Neuer Partner mit Kindern - bin ich das Problem?

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und melde mich das erste mal mit einem Beziehungsproblem zu Wort. Bin gerade ein wenig gegen die Wand gefahren, traurig und angefressen zu gleich. Ich erhoffe mir hier, einen möglichen Perspektivwechsel, da ich ein wenig ratlos bin.

Ich (38) habe vor ein paar Monaten einen neuen Mann (39) kennen gelernt. Wir wohnen eine Stunde weit auseinander. Er hat zwei Kids (6 und . Ich habe noch nie einen Partner mit Kind gehabt und mich das erste mal drauf eingelassen, weil es einfach zwischen uns sehr gut passte. Wir haben sogar schon einen kleinen Urlaub über ein verlängertes Wochenende zu zweit gemacht. Es war einfach nur perfekt. Wir haben zusammen die Einigung getroffen, dass wir die Kinder erstmal außen vor lassen. Nun sprachen wir aber immer mehr davon, dass man die Kinder bald einbeziehen könnte, auch um im Sommer vielleicht Kurztrips/kleinere Urlaube zu machen.
Nun war es so, dass wir immer recht viel/regelmäßig über den Tag per WhatsApp geschrieben und auch oft abends telefoniert haben. Auch wenn er die Kinder am Wochenende hatte oder unter der Woche. Dieses Schreibverhalten ist die letzten Woche zurückgegangen - klar irgendwann kommt es auch wieder zu einer Routine.
Naja, ich war jedenfalls die Woche bei ihm gewesen und er ist dann morgens zur Arbeit und ich habe dann etwas später die Wohnung verlassen, um nach Hause zu fahren. Als kleinen Gedanken habe ich ihm auf dem Schlafzimmerkissen eine Kleinigkeit (Schoki) hinterlassen. An diesem Tag hatte er die Kinder nachmittags zu Hause. Während der Arbeit haben wir noch etwas geschrieben und dann herrschte Funkstille bis abends, wir waren abends zum Telefonieren verabredet. Da fragte ich ihn dann, ob er schon im Schlafzimmer gewesen wäre und er erzählte mir, dass die Kinder zuerst drin waren und die Kleinigkeit entdeckt hätten und naja, letztlich ist das Betthupferl in den kleinen Bäuchlein verschwunden. Er sagte dann, dass es eine nette Geste gewesen wäre, da es ja zeigt, dass ich an ihn denken würde. Ich hätte mich auch darüber gefreut, eingebunden worden zu sein in die Freude darüber, statt dessen habe ich den ganzen nachmittags gar nichts gehört. Dann erzählte er mir, dass er bei seiner Nachbarin (Ex-Geliebte) und danach noch bei seiner Ex-Frau (Kinder vorbeibringen und dann hat er ihr noch geholfen) gewesen sei. War alles irgendwie nicht so toll, da ich an dem Tag auch noch krank geworden bin. Und ich komme mir jetzt, wo ich es niederschreibe auch ziemlich blöd vor.
Ende vom Lied: Ich habe mich halt gefragt, welche Privatsphäre in dieser Wohnung halt für mich existiert. Ich dachte, dass das Schlafzimmer so ein kleiner Rückzugsort sein könnte. Aber das spazieren die Kinder rein und raus und mein Partner hat mir nun auch gesagt, dass es nicht anders laufen wird. Im Prinzip ist daraus ein Streit entbrannt. Ich habe meine Gefühle geäußert und anstatt mir irgendwas Nettes zu sagen und meine Ängste zu beschwichtigen, hat er die Beziehung in Frage gestellt, dass sie für ihn nun keinen Sinn mehr macht, da ich scheinbar ein schwieriger Mensch sein und alles (vor allem seine Kinder) als Problem sehen würde. Da wir uns einig über die mangelnde Kommunikationsfähigkeit waren, forderte ich ihn auf, mir zu sagen, was er sich von mir in diesem Moment wünschen würde. Daraufhin sagte er, dass er es sich wünschen würde, dass wir mal in Ruhe darüber sprechen, wie wir uns das nun weiter vorstellen, worauf ich recht glücklich reagierte und dann haut er raus, aber eigentlich will er gar nicht mehr, dass ich die Kinder kennenlerne, da das zwischen uns zuviel Risiko ist. Ich war entsetzt.

Und nun frage ich mich, war es so falsch meine Bedenken zu äußern. Ich wollte die Kinder nie verdrängen, das war nie meine Intention. Eigentlich liebe ich Kinder.

Wie gesagt, würde mich freuen, mal andere Sichtweisen zu bekommen. Diese Situation ist für mich neu.

Viele Grüße und einen sonnigen Sonntag.

Hallo und willkommen hier bei uns im Forum,

Ich gebe zu, ich verstehe dein Problem nicht so richtig. Kannst du mir das hier

Zitat von Sandy85:

Ich habe mich halt gefragt, welche Privatsphäre in dieser Wohnung halt für mich existiert. Ich dachte, dass das Schlafzimmer so ein kleiner Rückzugsort sein könnte.

Genauer erklären?

Naja, im Prinzip ging es um die Geste. Ich habe die Sachen extra aufs Kopfkissen gelegt, weil es etwas zwischen ihm und mir sein sollte, kenne die Kinder ja noch nicht. Es war einfach so eine kleine romantische Nettigkeit und ja mit dem Gedanken, hey ich denk an dich. Mir war nicht bewusst, dass die Kids da rein- und rauslaufen.. Und selbst wenn, hätte ich mich gefreut einfach dran teilhaben zu dürfen, statt dessen höre ich gar nichts mehr. Ich habe mich dann halt gefragt, wo ich dann mal zukünftig meine privaten/intimen Sachen lasse. Mein Partner sieht das völlig unproblematisch, aber ich möchte mich fremden/nicht meinen Kindern nicht nackig oder in bestimmten Schlafoutfits zeigen. Oder bin ich da jetzt einfach zu borniert?

Ich muss ihm Recht geben und finde es toll wie er zu seinen Kindern steht. Man merkt dass du mit Kindern nichts anfangen kannst. Mit Kindern ist ein Leben wie du es dir wohl vorstellst und wünscht nicht möglich. Kinder sind fast immer da und stehen einfach auch immer an erster Stelle.

Obwohl mein Sohn soweit schon erzogen ist nicht einfach in mein Schlafzimmer zu gehen geschweige denn einfach fremde Süßigkeiten zu essen. Aber das ist die Sache deines Freundes wie er seine Kinder erzieht oder eben nicht erzieht.

@alleswirdbesser
Mhh oke, deswegen habe ich es ja mal hier geschildert. Ich habe mir um sowas nie Gedanken gemacht, musste ich auch nie. Für mich ist das Schlafzimmer auch in meiner eigenen Kindheit ein privater Bereich gewesen. Wir (meine Brüder und ich) sind da nicht einfach so reinspaziert. Zumindest erinnere ich mich daran nicht.

Also meine Kinder wohnen hier genau so wie wir, ergo dürfen sie auch in jeden Raum… natürlich dürfen sie das, es ist ihr zu Hause!

Und spezielle Dinge stehen dann eben außer Reich- Sichtweite. ‍️ Lasse mein Gemüsemesser ja auch nicht auf dem Boden liegen.

Ich glaube, Du siehst das etwas zu eng. Glaube aber auch, dass man, wenn man so etwas schon so eng sieht, seine Schwierigkeiten haben wird, mit einem Mann, der Kinder hat.

Eine Sache soltest du in deine Gedanken mit einbeziehen. Kinder sind überall. Es gibt keine Tabuzonen in einer Wohnung/Haus. Es sei denn du schliesst das Zimmer ab. Ist eher unrealistisch. Ich verstehe an der Stelle deinen Partner. Im Grunde hast du etwas gefordert was dir nicht zusteht und die Kinder sehr wohl verdrängt. Mach dir noch eine Sache klar mit einem 6 Jahre alten Kind, brauchst du bei Anwesenheit keinen Rückzugsort. Das Kind ist da und braucht Aufmerksamkeit. Da ist nichts mit zurück ziehen und Intimität mit dem Partner. Da geht das Kind vor. Du musst dich unterordnen. Unter Umständen hat man da gar keine Minute zu zweit.

Überleg dir genau ob du bereit bist für einen Partner mit Kindern! Welche Ängste hast du denn bereits bei einer so jungen Beziehung? Sind das evt schon Ängste zu kurz zu kommen wegen der Kinder?

@Nostraventjo
Na ja, find ich es jetzt ein wenig übertrieben, zu behaupten, dass ich nichts mit Kindern anfangen kann oder mir meine Wünsche vorzudefinieren. Ich habe die Situation geschildert, um genau diesen Perspektivwechsel zu bekommen und meine Sichtweise zu reflektieren. Es ist für mich einfach eine neue Situation, in der ich mich zurechtfinden möchte. Find es merkwürdig, dass dies kaum gesehen wird.

@alleswirdbesser
Du wirst lachen, das habe ich ihm auch gesagt, war da ja komplett deiner Meinung, bin ja nicht blöde.

@tlell
Nein, zu kurz zu kommen ist nicht mein Problem. Bin groß und eigenständig. Es waren eher zukünftige Dinge, dass ich irgendwann zu ihm ziehen müsste, wahrscheinlich einen Job-Stanortwechsel, mein privaten Kreis dann aufgebe usw.. Was man halt bei einer Fernbeziehung irgendwann eh bedenken müsste, hat in diesem Fall gar nichts mit den Kindern zu tun. Sie sind für mich nur der Ansatz gewesen, weshalb mir klar war, dass ich mich irgendwann auf lange lange Sicht bewegen muss und das war für mich auch von vorn herein kein Problem.
Vielleicht bin ich blauäugig an die Sache rangegangen, will ich gar nicht abstreiten. Ich würde mir halt wünschen einen gemeinsamen Weg zu finden auf Augenhöhe, darüber entspannt zu reden, aber ich komme gar nicht dazu, meine Meinung auch mal zurückzunehmen und zu sagen, ja, ok, war blöd von mir, aber ich wusste es gerade auch mal nicht besser.

Zitat von alleswirdbesser:

Dann suche dir unbedingt einen kinderlosen Mann, weil dich selbst im Schrank verstecken, wenn du bestimmt Outfits anhast, kannst du wohl schlecht. Er hat eine Wohnung, vermutlich keine so große, da kann er dir kein Extrareich einrichten, wo dich niemand sieht. Bei kleineren Kindern passiert es außerdem, dass sie ...

Weil er damit anfing, meine Güte.. (auf das nackig/leicht bekleidet sein bezogen..) Er sagte, es wäre völlig normal. Ich fand es komisch..

Ich finds gut, dass du reflektieren möchtest. Die Situation hat dich verletzt und du fühlst dich nicht gesehen.

Und ich versuche auch noch nachzuvollziehen, warum du verletzt bist.

Zitat von Sandy85:

Es war einfach so eine kleine romantische Nettigkeit und ja mit dem Gedanken, hey ich denk an dich.

Das hat er doch gesehen. Dafür hat er sich sogar bedankt.

Zitat von Sandy85:

Und selbst wenn, hätte ich mich gefreut einfach dran teilhaben zu dürfen, statt dessen höre ich gar nichts mehr.

Hat dich das verletzt?

Zitat von Sandy85:

Ich habe mich dann halt gefragt, wo ich dann mal zukünftig meine privaten/intimen Sachen lasse.

Da wirfst du Sachen durcheinander. Du hast eine Schokolade aufs Bett gelegt mit dem Ziel, von jemand anderem gefunden zu werden. Deine Sachen, die nicht gefunden werden müssen, tust du wie das Gemüsemesser eben in den Schrank. Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Zitat von Sandy85:

Mein Partner sieht das völlig unproblematisch, aber ich möchte mich fremden/nicht meinen Kindern nicht nackig oder in bestimmten Schlafoutfits zeigen. Oder bin ich da jetzt einfach zu borniert?

Naja, jeder Mensch hat da schon sein eigenes Wohlgefühl. Ich würde auch keine Dess. Tragen, wenn Kinder im Haus sind. Aber du kannst doch die Situationen unterscheiden.

Zitat von Sandy85:

Für mich ist das Schlafzimmer auch in meiner eigenen Kindheit ein privater Bereich gewesen. Wir (meine Brüder und ich) sind da nicht einfach so reinspaziert. Zumindest erinnere ich mich daran nicht

Kinder zu haben ist ein Moment, an dem man anfangen muss, seine eigene Kindheit zu reflektieren. Deine Eltern haben dir da was beigebracht, was ziemlich untypisch ist.
Kommt daher deine Verletzung?
Was hast du als Kind gedacht, als dich deine Eltern ausgeschlossen haben? Was hast du getan, wenn du einen Albtraum hattest?