Hallo zusammen,
ich habe vor 5,5 Monaten eine Frau kennengelernt. Anfangs hin und hergeschrieben, dann angefangen zu telefonieren und das so intensiv, dass wir uns eigentlich jeden Tag 0,5 bis 3 Stunden gehört haben.
Gesehen haben wir uns auch 7-8 Mal in der Zeit, entfernungsbedingt und jobtechnisch war leider nicht mehr möglich. In der Kennenlernphase kristallisierte sich schnell heraus, dass wir uns sehr gut verstehen, gemeinsame Hobbies haben und auch die gleichen Ansichten haben was Beziehung angeht.
Eigentlich dachte sich niemand was dabei als wir uns das erste Mal sahen, wir verbrachten einen schönen Abend und am Ende küssten wir uns auch schon. ( wollte ich eigentlich nicht beim 1. Date gleich)
Ihr Problem ist, dass sie ein sehr schlechtes Bild von uns Männern hat da sie Ende letzten Jahres ihren Freund mit einer Anderen in der damals gemeinsamen Wohnung erwischt hatte. Doch mit der Zeit konnte ich das Eis brechen, sie vertraute mir immer mehr. Erzählte auch Sachen, die sie so niemandem anderes erzählt. Ich fand dadurch heraus, dass hinter der offensichtlich sehr starken, frechen Frau eine ganz zarte Pflanze steckt die hochsensibel ist.
Ich hatte kein Problem damit, dass das wohl einige Zeit brauchen würde um es womöglich mit einer Beziehung zu probieren.
Nun haben wir letzten Dienstag das letzte Mal 3 Stunden telefoniert. Mittwoch wollten wir uns hören, sie sagte dann abends, dass sie Besuch bekommen hätte. Als ich sie Donnerstags nochmal darauf ansprach, gab sie zu, dass das nicht stimmte. Ihr ginge es so schlecht und sie hat im Moment so viel mit sich selbst zu tun. Das Thema mit dem schlecht gehen begleitet sie auch schon eine ganze Weile. Ihr Arbeitstag ist ewig lang, sie steht morgens um kurz nach 5 auf und kommt abends gegen 20 Uhr erst nach Hause. Dazu kommt, dass es ihr dort im Geschäft überhaupt nicht mehr gefällt und sie sich total Gedanken darüber macht ob sie überhaupt noch durchhält bis zum Ende ihrer Ausbildung nächstes Sommer. Inzwischen hat sie auch schon zum 2. Mal einen komischen Hautausschlag am Oberkörper der vielen Ärzten ein Rätsel aufgibt.
Aufgrund der Situation hat sie auch letztes Wochenende schon mal geschrieben, dass ich ein supertoller Mann bin, sie aber nicht für mich da sein kann. Weitere O Töne in den letzten 10 Tagen waren es war ein Geschenk dich kennenlernen zu dürfen, was besseres hätte mir nicht passieren können, ich bin etwas ganz besonderes. Dienstag Abend haben wir noch überlegt was wir als nächstes zusammen unternehmen und dann kam eben der Mittwoch. Ich habe ihr immer gesagt, dass wir das zusammen irgendwie durchstehen, ich an ihrer Seite bin wann immer es nötig ist.
Was soll ich nun tun? Ich war natürlich erst erbost wieso man sich nun plötzlich gar nicht mehr meldet und nur noch zu Hause rumliegt und sich eingräbt aufgrund der Situation. Gestern schrieb ich ihr, sie müsse es sagen wenn ich verschwinden soll. Darauf kam aber keine klare Antwort. Darauf schrieb ich nochmal, dass ich mich im Laufe der nächsten Woche mal melde und ihr noch ein schönes Wochenende wünsche und viel Kraft für Montag wenn das Arbeitsleben wieder beginnt. Sie hat die letzten Tage sowieso nur noch kurz und schmerzlos geantwortet, sie schrieb darauf ja, ok.
Nun zerbreche ich mir seit gestern den Kopf darüber wie das ganze weitergehen soll, ihren Symptomen nach könnte sie sogar in einer Art Depression sein, auf jeden Fall geht es ihr beschissen. Hatte in letzter Zeit auch oft Heulanfälle und im Endeffekt auch fast durchgehend Migräne. Ich hatte die Hoffnung dass daraus mehr werden könnte und befürchte nun dass alles vorbei ist. Ich kenne sogar schon ihre Eltern, allein das zeigt mir eigentlich wie sehr sie mir vertraute. Dass sie mich mag steht außer Frage. Sie sagt ja auch dass sie sich sehr wohlgefühlt hat mit mir. Aber wie soll ich mich nun verhalten wenn von ihrer Seite aus theoretisch gar nix mehr kommt? Soll ich mich wirklich wie angekündigt irgendwann nächste Woche melden? Ihr ist laut ihrer Aussage alles zu viel im Moment, sie hat so viel mit sich selbst und ihrer Situation zu tun. Etwas Neues hätte sie auch nicht, kann ich mir auch nicht vorstellen. Über ein paar Ratschläge würde ich mich sehr freuen. Ach ja, ich bin 32, sie 23. Altersunterschied war aber in der ganzen Zeit nie ein Problem. Ihre Mutter ist genauso viel Jahre von ihrem Vater entfernt.
03.11.2013 13:36 •
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