Neuer Freund und schlechte Vergangenheit

Hallo, ich hoffe das mir vielleicht jemand einen guten Rat geben kann. Ich habe vor einiger Zeit einen Mann kennengelernt, den ich mittlerweile sehr mag und Gefühle für ihn entwickelt habe. Jedoch hat er mir irgendwann offenbart, dass er vor ca 10 Jahren eine schlechte Vergangenheit hatte und mal in der rechten Szene war. Er hat mir versichert, dass er damit nichts mehr zutun hat und das einzige was ihn daran erinnert sind leider ein paar offensichtliche Tattoos. Ich habe nun jedoch einige Bedenken wie ich das meiner Familie erklären soll, wenn es zu einem Treffen kommt. Ich persönlich, habe ihn so kennengelernt wie er jetzt ist und nicht wie er mal war, aber meine Familie ist nach außen hin so, dass sie viel Wert darauf legen was andere über sie sagen etc. Wenn mir jemand einen guten Tipp geben könnte, wäre ich sehr dankbar. Bitte keine bösen Kommentare.

Wie alt ist er denn? Es gibt Menschen, die in merkwürdigen Zeiten sehr dumme Sachen machen. Nun ist dies bereits 10 Jahre her.Wie sieht es mit Kontakten zur Szene aus?Sollten diese auch nur noch im Ansatz bestehen, hat er der Zeit nicht abgeschworen.Tattos kann man covern oder lasern lassen, ich würde ihn fragen,warum er dies noch nicht gemacht hat.Aufgrund der Tattoos würde ich tippen,dass er Skinhead war.Wie sieht jetzt seine Gesinnung aus?Was für Tattoos sind es und vorallem wo?

Er ist jetzt 30. Er meinte er ist damals abgerutscht nachdem sein Vater sich vor den Zug geschmissen hat. Kontakt zu den Leuten hat er nicht mehr. Ich denke das lasern ist eine Kostensache. Das Tattoo ist ein Soldat wo Blut und Ehre steht und daneben SS, aber ziemlich groß und ich finde es sehr heftig.

Hallo Lea,

schließe mich zunächst mal EchtJetzt an, Leute machen besonders in der Jugend teils dumme Sachen...

Ich finde das hier aber schon sehr dumm...

Zitat von Lea1190:

Er hat mir versichert, dass er damit nichts mehr zutun hat

Ist das auf jeden Fall und definitiv so? Wielange kennt Ihr Euch jetzt?

Zitat von Lea1190:

Ich habe nun jedoch einige Bedenken wie ich das meiner Familie erklären soll, wenn es zu einem Treffen kommt.

Zitat von Lea1190:

aber meine Familie ist nach außen hin so, dass sie viel Wert darauf legen was andere über sie sagen etc.

Diese beiden letzten Punkte haben m.M.n. jetzt erstmal für DICH doch keine Priorität, oder?

Hallo Helli, sind jetzt 3 Monate ca. Mir ist es halt schon wichtig, was meine Familie zu meinem Partner sagt.

Zitat von Lea1190:

Mir ist es halt schon wichtig, was meine Familie zu meinem Partner sagt.

Wenn er tatsächlich noch sichtbare Tattoos aus der rechten Szene trägt, dann weißt Du doch jetzt schon, was Deine Familie sagen wird. . . Da werdet Ihr noch so sehr beteuern können, dass von seiner Gesinnung gaaar nichts mehr übrig geblieben ist.

Wer wirklich mit dieser Gesinnung abgeschlossen hat, der läuft auch bestimmt nicht mehr mit derartigen Tattoos rum. Sei vorsichtig und glaub nicht alles, was er Dir erzählt.

Zitat von Lea1190:

sind jetzt 3 Monate ca.

Ok, danke. Also ganz am Anfang. Kennenlernphase.

ICH finde es ungewöhnlich, dass man sich dann schon Gedanken macht, wie er in die Familie passt usw. Zumal in etwas fortgeschrittenem Alter. Du bist ja mit ihm zusammen und nicht Deine Familie. Aber ok, da ist jeder anders

Zitat von Lea1190:

Mir ist es halt schon wichtig, was meine Familie zu meinem Partner sagt.

Trotzdem nochmal dazu: Ich wollte auch darauf hinaus, dass Du Deine aktuellen Bedenken nicht ausschließlich davon leiten lässt, was wohl Deine Familie dazu sagt. Wichtiger ist m.M.n., wie Du damit umgehen möchtest.
Mir wäre das mit den Tatoos z.B. insbesondere in unbekleideten Momenten echt zu krass und auch nicht gerade Libido-fördernd.
Aber das ist nur meine Meinung.

Interessant vielleicht auch noch: Wie ist er seit der Zeit mit seinen schlechten Erlebnissen umgegangen? Selbstmord des Vaters usw. Hat er sich um sich gekümmert usw.?

Wie gesagt, nur Du kannst entscheiden, was werden soll.

Ich muss _Tara_ recht geben! Heutzutage lassen sich Tattoos ohne Probleme covern oder lasern.

Scheinbar sieht dein Freund dafür keinen Bedarf? Schon sehr eigenartig, wenn man damit eigentlich nicht mehr in Verbindung gebracht werden will!

Der Selbstmord seines Vaters ist 10 Jahre her und ich weiß nicht wie er damals damit umgegangen ist.

Zitat von Lea1190:

Ich denke das lasern ist eine Kostensache.

Man kann das auch mit einem Blümchen übertätowieren lassen. In den letzten 10 Jahren hätte er die 300,00 Euro dafür sicher 'mal zusammensparen können.

Lea, hast Du Dir nicht selber schonmal überlegt, dass er Dir vielleicht einen riesigen Bären aufbindet, wenn er behauptet, dass er mit der Szene seit Ewigkeiten nichts zu tun hat, aber trotzdem seit Jahren noch weiter mit offensichtlichen SS-Tattoos rumläuft, die ihn für jeden offensichtlich als Rechten identifizieren?

Worte - Taten.
Ich sehe da bei ihm einen auffälligen Widerspruch.

Zitat von _Tara_:

Lea, hast Du Dir nicht selber schonmal überlegt, dass er Dir vielleicht einen riesigen Bären aufbindet, wenn er behauptet, dass er mit der Szene seit Ewigkeiten nichts zu tun hat, aber trotzdem seit Jahren noch weiter mit offensichtlichen SS-Tattoos rumläuft?

Ich sehe hier auch einen großen Bären.

Zitat von Lea1190:

Der Selbstmord seines Vaters ist 10 Jahre her und ich weiß nicht wie er damals damit umgegangen ist.

Na, wie er damals damit umgegangen ist, weißt Du doch. Er sagte doch, deswegen sei er in die rechte Szene abgerutscht. Aber was ist seit dem passiert? Seit er dort (angeblich) raus ist?

Lea, wie gesagt, für mich wäre der Typ nichts. Und auch übrigens deswegen, weil die rechte Gesinnung ja auch einige Vorstellungen davon hat, wie es so zwischen Mann und Frau sein soll. Das wäre alles nichts für mich.

Mir ginge es eher um die Gesinnung als um die Tattoos. Rechte Szene wäre für mich ein absolutes No-Go.

Wie leicht hätte er sich da längst eine 69 draus machen können, wäre das sein Ding.

Also ich wäre da auch sehr vorsichtig. Nicht, weil er mal Dummheiten gemacht hat, sondern weil ich die Geschichte seltsam finde.

Zitat von Lea1190:

dass er vor ca 10 Jahren eine schlechte Vergangenheit hatte und mal in der rechten Szene war.

Sein Vater hat sich vor zehn Jahren das Leben genommen, danach ist er in die rechte Szene abgerutscht. Es ist also nicht zehn Jahre her sondern fing vor zehn Jahren erst an. Wie lange war er da aktiv? Offenbar lange genug, um sich ein Tattoo dazu machen zu lassen. Wie lange ist es also tatsächlich her, dass er dieser Szene den Rücken gekehrt hat? Und viel wichtiger finde ich, was hat er in dieser Zeit in dieser Szene gemacht? Wie aktiv war er? Hat er Straftaten begangen? Welche? Wie könntest du mit seinen Taten/Handlungen leben?

Zitat von Lea1190:

Ich denke das lasern ist eine Kostensache.

Soso, er hatte also vor zehn Jahren - mit 20 Jahren - genug Geld für ein großes Tattoo aber mit 30 Jahren und zehn Jahren Zeit zu sparen nicht genug Geld, zumindest

Zitat von Lea1190:

SS

covern zu lassen? Liegt es daran, dass er entweder seine Gesinnung doch nicht so wirklich geändert hat und die Ideologie doch noch unterstützt und nur nicht mehr in dieser Szene unterwegs ist? Oder ist der Ausstieg vielleicht doch erst ein paar Wochen her und darum war bisher keine Zeit zum Covern dieses Tattoos?

Ich finde die Geschichte sehr unglaubwürdig. Klingt für mich nach Halbwahrheiten, um dich nicht abzuschrecken.

Du kennst ihn erst drei Monate. Das ist nicht viel aber ihr habt euch doch bestimmt schon einmal über politische oder soziale Themen unterhalten. Wie ist da seine Einstellung? Dem würde ich zuerst einmal auf den Grund gehen, bevor ich darüber nachdenke, ihn meiner Familie vorzustellen. Du musst erst einmal für dich herausfinden, was für ein Mensch er ist und ob ihr zusammen passt.

Pass auf dich auf. Alles Gute!

Die Tattoos sind ziemlich großflächig und dunkel. Er möchte es überstechen lassen aber alles wird man nicht überdecken können. Er ist seit 3 Jahren aus der Szene raus, so hat er es mir gesagt.