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Neuer Freund aus selben / engsten Freundeskreis Erfahrungen?

T
hallo zusammen,
ich möchte hier mal auch meine geschichte erzählen: meine frau hat sich nach 11 jahren, davon 4 jahre ehe und drei kinder (2,5,7 jahre) anfang januar diesen jahres getrennt. sie hatte schon seit 1 1/2 jahren mit dem gedanken gespielt, sich zu trennen (zuviele streits, die nicht aufgearbeitet wurden, überlastung in der beziehung mit den kindern, etc.) aber sie hatte gewartet, bis sie jemanden neues kennenlernte. was passierte anfang januar genau: ich als mann habe leider viel zu spät erkannt, dass etwas in unserer ehe schief läuft und habe sie in einem persönlichen gespräch darauf angesprochen. dieses gespräch nutzte sie aber, um mir mitzuteilen, dass sie sich trennen wollte. (aufgrund besagter probleme) aber diesen schritt ist sie wohl nur gegangen, weil sie seit ende dezember mit einem sehr guten freund von mir aus dem gleichen freundeskreis (kennen uns seit 20 jahren) in ihm mehr nur als einen guten freund sah. die von ihr gezeigten gefühle wurden von ihm erwidert.

durch zufall habe ich davon erfahren, sie darauf angesprochen, erst hat sie alles geleugnet aber dann zugegeben, dass sich hier etwas entwickeln könnte. so dass ganze läuft nun schon seit drei monaten. anfang märz habe ich es auch dem gemeinsamen freundeskreis erzählt, von denen die meisten wie vor den kopf gestoßen waren. nun treibt sich in mir ständig der gedanke rum, ob ich genauso gehandelt hätte wie er. man muss dazu sagen, dass meine frau die treibende kraft dabei war, um diese mögliche beziehung zum laufen zu bringen. aber musste er sich darauf einlassen? habt ihr ähnliche erfahrungen gemacht und wenn ja welche? und geht die sache gut, weil hier eine art warmer wechsel vorliegt? vg. timstruppi

30.04.2013 14:37 • #1


G
Hallo TuS,

entscheidend ist doch zunächst mal: wie empfindest Du dabei? Kannst Du damit so leben, d.h. es so akzeptieren und einen einigermaßen normalen Umgang mit beiden pflegen? Kannst Du Dir vorstellen, ihn weiter als (guten) Freund zu behalten, wenn sie eine dauerhafte Beziehung führen?

Die Schilderung Deiner Ehe liest sich für mich, als wenn Du Deiner Frau nicht wirklich nachweinst und Dich eigentlich nur die Tatsache irritiert/stört/verletzt, dass sich Euer Freund in Eure Ehe eingemischt hat, bevor die Verhältnisse zwischen Deiner Frau und Dir klar sind ud Ihr Euch ggf. trennt.

Also: Liebst DU Deine Frau (wirklich) noch und möchtest Du Eure Ehe fortführen (wegen Euch, nicht wegen Eurer Kinder - die kommen damit auf Sicht klar, wenn Ihr Euch bemüht, ihnen weiterhin gute Eltern zu sein und Euch gemeinsam um sie kümmert). Wenn DU sie wirklich noch liebst, dann würde ich es von Eurem Freund als Treuebruch auffassen und die Freundschaft mehr oder weniger beenden (soweit dies im Hinblick auf Eure Kinder möglich ist). Wenn Du Eure Ehe eigentlich selbst am Ende siehst, würde ich ihm zwar sagen, dass Du irritiert bist, aber letztlich kein großes Fass aufmachen, sondern erstmal sehen, was die Zeit bringt- und DIch vor allem um Dich selbst und um Deine Kinder kümmern. Nach einer Weile kannst Du nach vorne sehen und findest vielleicht eine Frau, die Dich wirklich liebt und respektiert. Die Bezeihung zu Deiner Noch-Frau und Deinem Freund wird sich dann irgendwie einpendeln - je nachdem, wie ihr insbesondere den Umgang mit den Kindern hinbekommt.

Ich selbst bin am Ende einer früheren langjährigen Beziehug mal im Zuge eines solchen Warmwechsels im Freundeskreis betrogen und verlassen worden (wir hatten keine Kinder). Wir haben damals alle Kontakte zueinander abgebrochen, die beiden sind aus dem gemeinsamen Teil des Freundeskreises ausgeschieden bzw. um Distanz gebeten worden. Das fand ich damls gut und richtig und es hat mir über die Trennung hinweg geholfen. Das muss aber nicht zwingend so sein, ich kenne auch andere Beispiele, wo alle nach einer Weile miteinander befreundet geblieben sind. Das hängt wie gesagt davon ab, wie Du ehrlicherweise die Perspektiven Eurer Ehe und Deine Liebe zu Deiner Frau einschätzt. Wenn es im Grunde nur protokollarische Störgefühle bei Dir sind (im Freundeskreis macht man so etwas nicht), würde ich es letztlich akzeptieren - insbesondere, um Euren Kindern die Trennung und den weiteren Umgang zu erleichtern.

30.04.2013 15:18 • #2


A


Neuer Freund aus selben / engsten Freundeskreis Erfahrungen?

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T
hallo gast 456,
vielen dank für deine rückantwort. es ist so, dass ich wie vor den kopf gestoßen war, als meine frau mir ihre trennungsabsichten mitteilte und ich liebe sie immer noch. und mir macht der umstand sehr zu schaffen, dass ein sehr enger freund und sie nunmehr anfangen, eine beziehung aufzubauen. manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mir sage, mich stört dass eigentlich nicht mehr. aber an einem anderen tag spüre ich, wie mich die situation belastet. ich habe das gefühl - nach gut 3 monaten - immer noch zu glauben, ich wache aus dem alptraum auf.

zwar hat der freundeskreis bestürzt reagiert, aber ich weiß nicht so recht, ob dieser so stark ist, zu sagen, die beiden sollen erstmal auf distanz gehen.

der umgang mit den kindern soll entsprechend geregelt werden, denn diese sollen nicht unter der trennung leiden. was ich als nicht gelungen betrachte, ist, dass meine frau ihren neuen schon den kindern vorgestellt hat und meine mittlere vom neuen partner meiner frau spricht. dass geht alles so schnell und tut unheimlich weh, dass ich spüre, welche gefühle ich noch für sie habe. vg. tus

30.04.2013 15:28 • #3


S
Tut es dir weh, weil du das weiterhin sein möchtest oder tut es dir weh, weil du es nicht mehr bist?

30.04.2013 15:37 • #4


G
Hallu TuS,
ich denke, Eure Freund warten auch aub, wie Du reagierst. Wenn Du es akzeptierst, werden sie es auch tun. Reagierst Du offen verletzt und ablehnend, wird sich über kurz oder lang die Spreu vom Weizen trennen, sprich: Deine wirklich guten Freunde stehen zu Dir und gehen zu den beiden auf Distanz, andere verhalten sich ambivalent und wollen nicht mit hineingezogen werden und der Rest wird die Freundschaft mit den beiden Fortführen und wohl zu Dir auf Distanz gehen. So eine Situation ist leider ein Loyalitätstest auch für den Freundeskreis.

Wie gesagt, überlege für Dich gut: Hatte Eure Ehe bei einigermaßen objektiver Betrachtung (soweit Dir das in dieser Situation überhaupt möglich ist) überhaupt eine Perspektive? Du schriebst von viel Streit. Hat sie gesagt, warum sie sich trennt, was dazu geführt hat? Manchmal dauert es etwas, dies für sich selbst zu erkennen und zu akzeptieren. Dann hilft es einem, nach vorne zu sehen und mit jemand anderem wieder glücklich zu werden. So war es bei mir. Ich wollte und will aber seitdem trotzdem keinen Kontakt mehr zu beiden, weil ich die Art + Umstände hässlich fand.

Das geht bei Dir wegen der Kinder natürlich schwieriger. Dennoch kannst Du natürlich von Dir aus auf Distanz zu ihm und zu beiden gehen und den Kontakt auf das Nötigste für den Umgang mit den Kindern etc. beschränken. Und dies auch offen so im Freundeskreis kommunizieren. Dann wird sich dort zeigen, wer zu Dir hält. Die die bleiben sind Deine wirklich guten Freunde und ich war damals überrascht wer dazu gehörte. Deinen Kindern kannst DU natürlich zeigen, dass Dich das ganze verletzt und dass Du ihn nicht mehr als Freund betrachtest. Das kannst Du ihnen auch möglichst sachlich erklären. Aber letztlich schadest Du ihnen und auch Dir, wenn Du auf harte Konfrontation gehst. Wie gesagt Distanz ist für alle sicher verständlich. Und dann versuche zu akzeptieren, zu treuern und nach vorn zu sehen. Du wirst bald erkennen, dass sich diese Tür wohl geschlossen hat, dafür aber andere aufgehen. Ein abgedroschener Spruch - aber wahr.

01.05.2013 21:42 • x 1 #5




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