ja depressiv?

Ich kenne ihn nicht.
Aber ich vermute auch eine große Portion Schwäche, sich abzugrenzen im Job und gegen die Tochter. Eine Schwäche, sein Leben endlich mal zu organisieren.

Wie kann man mit einer Frau die man liebt überfordert sein? Grade in seiner Situation kann sie eine Stütze und eine Hilfe sein, die ihn an die Hand nimmt und seine Bausstellen mit ihm gemeinsam anpackt.
Wenn es wirklich Liebe ist aus seiner Sicht wäre sie keine zusätzliche Belastung sondern eine Bereicherung.

Das sehe ich hier aber gar nicht.
Eine gewisse Zeit geben zum Sortiern - ja. Aber immer wieder abschieben - nein.
Da wäre bei mir schnell das Feuer erloschen

Zitat von T4U:

Und die Tochter vom Freund spielt auch eine, nicht zu unterschätzende, Rolle

Für mich spielt sie die größte Rolle.

Wenn ein Elternteil aus schlechtem Gewissen, falsch verstandenem Trostverhalten oder was immer auch nicht schafft, einem Kind Grenzen aufzuzeigen, dann wird es dieses Kind später sehr sehr schwer haben.

Ein depressiver Mensch ist in einer kennenlernphase nicht verfügbar.
In einer langjährigen Beziehung ist es was Anderes, denn da ist man füreinander da, so lange es geht.
Und hier schwelt im Hintergrund noch ein fettes Patchwork Problem, welches gerade ein bisschen überlagert wird.
Zwei fette Probleme in einer kurzen Fernbeziehung.
Beide auf Seiten des Mannes, der beide Probleme nicht wirklich angeht.
Wie soll das eine funktionierende Beziehung werden?
Das wird eine quälerei über mehrere Monate bis Jahre, bis die TE nicht mehr kann oder der Mann sich trennt.
Die Antwort mit dem zeit geben war grund falsch.
Zielführender wäre gewesen: ich bin an deiner Seite, wenn du dir zeitnah Hilfe suchst und das Problem angehst.
Dann hätte er eine Motivation gehabt, sich Hilfe zu holen.
Jetzt kann er es sich schön bequem machen ... er braucht halt Zeit....

Zitat von Manja:

wäre ich ein Schatz wenn er mich nicht mehr lieben würde und es beenden wollte?;-)

Oh man, verzeih aber, dass heißt nichts.

Mein Ex-Mann sagte, 24 Std bevor es aus war, dass er mich liebt und wir waren im der Kiste.
Komm schon. Sogar in der Minute der Trennung, nannte er mich beim Kosenamen. Dass hat wirklich nichts zu bedeutend.

Nicht Worte zählen, sondern Taten.
Dein Partner tut nichts. Er redet nur, wenn er denn mal redet. Was auch nicht gerade das gelbe vom Ei ist.

Ich würde mich damit nicht zufrieden geben, aber du führst diese Beziehung, nicht ich oder sonst wer.

Zitat von Katip:

Ein depressiver Mensch ist in einer kennenlernphase nicht verfügbar.

Das ist mir jetzt aber mal neu....

Entweder es ist jemand depressiv und deshalb nicht verfügbar und wird auch niemanden kennenlernen oder es kommt was altes durch, dann sollte er sich aber doch soweit zusammenreißen, dass er das erklärt und sich dann, ggf gemeinsam, Unterstützung suchen.

Jedenfalls ist sich Zeit lassen und reden ein Gegensatz der es in sich hat. Das Warten, wann es passt zum Reden - kann ja dauern, Klärung gibt es aber nur im Gespräch

Wieso ist ein Depressiver in der Kennelernphase nicht verfügbar? Depressionen verlaufen bei den meisten Krankheitsverläufen in Episoden. Ich kann monatelang gut drauf sein, warum sollte ich da niemanden kennenlernen können bzw. nicht verfügbar sein? Aber auch hochverliebt, kann mich eine Episode heimsuchen. Das widerspricht sich nicht. Auch Menschen, die mit dem goldenen Löffel geboren wurden und in perfekten Familienverhältnissen leben, können an Depressionen erkranken, während eine HIV-infizierte Waise in den Slums von irgendwo nicht zwingend an Depressionen erkrankt. Irgendwie scheinen manche Menschen zu glauben, mehrere Interessen oder Gefühlslagen nebeneinander sind nicht möglich. Doch! Sind sie!

Warum nicht einfach mal die Klappe halten, wenn man keine Ahnung hat?

Davon abgesehen ist natürlich jeder Kranke (somit auch der Depressive) in der Pflicht, einen verantwortungsvollen Umgang mit seiner Erkrankung zu pflegen. Es liegt aber genau den psychischen Erkrankungen inne, dass genau das nicht möglich ist. In anderen Threads wird beklagt, dass depressive Partner sich getrennt haben. Das tun sie häufig, weil sie keine Belastung sein wollen, das Gefühl haben, dem Partner nicht gerecht werden zu können und weil sie (auch das liegt der Krankheit inne) eine Beziehung nicht leisten können, da sie sich nicht in der Lage sehen, die normalen daran geknüpften Erwartungen erfüllen zu können. Soll heißen: auch eine als schön empfundene Beziehung kann sich für einen Depressiven als nicht machbare Belastung erweisen.

Wie man es macht, macht man es offenbar falsch.

Zitat von KBR:

Warum nicht einfach mal die Klappe halten, wenn man keine Ahnung hat?

Zitat von KBR:

Wie man es macht, macht man es offenbar falsch

Oder Doktor Google fragen, dann bist du auch dem Tode nahe - weil du niesst

Ihr lieben....mag sein das ich mich hier in Vermutungen verrenne und mir gewisse Dinge zurechtlege um nicht ganz durchzudrehen!

Für mich jedenfalls ist sein Rückzug nicht damit verbunden das er mich nicht mehr liebt! Es gab offensichtlich einen Auslöser( und ich vermute dabei halt seine Tochter) den ihn grübeln lässt! Schlussmachen hätte er die ganze letzte Woche! Natürlich ist es blöd für mich in dieser Warteschleife aber ich hab vertrauen und weiß das er sich melden wird wenn er soweit ist!

Ich danke allen die sich hier ihre Gedanken machen und mir diese mitteilen!

Zitat von Manja:

ich vermute dabei halt seine Tochter)

Ich würde ihm anraten, wegen den Problemen mit der Tochter, auch bei Caritas oder proFamila vorbei zu sehen, sich Rat und Unterstützung zu holen ist keine Schande.

Wenn du ihm. Dinge dazu sagst, kann Tochter dies als Hebel nutzen um Papa zu bearbeiten