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Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

tesa
@Scheol

Hm ... macht mich jetzt nicht gerade glücklich! aber Danke für die Info!

31.03.2023 09:10 • #16


Hansl
.

31.03.2023 09:22 • #17


A


Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

x 3


W
@tesa man ist sich oft nicht darüber bewußt, ähnlich wie beim Burnout. Betriebsblind gegenüber sich selbst

31.03.2023 09:25 • #18


M
Phasepunch ist ja interessant,
Ich bin nämlich auch der ruhige,souveräne,in sich ruhende Typ.
Bin da wohl auch eher langweilig weil nicht unberechenbar,habe feste Werte,kann aber sehr gut andere Sichtweisen akzeptieren,jeder Jeck ist anders.
Und genau das hat dafür gesorgt das die Beziehung solange hielt.
Wie oft durft ich mir anhören sie wäre neidisch auf mich,auf meine Ruhe,meine Weltsicht,meine Werte,meinen Job,einfach alles.
Wie ich sie ertragen könne in ihrer verkorksten Art,ihren Ausrastern und Dummheiten.

Tja,irgendwann hat sie es übertrieben,übertrieben indem sie sich über Therapeuten stellte,meinte sie wär geheilt oder niemand könne ihr helfen.
Jetzt ist sie vor kurzem ausgezogen,will unabhängig sein,alleine das Leben meistern.

Wie das klappt?Geht so einigermassen.
Mir geht es seitdem bestens,meine Mitte hab ich wieder-teilweise fühlte es sich an als ob in meinen Kopf eine Murmel wild hin und her wirbelt,jetzt als ob die Libelle einer Wasserwaage genau richtig steht.

31.03.2023 09:32 • x 1 #19


Kranich71
Zitat von Cocolores:
Was mich eben auch so ärgert sind die Gedanken. Man denkt so Hach, so eine intensive Beziehung finde ich nie weder und denkt im gleichen Moment Son Sch eiss WILLST Du ja auch nicht wieder.
Oder es hat alles so gut gepaßt um ich gleichen Moment zu denken da hat gar nix gepasst, er hat Dich gespiegelt, nix weiter.

Diese Gedanken kenne ich zur Güte....
Meine Ex hat zwar nur Anteile von Borderline (in der Gesamtdiagnose), jedoch kommt im nachhinein betrachtet da vieles genauso rüber wie bei einem richtigen Borderliner. Vielleicht täusche ich mich auch.
Bei mir war das verhängnisvolle dieses Phasenweise von ihr. Nicht direkt berechenbar. Permanent auf rohe Eier laufen. Das hat mich gewaltig abhängig gemacht weil ich Helfer sein wollte und dabei nicht gemerkt habe das ich drauf gehe.
Es waren 6 Jahre, die ersten Jahre hatte ich darüber Null Ahnung, erst die letzten 2 Jahre erkannte ich mehr was das bedeutet.

Derzeit bin ich so geschädigt und mit den ganzen Selbstvorwürfen das ich wahrscheinlich nie mehr locker und frei sein kann. Man fängt ja bei der nächsten schon zu suchen an und zerdenkt jedes Wort und verhalten.

Traurig das nahezu niemand der Borderline hat irgendwie von selbst drauf kommt das es professionelle Hilfe bräuchte.

31.03.2023 09:42 • x 1 #20


Kranich71
Zitat von maenneken:
Tja,irgendwann hat sie es übertrieben,übertrieben indem sie sich über Therapeuten stellte,meinte sie wär geheilt oder niemand könne ihr helfen.
Jetzt ist sie vor kurzem ausgezogen,will unabhängig sein,alleine das Leben meistern.

Wir reden aber nicht von der gleichen? Exakt das habe ich auch erlebt....

31.03.2023 09:43 • #21


Scheol
Zitat von Cocolores:
Hallo allerseits, ich starte gerade in das 5. (oder ist es schon das 6.?) Single-Jahr nach meiner Beziehung zu einem Borderliner und fühle mich ...

Hallo allerseits,

ich starte gerade in das 5. (oder ist es schon das 6.?) Single-Jahr nach meiner Beziehung zu einem Borderliner und fühle mich eigentlich immer noch nicht richtig stabil genug für eine neue Beziehung.
Weil ?
Welche Anzeichen hast du ?


Was ich jetzt prinzipiell nicht schlimm finde, ich war vor dieser 14 jährigen Beziehung auch 6 Jahre Single und dabei nicht unglücklich.
Klar, kommen schon ab und zu Gedanken à la Zu Zweit wäre es jetzt schon schöner - aber es überwiegen immer noch so viele negative Gedanken, die ich nicht ausschalten kann. Bzw. scheinbar nicht will.
Welche Gedanken , welche Symptome sind das ?


Ich finde immer Gründe, warum eine neue Beziehung keine gute Idee ist. Warum ein Mensch nicht zu mir passt. Warum es eigentlich prinzipiell keinen passenden Mann für mich geben kann
Klassische Vermeidungs-Strategie. Ich empfinde den Gedanken an eine Beziehung eher als Belastung.
Weil ?

Bevor ich aber richtig loslege möchte ich folgende Personen bitten, sich nicht in meinem Thema zu äußern:
- Victim-Blamer
- Täter-Schützer
- Leute, die keine Ahnung von Cluster B haben

Klingt jetzt hart, aber ich bin es echt leid, mich immer wieder rechtfertigen und erklären zu müssen.

Ideal wäre es natürlich, wenn ich hier Tipps bekommen könnte von Betroffenen, die schon weiter sind als ich. Meine PTBS ist auch noch nicht ganz abgeklungen, das merke ich, wenn mich mal schlechte Nachrichten ereilen.
Wie reagierst du da ?
Warst du in einer Traumatherapie? Wie lange ?


Bevor ich weiter in die Tiefe gehe warte ich einfach mal ab, wer sich so meldet

31.03.2023 09:47 • #22


Scheol
Zitat von Wolfstanz:
@tesa man ist sich oft nicht darüber bewußt, ähnlich wie beim Burnout. Betriebsblind gegenüber sich selbst

Burnout ist auch bei Traumafolgestörung aufgelistet unter selbstschädigendesverhalten.

31.03.2023 09:49 • #23


Scheol
Zitat von Kranich71:
...Derzeit bin ich so geschädigt und mit den ganzen Selbstvorwürfen das ich wahrscheinlich nie mehr locker und frei sein kann. Man fängt ja bei der nächsten schon zu suchen an und zerdenkt jedes Wort und verhalten.
Traurig das nahezu niemand der Borderline hat irgendwie von selbst drauf kommt das es professionelle Hilfe bräuchte.

Schon eine Therapie hinter dir oder angefangen ?

31.03.2023 10:10 • #24


Kranich71
@Scheol Ich mache seit Ende 2021 eine Therapie. Wird schon auf etappen besser. Dauert halt, insbesondere wenn gefühlt alle 2 Wochen eine andere Katastrophe daherkommt.

31.03.2023 10:20 • #25


Phasepunch
Zitat von maenneken:
Phasepunch ist ja interessant, Ich bin nämlich auch der ruhige,souveräne,in sich ruhende Typ. Bin da wohl auch eher langweilig weil nicht ...

Also sowas habe ich nie gemacht. Ich bin vielleicht weniger ruhig aber ich kenne meinen Wert und mache mich nicht mehr klein.

Ich genieße seine Ruhe, er steht hinter mir. Er genießt dafür mein meine treibende Kraft und meine Art Dinge einfach anzupacken.
Wir ergänzen uns da sehr gut. Ich bin mittlerweile durch Zeit und Therapie ruhiger geworden, er aktiver.
Wir sind vor allem immer ehrlich zueinander und es gibt keine Machtspiele bei uns.

Bin stolz darauf sagen zu können, dass wir eine sehr ausgeglichene, entspannte Beziehung führen.

31.03.2023 10:35 • x 2 #26


Cocolores
Zitat von Milchkrone:
Bist du in Therapie um deine PTBS zu verarbeiten?

War ich, ich hatte nur leider echt Pech mit den Psychologinnen. Die erste war mega! Ich bin ein Mensch ich möchte verstehen. Und sie hat mir alles super erklärt, warum ich jetzt so reagiere, warum ich so fühle - also quasi wissenschaftlich. Leider hat sie dann aus Altergründen ihre Praxis geschlossen.
Einen Psychologen zu finden ist ja eh so eine Sache, also habe ich bei der erstbesten zugesagt, die einen freien Platz hatte.
Die Stunden liefen da so ab, dass ich die 45 Minuten durchgeheult habe und mich bis heute frage, was da eigentlich Therapie war?!
Zitat von Phasepunch:
Flashbacks habe ich noch manchmal, häufig Alpträume

Flashbacks ja, Alpträume eher nicht mehr. Aber er kommt eben ab und zu noch in einem Traum vor - zwar nur am rand, aber ich wache dann morgens auf und denke: ey, was hat der da in meinem Traum zu suchen gehabt?!
Zitat von Phasepunch:
Ich habe weiterhin ein ziemliches Problem mit emotionaler Nähe, mache schnell dicht

Jap, hier genauso. Meine Freundin meint dazu lapidar: klar, Du willst nicht wieder verletzt werden. Klingt auch logisch, habe ja von der Trennung bzw. den letzten Wochen der Beziehung nicht umsonst einen Burnout und PTBS mitgenommen...
Zitat von Lizzard1111:
nicht alle Menschen mit Borderline aufgrund einer einzigen schlechten Erfahrung damit „über einen Kamm zu scheren“

Oh, sorry, wußte nicht, dass ich die einzige schlechte Erfahrung bin. Verstehe, liegt wahrscheinlich doch an mir... Ich entschuldige mich aufrichtig bei allen Borderlinern dieser Welt, macht einfach weiter so, Ihr seid toll wie Ihr seid! [Ironie off]
Und für die, die geradeaus denken können: http://www.grenzwandler.org

31.03.2023 10:43 • x 1 #27


Cocolores
Zitat von Scheol:
ich starte gerade in das 5. (oder ist es schon das 6.?) Single-Jahr nach meiner Beziehung zu einem Borderliner und fühle mich eigentlich immer noch nicht richtig stabil genug für eine neue Beziehung.
Weil ?
Welche Anzeichen hast du ?

Ich denke, dass ich noch nicht gut wäre als Partnerin. Ich möchte nicht, dass ein andere Mann das ausbaden muss, was mein Ex angerichtet hat.
Ich bemerke bei mir halt noch Reaktionen, die aus der Zeit kommen. Ich kann Dir gerade kein passendes Beispiel nennen. Allgemein formuliert: ich habe nach der Trennung komplett an mir und meiner Wahrnehmung gezweifelt. ich wußte nicht mehr wo oben und unten und was richtig und was falsch ist.
Zitat von Scheol:
Was ich jetzt prinzipiell nicht schlimm finde, ich war vor dieser 14 jährigen Beziehung auch 6 Jahre Single und dabei nicht unglücklich.
Klar, kommen schon ab und zu Gedanken à la Zu Zweit wäre es jetzt schon schöner - aber es überwiegen immer noch so viele negative Gedanken, die ich nicht ausschalten kann. Bzw. scheinbar nicht will.
Welche Gedanken , welche Symptome sind das ?

Ich habe oft so Gedanken wie im Eingangsthread ja schon geschrieben: das geht von mit einem anderen Mann kann es nie wieder so intensiv und eng werden bis zu so kaputt wie Du bist will Dich ja auch keiner haben.
Zitat von Scheol:
Ich finde immer Gründe, warum eine neue Beziehung keine gute Idee ist. Warum ein Mensch nicht zu mir passt. Warum es eigentlich prinzipiell keinen passenden Mann für mich geben kann
Klassische Vermeidungs-Strategie. Ich empfinde den Gedanken an eine Beziehung eher als Belastung.
Weil ?

Ich habe mir mein Single-Leben super cool eingerichtet. Mir fehlt es an nichts. Ich habe mich in der Vergangenheit in Beziehungen immer irgendwie einschränken müssen, dazu habe ich einfach keine Lust mehr. Auf der anderen Seite kann ich nicht von einem Mann erwarten, dass er sich komplett an mein Leben anpasst.
Zitat von Scheol:
Ideal wäre es natürlich, wenn ich hier Tipps bekommen könnte von Betroffenen, die schon weiter sind als ich. Meine PTBS ist auch noch nicht ganz abgeklungen, das merke ich, wenn mich mal schlechte Nachrichten ereilen.
Wie reagierst du da ?
Warst du in einer Traumatherapie? Wie lange ?

Mich hauen schlechte Nachrichten komplett um. Nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber kurz nach meiner Trennung ist auch noch meine Herzenskatze überfahren worden (bekomme gerade wieder Tränen in die Augen). Das hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich konnte im Fernsehen nichts anschauen, wo irgendein (fiktiver) Konflikt ausgetragen wurde.
Es ist wie gesagt jetzt nicht mehr ganz so schlimm, aber ich muß dann echt tief durchatmen, mir klar machen, dass es nicht so schlimm ist, versuchen wieder einen klaren Blick auf die Situation zu bekommen. Und schlimm ist da auch sehr relativ. Ist für andere dann wahrscheinlich eine Lappalie...

31.03.2023 10:52 • #28


Cocolores
Zitat von Kranich71:
Permanent auf rohe Eier laufen. Das hat mich gewaltig abhängig gemacht weil ich Helfer sein wollte und dabei nicht gemerkt habe das ich drauf gehe.

Ohhh jaaaaa! Und das tolle ist ja, dass er mir ja unterstellt hat, er müsste wegen MIR auf rohen Eiern laufen. Und ich habe immer gegrübelt und reflektiert.... Standartaustausch war dann oft so:
Ich: Dann sag mir doch endlich mal, was Dich so stört, was genau mache ich denn?
Er: Das habe ich Dir schon so oft gesagt!
Ich: Nein, ja eben nicht! Oder ich habe es scheinbar nicht richtig verstanden? Wenn Du mir nichts dazu sagst, kann ich auch nichts ändern.
Er: Nein, hat eh keinen Zweck. Habe ich auch keine Lust zu.

Und ja, ich wollte auch helfen. Meine Geschichte ist so komplex, das würde den Rahmen sprengen, aber er hat eine hochtoxische Familie, die wohl sicher auch ein Grund für seine Depressionen und letztendlich Borderline Erkrankung ausschlaggebend war. Und ich wollte ihn stärken und nicht wegen seiner Familie verlassen. Dadurch ist das was ER gemacht hat eben mehr in den Hintergrund getreten, weil ich ja den dauerhaften Kampf mit seiner Familie hatte (das kann man sich wirklich nicht ausdenken, was da abgegangen ist)
Zitat von Kranich71:
Traurig das nahezu niemand der Borderline hat irgendwie von selbst drauf kommt das es professionelle Hilfe bräuchte.

Nein, natürlich nicht. Er war immer sehr sicher, dass das was er macht komplett in Ordnung ist. Kritik war ein Affront. Bei der Trennung durfte ich mir anhören, dass ich in Therapie gehöre.
Zitat von maenneken:
habe feste Werte,kann aber sehr gut andere Sichtweisen akzeptieren,jeder Jeck ist anders.
Und genau das hat dafür gesorgt das die Beziehung solange hielt.

Unterschreibe ich. Ich bin ein Mensch, der eigentlich mit jedem klar kommt und prinzipiell jeder mit mir (ausgenommen seine Eltern). Die (auch sehr schlechten) Erfahrungen in meinem Leben lassen mich in mir ruhen. Aber er hat es immer wieder geschafft mich aufs Blut zu reizen, wenn er streiten wollte.
Und wenn ICH mal - was wirklich selten ist - schlechte Laune hatte oder es gewagt habe krank zu werden (ich denke da ist keiner gut drauf), war die Stimmung hochexplosiv.
Zitat von Phasepunch:
Bin stolz darauf sagen zu können, dass wir eine sehr ausgeglichene, entspannte Beziehung führen.

Ich freue mich für Dich und hoffe, dass ich das vielleicht auch irgendwann noch einmal hinbekomme!

31.03.2023 11:04 • x 2 #29


Kranich71
Zitat von Cocolores:
Ohhh jaaaaa! Und das tolle ist ja, dass er mir ja unterstellt hat, er müsste wegen MIR auf rohen Eiern laufen. Und ich habe immer gegrübelt und reflektiert.... Standartaustausch war dann oft so:
Ich: Dann sag mir doch endlich mal, was Dich so stört, was genau mache ich denn?
Er: Das habe ich Dir schon so oft gesagt!
Ich: Nein, ja eben nicht! Oder ich habe es scheinbar nicht richtig verstanden? Wenn Du mir nichts dazu sagst, kann ich auch nichts ändern.
Er: Nein, hat eh keinen Zweck. Habe ich auch keine Lust zu.

Das kommt mir so bekannt vor. Schuldumkehr, dem anderen als blöd darzustellen.
Schweigen, bocken, ignorieren.

31.03.2023 11:20 • x 1 #30


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