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Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

Cocolores
Zitat von Scheol:
Idealisieren dieser Zeit.

Jein. Also ich habe gern dort gelebt, habe das Haus geliebt, aber rational sehe ich die Beziehung schon so wie sie war: eine Vollkatastrophe. Nur steckt da leider immer noch die Manipulation hinter, diese Gedanken, wie ich sie im Eingangspost ja schon geschrieben habe. War doch eigentlich alles sooo schön NEIN! war es eben ganz und gar nicht!. So Engelchen-Teufelchen-mäßig.
Zitat von Scheol:
Liebessucht,

Da steckte ich definitiv drin. Dieses On-Off hat mich komplett abhängig gemacht. Das habe ich nach der Trennung auch körperlich sowas von gespürt. Kalter Entzug vom Feinsten.
Zitat von Scheol:
nicht wahrnehmen der schlechten Eigenschaften des Gegenübers.

Naja, ich denke viele neigen dazu den Partner zu verteidigen. Ich denke wäre ich noch in einer Beziehung mit ihm und hätte von der Erkrankung gewußt, ich denke ich hätte das wohl auch verteidigt und schön geredet. Ich habe ja auch gedacht, er kann ja nichts dafür, dass seine Eltern so sind. Stimmt bedingt, Grenzen hätte er ziehen können, wenn er gewollt hätte.
Zitat von Scheol:
Sprich , einfach mit sich selbst reden und beruhigen.

Es kommt ja glücklicherweise nur noch selten vor und da danke ich eben der ersten Psychologin, die mir das alles so gut erklärt hat. Ich kann mir in solchen Momenten einfach sagen: okay, ist gerade ein schlechter Moment/schlechte Phase, Du weißt ja, geht wieder vorbei. Wie ne Magenverstimmung halt
Zitat von Scheol:
Schlechte Erfahrung kann nur durch eine gute Erfahrung überschrieben werden.

Das ist mir wohl bewußt, dazu müßte ich aber der guten Erfahrung mal ne Chance geben... Und genau da stehe ich ja gerade. Ich bräuchte mal einen kleinen Schubs - oder wenn möglich einen A...tritt!

31.03.2023 15:00 • x 2 #46


Gorch_Fock
Liebe Te, dieses ich möchte dies und jenes nicht hören kommt hier immer nicht so gut an. Wer hat den Ahnung von Cluster B? Letztlich nur med. Fachleute. Dies ist aber ein Selbsthilfeforum, Du wirst da auch mit anderen Meinungen klar kommen müssen.

31.03.2023 15:03 • x 2 #47


A


Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

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Cocolores
Zitat von Gorch_Fock:
Du wirst da auch mit anderen Meinungen klar kommen müssen.

Es geht mir nicht um andere Meinungen, die sind immer Willkommen. Aber ich denke ich habe hier jetzt oft deutlich gemacht, warum ich das so geschrieben habe!
Und es hilft mir nicht, wenn ich mir hier jetzt auch nur anhören muß, dass der Arme ja nix dafür kann usw. pp.
Zitat von Gorch_Fock:
kommt hier immer nicht so gut an

Das ist aber nicht mein Problem.

Ich denke nur selbst Betroffene wissen, wie es nach so einer Beziehung in einem aussieht. Wissen, dass das keine normale Trennung war. Haben am eigenen Leib spüren müssen, was so etwas mit einem macht.

Ich habe auch Null Verständnis in anderen Threads, wenn die/der TE als erstes dann mehr oder weniger unterschwellig lesen muß: selbst Schuld, leb damit!

31.03.2023 15:06 • x 2 #48


tesa
Zitat von Cocolores:
Stimmt bedingt, Grenzen hätte er ziehen können, wenn er gewollt hätte.


Ich bin auch eine Betroffene in mehrfacher Hinsicht. (Kind einer psychisch auffälligen und Hang zu ebensolchen Männern, weswegen ich Beziehungen unbewusst vermeide)
Insofern stimme ich Dir in vielen Dingen zu.

Aber als Kind einer sehr gestörten Mutter muss ich Dir da widersprechen. Nicht weil ich es nicht gerne anders hätte. Sondern weil es aus vielen Gründen nicht anders geht.

Man hat nur diese Eltern.
Sie haben einen geprägt.
Man kennt es nicht anders. (Im Rational wahrscheinlich schon, aber emotional nicht)
Man fühlt sich für die Eltern verantwortlich. (Im Sinne von Man muss sie unterstützen)

Ich will ihn nicht verteidigen.
Ich will auch nicht, dass Du versuchst, ihn zu verstehen.

Mir geht es nur darum, zu begreifen, dass Menschen aus dysfunktionalen Familien nicht so einfach Grenzen ziehen können.

Ich versuche mich diesbezüglich immer schon verständlich zu machen. Mit mäßigem Erfolg. Weil mir von Personen gesagt wird, dass ich mich abwenden soll, die selbst aus glücklichen Familien stammen und sich nicht mal überlegen oder fühlen müssen, wie es ist, sich von dem Elternteil (und damit oft von der ganzen Familie!) anwenden zu müssen.

Das unsichtbare Band - wie ich es nenne - zwischen Eltern und Kind besteht, ganz gleich, ob sie das Kind gut oder schlecht behandelt haben.

Nicht umsonst belässt man Kinder oft in solchen Familien und holt sie erst heraus, wenn Gefahr der totalen Verwahrlosung besteht.

31.03.2023 15:24 • x 1 #49


Kranich71
Zitat von Scheol:
Inwiefern eine Katastrophe? Selbsterfüllende Prophezeiung ?

Das alltägliche… Tod vom Vater… Frühpupertierendes Kind…
Halt Dinge und Situationen welche man nicht so gedacht hätte

31.03.2023 16:21 • #50


Cocolores
@tesa Um es evt etwas verständlicher zu machen: es hätte einfach gereicht in Situationen, in denen ich dem direkten Angriff seiner Eltern ausgesetzt war, mal Position für mich zu beziehen. Aber er hat immer so getan, als ob er das nicht mitbekommen hätte.

Zitat von tesa:
Man hat nur diese Eltern.
Sie haben einen geprägt.
Man kennt es nicht anders. (Im Rational wahrscheinlich schon, aber emotional nicht)
Man fühlt sich für die Eltern verantwortlich. (Im Sinne von Man muss sie unterstützen)

Ja, das waren so ziemlich seine Worte und das verstehe ich auch voll und ganz. Trotz diesen wiederholten (unterschwelligen) Angriffen, Grenzüberschreitungen und Ausgrenzung habe ich ihn nie vor die Wahl gestellt. Ich habe ihm zuliebe die Zähne zusammen gebissen, ich denke im Nachhinein aber, dass das falsch war. Denn ich habe ja zum Schluß selbst körperliche Symptome bekommen, wenn das nächste Treffen anstand.
Wie gesagt, ich sehe da ja auch den Ursprung der Borderline Erkrankung. Seine Schwester kenne ich jetzt nicht so gut, aber Anlangen sind bei ihr auch definitiv vorhanden. Sie ist schon etwas tougher (zumindest nach außen hin).

01.04.2023 00:26 • x 1 #51


c_minor
Zitat von tesa:
Es ging nichts weiter. Und wenn auch ich die zweite (im Unterschied zur ersten) sehr mochte, säße ich wahrscheinlich heute auch noch dort.

Zitat von Cocolores:
Naja, heulen kann ich auch alleine, da brauche ich niemandem der daneben sitzt (und sich dafür bezahlen lässt).

Vielleicht hatte ich einfach das Glück, eine Therapeutin zu haben, die mir von Anfang an klar gemacht hat, dass sie selbst nur Angebote machen kann und dass es allein an mir liegt, was ich damit mache. Das knallte sie mir direkt in der ersten Stunde vor den Latz und ich hab mich dann versucht, soweit wie möglich drauf einzulassen.

Sehr schnell ging es auch gar nicht mehr um meinen Borderline-Menschen und Begriffe wie Täter, Opfer, Schuld u.s.w., sondern darum, dass dieser Mensch bei mir eine schon sehr lange bestehende Selbstwertthematik extremst getriggert hat. Sie nannte das einen nicht abgeschlossenen Prozess, der viel mit einer verkorksten Kindheit und Jugend zu tun hatte. Wir haben hauptsächlich mit Gefühlen und Stühlen gearbeitet. Dabei sind auch eine Menge Tränen geflossen. Das war mir zum Schluss so peinlich, dass ich meine eigene Kleenex-Box mitgebracht habe.

Zitat von Cocolores:
selbst Schuld,

Halte ich auch nicht für besonders sinnvoll oder hilfreich.
Allerdings ist es meiner Erfahrung auch zu kurz gedacht, nur auf den oder die Borderliner*in einzuprügeln oder ihn oder sie zu Tode zu analysieren, denn man selbst hat auch immer Anteile an der ganzen Geschichte. Das ist mir persönlich in der Therapie schnell klar geworden und schwupps war der Fokus ganz woanders.

01.04.2023 11:01 • x 4 #52


c_minor
Zitat von tesa:
Weil mir von Personen gesagt wird, dass ich mich abwenden soll, die selbst aus glücklichen Familien stammen und sich nicht mal überlegen oder fühlen müssen, wie es ist, sich von dem Elternteil (und damit oft von der ganzen Familie!) anwenden zu müssen.

Nicht müssen, sondern wollen!
Du kannst nur so einen radikalen Schritt tun, wenn Du das aus tiefster Seele selber willst und nicht, weil andere es Dir nahelegen.
Diese Entscheidung ist keine einfache - und hier spreche ich selbst auch aus Erfahrung. Es dauerte lange, bis ich an diesem Punkt war und was habe ich vorher mit mir gehadert. Heute sehe ich allerdings, dass es mir persönlich wesentlich besser geht, wenn ich mit dieser ganze Mischpoke um meine Erzeuger keinen mehr Kontakt habe.

01.04.2023 11:13 • x 1 #53


Cocolores
Zitat von c_minor:
dass sie selbst nur Angebote machen kann und dass es allein an mir liegt, was ich damit mache. Das knallte sie mir direkt in der ersten Stunde vor den Latz und ich hab mich dann versucht, soweit wie möglich drauf einzulassen.

Das hat meine erste Therapeutin auch gemacht und genau das fand ich auch super und sinnvoll! Bei der zweiten war es dann eigentlich nur Wie geht es Ihnen heute...
Zitat von c_minor:

Sehr schnell ging es auch gar nicht mehr um meinen Borderline-Menschen und

Bei mir ging es auch nicht um meinen Ex als Mensch, sondern um die Folgen. Erkennen - verstehen - lösen.
Zitat von c_minor:
Allerdings ist es meiner Erfahrung auch zu kurz gedacht, nur auf den oder die Borderliner*in einzuprügeln oder ihn oder sie zu Tode zu analysieren, denn man selbst hat auch immer Anteile an der ganzen Geschichte.

Wie gesagt, mein Ex wurde nicht zu Tode analysiert, die Strukturen von Borderline aber sehr wohl beleuchtet. Und natürlich habe ich da auch meine Anteile, nämlich die Eigenschaften, auf die solche Menschen eben abfahren.

01.04.2023 11:23 • x 1 #54


B
Wie geht es dir heute? Wo stehst du auf deinem Weg?

18.06.2023 20:06 • #55


A


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