@VictoriaSiempre : Guten Abend!
Vielen Dank für dein Interesse sehr gern beantworte ich deine Fragen.
Zunächst einmal: die Lunicostiftung ist eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts und gemeinnützig.
Soviel zur Rechtsform.
Du wünscht dir konkrete Beispiele zu meiner Arbeit. Okay.
Ich stehe zum Beispiel mit einigen Hospizen in engem Kontakt. Sie rufen mich an, wenn ein Patient oder Bewohner einen besonderen Wunsch hat, der nicht finanzierbar ist. Beispiel: 11jährige Krebspatientin wünscht sich eine Wochenendkreuzfahrt mit einem besonderen Wellnessprogramm. Das haben wir finanziert. Auch wenn sie kurz darauf verstorben ist, hatten die Eltern und Geschwister eine unvergessliche Erinnerung, festgehalten auf Video. Sie war glücklich.
Beinamputierter Ex-Soldat benötigt ein Trainingsgerät für das gesunde Bein. Auch das haben wir finanziert.
Eine Krebspatientin mit zwei behinderten Söhnen konnte die Kosten für Schulmittel, Essensgeld, Kleidung und Klassenfahrten nicht aufbringen. Wir haben ein Jahr lang einen Zuschuss bezahlt, bis der ältere sein Abitur in der Tasche hatte und der Kleine auf eine andere Förderschule ging.
In letzter Zeit habe ich vermehrt Anrufe von Privatfamilien und oder Hospizen gehabt, dass es Probleme mit den Bestattungskosten gibt. Auch hier taten wir, was wir konnten.
Einrichtungen bekommen von uns Beihilfen oder Sachspenden beispielsweise für die Errichtung eines Sznoeselen-Raums. Erstmals haben wir dieses Jahr eine Idee umgesetzt und Therapieschweinchen an ein Hospiz gespendet. Einmal im Jahr schreibe ich Firmen an und bitte um Sachspenden, die wir weitergeben können.
Wir haben jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt. Selbsthilfegruppen, Privatpersonen, Krankheitsbilder, Forschung, Einrichtungen. Aber natürlich helfen wir auch darüber hinaus, so gut es geht.
Manchmal gibt es Probleme mit den Krankenkassen, die eine Therapie nicht finanzieren wollen. Ich bin dann als Mittler tätig insbesondere bei Menschen, die sich im Bürokratie-Dschungel nicht auskennen. Oder gebe Hinweise, wo sie die aktuellsten Informationen bekommen können.
Oder neulich die Frage nach einem geeigneten Seniorenheim. Im Gespräch gehen wir das Pro und Contra der Häuser durch, welche Finanzierungsformen es gibt, welche Extras die Häuser bieten.
Zur Zeit bauen wir einen kleinen Therapiepark auf. Im nächsten Jahr möchten wir Kindern und ihren Familien einen Wochenendurlaub anbieten mit trainierten Tieren, Wasserspielen, Aroma-Nischen und natürlich belassenen Spielgeräten. Dazu ein kreatives Familienseminar. Wir arbeiten hart, um dieses Ziel zu erreichen.
Oha, wieder eine Phrase.... nun, ganz konkret: ich lebe seit drei Jahren in einer sich stetig verändernden Baustelle, rühre Zement an, trainiere die Schweinchen, versorge unsere Tiere, baue Zäune, streiche Fußböden und Wände, grabe künstliche Flussbetten aus, lege Teiche an. Und arbeite nebenbei. Wir kennen weder Wochenende noch Urlaub. Mein Tag hat locker 16 Stunden. Und gut die Hälfte der Zeit sehe ich aus wie Sau. Macht aber nix.
Unsere Stiftung ist klein und nicht reich, wie viele andere.
Dafür aber echt.
Ich denke, noch konkreter gehts nicht... aber wenn noch Fragen sind, immer her damit.
Ach, noch was: einem Stifter gehört die Stiftung nicht, es gibt einen Vorstand und Kuratorium. Ich habe sie lediglich gegründet vor fast 15 Jahren.
Alles Gute und Grüße!
Nicole